KAPITEL 50
Pov. Manu
Der restliche Tag verlief eigentlich relativ ereignislos. Wir verbrachten die Pausen zusammen und hatten viel Spaß, es ist wirklich so schade, dass wir uns nicht nach der Schule sehen können. Aber zum Glück können wir uns Sonntag sehen, ich hoffe meine Eltern kaufen mir die Lüge ab, sonst könnte es unangenehm zu erklären werden....Maurice habe ich auch schon eingeweiht, damit er sich keine Sorgen macht. Oder mit trainieren möchte...
Noch den ganzen weiteren Tag freute ich mich unheimlich auf Sonntag. Als ich am Abend dann mit Puffi raus ging, hoffte ich am Strand vielleicht wieder Patrick und Edgar zu begegnen, aber das passierte leider nicht. Mir war in letzter Zeit schon aufgefallen, dass ich ziemlich oft an Palle denken musste, aber das lag bestimmt nur daran, dass wir gute Freunde sind.
Auch als ich spät Abends in meinem Bett lag, musste ich wieder darüber nachdenken, kam jedoch nicht zu einer Antwort, auf die Frage woran das liegt. Also beschloss ich, dass es wohl besser war einfach zu schlafen, so machte ich das Licht aus und kuschelte mich tief in meine Kissen...
...Ich öffnete die Augen und war mehr als verwirrt. Wo bin ich? Was mache ich hier? War ich nicht gerade noch in meinem Bett?
Doch Zeit weiter drüber nachzudenken blieb mir nicht, da ich realisierte, dass ich nicht alleine hier war. Doch zuerst scannte ich meine Umgebung.
Es war eine Wiese auf der ich saß, unter mir eine weiche Decke. Überall auf der Wiese standen Blumen, es flogen Vögel herum und irgendwo in der Ferne vernahm ich das leise Rauschen eines Flusses. Neben mir auf der Decke stand ein Picknickkorb, gefüllt mit den leckersten Dingen.
Und dort auf der Decke neben mir, nicht einmal dreißig Zentimeter von mir entfernt, saß er. Der Junge mit den weichen braunen Haaren und warmen schokoladenbraunen Augen, die immer so schön funkelten, Patrick.
Er lächelte mich an und es war das schönste Lächeln was ich jemals gesehen hatte. Dann beugte er sich zum Korb herüber und nahm eine Schale voller saftiger roter Erdbeeren heraus. Von denen nahm er sich eine, welche er langsam zu meinem Mund führte welchen ich bereitwillig öffnete.
Und ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte, übernahm mein Körper die Kontrolle, beugte sich schnell zu ihm herüber und drückte meine Lippen für einen kurzen Moment auf seine. Gerade öffnete er lächelnd den Mund um etwas zu sagen, als plötzlich alles schwarz wurde...
... Als ich wieder die Augen öffnete, befand ich mich in meinem Bett, allein.
Was zum fick war denn dieser Traum, weshalb träumte ich sowas?
Aber ist es nicht eigentlich so, dass das was wir träumen in unserem Unterbewusstsein entsteht, also könnte es auch nur im entferntesten sein, dass ich mir dieses Szenario wünsche? Könnte das sein? Oder war es in den letzten Tagen einfach etwas viel? Ich denke mal. Das klingt plausibel. Theoretisch klingt alles plausibler als dieser Traum, aber naja...
Es kann auch sein, dass es wegen dem Zusammenprall gestern war. Immerhin hätten wir auch anders aufeinander fallen können. Eventuell wäre das ein Szenario, dass mein Hirn sich einfach ausgedacht hat. Außerdem, wo kämen wir da hin?! Ich werde gefüttert? Nein danke, so unbeholfen bin ich nun auch wieder nicht. Und warum mit Patrick? Immerhin ist er mein bester Freund und noch dazu bin ich nicht schwul. Also nicht das ich wüsste. Hübsch ist er, keine Frage, aber Jodie ist auch hübsch und trotzdem habe ich so etwas noch nie von ihr geträumt.....
