Kapitel 114 - Weiterentwicklung! - Teil 2
„Woah!", gab Bahe überrascht von sich.
Es war ja nicht so, dass er den Aufstieg im Rang nicht erwartet hätte. Aber der Wert seines Artefakts hatte sich einfach mal so verzehnfacht!
Abgesehen davon, gab es noch einen neuen Effekt, der sein Artefakt endlich zu einem nützlichen Gegenstand machte. Die zehn Attributpunkte in Konzentration kamen ihm sehr gelegen, schließlich kämpfte er sich immer noch mit dem Wirken seiner Zauber ab. Jeder zusätzliche Attributpunkt war ihm daher mehr als nur willkommen.
Alles im Allen war Bahe zufrieden. Das Artefakt entsprach nun schlicht dem Bronze-Rang, nicht mehr aber auch nicht weniger. Solange es sich stets weiterentwickelte, würde er über kurz oder lang ein mächtiges Artefakt erlangen, für dass er im Grunde nichts tun musste, außer es zu tragen.
Obwohl genau darin der Knackpunkt lag. Hatte sein Juwel des dritten Auges nicht gerade einen Helion verbraucht?
Brauchte es eventuell seltene Gegenstände oder Materialien, um sich weiterzuentwickeln?
„Hah... wieso können solche Situationen in Raoie nie klar und einfach zu verstehen sein...", murmelte er, während er den Stirnschmuck wieder in den Stofffetzen einwickelte und sich über den Kopf zog, wo es sich augenblicklich erneut an seine Kopfform anpasste.
Anschließend checkte er misstrauisch sein Charakterprofil und musste zu seiner Befürchtung feststellen, dass knapp die Hälfte seines Manas mit nur einem Zauber verbraucht worden war. Er würde also nur zwei Helionen hintereinander herstellen können, ehe er lange Zeit meditieren musste. Es würde ewig dauern alle Kristalle in dieser Höhle erfolgreich umzuwandeln...
Zwar war er schlau genug gewesen, vor Aufbruch in Waldenstadt für teures Geld zwei Tränke zur Manaregeneration zu kaufen, aber diese waren eigentlich einem Notfall vorbehalten. Solange es mit reiner Meditation auch dauern würde, sicher, schien er hier bislang zu sein.
„Ich erinnere mich an dein Schmuckstück", meinte Limona plötzlich. „Du hast es damals in der Nähe von Waldenstadt am Grunde dieses Sees gefunden. Findest du es nicht merkwürdig, dass so ein wertvoller Gegenstand einfach am Grunde eines Sees liegt?"
„Hmmm...", gab Bahe nickend von sich und ergänzte dann: „Ich habe mich auch schon mal gefragt, ob dieses Artefakt irgendwann noch einmal eine Rolle spielen wird. Sollten wir irgendwann den Ort finden, zu dem uns diese Tonscherben den Zugang gewähren, werden wir es vielleicht herausfinden."
„Ausnahmsweise bist du ja mal nicht auf den Kopf gefallen!", erklärte Limona überrascht.
„Hey!"
„Ja...?", säuselte Limona.
„Vergiss es...", murrte Bahe, der nicht länger Lust hatte, sich mit Limonas Geplänkel zu beschäftigen.
Doch Brockens Kommentar hielt ihn erneut von der Arbeit ab: „Balu fühlt sich hier nicht wohl."
„Wieso?", hakte Bahe nach.
„Wir fühlen es auch", sagte Limona.
„Ihr fühlt was?", fragte Bahe immer noch im Unklaren.
Brocken erklärte, während er Balu über das Fell strich: „Eigentlich sollten wir hier rein vom Erdelement umgeben sein, aber diese Höhlen sind von einem Kraftfeld umschlossen, welches so mächtig ist, dass es uns von der Außenwelt komplett abschottet. Neben dem Erdelement spüren wir hier noch eine Vielzahl anderer Energien... Es ist einziges Wirrwarr... und... und..."
Bahe hing förmlich an Brockens Lippen als dieser plötzlich stockte.
„Großvater Ernie sagte immer, dass seit Jahrtausenden in Raoie niemand mehr mächtig genug ist, um etwas dergleichen zu bewerkstelligen", erzählte Limona.
„Dieser Ort ist also uralt...", überlegte Bahe laut.
