Viel Zeit verging, und jeden Tag stand sie an ihrem Turmfenster, doch alles, was zurückkehrte, waren einige wenige Soldaten, schmutzig und versehrt, müde und erschöpft vom ewigen Kämpfen. Doch der Prinz zeigte sich nicht am Horizont, und wenn nachts das Meer an die Klippen schlug, dann meinte die Lady, das höhnische Lachen der Grausamen Mistress zu hören. Wie dumm sie doch war, dass sie jemals geglaubt hatte, dass sich ein Prinz in sie, eine arme Lady von den Klippen, verlieben konnte, so fernab von der schillernden Welt des Hofes. Jeden Abend schlief sie mit Tränen in den Augen ein, während salzige Tropfen um ihre Burg tosten.

Doch eines Tages entdeckte sie erneut das Banner in der Ferne. Überglücklich sprang sie auf. Er war zurückgekehrt! Für sie! Zu ihr! Schnell rannte sie hinab in den Hof, wieder stand der Prinz vor ihr, und sie kniete nieder, unfähig, den Blick von ihm zu wenden.

„Mein Prinz, Ihr seid zurück!", rief sie glücklich.

Verwundert und ein wenig bedauernd sah er auf sie hinab und bedeutete ihr, sich zu erheben. „Ja, Mylady, doch in einer traurigen Angelegenheit. Der Fürst von Nebelfels hat sich gegen uns erhoben. Für den Frieden im Reich müssen wir ihn besiegen. Erneut brauche ich Euer Gold und Eure Männer. Sie sind tapfer und gut. Nur mit ihnen konnten wir den letzten Feldzug gewinnen. Ich bitte Euch inständig, gewährt mir dieses Gesuch."

Wieder schmolz das Herz der Lady unter dem Blick seiner Meeresaugen, und erneut gab sie ihm ihr Gold und ihre Soldaten. Nur mit ihren Männern hatte er den Sieg errungen! Er hatte bemerkt, was sie getan hatte! Er wusste um sie und ihre Hingabe!

Und ein zweites Mal ritt der Prinz mit ihrem Hab und Gut hinaus in den Krieg, gegen den Fürsten von Nebelfels.