Kapitel 4: Eine Außergewöhnliche Begegnung
„Kim? Bist du das?" fragte Shailene als Kim die Tür hinter sich ins Schloss drückte. „Wie war der erste Schultag? Schatz?" Doch Kim lief gleich die Treppe hoch und Sekunden später knallte sie auch ihre Zimmertür zu und Stille breitete sich in der Wohnung aus.
Sie schmiss sich auf ihr Bett, ihre Schultasche hatte sie in die Ecke gedonnert und starrte an die Decke. Dadurch, dass es so still war, konnte sie das Husten eines Kindes unter sich hören. Unter ihnen lebte eine Kleinfamilie. So sollte sie auch aufwachsen, in einer Kleinfamilie. Doch ausgerechnet ihr Vater starb.
Kim musste noch Hausaufgaben machen, dazu müsste sie eigentlich runtergehen, weil sie noch keinen Schreibtisch hatte, aber sie wollte nicht mit ihrer Mutter reden. Also setzte sie sich auf den Boden und begann. Ihre Mutter war noch einen Monat zu Hause und das nervte Kim, denn sie liebte es nachmittags alleine zu Hause zu sein, weil sie dann mit niemandem reden musste und sich abregen konnte.
Eine halbe Stunde später war Kim fertig und wusste nichts mit sich anzufangen. Sie hatte ihr Handy bereits in der Hand um James anzurufen, doch sie ließ es, da er wahrscheinlich immer noch sauer auf sie war. Wie komme ich aus dem Haus, ohne dass ich meiner Mutter begegne fragte sie sich. Kims Blick fiel auf ihr Fenster. Da sie direkt unter dem Dach wohnten, war ihr Fenster abgeschrägt. Sie stellte sich auf das Bett und öffnete es. Kim hatte eine Idee, diese war zwar lebensmüde, aber eine Möglichkeit aus dem Haus zu kommen. Sie schmiss Schlüssel, Handy, Portemonnaie und eine Taschenlampe in ihren Rucksack, sperrte die Tür ab und kletterte aus dem Fenster. Das Haus war nicht gerade hoch und außerdem wuchs ein Baum, direkt an der Dachkante, in den Himmel.
Nun rannte sie zur Bushaltestelle und sah nach, welcher Bus nach Manhattan fuhr. 10 Minuten dachte sie Na gut und stellte sich hinter eine Anzeigetafel. Gefühlte 5 Minuten waren vergangen als ihr auf der anderen Seite eine Gestalt auffiel, eine bekannte Gestalt. Es war der Junge vom Flughafen und aus dem Café. Dieses Mal hatte er nicht nur schwarz an, sondern trug ein rotes T-Shirt und eine graue Kapuzenjacke drüber. Außer Kim stand niemand sonst an der Bushaltestelle, der ihr hätte helfen können und dieser Typ starrte sie wieder an, sie sah in seine wunderschönen Augen. Kim nahm ihren ganzen Mut zusammen und schrie über die Straße zu dem Jungen „Wer bist du und wieso verfolgst du mich?" Der Junge hob nur den Kopf leicht, als ob er sie nicht verstanden hatte. „Hallo? Bist du taub? Verstehst du mich? Hey, du?" rief sie wieder. Er lächelte. Hatte sie das richtig gesehen? Sie wollte genauer hinsehen, aber im nächsten Moment hielt der Bus vor ihr. Kim rannte um den vorderen Teil des Busses. Auf der anderen Straßenseite stand niemand mehr. „Willst du nach Manhattan oder gehst du aus dem Weg?" fragte der Busfahrer. „Ich steige ein." antwortete Kim zögerlich. Als sie sich auf einen Platzt am Fenster gesetzt hatte, sah sie hinaus und sah ... nichts.
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