pubertierende Jungwölfe
Genau in dem Moment drehte sich die Blondhaarige um und tatsächlich handelte es sich, um Ally. Aber wie ist das möglich? Als Allys Augen in meine blickten, fing sie an, wie eine wilde Bande Affen, zuschreien und drängelte sich zu mir durch. Okay, wie verrückt kann ein Mensch sein? Alle umstehenden Menschen sahen uns an, als hätten wir sonst was gemacht, wobei ich nicht diejenige war, die rumgeschrienen hat. Egal ob es Lehrer, mein Bruder oder andere Schüler der Akademie waren, alle ausnahmslos alle starrten uns an.
Ich wand mich mit hilfesuchendem Blick an Mr. Wilson, der tatsächlich anfing uns Neuankömmlingen alles zu erklären. „Ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich vor mir steht und das wir als Akademie euch nun lehren dürfen." Fing Mr. Wilson an seine bestimmt vorher eingeübte Rede zu halten. Aber leider wurde er von einer Gruppe Jugendlicher unterbrochen, die matschbedeckten Klamotten die Eingangshalle betraten. Unter ihnen fiel mir auch das kleine Mädchen aus dem Wald auf, welches über die Wurzel gestolpert war. Zum Glück konnte ich sagen, dass es ihr nun wieder blendend gehen musste. Ihre Schuhe hinterließen dunkle Schlammabdrücke auf dem Boden als sie an uns vorbei zur Treppe steuerten. Die bestimmt sehr alte Treppe knarrte unter dem Gewicht der Schüler und ließ das auch jeden in der Umgebung hören.
Mr. Wilson ließ sich davon, aber nicht beirren. Er redete weiter, wobei ich nur die Hälfte verstand, da ich mich viel zu sehr auf die Jugendlichen konzentrierte. Auf einmal klatschte mein neuer Schulleiter in die Hände und verkündete etwas von Raumaufteilung. „...also ihr werdet jetzt euren Mentoren zugeordnet und in den Schlafräumlichkeiten untergebracht." War alles was ich noch mitbekam bevor sich zwei Schüler, ein Mädchen und ein Junge, vorne auf den Platz von Mr. Wilson stellten und erklärten, dass wir uns in Mädchen und Jungengruppe einteilen sollten, da es getrennte Schlafräume gibt.
Ally neben mir verdrehte die Augen: „Wir werden ja nicht gleich mit irgendwelchen fremden Menschen krumme Dinge anstellen." Um dem Ganzen Ausdruck zugeben warf sie die Hände in die Luft und erntete dafür wieder viele komische Blicke. Das kann noch was werden.
Wir folgten ganz brav der Schülerin, die vielleicht um die zwanzig war, zu unseren Zimmern. An sich war sie ganz nett, aber sie wirkte etwas, wie ein Vampir, ihre Haut war fast weiß und sie besaß dunkle Augen, die einen sehr intensiv anstarren konnten. Mit meinem Blick folgte ich Ryan, der die intensiven Blicke von mir spüren musste, denn er drehte sich um und sah mich entschuldigend an. Wir gingen durch eine Tür neben der eindrucksvollen Treppe und diese führte in eine Art Tunnelsystem als Keller.
Sofort als ich durch die Tür gegangen überzog eine Gänsehaut meinen Körper, da es unter der Erde einige Grade kühler war als oben. An den Wänden hingen Fackeln, welche gedimmtes Licht auf die Umgebung warfen. Wir huschten von einem Lichtkegel zu nächsten und die Flammen tanzten bei einem Windhauch von uns ausgehend. Dadurch waren die Steinwände um uns mit wackelnden Schatten übersät und bestückt.
Das Geräusch von Schritten hinter uns, ließ mich umdrehen. Dort wurden die Jungen aus der Eingangshalle von dem Mentor, ein hochgewachsener Junge, zu ihren Räumlichkeiten gebracht. Das schwarze Haar von ihm wurde durch den Lichtkegel, der Flammen, in einem rötlichen Schimmer getaucht. Er marschierte förmlich mit hoch gerecktem Kinn und den Jungen an uns vorbei, als seien wir es nicht würdig mit einem Blick vom ihm gesegnet zu werden. Dann halt nicht, ich kann gern auf seine Aufmerksamkeit verzichten. Ally neben mir schnaubte etwas zu laut, denn er würdigte sie nur mit einem abschätzenden Blick.
Jeder der Jungen zog einen Koffer hinter sich her, doch einem Jüngeren ging die Kontrolle über den Koffer verloren und er landete scheppernd auf dem kühlen, steinigen Boden. Sein Mentor verlor fast die Fassung und schrie ihn lauthals an: „Bist du zu blöd einen Koffer zu tragen oder warum liegt er jetzt auf dem Boden!" Der Kleinere zog schuldbewusst den Kopf ein und schrumpfte in sich zusammen. Das Vampirmädchen aus unseren Reihen schrie ihren Mentoren Kollegen ebenfalls an: „Du sollst die Neuen nicht gleich mit der Hochnäsigkeit verschrecken und außerdem glaube ich nicht, dass dir noch nie ein Koffer aus der Hand gefallen ist, oder Zack?!" Zack verlor für den Bruchteil einer Sekunde seine Haltung wie das Pokerface, aber er hatte sich schnell wieder gefangen und verschwand mit den anderen in einem Nebengang.
Wir bogen den Gang gegenüber ab und kamen gleich in einen wunderschön großen Raum mit Kamin, aber leider gefiel nicht nur mir das, sondern auch der immer noch verbotenen Katze in meinem Rucksack. Mr. Twinkel schaffte es irgendwie aus dem Rucksack und platzierte sich nah am Feuer, um auch ja schön einen Sonnenbrand auf dem Fell zu haben. „Sind Haustiere nicht eigentlich verboten?" fragte mich Ally im Flüsterton, aber laut genug, um das Vampirmädchen auf uns aufmerksam zu machen. Sie sah mich mit großen Augen an, um gleich danach auf Mr. Twinkel zu starren.
„Ich kann das erklären, als ..äh..er war einfach in meinem Rucksack. Er muss heute Morgen dort rein gekrabbelt sein." Sie betrachtete mich mit skeptischem Blick, sagte aber nichts weiter dazu.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro