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3 - Märchen sind Märchen!

Scharf zieht ihre Mutter die Luft ein, als hätte sie sich soeben beim Kochen am Herd verbrannt. Hektisch schaut sie sich um, vielleicht in der Hoffnung, das Dartiri ihr aus der Situation helfen könnte oder das sich bitte mitten im Wohnzimmer ein Portal öffnen und sie mitnehmen würde. Aber nichts dergleichen geschieht, auch nach weiteren Minuten nicht. Dartiri sieht sie nur an wie immer, zwitschert noch einmal zum Abschied und fliegt weg. Zurück bleiben eine scheinbar überforderte Mutter und ihre Tochter, die sie erwartungsvoll anschaut.

 Mit einem erschöpften Gesichtsausdruck und nach etlichen schweigenden Minuten seufzt die Angesprochene kurz und fährt sich mit beiden Händen einmal durchs Gesicht. „Dieses Zeichen ... trägt eine besondere Bedeutung", fängt ihre Mutter an, steht auf und holt aus dem Schrank ein älteres Buch hervor, dessen Seiten gerade an den Rändern schon stark vergilbt sind. Vorsichtig und sacht fährt sie mit einer Hand über den Einband, in dem verschiedene Ornamente eingekerbt worden sind.

„Was ist das für ein Buch?", fragt ihre Tochter sie nun neugierig und hat den Blick allein auf das Buch gerichtet.
„Dies meine liebe Tochter ... ist die Legende der Aurahüter", erklärt ihre Mutter mit einem geheimnisvollen Unterton in der Stimme. Eine Aussage, worauf Violene ihre Mutter ungläubig anschaut.
„Aber Aurahüter ... das sind doch nur Märchen!", entgegnet sie fest.
„Dieses Märchen wiederum ... ist komplett wahr. Daher auch das Zeichen auf unserer Hand. Dies kennzeichnet uns als solche", erklärt ihre Mutter ihr sanft, sich so langsam gefasst haben.
„Wir können doch keine sein! Märchen können doch nicht einfach so mir nichts, dir nichts wahr sein. Ich meine ... mit den Sagen und Legenden über mächtige Pokémon kann ich es ja verstehen, aber das...", versucht Violene ihre Gedanken in Worte fassen zu können.
Ihre Mutter lächelt leicht und hält ihr das Buch entgegen: „Am besten ist es, wenn du das Buch selbst liest."

Leicht benommen und verwirrt mit einem Hauch Skepsis und Ungläubigkeit umschließt Violene das Buch behutsam mit ihren Händen und nickt. Kurz zögert sie mit sich, vielleicht aus Angst vor der Antwort, überwindet sich dann aber doch und spricht es aus: „Eine Frage hab ich da noch. Seit wann, seit wann ist es dir bewusst, dass wir welche sein sollen?" Sie versucht, dabei einen festen bestimmten Blick beizubehalten, aber das Gefühlschaos in ihr ist dabei unübersehbar.
„Ich hab es selbst erst vor wenigen Jahren herausgefunden. Es... ich hätte nicht gedacht, dass es bei dir einmal Thema werden würde. Obwohl ich es eigentlich schon ahnen hätte können, als du es geschafft hast, die Schauspielerin Diantha für den Champtitel zu besiegen", antwortet ihre Mutter ihr und hat schon ihr Buch von eben wieder in der Hand. Violene nickt leicht, versucht noch einmal ein Lächeln und steht auf. In ihren Händen hat sie das Buch fest umschlossen und verschwindet im Flur, um die Treppe nach oben in ihr Zimmer zu gehen. Dabei knarzen die Stufen leise unter ihren Schritten. Oben angekommen klemmt sie sich das Buch vorsichtig unter den Arm und öffnet ihre Zimmertür.