„Hoffe lieber, dass es so ist", meinte Limona unheilvoll. „Ansonsten haben wir wirklich ein Problem..."
„Hmmm...", stimmte Bahe ihr zu, bis er plötzlich an einen ihrer Sätze zurückdenken musste: „Moment mal, Großvater Ernie?"
„Ja, glaubst du wir Elementare schießen aus dem Boden?", blaffte Limona. „Wir sind keine Pflanzen!"
„Oh... ich dachte immer, dass ihr durch eine Ansammlung elementarer Energien das Licht der Welt erblickt habt", zuckte Bahe mit den Schultern.
„Na ja... so gänzlich falsch ist das nicht", sagte Brocken, der zunehmend rot anlief, als er erklärte: „Schließlich sind wir Energiewesen... eine Ansammlung elementarer Energien findet also statt..."
„Brocken! Das ist eklig!", kreischte Limona hysterisch und stapfte davon.
Bahe konnte sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen, während Brocken schelmisch vor sich hin kicherte und dem, neben sich liegenden Balu, weiter übers Fell streichelte.
*
*
*
Wie Stallion es verkündet hatte, gab der Altar tatsächlich neue Informationen preis und Feiying las aufmerksam die alten Buchstaben, die in eine Steintafel auf dem Altar gemeißelt worden waren:
Achtlos seid ihr eingetreten,
doch furchtsam werdet ihr für den Ausgang beten...
Stellt euch ruhig dem Grauen,
dem Verteidiger der ersten Ebene mit all seinen Klauen,
denn wir werden uns in eurem Verderben suhlen
und um eure Seelen buhlen.
Solltet ihr dennoch überleben, so nutzt die letzte Chance und flieht von diesem Ort,
vor dem Bösen und seinem allergrößten Hort.
Solltet ihr unsere Warnungen noch immer ignorieren,
so wünschen wir euch alles Unglück dieser Welt, bis die Höllenvorboten triumphieren.
Die Grenzbewahrer
Kaum alles gelesen, klappte direkt ein Benachrichtigungsfenster auf:
„Krass...", murmelte Feiying und Stallion nickte beipflichtend, während er von sich gab: „Seht ihr? Ich habe überhaupt nichts angestellt."
„Steht da wirklich Rangmöglichkeit bis hin zu... [S]?", echote Alucard ungläubig.
„Ja, wo ist das Problem? Ist doch mega!", freute sich Stallion ganz offensichtlich und Feiying musste bei Alucards Anblick, wie dieser die Augen verdrehte, grinsen.
„Du meinst also, dass du eine Quest des [S]-Ranges schon schaffen wirst?", fragte er Stallion.
„Ach man, Leute, wieso immer gleich alles so schwarz sehen", seufzte dieser theatralisch. „Wieso könnt ihr euch nicht einfach mal freuen, dass wir solch ein Glück haben sowas hier zu finden?"
„Auch wieder wahr...", musste Feiying ihm zustimmen.
„Der Schwierigkeitsgrad [C] ist heftig genug, wenn ihr mich fragt", meinte Alucard. „Allein schon wegen der Tatsache, dass wir rein gar nichts über diesen Ort wissen."
„Bist du vorhin schon weiter gegangen?", wandte sich Feiying an Stallion.
„Nee, ich fand diese Entdeckung erst mal krass genug", zuckte dieser nur mit den Schultern.
„Hmm... lasst erst mal zurück zu Bahe gehen und schauen, ob er mit dem Umwandlungsprozess zurechtkommt", meinte Feiying und machte sich auf den Rückweg.
„Hey, Gold Digger", sprach ihn Stallion auf dem Rückweg an. „Dein richtiger Name ist Feiying, richtig?"
„Ja, wieso?"
„Ah... war mir nicht mehr sicher", sagte Stallion und grinste verlegen.
„Ach so...",
„Dein Kumpel war nicht gerade sehr einfallsreich was seine Namensgebung betrifft oder?", meinte Stallion nach Feiyings knapper Antwort.
„Wieso?"
„Na ja... er hat sich einfach stumpf nach einem Progamer benannt...", erklärte Stallion, während sie weitergingen. „Wie siehst du das Alucard? Du bist doch ein riesen Fan, nicht wahr?"
Frohes neues Jahr!
Teil 1/2!
Bis Sonntag! Oh, das ist ja schon Morgen? Hehe... also freut euch ;-)
RiBBoN
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