Kapitel 120 - Unüberwindbare Defensive - Teil 9
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Gelangweilt legte Bahe den neuesten Helion in seinen Speichergegenstand und streckte seine eingeschlafenen Beine durch. Wie sehr er diesen monotonen Spielablauf im Moment verabscheute...
Feiying durfte sich mit Stallion und Alucard ein Gefecht mit diesen Riesenameisen liefern, während er hier Stunde für Stunde diese zugegebener Maßen wertvollen Kristalle herstellen musste.
„Hah...", seufzte er laut und starrte auf seine schlafenden Elementare, die sich an den ebenfalls schlafenden Balu gekuschelt hatten.
Mit einem Schmunzeln stellte er fest, wie sich Limona an Brocken klammerte und ihren Kopf an seiner Schulter abgelegt hatte. Wenn das nicht perfektes Material war, um sie später aufzuziehen.
Bahe wollte seinen Blick schon weiter schweifen lassen, als er an Balu hängen blieb. Nachdem er über Level 5 hinaus geschossen war, hatte er Balus Werte nie checken können, da er die Fähigkeit Überprüfen dank seines hohen Levels nicht mehr verwenden konnte. In dieser Hinsicht hatte es ihn wirklich gewurmt, dass er sich für die Fähigkeit Identifizieren entschieden hatte. Und Sin of Births Fähigkeit verschaffte ihm lediglich die Möglichkeit Balus Aura wahrzunehmen. So konnte er zwar einen recht oberflächlichen Eindruck von Balu gewinnen. Aber worin Bahes unterschwelliges Gefühl einer Bedrohung bei Balus Anblick begründet war, ließ sich nicht erkennen.
Nach diesem Dungeon musste er mit seinen Elementaren unbedingt darüber reden...
Ein weiterer Punkt auf seiner Liste von aufgeschobenen Dingen, die er nach diesem Höhlenkomplex abarbeiten würde.
Kopfschüttelnd erhob er sich und begab sich zu dem flachen Tunnel der Höhlenkammer, der zur nächsten Trakt des Höhlensystems führte. Seitdem er den Helion erschaffen hatte, vernahm er zunehmend ein wiederkehrendes, dumpfes Grollen von der anderen Seite.
Bahe vermutete, dass die Anderen wohl gerade im Kampf mit dieser Riesenameisenkreatur verwickelt waren und kroch so weit in den Tunnel hinein, dass er einen Blick in den nächsten Höhlenteil werfen konnte.
Dank der Leuchtsteine wurde er sofort auf den Ort des Geschehens, etwa zweihundert Meter weit entfernt, aufmerksam und bekam augenblicklich große Augen.
„Verdammt!", entfuhr es ihm, als er die riesige, gegnerische Kreatur zum ersten Mal mit eigenen Augen sah.
Von der schieren Größe der Ameisenkönigin immer noch beeindruckt kniff er die Augen zusammen und versuchte die Anderen auszumachen.
Wenn er sich nicht irrte, sprintete Feiying gerade lauthals schreiend unter der Riesenameise hindurch, während Alucard sein bestes tat, sie hin und wieder mit seinem plötzlichen Erscheinen abzulenken.
„Jetzt schieß schon endlich!", hörte Bahe seinen Freund schreien.
„Sie hat sich doch noch gar nicht umgedreht, du Idiot!", antwortete Stallion mindestens genauso laut.
„Arg... Fuck!", schrie Feiying und schlug einen Haken nach dem nächsten, um den niederfahrenden Beinen der riesigen Monsterameise auszuweichen.
Bahe hielt den Atem an, so gespannt war er ob der Brenzligkeit der Situation.
Nach fünf weiteren Metern, war Feiying endlich soweit voran gekommen, dass sich die gigantische Ameise umdrehte und Stallion laut aufschrie: „Endlich!"
Bahe verstand zunächst nicht ganz, bis sich plötzlich die Monsterameise aufbäumte und lauthals durch die Höhle krakelte.
„Hast du sie getroffen?", fragte Feiying hektisch, während er sich darum bemühte Abstand zwischen sich und die Kreatur zu bringen.
„Ja, es war ein Volltreffer in ihr rechtes Auge", hörte Bahe Alucard rufen.
Was danach kam, konnte er zunächst nicht verstehen, schon gar nicht unter dem wutentbranntem Fauchen Riesenameise, die wie wild geworden ihren Kopf schüttelte und sich dabei um sich selbst drehte. Bis sie schließlich zur Ruhe kam und in Bahes Richtung blickte.
Für einen kurzen Moment dachte Bahe tatsächlich, dass die Kreatur auf ihn aufmerksam geworden wäre, bis er im nächsten Augenblick seine drei Teammitglieder zu ihm zurück rennen sah.
„Oh...", gab er teils belustigt, teils noch immer angespannt von sich, als er die Situation verstand und wie um seine Erkenntnis zu unterstreichen vernahm er auch schon die ersten Schreie seiner Freunde.
„So eine Scheiße! Ich will endlich aus diesen Höhlen raus!", schrie Stallion hysterisch.
„Ich dachte, du hast deine ultimative Fähigkeit genutzt!", schimpfte derweil Feiying.
„Das habe ich doch auch! Was willst du noch?", blaffte Stallion lauthals zurück.
„Ausnahmsweise muss ich dem Idioten recht geben. Er hat alles getan was er konnte", rief Alucard laut.
„Boss...", meinte Stallion regelrecht heulend. „Ich wusste doch, dass in dir ein guter Mensch..."
„Er ist einfach ein zu großer Noob, um nützlich zu sein", ließ Alucard Stallion nicht ausreden.
