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Kapitel 13 - Falle oder Ausweg

„Da steht eine Wache nur ein paar Meter entfernt!", zischte Robin und Marians Mund klappte auf.

„Was?" Sie drängte sich halb an ihm vorbei, um selbst einen Blick durch den Spalt zu werfen. Zu ihrem Unmut hatte Robin recht, mit dem, was er sagte: Da war tatsächlich ein Wächter! Verdammt, warum war er ausgerechnet hier?

Marian fluchte lautlos und fuhr sich mit der Hand über die Wange. Kalter Schweiß machte ihre Haut klamm und kalt, gleichzeitig schwitzte sie vor Anstrengung und Anspannung.

„Was nun?", raunte Robin und Marians Herz setzte einen Schlag aus, als der Wächter plötzlich den Kopf in Richtung der Tür drehte - jene Tür, hinter welcher sie sich verbargen!

Sofort erstarrten beide und wagten es nicht mehr, auch nur einen Muskel zu rühren.

'Nicht bewegen. Bloß nicht bewegen', dachte Marian. Jede noch so kleine Verlagerung ihrer Position konnte das Kettenhemd rasseln lassen. Sie durften sich auf keinen Fall verraten!

'Komm nicht hier her. Hier ist nichts! Geh einfach deines Weges!'

Marian hielt den Atem an, als der Wachmann aufstand und sich erhob. Neben ihr konnte sie sehen, wie Robins Hand ganz langsam unter seinen Umhang glitt. Mit einem leisen Scharren entließ die Lederscheide den Stahl und der goldene Lichtstrahl einer Fackel tastete über die gezogene Klinge. Marians Kehle wurde enger und ihr Blick schoss zurück in die Richtung der sich nähernden Schritte hinter der Tür.

Plötzlich hallte ein lauter, dröhnender Klang durch die Gänge. Er schien jeden Stein erzittern lassen zu wollen und beide - Marian sowie Robin - zuckten unter dem plötzlichen Zusammensturz der angespannten Stille zusammen. Jeder Gong der Alarmglocke klang wie Höllengeläut in ihren Ohren. Man hatte den Diebstahl bemerkt.

Etwas Positives hatte es immerhin: Der Wachmann riss die Augen auf, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte in die Richtung des breiten Treppenaufganges, welcher in den oberen Stock führte - in die Richtung der Zählkammer. Kurz darauf folgten ihm zwei weitere nach und nun mischte sich Gebrüll zu dem Alarm.

„Mist!", stieß Robin aus, „Was jetzt? Wir können nicht den Hauptweg nehmen. Man würde uns sofort entdecken."

Marians Blick glitt in den Flur, um die Gefahr und die Möglichkeiten abzuwägen. Ihr Puls rauschte wie ein wilder Fluss in ihren Ohren. Dann fiel ihr Blick auf die Stufen, die weiter in die Tiefe führten.

„Hier entlang", raunte sie und griff eilig nach der Kiste.

Je tiefer die beiden Diebe kamen, umso mehr kroch ihnen ein modriger Geruch entgegen. Hier war die Luft so dick und feucht, dass einem das Atmen schon nach wenigen Schritten schwerfiel.

Als Marian schließlich die Tür aufstieß und die Scharniere in die Dunkelheit stöhnten, erkannte Robin, wohin jene ihn geführt hatte.

„Warum führst du mich in die Kerker?"

Etwas in seiner Stimme klang misstrauisch. Sein Blick legte sich mit dunkler Vorahnung auf Marian und das Licht zeichnete finstere Schatten auf das Gesicht unter dem Helm. Robin konnte den Gedanken nicht vollkommen ausschließen, dass Marian es sich vielleicht anders überlegt hatte. Lockte sie ihn nun in eine Falle? Wollte sie ihn verraten? War das vielleicht alles ein perfider Plan, um ihn - Robin Hood -zu schnappen?

Zweifel waren ein bitteres Gift, das seine Nervenenden schwelen ließ. Robin war schon zu oft verraten worden und Marian war jetzt die Verlobte von Guy von Gisborne.

Hätte der Helm es nicht verborgen, so hätte Robin vielleicht zu sehen vermocht, wie Marian eine Augenbraue höher zog und verwirrt aus dem Augenwinkel betrachtete, wie er sich scheinbar panisch in den dunklen Gewölben umsah.

Sie verzog die Lippen zu einer missmutigen Linie und kräuselte die Nase. Ohne Zusammenhang oder Kenntnis seiner Gedanken, empfand Marian das Misstrauen als vollkommen unangebracht! Immerhin steckte auch sie gerade in der Kleidung eines Wächters und schleppte die gestohlenen Gelder mit ihm durch die Gänge.

„Sie werden in Kürze alle Ausgänge bewachen. Glaubst du, jetzt könntest du noch mit einem Pferd aus den Stallungen entkommen? Das Haupttor ist verschlossen, ehe du aufgesessen hast", meinte sie und konnte sich den leicht gereizten Tonfall kaum verkneifen.

