Michaels Sicht:

Heute ist Sonntag. Nach dem Kuss gestern habe ich Dado gefragt, ob er gerne mit mir zusammen wäre. Er ist mir um den Hals gefallen und hat vor Freude angefangen zu weinen. Ich kann ihn nun also endlich MEINEN Freund nennen. Doch diese gute Nachricht weiß noch niemand. Naja fast niemand. Chessie habe ich es gestern Abend, als ich nach Hause kam, sofort erzählt. Sie hat es gut aufgenommen und sich für mich gefreut. Hätte sie es nicht toleriert wäre ich aber auch etwas verwundert gewesen. Immerhin predigt sie immer, dass Toleranz etwas ganz wichtiges ist und, dass der erste Schritt zu Besserung Akzeptanz ist. Doch Patrick weiß es noch nicht. Der wird es aber jetzt erfahren...gestern Abend war es schon relativ spät und ich wollte ihn nicht mehr wecken, falls er schon schlief. Im Moment ist es 9:00 Uhr. Um die Uhrzeit sollte er normalerweise wach sein. Ich nehme mein Handy und wähle seine Nummer.

Nach einiger Zeit geht er auch ans Telefon. "Hallo?" "Hi Patrick, na gut geschlafen?" "Michael? Bist du das?". Hat er nicht gesehen wer ihn hier anruft? Also ich schaue immer wer mich anruft. "Du hast doch gesehen, dass ich dich anrufe" "Ich bin gerade erst aufgestanden". So kenne ich ihn. Verpeilt. "Das ist ja jetzt auch egal. Der eigentliche Grund, dass ich dich anrufe, ist, dass ich eine gute Neuigkeit habe" "Okay, dann schieß mal los." Ich atme einmal tief durch. "Ich bin mit Maurice zusammen", sage ich einfach geradewegs heraus. "Endlich", höre ich Patricks Stimme. Verblüfft sitze ich auf meinem Bett. "Wie jetzt? Du hast das geahnt?" "Michael, ich kenne dich seit unseren Kindestagen. Natürlich merke ich es, wenn du auf jemanden stehst. Zudem war es mehr als offensichtlich und du hast mir sogar gesagt, dass ihr ein Date habt". Okay Wow. Mein bester Freund ist ein Stalker, der mein Verhalten untersucht. 

"Jaja Patrick, ich habe es ja verstanden. Wenn es nach dir ginge, hätte ich ihm das schon viel früher sagen sollen." "Erfasst", antwortet er. "Tu nicht so. Du bist immer noch zu feige Manuel deine Gefühle zu offenbaren, also erzähl mir nicht, ich sei feige oder ähnliches". Stille. Er sagt nichts dazu. Ist ihm das unangenehm? "Man Zombey! Ich weiß doch selber nicht was ich empfinde, außerdem ist Manu nicht schwul und die Sache um einiges komplizierter. Immerhin ist er der direkte Mond Nachfahre und ich besitze die Sonnenkraft u-" "Jaja unsere Gespräche laufen immer auf dasselbe hinaus. Ich weiß Bescheid", unterbreche ich ihn. "Danke, dass du damit sagst ich würde immer das gleiche sagen", gibt Palle wütend von sich. Na toll. "Ich wollte dich nicht verärgern, das war nicht meine Intention. Ich wollte dir eigentlich nur die frohe Botschaft übermitteln" "Oh Gott Michael, das hört sich an als ob du schwanger wärst". Patrick lacht am anderen Ende laut auf. Naja ohne auf diese Bemerkung einzugehen....so gefällt er mir besser. 

"Ich treffe mich um 14:00 Uhr mit Manuel im Wald. Schließlich werden wir euch fertig machen", sagt Patrick nachdem sein Lachen aufhörte. "Also seid ihr doch nicht so krass, dass ihr gegen uns gewinnen könnt. Ihr müsst extra trainieren...Pah!", gebe ich frech von mir. "Freue dich ja nicht zu früh. Wir werden zwar trainieren, doch ihr werdet deswegen nicht gewinnen." "Das werden wir ja noch sehen"....

Patricks Sicht:

Ich habe jetzt noch 5 Minuten bis ich los muss. Manu wartet...ich hoffe, dass die Dinge die in den letzten Tagen zwischen uns passiert sind, nichts beeinflussen....Ich trage meine Sportsachen. Es wird unser erster Kampf sein, wo wir nicht gegeneinander kämpfen. Und von dem was ich bisher von ihm gesehen habe, weiß ich, dass es ein spannendes Training werden könnte. Ich verabschiede mich von meinen Eltern und mache mich auf den Weg zum Wald. Als ich ankomme, steht Manuel bereits an einen Baum angelehnt da und wartet auf mich. "Hi, sorry, dass ich etwas später bin. Musstest du lange warten?" "Ne ist schon in Ordnung. Du bist ja jetzt da", sagt er mit einem Lächeln. Ich lächle zurück und frage:"Also womit fangen wir an?". Er scheint überlegen zu müssen. Doch ich weiß genauso wenig womit wir anfangen könnten...immerhin kenne ich seine Kräfte nicht...noch nicht. "Wir sollten erst einmal die Kräfte des jeweils anderen kennen", spreche ich also meine Gedanken aus. 

"Da hast du Recht. Also, zeig mal was du drauf hast", sagt Manu und schaut mich anspruchsvoll an. Ich stelle mich gerade hin und schließe meine Augen. Als ich diese wieder öffne, sollten sie eine blutrote Farbe angenommen haben. Ich schwebe in die Luft und auf dem Boden unter mir, bildet sich ein roter Punkt. Dieser rote Punkt wird immer größer bis er ungefähr einen Durchmesser von zwei Metern hat. Meine Hände, die ich zuvor schlaff meinen Körper hinab gelassen habe, strecke ich links und rechts von meinem Oberkörper aus, klatsche innerhalb von Millisekunden und aus diesem "Punkt" wird eine rote Säule, die weit in dem Himmel schießt. Diese Säule ist mit Feuerenergie gefüllt. Und sie dient als Feuerschutzschid. 

"Feuer?", fragt Manu interessiert nach. Ich bejahe dies und löse es wieder auf. Es gibt viele verschiedene Arten ein Elementenschutzschild zu erstellen. Der Vorgang einen Schutzschild zu erstellen, darf aber im Ernstfall nicht zu lange dauern, weswegen ich Manuel diesen Vorgang nur verlangsamt zeige, damit er auch alles genau sieht und nachvollziehen kann. Manu nickt nur. "Ich verstehe", sagt er. "Hast du schon einmal davon gehört die Kräfte zu kombinieren?" "Natürlich. Was glaubst du denn? Dass ich Erd- und Feuerkraft immer einzeln benutze?", frage ich rhetorisch. Er schmunzelt. "Natürlich nicht. Ich meine Kombination im Sinne von Mond- und Sonnenkraft", gibt er belustigt von sich. "Ist das nicht gefährlich? Ich meine, die Kräfte sind alleine schon so gewaltig, dass man es kaum aushält die volle Kraft zu entfalten. Was ist wenn wir dabei draufgehen?" "Hast du schon einmal deine ganze Kraft benutzt?", fragt Manu nun wieder völlig ernst. "Nein", antworte ich wahrheitsgemäß. "Du denn?" "Nein", antwortet auch er. 

Und dann will er die Kräfte einfach so kombinieren? Ich dachte immer er sei der Vorsichtige von uns beiden...

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