Kapitel 91 - Ungleichgewicht - Teil 6
Fucking Hell! Das Ding war ja mal sowas von geil, schrie er in Gedanken.
Allein der Moment, indem er registrierte, dass er ein Artefakt der Goldklasse in den Händen hielt... Gäbe es nicht die Bedingung mit der hohen Erdaffinität wäre der Gegenstand wahrscheinlich nicht mehr in der einfachen Goldklasse, sondern bereits eine Kategorie darüber in der Weißgoldklasse!
Fragte sich nur, wie sich dieser Umhang an ihn anpassen sollte...
Ausprobierend warf sich Bahe den Umhang über die Schultern und sah mit Bewunderung wie sich der Umhang von Halstuchgröße bis hin zu seinen Fußknöcheln verlängerte.
„Du hast ganz... schön Glück, dass... Huschuma so nett... ist. Der Umhang... ist wahrlich ein Meisterwerk...", schwärmte auch Brocken und Bahe konnte nur bestätigend nicken.
Immer noch seinen neues Artefakt bewundernd, verbeugte sich Bahe mit einem begeisterten Grinsen, um seine Dankbarkeit zu zeigen. Die Medizinfrau wedelte allerdings nur abwehrend mit der Hand und bedeutete ihm zu folgen.
Unter den missbilligenden Blicken der Felsgnome trottete Bahe der Medizinfrau hinterher, während sie vorsichtig die Schatzkammer der Felsgnome verließen. Im Eiltempo schlichen sie daraufhin zurück nach oben, zu der Höhe mit dem Tarstein. Sich vorsichtig umschauend traten sie erneut näher an den Eingang heran und spähten hinein. Glücklicherweise schien alles beim Alten. Selbst die fragwürdige und Ekel erregende Handlung einiger Goblins war immer noch im vollen Gange. Unter Potenzproblemen litten sie scheinbar nicht...
Fast instinktiv schüttelte Bahe erneut den Kopf, um die aufkommenden Bilder aus zu verdrängen und bemerkte die fordernden Blicke der Felsgnome, die Medizinfrau mit eingeschlossen.
„Huschuuu!", flüsterte diese schließlich, als Bahe verwirrt vor ihnen stehen blieb.
„Sie will, dass... du dich... jetzt in die Höhle... schleichst, schließlich hast... du extra dafür den... Mantel bekommen", verdeutlichte ihm Brocken die Situation.
Oha... War ja klar, dass er das alleine machen sollte...
Seufzend zuckte er mit den Achseln und richtete seinen Blick in die Kammer. Es gab wohl nie etwas umsonst.
Dann schlich er los und huschte schnell hinter einen Felsen, der gerade eben seinen Körper verbergen konnte.
Während er sich nach und nach vorarbeitete, checkte er kurz seine verbliebene Spielzeit und musste feststellen, dass ihm nur noch elf Minuten blieben... Diese ganze Aktion mit der Schatzkammer und dem Weg hin und zurück hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als er dachte.
Auf der einen Seite war es also durchaus positiv, dass er selber aktiv werden konnte, aber wieso ausgerechnet er da hinein schleichen sollte, wo er doch das größte Wesen ihrer momentanen Truppe war, blieb ihm schleierhaft...
Hmpf... wahrscheinlich wollte die Medizinfrau einfach keins ihrer Felsgnomleben aufs Spiel setzen. Beschweren konnte er sich andererseits auch nicht, immerhin hatte er ein verdammt wertvolles Artefakt bekommen. Wobei... durfte er es überhaupt behalten?
Verdammt, er hatte gar nicht danach gefragt...
Während er fieberhaft versuchte seine rasenden Gedanken in harmlosere Bahnen zu lenken, um sich zu beruhigen, schlich er sich Stück für Stück näher an den Tarstein heran. Da er sich bisher noch nie so wirklich im Schleichen geübt hatte, war er von der Verbesserung seiner Tarnung durch den Umhang mehr als nur angetan. Wahrscheinlich wäre er ansonsten schon längst entdeckt worden.
Mit vier Sätzen huschte er zum nächsten Felsen, der an der Höhlenseite emporragte und versteckte sich schnell dahinter. Jetzt war es soweit. Der Tarstein lag beinahe in Reichweite.
Allerdings musste er dazu fünf Meter ohne jegliche Deckung hin und zurück laufen, ohne entdeckt zu werden...
Bahe atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Was ihn so entnervte, war die Tatsache, dass bisher alles so unglaublich glatt gelaufen war... Es war beinahe zu einfach, wie sie hier hinein spazierten und er sich mal eben so an den Goblins vorbei schlich....
Dennoch... seine Zeit lief ab... er hatte nur noch acht Minuten. Er musste alles auf eine Karte setzen. Als er sich sicher war, dass gerade kein Goblin rüber schaute, sprintete er so leise es ging, schnappte sich den Tarstein, verbarg ihn unter seinem Umhang und wetzte zu seiner Deckung zurück.
Die Atmung anhaltend lauschte er gespannt in seine Umgebung hinein. Doch jegliche unerwünschte Regung der Goblins blieb aus. Sie hatten ihn nicht bemerkt.
Leise ausatmend viel die extreme Anspannung von ihm ab und er betrachtete den Tarstein, den er in den Händen hielt. Irgendwie sah er anderes aus... Das Licht leuchtete in einer anderen Farbe...
„Identifizieren!", befahl er leise.
„Wenn das nicht das Ungleichgewicht...", begann Bahe, wurde jedoch durch zwei neue Benachrichtigungsfenster unterbrochen.
„Oh mein Gott! 5000Exp! Wie geil ist das denn?!", redete Bahe im begeisterten Flüsterton mit sich selbst, während er von Level 5 direkt auf Level 9 aufstieg. Schuldbewusst blickte er sich kurz danach um. Glücklicherweise hatte ihn niemand bemerkt. Doch das zweite Fenster holte ihn fast augenblicklich auf den Boden der Tatsachen zurück.
Es war der 3. Teil seiner Reihenquest und es gab kein Zeitlimit... aber der Schwierigkeitsgrad [B] war ihm sofort ins Auge gefallen...
Er wollte gerade die Questbeschreibung lesen, als ein wütender Aufschrei durch das Höhlensystem hallte und ihn zusammenzucken ließ. Bahes Puls beschleunigte sich augenblicklich und er zögerte keine Sekunde. Wie wahnsinnig sprintete aus der Kammer zurück zu den wartenden Felsgnomen. Die anwesenden Goblins bemerkten ihn nicht, sie waren viel zu sehr von dem Geschrei abgelenkt, welches sich in Windeseile ausgebreitet hatte.
Aber Bahe gab dennoch alles, was er an Schnelligkeit aufzubieten hatte, um diesem bedrohlichen Gekreische zu entfliehen. Denn das Gebrüll kam näher und das mit besorgniserregender Geschwindigkeit!
„So ne Scheiße!", fluchte er leise im Rennen. „Ich wusste doch, dass hier alles zu glatt läuft..."
Habe eine Nachtschicht eingelegt...
Teil 4/2!
RiBBoN
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