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Kapitel 15

Morgendliches Licht fiel durch das Fenster und weckte Tyara. Nach ihrem nächtlichen Ausflug hatte sie sich nochmal hingelegt. Trotzdem fühlten sich ihr Augen geschwollen an, als hätte sie wochenlang nicht geschlafen. Tyara rollte sich von ihrer Pritsche. Ihr Rücken schmerzte. Vermutlich hatte sie falsch gelegen. Gerade heute konnte sie das nicht gebrauchen.

Noch ein wenig verschlafen versuchte sie ihre Haare mit den Händen zu entknoten. Erfolglos. Sie zog ihre Uniform an, griff sich ihre Schulsachen und machte sich auf den Weg zur Burg.

Den ganzen Morgen bemühte Tyara sich dem Unterricht zu folgen, aber ein schwerer Stein in ihrem Magen schien das zu verhindern. Leanne, die kalt und distanziert wirkte, machte die Sache nicht besser.

Am späten Nachmittag traf Tyara die anderen Schüler am Tor vor der Burg. Der kurze, goldene Zeiger, oben an der Turmuhr, zeigte auf das I und das V. Vier Uhr. Tyara atmete tief aus. Sie musste einfach die Ruhe bewahren. Das blonde Mädchen neben ihr hatte eine grimmige Miene aufgesetzt, war jedoch blass.

Jano lehnte an der Tür, warf eine Wallnuss in die Höhe und fing sie wieder. Er hatte ein schiefes Grinsen aufgesetzt. Hallende Schritte ließen die Köpfe aller Anwesenden herumfahren. Meisterin Dorya blieb breitbeinig im offenen Tor stehen. Die Schüler sammelten sich um sie. Außer Jano, der blieb wo er war.

"Und jetzt?", hauchte Eny. Die Meisterin legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Es ist alles gut. Ich begleite euch zum Rand des Dorfes. Da werdet ihr dann allein zurechtkommen müssen." Meisterin Dorya ließ das kleine Mädchen los und ging voran. Die Schüler folgten ihr. Eny blieb wie angewurzelt stehen.

"Komm." Tyara hatte auf das Mädchen gewartet und streckte die Hand aus. Enys panischer Blick traf ihren. Tyara konnte nur zugut verstehen, wie sie sich fühlte. Sie empfand genauso. Aber es war leichter zu ertragen, wenn sie auf jemanden aufpassen musste, da niemand auf sie aufpasste.

Eny ergriff zitternd ihre Hand. Gemeinsam folgten sie, ein Stück entfernt, den Anderen. Tyara hielt den Kopf gesenkt. Als sie die Hauptstraße entlang liefen, tauchten zu beiden Seiten mitfühlend blickende Dorfbewohner auf. Tyara fühlte sich getröstet, war allerdings auch bedrückt. Sie sahen aus, als wäre ihnen klar, dass die Kinder in den Tod ziehen. Es war einfacher auf die Pflastersteine zu ihren Füßen zu starren.

"Können wir heute Nacht zusammen bleiben?", flüsterte Eny. Flehend sah das kleine Mädchen Tyara an. "Ich bin dir keine Hilfe, aber wer würde schon gerne bei mir bleiben? Ich habe Angst und kann nicht kämpfen." Tyara drückte kurz ihre Hand. "Du kannst bei mir bleiben. Ich werde dich brauchen." Hoffnungsvoll sah Eny sie an. "Wirklich?" "Wirklich. Ich brauche niemanden der kämpft. Nur jemanden, der mich nicht allein lässt."

Eny nickte. Ihr Gesicht hatten einen entschlossenen Ausdruck angenommen. Die Schaulustigen folgten ihnen ein Stück die Hauptstraße hinunter, zerstreuten sich jedoch schnell. Tyaras Puls beschleunigte sich mit jedem Schritt.

Noch war es hell, aber sobald die Sonne hinter dem Horizont versunken war, würde die Finsternis herein brechen. Wenigstens war sie jetzt nicht mehr allein. Vor den Toren der Stadt wartete der Burgherr.

"So" Mit einem Handschlenker wies er auf die zwei Türme neben dem Burgtor. "Ihr werdet beobachtet, bis ihr im Wald seid. Wir werden sehen, wer es schafft und wer..." Er brach den Satz ab, während er die beunruhigten Kinder mit einem wissenden und zugleich mahnenden Blick bedachte.

Als er verschwunden war, blickte Tyara sich unsicher um. Eny zitterte neben ihr. "Dann gute Nacht!", sagte Jano, lauter als nötig, winkte einmal und drehte sich um. Rian folgte ihm in den Wald. Die Große, Blonde funkelte noch einmal nach der Reihe jeden an, bevor sie sich möglichst laut trampelnd in den Wald verzog. Sie schreckte Tyara ab.