Das Buch legt sie behutsam auf ihren Schreibtisch ab und lässt sich dann auf ihr Bett fallen. Ihre Hände verschränkt sie hinter ihrem Kopf und starrt nachdenklich die Decke an.
„Aurahüter... Als wenn dieses uralte Märchen wahr sein könnte", murmelt sie leise vor sich hin und schaudert kurz. Aus dem Augenwinkel sieht sie kurz zum Buch und zögert. Einerseits würde es sich dann wirklich aufklären, andererseits ... will sie das wirklich? In dem Märchen, welches man sich früher oft in ihrer Schule erzählt hat, wurden Aurahüter nicht gerade als gute Wesen dargestellt. Eher als Monster aus einer Mischung von Mensch und Pokémon.
Da fällt ihr ein altes Lehrbuch aus ihrer Schulzeit wieder ein, welches oft als Beweis angesehen wurde. In der nächsten Sekunde hat sie sich wieder senkrecht aufgesetzt und sieht sich suchend im Zimmer um, wo sie es wohl gelassen haben könnte. Da fällt ihr Blick auf ihre alte Schultasche, aus dem einige zerfledderte Hefte und abgenutzte Bücher herausschauen. Mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck hat sie die Tasche im nächsten Moment zu sich ran gezogen und sucht das Buch.

Nach nur wenigen Minuten zieht sie vorsichtig ein kleineres, sehr stark abgenutztes Buch aus der Tasche. Schon damals hatte ihr das Thema einfach keine Ruhe gelassen, was mit der Zeit zum aktuellen Zustand dieses Buches führte. Musternd fährt sie über dessen Einband und kann gerade noch so die abgeblätterte Schrift des Covers entziffern: "Aurahüter, das Märchen der Monster"
Auch wenn sie das Buch noch zu gut vom damaligen Unterricht kennt, schlägt sie die erste Seite auf und blättert weiter. So lange, bis sie die gesuchte Stelle gefunden hat, an die sie eben denken musste.
Wobei es sich bei der Stelle nicht explizit um das Märchen handelt, sondern eher darum, was man sich daraus geschlossen hatte und welche Meinung darüber die Richtige ist. Oder die Richtige sein soll, laut allgemeiner Sichtweise. Schwer schluckend liest sie sich den entsprechenden Absatz noch einmal durch:
Und gerade diese sogenannten Aurahüter, die vielmehr Wesen aus einer Mischung von Mensch und Pokémon sind, gehören vernichtet. Denn aufgrund der verschiedenen Fähigkeiten, welche ursprünglich nur Pokémon vorbehalten waren, sind sie zu unberechenbaren Monstern geworden. Und solange sie lebten, waren sie eine Gefahr für jedes Lebewesen in unserer Region. Daher war dies einer der wenigen positiven Erfolge des damaligen Herrschers Azetts, als er es schaffte, die Aurahüter auszurotten, um eine große Gefahr für sein Volk zu bannen.
„Und ausgerechnet mich trifft es dann auch noch..."

Ein Gefühl der Schwere beginnt in ihr aufzusteigen, sie zu übermannen und einnehmen zu wollen. Plötzlich öffnet sich ein Pokéball an ihrem Gürtel und Lucario materialisiert sich neben ihr. Mit einem besorgten Gesichtsausdruck mustert er seine Trainerin, setzt sich neben ihr auf das Bett und nimmt ihr vorsichtig das Buch aus den Händen. Überrascht sieht sie auf und ein kleines Lächeln huscht über ihr Gesicht, als sie ihren Partner entdeckt. „Ach Lucario", seufzt sie, „Das ist einfach so kompliziert..." Sanft legt Lucario eine Pfote auf ihre Schulter und sieht sie aufmunternd an: „Luca..." Von dem Punkt, wo er sie berührt, beginnt eine angenehme Stärke in ihren Körper zu fließen und verscheucht schnell dieses Gefühl der Leere in ihr.
„Danke Lucario. Was würde ich nur ohne euch machen?", bedankt sie sich bei ihm und umarmt ihn lächelnd. Etwas überrascht über die Reaktion seiner Trainerin lässt Lucario dies geschehen, freut sich aber sichtlich, das es ihr wieder besser geht. „Ich weiß nur nicht, was ich von diesem Märchen noch halten soll. Was ist, wenn es stimmt, was im Lehrbuch steht? Wir verschwinden müssen, wenn herauskommt, was wir sind?", erzählt sie ihm ihre Sorgen und sieht dann wieder zu Boden.
Beruhigend legt er eine Pfote auf ihre Schulter und deutet mit der anderen auf das alte Buch, was ihre Mutter ihr eben noch gegeben hat.
Sie folgt seinem Blick: „Meinst du wirklich? Lucario, ich ... habe Angst davor. Angst, was drinnen steht."
Kurz scheint er zu seufzen, bevor er sich das Buch kurzerhand schnappt und es ihr auffordernd auf die Beine legt.