Robin Hood würde über seinen Schatten springen und sich daran gewöhnen müssen, dass er nun einen Partner hatte - ob es ihm gefiel oder nicht. Marian hatte sich auch nie träumen lassen, einmal mit einem gefallenen Adligen und Langfinger wie Robin gemeinsame Sache zu machen.

„Du musst den letzten Ausweg nehmen, den sie nicht überwachen", erklärte sie ihm und führte Robin in die feuchten Gewölbe der Zellen von Castle De Burgh. "Niemand wird damit rechnen, dass du durch den Kerker fliehst." Ganz leise hallte ihre Stimme von den Wänden wieder. Vor vielen Jahrzehnten waren diese Kerkergewölbe in das Herz der Erde und den Stein geschlagen worden. Viele Wände besaßen noch die natürlich rauen Oberflächen, überzogen mit Moosen und Flechten. An manchen Stellen schimmerte die Nässe am Gestein im spärlichen Fackelschein.

Plötzlich drangen Schritte an ihr Gehör und Marian zog Robin eilig hinter einen der steinernen Pfeiler, die überall die Decke stützen. „Hier unten sollte keine Wache sein", murmelte sie und kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit etwas zu erkennen.

Von dem Verhalten des Wachmanns, der sich hier unten aufhielt und welcher eher durch die Korridore des Kerkers schlenderte, als es eilig zu haben, schloss Marian, dass jener nicht vermutete, dass die Geschehnisse oberhalb dieses Kerkers ihn belangen könnten.

Der Lichtschein ließ das Stickmuster des Wappens über der Brust des Mannes kurz aufschimmern, wie ein aufmerksamkeitsheischendes Signalfeuer, welches Marian förmlich ins Auge sprang: Schwarz und Silber! Nicht blau, wie das Wappen der De Burgh!

Marian zog die Luft scharf ein und ihr Herz schlug einen Takt schneller. Ihre Finger pressten sich fester gegen den kalten, feuchten Stein des Pfeilers, hinter dem sie sich verbarg. Das war nicht der Wappenrock ihrer Familie - es waren die Farben des Sheriffs von Nottingham!

„Ich kümmere mich um ihn. Bleib hier und halte die Augen offen, damit uns keiner überraschen kann", raunte Robin leise. Da griff Marian nach seinem Arm.

„Robin", setzte sie an, doch er legte die Finger über ihre.

„Wir hatten eine Abmachung: Den Männern des Earls geschieht nichts. Aber die Hunde des Sheriffs gehören mir."

Marian erkannte eine fremde und erschreckende Kälte in Robins Stimme. Dann löste er ihre Finger von seiner Kleidung. Er beugte sich zur Seite und spähte um die Ecke, dann sprang er aus dem Schatten und hoffte, den Wachmann unvorbereitet zu erwischen. Doch der Soldat machte plötzlich aus Reflex einen Schritt zurück. Klirrend fielen die Schlüssel zu Boden, welche er soeben noch gehalten hatte und die Klinge von Robins Waffe schlitzte einen Riss quer über seine Brust. Das Kettenhemd schimmerte darunter hindurch und Robin haschte nach vorn, bereit zum nächsten Angriff. Der Wächter jedoch reagierte schnell. Robins Hieb verfehlte und er zog ebenfalls sein Schwert.

Der Soldat und Robin stürzten sich in einen harschen, von schnellen Hieben gezeichneten Kampf. Ein Tanz der Klingen, den der Wachmann überraschend gut erwiderte.

Dessen Schwertspitze zischte indessen nahe an Robins Gesicht vorbei. Keiner der beiden Kämpfenden schenkte sich etwas, beide holten aus. Der Soldat des Sheriffs parierte und klirrend trafen die Klingen erneut aufeinander. Ächzend stieß Robin den anderen kraftvoll von sich. Dann nutzte er die Gelegenheit und wich mit einem geschickten Ausfallschritt zur Seite aus.

„Ich kriege dich, du dreckige Ratte!", grollte der Wachmann indessen und schwang sein Schwert zum nächsten Hieb. Robin tauchte unter dem geschwungenen Schlag hindurch, stieß den Mann nach hinten und seine Klinge nach vorn. Es benötigte viel Kraft, doch dann stieß sie durch das Kettenhemd in den Leib des Mannes. Sofort schrie jener gellend auf, doch der Schrei wich gurgelnden Lauten und schließlich einem ersterbenden Stöhnen. Als Robin das Schwert wieder herauszog, fiel der Mann auf die Knie - und Robin schlug mit der Klinge und gnadenloser Wucht gegen den Helm, um ihn in selige Ohnmacht zu befördern.

Marians Körper war schwer, während sie auf den Mann starrte, unter dessen Körper das Blut wie ein dunkler Fleck Tinte hervor sickerte und den steinernen Boden tränkte.

Tot. Wenn er es noch nicht war, würde er es bald sein.

'Was hast du erwartet? Dass ihr es ganz ohne Tote schafft? Wach auf, dummes Mädchen!' Marian schluckte, weil ihre Kehle plötzlich sehr viel enger erschien.

„Heda..." erklang plötzlich eine heisere, kratzige Stimme direkt neben ihr.

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