KAPITEL 62
Pov. Palle
Heute war es endlich so weit. Das Gespräch mit Manu und unseren Eltern war nur gut eine Woche her.
Etwa zwei Tage später gaben Manuels Eltern uns Bescheid, dass sie eine Grillparty in dem Garten ihrer Villa veranstalten und uns gerne dazu einladen würden. Sie haben viele ihrer Mondfreunde eingeladen aber erlaubten Manu und Dado auch welche vom Sonnenstamm einzuladen. Deswegen kommen zum Glück auch ein paar Leute die ich kenne.
Aber jetzt zu etwas viel wichtigeren, ich habe mich entschieden...Ich werde es heute endlich tun, ich werde Manu sagen was ich empfinde.
Es ist so ein kack Gefühl wenn ich mit ihm Zeit verbringe und mich ständig zurückhalten muss ihm Komplimente zu machen oder gar ihn zu küssen.
Ich will zumindest wissen ob er auch mehr als Freundschaft für mich empfindet, diese Ungewissheit macht mich nich ganz krank. Ich halte es nicht mehr aus und will wenigstens wissen ob ich überhaupt eine Chance bei ihm habe und dann entweder mit ihm zusammen sein kann, oder ich kann falls das nicht der Fall sein sollte endlich, aufhöre mir unnötig Hoffnungen zu machen.
Es war nichtmehr viel Zeit bis wir los gehen sollten, also richtete ich noch ein letztes mal meine Klamotten und meine Haare.
Ich habe mich extra etwas schicker angezogen, um Manu zu gefallen. Ich trug eine schwarze Jeans, dazu ein weinrotes Hemd an dem ich aber den obersten Knopf offen gelassen hatte, um es nicht zu formell wirken zu lassen. Meine Haare hatte ich mit etwas Gel hoch gestylt, sodass es perfekt saß, denn ich wollte Manu um jeden Preis gefallen.
Als ich dann in meinem Kopf gerade noch ein letztes Mal die Worte durchsprach, die ich zu Manuel sagen wollte, was vermutlich eh keinen Sinn hat, weil ich alles vergesse wenn er vor mir steht, ertönte die Stimme meines Vaters aus dem Flur und rief mir zu, dass ich meine Schuhe anziehen solle um loszufahren.
Ich habe keinen Plan wie ich das schaffen soll, mir rutscht schon allein bei dem Gedanken, an das was passieren könnte, das Herz in die Hose. Ich kann nur noch beten und hoffen, dass Manu mich nicht hassen wird...
Angekommen atme ich nochmal tief durch bevor ich aus dem Auto steige. Ich durfte mich nicht gleich von Anfang an verrückt machen, sonst würde er merken, dass etwas nicht stimmt und ich möchte doch erst etwas später und nicht sofort mit ihm reden.
Langsam setzte ich immer einen Fuß vor den anderen und ehe ich mich versah stand ich auch schon vor dem braunhaarigen mit den wundervollen smaragdgrünen Augen, die mir jedesmal die Sprache verschlagen.
"H...Hey M...Ma...Manu", brachte ich nur etwas stotternd heraus. "Hiiii, aber jetzt komm schon mit zu den anderen Pallette", mit diesen Worten griff er nach meiner Hand, welche angenehm zu kribbeln begann, und zog mich nach hinten in den Garten, wo schon ein paar andere Gäste warteten. Angekommen ließ er meine Hand leider wieder los und ich musste mich erstmal wieder sammeln bevor ich ein paar Sätze zu den anderen rausbringen konnte. Oh Gottttt, stöhnte ich innerlich, denn wenn das genauso weiter geht, wird das heute erst recht nichts.
Zombey schaute mich ein wenig skeptisch, aber auch wissend an, als ich da so nervös neben Manu stand.
Manu verabschiedete sich kurz darauf von unserer kleinen Gruppe mit den Worten, dass er auch noch die anderen Gäste begrüßen muss. Während er weg war, erzählte ich den Anderen von meinem Plan und alle wünschten mir viel Glück. Außerdem versicherten sie mir darauf zu achten, dass wir nachher genug Zeit und Ruhe für uns hätten. Sie halfen mir im großen und ganzen, sodass ich mich etwas besser fühlte und die Party auch noch ein wenig ruhig genießen konnte, selbst in Manus Gegenwart.
*2 Stunden später*
Meine innere Stimme flüsterte mir schon seit locker 10 Minuten: "Okay okay, ruhig bleiben Patrick, ganz ruhig" zu. Denn jetzt stehe ich vor Manu.
"Äh Manu, hast du vielleicht Lust ein bisschen mit mir spazieren zu gehen. W...weil die meisten Gäste sind ja auch schon gegangen u...und ich würde dir ganz gerne was Wichtiges erzählen. Aber nicht wo hier so viele L...Leute sind", seine Antwort war kurz und eindeutig, "Klar, wiso nicht. Besser als hier nur rumzusitzen"
Wir spazierten ein bisschen durch die Gegend, in Richtung Strand und somit der Stelle unseres ersten Treffens. Zwischen uns herrschte Stille, zuteil diese unangenehme weil keiner von uns beiden etwas sagen wollte, aber auch angenehm in dem Sinne das wir beide die Anwesenheit des jeweils anderen Still genossen.
Als wir nach ein paar Minten Fußweg dann endlich an genau der Stelle angekommen waren, blieb ich stehen. "Warum bleibst du stehen?", wollte Manu etwas verwirrt wissen. "Hör zu, ich wollte dir ja etwas Wichtiges sagen und ich finde hier ist genau der richtige Platz dafür", schilderte ich ihm was ich dachte. "Und was ist das, was du genau hier besprechen möchtest" fragte er einfühlsam. "Also erstmal, bitte hör mir bis zum Ende zu ohne mich zu unterbrechen oder weg zu gehen oder mich zu hassen." Er nickte stumm und immernoch etwas verwirrt.
"Manu, das hier ist ein ganz besonderer Platz für mich, denn hier durfte ich zum aller ersten mal in deine wunderschön Augen sehen. Das war bis jetzt der mit Abstand beste Tag meines Lebens. Als wir uns gestritten haben und dann auch nichtmehr miteinander reden durften, das waren die schlimmsten Zeiten für mich. Und vorallem da ist mir etwas klar geworden, es tat nicht so weh als wenn du mein Bester Freund wärst sondern mehr, viel mehr. Dann habe ich versucht herauszufinden was es ist, habe genau meine Reaktionen auf dich und das zwischen uns beobachtet. Habe dich beobachtet. Nach nicht einmal ein paar Tagen ist mir dann etwas klar geworden. Es war toll dein bester Freund zu sein, aber ich will das nicht mehr, ich möchte nichtmehr nur dein bester Freund sein.
Manuel ich habe mich wohl oder übel in dich verliebt.
Und es tut mir sehr leid wenn du mich jetzt eckig oder abstoßend findest, tu alles was du willst nur bitte hasse mich nicht"
Während der ganzen Rede wechselte sein Blick oft zwischen interessiert, verwirrt und noch etwas andermal was ich nicht entziffern konnte.
Am Ende hatte ich meinen Kopf gesenkt um nicht zusehen wie er geht oder ähnliches, doch zu meiner Überraschung tat er nichts der gleichen.
Er umarmte mich, ist das jetzt gut oder schlecht?
"Oh Palle, das ist wirklich süß und nein ich könnte dich doch niemals hassen. Ehrlich gesagt glaube ich etwas ähnliches für dich zu empfinden, nur ich habe keine Ahnung wie das ist und ob mir meine Gefühle die Wahrheit sagen. Ich weiß noch, dass ich etwas für dich empfinde was auf keinen Fall freundschaftlich ist."
Es verschlug mir fast die Sprache, aber nur fast.
"Also wenn du nichts dagegen hast können wir es langsam angehen lassen und gemeinsam herausfinden was dieses Gefühl ist und ich werde dich zu nichts drängen. Was sagst du?"
Er fing an zu lächeln und auch meine Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln.
"Liebend gern."
Daraufhin schlossen wir uns wieder in die Arme, so standen wir einen Augenblick. Solange, bis ich etwas mutiger wurde.
"Manu?" "Ja Palette?" "D...darf ich dich küssen?" Er begann zu grinsen. "Nichts lieber als das"
Langsam nahm ich sein Gesicht in meine Hände und beugte mich langsam zu ihm runter, immer näher. Und dann passierte es, erst sanft und zurückhaltend, dann schon etwas mutiger presste ich meine auf seine wunderbar-weichen Lippen.
In meinem Magen flogen jetzt nichtmehr nur Schmetterlinge umher, sondern durch meinen Körper, galoppierte ein ganzer Zoo.
Dieser Augenblick war perfekt.
Dieser Kuss war perfekt.
Dieser Mann war perfekt.
Und ich liebe ihn mehr als alles andere.
Das weiß ich jetzt....
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