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„Komm jetzt!", zischt Unbekannt und zerrt mich in den dunklen Gang. Ich sehe meine Hand nicht vor Augen. Irgendwie habe ich das Gefühl, mein Gegenüber zu kennen, die Wärme seiner Hand erweckt Erinnerungen in mir.

Sind es meine eigenen oder habe ich gerade irgendeine Sache berührt? Hecktisch drehe ich meinen Kopf, um zu sehen, was es ist.

Nein, es muss meine eigene sein, ich bin vollkommen bei Bewusstsein und mein Verstand ist immer noch in meiner Gewalt.

Unbekannt flucht und entzündet eine Laterne. „Komm jetzt, schneller! Du wirst da draußen keine Sekunde überleben, wenn du...scheiße" Ich höre lautes Getrampel hinter uns. Die erdigen Wände scheinen immer weiter nach außen zu rücken und ich nehme meine letzten Kraftreserven zusammen. Ich will wirklich nicht sterben. Mit meinen achtzehn Jahren habe ich eigentlich noch eine recht hohe Lebenserwartung.

Plötzlich werde ich in eine Seitengasse gedrückt und das Licht geht aus. Mit einem Schlag wird mir bewusst, wie nah ich Unbekannt bin. Ich werde rot. Sein Atem geht ruhig, während ich regelrecht wie ein schnaufendes Pferd klinge. Sehr anziehend.

Ich halte die Luft an. Stimmengewirr und trampelnde Schritte kommen immer näher. Eine behandschuhte Hand legt sich auf meinen Mund.

Es gehört sich ganz und gar nicht so nah an einem fremden Mann zu stehen, besonders nicht für eine Dame meines Standes!

Als hätte der Unbekannte meine Gedanken gelesen, flüstert er: „Alles ist besser als sterben. Und ich heiße Arlon."

Ich höre stimmen von der „Hauptstraße". Mein Herz springt gegen meine Rippen. Warum sind sie stehen geblieben? Haben sie uns gesehen? Scheiße.

Plötzlich geht mir ein Licht auf. Sie kontrollieren die Seitengassen. Ich spüre den rauen Stein hinter mir und den warmen Menschen an meiner Seite. Licht scheint aus dem Hauptgang um die Ecke zu unserer Nische. Ich zähle mit. Noch drei Gänge. Noch zwei. Plötzlich spüre ich den Mund von Arlon an meinem Ohr: „Schließ die Augen", flüstert er. Er zieht seine Messer aus seinem Gürtel und ich weiche unmerklich zurück.

Er wird mich töten. Ich habe ihm mein Vertrauen geschenkt und er wird es eiskalt missbrauchen, so wie es jeder immer tut. „Bitte", krächze ich. Ich versuche weiter zurückzuweichen doch ich stehe schon mit dem Rücken zur Wand. „Bitte", sage ich nochmal.

Doch er drängt sich an mir vorbei. Die Art, wie er sich bewegt, kommt mir bekannt vor.

Ein paar Sekunden später höre ich den ersten Schrei. Als ich etwas zu Boden fallen höre kommt mir die Erkenntnis wie eiskaltes Wasser. Was hatte ich denn gedacht? Dass er nett mit ihnen redet oder sie bezahlt?

Nein.

Ekrasiten sind eiskalt und würden uns ohne mit der Wimper zu zucken ins Jenseits befördern. Mich eher nicht, ich hätte noch Stunden der Folter vor mir. Ich bin nicht wirklich beliebt.

Ekrasiten lassen sich von niemandem kaufen, außer von ihrem König. Dem Mörder meines Ehemannes, meiner Eltern und meinem Volk, dem Dieb meiner Zukunft.

Arlon wird sie umbringen und nicht mich.

Ich höre immer mehr Körper fallen. Diese Menschen sterben. Einfach so, nur damit ich leben kann. Vielleicht haben sie Kinder, eine Familie.

Ich höre eine gedämpfte Stimme aus dem Gang:

„Bitte, lass mich gehen!". Jemand schluchzt. „Bitte. Ich habe zwei kleine Kinder, wie sollen sie ohne mich leben?", ertönt die verzweifelte Stimme eines Mannes. „Bitte!"