Bahe musste fast laut loslachen, als er die Streitereien der Beiden vernahm. Doch als sie nur noch zwanzig Meter von der Tunnelöffnung entfernt waren, glaubte Bahe in der Dunkelheit hinter ihnen eine Bewegung auszumachen.
„Beeilt euch, das Vieh ist euch auf den Fersen!", schrie Bahe schnell den Anderen entgegen.
Stallion kreischte daraufhin schrill auf und legte dermaßen an Geschwindigkeit zu, dass er Feiying und Alucard tatsächlich einige Meter hinter sich ließ, nur um drei Meter vor der Tunnelöffnung ins Taumeln zu geraten und vollends erschöpft zu Boden zu sacken. Auf allen Vieren krabbelte er vor, wurde dabei aber von Alucard und Feiying zur Seite gestoßen, so dass sie noch vor ihm in den Tunnel kriechen konnten.
„Scheiße, verdammt! Das könnt ihr noch nicht machen!", kreischte Stallion laut auf und rutschte rückwärts zur Tunnelöffnung, während er panisch nach der Riesenameise Ausschau hielt.
„Seht ihr was?", fragte Feiying.
„Nein, der Leuchtstein macht uns blind für alles außerhalb des Lichtscheins", meinte Alucard.
„Über... über... über mir", stotterte Stallion wie gelähmt.
„Dann komme doch schon endlich rein!", schrie Bahe und kroch im Tunnel voran, um den vor Panik außerhalb des Tunnels verharrenden Bogenschützen, zu ihnen zu ziehen.
„Kommt schon, helft mit", wandte er sich an Feiying und Alucard und gemeinsam zogen sie Stallions Oberkörper mit einem Ruck zu ihnen unter Fels.
Mit einem zweiten Ruck war er fast bis zur Hüfte im Tunnel als ein Ameisenbein mit einem dumpfen Krachen genau zwischen Stallions Beinen landete. Stallion kreischte mit absolutem Entsetzen im Gesicht schmerzerfüllt auf und sackte anschließend leblos in sich zusammen. Das Ameisenbein hob sich genauso schnell wie es heruntergefahren war wieder und Bahe, Feiying und Alucard zögerten keine Sekunde länger, um Stallion vollends in den Tunnel zu ziehen.
Mit Mühe schleiften sie Stallions reglosen Körper zurück in die kleine Höhle am anderen Ende und starrten verdutzt auf den Schritt des Bogenschützens.
„Seht ihr was ich sehe?", fragte Feiying belustig.
„Das Ameisenbein hat doch alles verfehlt. Dieses Weichei...", schüttelte Alucard den Kopf.
„Ich kann schon verstehen, wieso er ohnmächtig geworden ist", meinte Bahe mit einem Nicken und blickte auf das große Loch, das nun in Stallions Hose prangte.
„Der Typ ist eine Nummer für sich, denkt doch glatt, dass es seine Nüsse erwischt hat", schüttelte nun auch Feiying ungläubig den Kopf und fügte noch hinzu: „Wenigstens hat er in ein Untergewand investiert... Fehlt noch, dass er die ganze Zeit sein Gehänge durch die Gegend schwingt."
„Ihr habt schon recht, lustig sieht es allemal aus", kicherte Alucard schließlich doch und meinte: „Glaubt ihr, dass er noch einmal wach wird, bevor unsere Spielzeit um ist?"
„Nee... ich habe noch sieben Minuten. Ich kann mich genauso gut jetzt schon ausloggen", antwortete Bahe. „Ich habe eh kein Mana mehr, um noch mehr Helionen zu erschaffen."
„Hmm... habe auch nur noch neun Minuten", meinte Feiying. „Aber mich würde es wirklich interessieren, wie Stallion reagiert, wenn er in der Realität wieder aufwacht."
Bahe und Alucard sahen ihn an und gemeinsam lachten sie lauthals los, ehe sie sich von einander verabschiedeten und sich ausloggten.
Hey, ich bin zurück! :-)
Ich hoffe ihr hattet Spaß mit meinem ersten Teil des Jahres!
Die lange Geschichte meiner drei monatigen Abwesenheit kurz dargestellt:
Mein Sohn ist letztes Jahr gesund und munter auf die Welt gekommen. :-)
In der Zeit unmittelbar davor und die letzten Monate danach war ich nicht in der Lage auch nur ans Schreiben zu denken. Teils, weil einfach zu viel zu tun war, teils auch, weil ich die Liebe meines Lebens niemals mit all der Arbeit und der Erschöpfung hätte allein lassen können.
Die ersten Tage und Wochen als richtige Familie haben mir schlicht weg nicht die Zeit gelassen mich mal mehrere Stunden an ein Kapitel zu setzen.
Und nach dieser langen Pause musste ich mich erst einmal eine Stunde wieder in meine eigene Geschichte hinein lesen^^
Ich kann euch nicht versprechen, dass ich in der näheren Zeit wieder zwei Teile pro Woche schaffe. Für den Januar wird mein Ziel sein, mindestens einen Teil pro Woche hinzubekommen.
Nach und nach kommt wieder eine gewisse Kontinuität in meinen Alltag und damit hoffentlich auch wieder regelmäßige Updates.
Für all die Zweifler: Solange ich nicht tot bin, wird diese Geschichte definitiv beendet ;-)
Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr!
RiBBoN
PS: Und jetzt muss ich mal schauen, ob ich auf einen Teil der 470 Nachrichten antworten kann^^ Bitte seht mir nach, wenn ich das nur sporadisch schaffe... Ich gebe mein bestes über die nächsten Tage
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