Den Zwillinge Sebastian und Holly wurden schon von klein auf an Geschichten von einem Kater erzählt, der Kinder verschleppen soll. Dabei handelt es sich nur um Kinder aus einem kleinen Dorf. In welchem auch die Zwillinge leben. Sie wollen unbedingt wissen, ob der Kater sie auch auswählen würde.

Es war ein stürmischer Samstagabend an dem alle lieber zu Hause waren. Es regnete in Strömen von der grauen trüben Wolkendecke auf die Erde herab. Menschen, die noch unterwegs waren, machten sich schnell in ihre Häuser und verriegelten ihre Türen und Fenster.
In dem Haus, das dem Waldrand am nächsten stand, saßen die Zwillinge Holly und Sebastian auf der Couch in Decken gehüllt vor dem Kamin. Ihre Mutter saß neben den beiden auf dem Sessel und erzählte ihren Kindern ihre Lieblings Geschichte:
„Es war ein stürmischer Abend an dem die meisten drinnen im Warmen saßen und Tee tranken. Die Tier- Besitzer brachten ihre Tiere ins Trockene und versorgten sie mit Futter und Wasser.
Niemand war mehr auf den Straßen des kleinen Dorfes, welches vom Wald umringt wurde, zu sehen. Niemand bis auf ein Kater, der zielstrebig durch die Gassen lief.
Manche sagten er habe schwarzes Fell und leuchtend grüne Augen mit denen er einem in die Seele blicken könnten. Andere teilten die Meinung nicht, aber niemand wusste wie er wirklich aussah. Er kam und ging ohne je bemerkt zu werden. Aber alle kannten seinen Namen: Schleicher. Schleicher schlich auch an diesem Abend durch das Dorf um sich wieder ein Opfer auszusuchen. Er bevorzugte Kinder, denn meistens waren jedes seiner Opfer 10 jährige Kinder. Nur einmal verschleppte der die alte Dame aus dem Kiosk. Bis heute ist der Kiosk leer, weil niemand sich auch nur in die Nähe traute.
Schleicher setzte sich auf ein Fensterbrett eines Hauses. Dieses Fenster wurden nicht verriegelt und so konnte Schleicher alles im Raum ganz genau beobachten. Es war ein Kinderzimmer, in dem ein Kind schlief. „Miau" war das einzige was Schleicher machte. Er wartete bis das Kind wach wurde. Denn niemand der seine Stimme wahrnahm war danach noch ganz bei Sinnen. So war es auch bei diesem kleinen Jungen, der wie in Trance das Fenster öffnete und somit Schleicher ins Zimmer ließ.
Sichtlich zufrieden sprang der Kater aufs Bett und ließ sich hinter den Ohren kraulen. Kaum hatte der Junge sein Fell berührt ragte auf seiner Hand ,mit der er das Fell berührte, ein Symbol. Der Kleine schaute zu erst auf seine Hand und danach unsicher zum Kater hinauf. Den Blicken des Jungen ignoriert hob der Kater die Pfote und legte diese auf die Hand des Kleinen. 
Als das sanfte Fell, der Pfote die zarte Haut des Jungen berührte waren sie aus dem Kinderzimmer verschwunden. Niemand hatte den Jungen je wieder gesehen. Seine Eltern haben immer noch Hoffnung ihren Sohn in den Armen halten zu können." erzählte die junge Frau ihren Kindern die Geschichte des Katers namens Schleicher.
Sebastian und Holly kannten diese zwar schon seit dem sie drei waren und noch nicht lesen konnten auswendig. Die zwei hätten jedes einzelne Wort mitreden können, aber die beiden genossen es viel zu sehr der Stimme ihrer Mutter zu lauschen. Da sie eine sehr sanfte und beruhigende Wirkung auf die Zwillinge hatte.

„Ihr solltet jetzt ins Bett gehen. Eure Geschichte hattet ihr ja jetzt." die Stimme ihrer Mutter holte die beiden wieder ins hier und jetzt. „Aber Mommy ich bin noch gar nicht müde." protestierte Sebastian, aber keine fünf Sekunden später müsste er gähnen. „Nein ich denke es ist spät genug." sagte ihre Mutter belustigt.

Eine halbe Stunde später waren beide im Bett. Jeder in seinem eigenen Traumreich.

Das war das erste Kapitel. Ich hoffe es gefiel dir und ich wünsche dir noch einen schönen Tag...