Vielleicht frage ich einfach mal Maudado? Obwohl zu was soll das führen? Dann glaubt er, dass ich auf Patrick stehen würde und das ist nicht der Fall. Und was wenn ich meine Eltern mal frage? Immerhin versuchen sie sich zu ändern und dafür sind Eltern doch auch da, wobei? Ich bin 16. Da erzählt man sowas nicht mehr den Eltern. Warum eigentlich nicht? Wo liegt denn da das Problem....Vielleicht versuche ich es erstmal zu vergessen. Immerhin war das ein Traum. Die haben nichts zu bedeuten. Ich hab auch mal geträumt, dass ich sterbe und siehe da, ich lebe noch. Stimmt, wieso mache ich mir so viele Gedanken darum?
Welcher Tag ist heute eigentlich? Freitag oder Samstag? Aber nicht Sonntag oder? Wobei hätten meine Eltern mich nicht gerufen, wenn Schule wäre...? Genau in dem Moment geht die Tür auf und meine Mutter tritt ein. "Du bist ja immer noch im Bett", stellt sie fest. Ich setze mich auf uns schaue sie an. Sie kommt eigentlich echt selten morgens in mein Zimmer, was ist los? Irgendwas stimmt nicht. "Manuel, bedrückt dich etwas mein Schatz?". Also ich hatte mit allen Fragen gerechnet, aber mit der?! Ich schaue sie verblüfft an. Sie lächelt mich warm an. Sie meint es also ernst. Ich überlege kurz, was ich antworte.. "Es geht, ich bin in letzter Zeit sehr unschlüssig. Ich bin öfter aus dem Wind und denke viel nach" "Das ist mir aufgefallen, deswegen frage ich dich ja", schmunzelt sie. Sie wirkt auf einmal nicht mehr wie früher. Ganz im Gegenteil. Sie wirkt nett und offen. "Ich weiß nicht genau. Ich habe Druck und muss zwischenmenschliche Beziehungen aufrecht erhalten. In der Schule muss ich Einsen schreiben und der Stärkste muss ich auch sein.."
"Manuel, bitte überarbeite dich nicht. Wir wissen, dass wir hohe Anforderungen an dich gestellt haben, aber es ist auch dein Leben. Bitte setze dich nicht selber unter Druck. Trainieren wirst du weiterhin, das steht fest, aber in der Schule bringst du die Leistungen, die du eben bringen kannst und nicht welche wir verlangt haben." Ich sehe sie ungläubig an. Ah okay, also setzen die mich mein Leben lang unter Leistungsdruck, nur um mir in meinem 16 Lebensjahr zu sagen, ich solle selbst entscheiden. Besser als gar nichts. "Sag mal Mutter...welchen Tag haben wir eigentlich?" "Freitag und deine erste Stunde ist jetzt vorbei". Ich stehe geschockt auf. Ich bin zu spät!! Sie lacht jedoch nur. Was? "Mach dir keine Gedanken, ich habe dich krank gemeldet. Heute trainierst du. Das Training hast du echt vernachlässigst. Also wirst du das nachholen. Den Schulstoff kannst du auch schon, dementsprechend ist das kein Problem." Ich will gerade meinen Mund öffnen und sie fragen was der Scheiß soll, sie jedoch hält den Finger hoch und schaut bedrohlich.
"Bevor du etwas sagst. Mir ist bewusst, dass dir das nicht passt, deswegen ein Angebot. Du wirst mir nicht in den Ohren liegen und sagen was für eine fürchterliche Mutter ich bin und dafür darfst du am Sonntag 'alleine' trainieren." Sie sprach das alleine extra betont aus. Ob sie weiß, dass ich nicht alleine trainiere? Und wenn....sie hat nichts dagegen? "Abgemacht", sage ich. Woher sie das weiß ist mir gleichgültig, denn egal woher...sie hat nichts dagegen...oder sie hat ein schlechtes Gewissen wegen der Sache mit der Schule....
"So jetzt mach dich aber so langsam mal fertig. Das Training wartet", mit dem Satz geht sie aus dem Zimmer und schließt die Tür. Das ist super......
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