"Komm." Sanft zog Tyara Eny hinter sich her. Sie betraten den Wald und wurden von den Schatten verschluckt. Tyara blinzelte, um im Dämmerlicht sehen zu können. Die Luft schien hier viel kühler, dennoch standen ihr Schweißperlen auf der Stirn. Eny zitterte.

"Da lang." Das kleine Mädchen deutete auf einen schmalen Tramelpfad. "Hm." Tyara war sich nicht sicher, ob ein offensichtlicher Weg auch der Richtige war.

Trotzdem betrat sie den Pfad. Von der trockenen Erde stob eine Wolke Staub auf und verdeckte die Sicht. Hustend fuchtelte sie mit den Händen, um das triste Grau zu verscheuchen. Eny bewegte sich als dunkler Schatten von ihr Weg. Tyara hatte das Gefühl im Boden zu versinken.

Noch aggressiver schlug sie auf die Luft ein. Langsam verzog sich der Staub. Als sie nach unten sah, hätte sie fast aufgeschrien. Sie war wirklich im Boden versunken! Die trockene Erde hatte sich in dunkelbraunes, blubberndes Brackwasser verwandelt. Es griff nach ihr, war bereits bis zu ihren Kniehöhlen gestiegen. Tyara versuchte ihr linkes Bein heraus zu ziehen. Mit einem schrecklich lauten und schluckenden Geräusch zog der Schlamm erneut an ihr. Sie sackte bis zur Hüfte hinein.

"Hilfe!", krächzte sie. Tränen standen Tyara in den Augen. Verzweifelt hielt sie die Hände hoch. Der Schlamn drohte sie zu verschlingen. Dichter Nebel hing um sie herum. Er hatte sich gebildet, als der Boden brutal angefangen hatte sie zu verschlingen.

Plötzlich stieß ihr hart etwas auf den Kopf und ließ sie ein wenig weiter in dem Morrast versinken. "Oh, tut mir leid!" Enys zarte Stimme durchdrang aus weiter Ferne den Nebel. Vor Tyaras Nase blieb ein dicker, krummer Stock in der Luft schweben.

Tyara schielte ihn an. "Los!", ächzte Eny. "Halt dich fest!" Tyara wandte den Blick in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien. Langsam kamen die Worte in ihrem Gehirn an. Halt dich fest. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Was sollte ihr das bringen. Sie steckte schon bis zur Brust fest. Langsam, fast zärtlich, streichelte der Schlamm sie am Hals.

Etwas weiter weg flackerte ein kleines Licht. Warum war sie noch gleich hier? Im Wald? Das war gefährlich!
Tyara blinzelte und endlich verstand sie die Worte. Mit letzter Willenskraft bot sie die Kraft auf, die ihr noch geblieben war und umklammerte den Stock. Endlich zog jemand daran.

Kriechend, Zentimeter für Zentimeter, gab das Moor sie frei. Keuchend japste Tyara nach Luft als sie schließlich auf die harte Erde fiel. Eny kniete über ihr. Die blassblauen Augen des Mädchen beäugten sie besorgt. "Tyara? Alles gut? Das tut mir so leid. Wir hätten da nicht lang gehen sollen. Ich hätte vorgehen sollen." Tyara erwiederte ihren Blick standhaft. "Du hast mich gerettet." Feine rote Flecken krochen Eny auf die Wangen.

Tyara zog die Arme an und rappelte sich hoch. "Danke." Eny lächelte. Sie gaben sich ein stilles Einverständnis. Genau jetzt waren sie Freunde. Die wabernden Nebelschwaden verzogen sich rasch. Tyara fiel das Denken leichter.

Als der letzte graue Zipfel verschwunden war, sah Tyara, das der Boden wieder fest war. Der Trampelpfad war wieder da. Er sah aus, als wäre es nur ein normaler Weg.

Eny und Tyara schlugen sich den Weg querfeldein durch die Büsche. "Wir müssen einen geschützten Platz finden, wo wir die Nacht verbringen können.", erklärte Tyara mit einem kritischen Blick zum Himmel.
Allerdings starrte ihr von oben nur das dichte Blätterwerk entgegen, das alles Sonnenlicht abfing.

Entfernt raschelte etwas, Zweige knackten. Eine rote, sich bewegende Silhouette huschte zwischen zwei dicken Bäumen entlang. "Was war das?", fragte Tyara. "Ich glaube Lyania." Als Eny Tyaras fragenden Blick bemerkte fügte sie hinzu:"Die mit den roten Locken. Sie ist ziemlich schlau."

"Kennst du sie?" Eny zuckte nur die Schultern. "Ich habe nur mal mit ihr gesprochen, als wir in der Kristallhöhle waren." Tyara nickte. Die Bäume vor ihnen teilten sich zu einer kleinen, mit hohen Gräsern bewachsenen Lichtung. Die Halme raschelten leise in der Brise. Sanft leuchtende Glühwürmchen schwebten darüber hinweg. "Komm." Eny zog Tyara vorwärts.

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