Tränen schießen mir in die Augen. „Tut mir leid.", sagt Arlon und ich höre die Messer aus der Scheide gleiten.

„Nein!", kreische ich und stürme aus der Ecke. Ich stürze mich vor Arlon „Nein, bitte nicht, bitte lass ihn, bitte!", weine ich und stelle mich vor den Mann, der auf dem Boden kniet.

„Prinzessin, bitte, er ist ein Ekrasit. Er hätte dich eiskalt ermordet."

„Aber bist du denn besser? Bist du besser, wenn du diese zehn Männer kaltblütig ermordest? Bist du besser, wenn du jetzt diesen Mann tötest, der dich anfleht?"

„Prinzessin...", sagt er genervt. „Ich habe einen verdammten Namen!", schreie ich und weiß nicht wo die Wut in mir plötzlich herkommt. Arlon verdreht die Augen. Wie kann er so ruhig bleiben? Er schubst mich grob zur Seite.

„Nein!", schreie ich und fange an zu weinen.

„Steh auf.", sagt er mit seiner kalten Stimme. Was? Ich bin verwirrt.

Der Mann steht auf und seine Augen blicken wild hin und her. Arlon holt ein Seil aus irgendeiner Tasche und zerrt den Mann nach oben. Er fesselt seine Hände. Er drückt mir das Ende des Seils in die Hand und sagt: „Nimm ihn.".

Er läuft mit großen Schritten voraus und ich habe große Mühe Schritt zu halten. Ich fühle mich unbehaglich dabei, den Mann hinter mir herzuziehen.

Er kommt näher zu mir, bis er neben mir läuft.

„Danke, vielen Dank", wispert er.

„Kein Problem", sage ich und werde rot.

Arlon dreht sich um und guckt uns grimmig an: „Wir haben nicht ewig Zeit."

„Wo gehen wir eigentlich hin?", frage ich und ohrfeige mich innerlich selbst, weil ich mich nicht früher erkundigt habe.

Arlons Antwort fällt wie erwartet kurz und nicht besonders freundlich aus: „In ein geheimes Lager. Dann sind wir in Sicherheit."

Ich muss ihm wohl einfach vertrauen.

„Ich bin übrigens Ben.", sagt der Mann am anderen Ende des Seiles und lächelt. Er hat ein freundliches Lächeln und er kommt mir gleich sympathisch vor. Ganz anders als Arlon.

Wir laufen bestimmt eine halbe Stunde schweigend nebeneinander her. Plötzlich landen wir vor einer eisernen Tür, die sich perfekt in die Struktur des rauen Steines des Ganges einfügt. Anstatt einer Türklinke gibt es einen Türklopfer in Form eines Steines. In Bens Augen spiegelt sich Angst.

Ich versuche ihm mit einem zuversichtlichen Blick Mut zu machen. Ich weiß nicht, ob es mir so wirklich gelingt.

Plötzlich öffnet sich ein kleines, vergittertes Schiebefenster und zwei kleine, rabenschwarze Augen unter braunen, buschigen Augenbrauen starren mich an. Der Blick ist furchtbar durchdringend und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Ich kann verstehen, warum er als Türsteher eingesetzt ist.

„Passwort?", sagt eine tiefe, raue Stimme, die an Unfreundlichkeit mit der Arlons mithalten kann.

Der Türsteher starrt mich und Ben an. Arlon lacht. „Karim, also bitte! Ich besuche dich seit einem Jahr jeden Tag und du möchtest immer noch das Passwort wissen?".

Karim schaut immer noch grimmig und knurrt: „Dich schon. Aber die nicht!" Ich weiche kaum merklich zurück und Ben ist voller Angst. Arlon dreht sich langsam um und schaut mich mit seinen dunklen Augen verächtlich an. „Na, wer bist du, Prinzessin. Vorhin meintest du noch, du hättest einen Namen."

Ich möchte mir eine unglaublich schlagfertige Antwort aus dem Ärmel schütteln. Doch mein Mund ist so trocken und unter den Blicken der beiden Männer vor mir fühle ich mich klein und verlasse. „Seraphina", sage ich leise. Ich schließe kurz die Augen und fasse etwas Mut. „Königin Seraphina Felicia Marie von Cresidia." 

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