Entschlossen sieht er sie daraufhin an. Sie schafft es, seinen Blick nun auch entschlossener zu erwidern, und legt nervös eine Hand an den Einband. Mit fast zitternder Hand öffnet sie das Buch und staunt über die geschwungene eindrucksvolle Schrift, die bestimmt schon Jahrhunderte überdauert hat und doch so frisch und klar da steht, als hätte man sie eben erst niedergeschrieben. Die Furcht und Angst, die eben noch in ihr herrschen wollten, werden abgelöst von einer unbestimmten Freude und Glücksgefühlen.

Beeindruckt fährt sie die tiefschwarze Tinte mit dem Finger nach.
Geschrieben, um die Geschichte und Aufgaben der Aurahüter festzuhalten. Geschrieben, um den falschen Zungen da draußen Einhalt zu gebieten. Geschrieben, um zu verstehen.

Vorsichtig blättert sie weiter. Wie ein Schlurps bei einer Hungerattacke verschlingt sie die Zeilen förmlich.
O ihr Aurahüter nah und fern. Diese Niederschreibungen mögen euch immer begleiten, lehren und Rat geben können. Hört nicht den falschen Zungen zu, die das eure und das der Menschen Herz vergiften, mit Lügen und Ammenmärchen so wie man sie den Kindern erzählte, damit sie gehorchten.

Seid euch gewiss, dass gerade euch Aurahütern eine große Verantwortung zuteilwurd.

Denn ihr seid auserwählt und berufen vom Gott Arceus höchstpersönlich, zu richten über die Schlechten und zu helfen, wo auch immer ihr könnt.
Zu dienen dem gütigen Herrscher, der euch unterstützt. Zu rebellieren den grausamen Tyrannen, die euren Kopf haben wollen. In weiter Zukunft wird eine Gefahr die Welt überkommen und dann werden sie euch brauchen. Dann liegt es an euch, Nachfahren von uns, zu zeigen, wer wir wirklich sind und die Welt zu retten.

Vergesst niemals: Viele mit dem Zeichen sind berufen, doch nur wenige sind auserwählt diese Verantwortung zu tragen und dem Ruf zu folgen!

Erschrocken und doch erstaunt über diese Botschaft lächelt sie und sieht erleichtert zu Lucario auf, der ihren Blick mit einem Lächeln erwidert. „Hinter diesem Aurahüter-Dasein scheint wirklich was anderes zu stecken als die Märchen meinen!", murmelt sie fast undeutlich. Noch einmal wiederholt sie die eben gelesenen Seiten, um auch wirklich alles verstehen zu können. „In diesem Buch scheint noch viel mehr zu stecken als nur das Genannte vom Anfang", vermutet Violene, als sie sich das Buch mal von allen Seiten anschaut. Der dicke Ledereinband fühlt sich angenehm weich in ihrer Hand an. Und bei genauerer Betrachtung sind die eingekerbten Ornamente nicht das einzige am Einband. Aber was genau die anderen Dinge sein sollen, lässt sich dann doch nicht auf dem ersten Blick hin erkennen.
„Danke Lucario, dass du mir Mut gemacht hast", wendet sie sich dann an ihren Partner und ruft ihn zurück. Noch in derselben Sekunde wünscht er sich, mit ihr reden zu können, kann aber beruhigt lächeln, als sie ihn zurückruft.

Kurz hält sie seinen Ball noch in ihrer Hand, bevor sie den wieder an ihren Gürtel steckt.

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