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Kapitel Drei

Raylan lenkte sein Pferd dem Tempelberg hinunter. Er ließ es vorsichtig trotten, da der Weg ziemlich steinig und steil war und er nicht wollte, dass es ausrutschte. Er war noch nicht weit gekommen, als eine vermummte Gestalt schnellen Schrittes an ihm vorbeilief. Verwundert runzelte Raylan die Stirn. Er musste vom Tempel kommen, woher sonst? Aber ... Da schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. War dies ...? Er hielt sein Pferd an und wandte sich im Sattel um, um einen Blick zurück zum Tempel zu werfen. Die weißen Mauern des Heiligtums ragten in die Höhe, unbeeindruckt von ihrem Betrachter. Auch sonst war alles ruhig. Der Bruderschaftler schüttelte den Kopf. Nein, er musste sich getäuscht haben. Er trieb seine Stute wieder zu einem gemächlichen Schritt an und behielt die Gestalt, die vor ihm den Berg hinunterhumpelte, genau im Blick.

Kaum dass das seltsame Gespann in der Stadt angekommen war, verschwand der Unbekannte nach rechts in eine der vielen kleinen Gassen. Kurz blickte Raylan ihm hinterher, dann befahl er sein Pferd in einen langsamen Trab. Heute gab es ein großes Treiben in der Stadt, er musste vorsichtig sein, dass er niemanden umritt. Während die Stute durch die Massen trottete, stießen immer wieder Menschen an ihre Flanken, aber auch an die Steigbügel. Sie schnaubte nervös und tänzelte zur Seite, als ein schwarz gekleideter Mann sich eng an ihnen vorbeidrängte.

„Passt doch auf!", rief Raylan ihm verärgert zu.

Der Mann blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Passt Ihr besser auf, mit wem Ihr verkehrt", antwortete er mit gehässiger Stimme. Raylan sah etwas Silbernes in der Sonne aufblitzen. Überrascht zog er an den Zügeln und sein Pferd hielt an. Er griff instinktiv zu seinem Schwert. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sich von links und rechts zwei weitere vermummte Männer näherten. „Ihr hättet die Botschaft besser nicht zur Hohepriesterin gebracht, Frevler." Der, der rechts von ihm war, war mittlerweile ziemlich nahe und die Stute wurde nervös. Sie wich ein paar Schritte zurück und schnaubte panisch. Auch sie hatte den Ernst der Lage erkannt. Sie stieg, als der Angreifer zu einem Schlag ausholte, und Raylan klammerte sich in der Mähne fest. Er hörte ein lautes Knacken, als die Hufe seines Reittiers die Brust des Angreifers trafen und ihm die Rippen brachen. Mit einer Hand auf dem eingeschlagenen Brustkorb taumelte dieser zurück und fiel rücklings in die Auslage eines kleinen Ladens. Raylan wehrte den zweiten Angreifer mit seinem Schwert ab und sprang vom Pferd. Die Menschen auf dem Marktplatz wichen vor Schreck zurück, während seine beiden Gegner mit gezogenen Waffen auf ihn zu kamen. Schützend hielt er jetzt das Schwert vor sich und beobachtete mit zusammengekniffenen Augen die Bewegungen der anderen. Er durfte sich nicht von ihnen überraschen lassen, er war ohnehin schon in der Unterzahl. Raylan machte ein paar Schritte zurück. Die Leute hatten viel Abstand zwischen sich und die Kämpfenden gebracht. So würde wenigstens niemand verletzt werden. Seine Feinde waren jetzt nur noch ein paar Meter von ihm entfernt. Einer von ihnen nahm seine Kapuze ab und richtete sich auf. Raylan erkannte, dass er eine Narbe quer über dem Auge hatte. Das blaue Auge des Enthüllten leuchtete, als ein Strahl der Nachmittagssonne darauf fiel. Das andere, das grüne, verriet ihm, mit wem er es zu tun hatte.

„Etayn."

Sein Gegenüber grinste. „Hallo, Bruder."

Wütend schloss sich Raylans Faust fester um sein Schwert. Sein eigener Bruder hatte ihn verraten und wollte ihn töten.„Warum tust du das?"

Etayn zuckte mit den Schultern und er wollte ihm für sein unverschämtes Grinsen ins Gesicht schlagen, damit es ihm vergehen würde.

„Nun ... Es ist ganz einfach. Die Tage dieser Religion, der du dienst, sind gezählt. Und ich möchte auf der richtigen Seite stehen – auf der Seite, die diesen Krieg gewinnen wird."

„Krieg?", fragte Raylan verwirrt.

Der verhüllte Begleiter seines Bruders schoss vor und sein Schwert schrammte über Raylans Rüstung, knapp an seinem Hals vorbei. Raylan riss die eigene Waffe hoch und stemmte sich gegen den Angreifer. Dieser holte zu einem erneuten Schlag aus, aber dieses Mal war Raylan darauf gefasst. Der kalte Stahl seiner Waffe schnitt mit Leichtigkeit durch die schwarze Kutte seines Gegners und durchbohrte ihn. Ächzend blickte sein Gegner auf das Schwert hinunter, das in seinem Bauch steckte. Blut rann in einem kleinen Rinnsal aus seinem Mund und tropfte auf den Boden. Dann sanken seine Beine unter ihm weg und Raylan zog das Schwert aus dem Körper.

Etayn schaute mit enttäuschtem Blick auf seinen Begleiter, der sich in Todeskrämpfen wand und keuchte, hinunter und sagte: „Er hat ohnehin nichts getaugt." Er zog ebenfalls sein Schwert. „Jetzt sind es wohl nur noch du und ich, Bruder. Wir wissen beide, dass ich immer der bessere Kämpfer von uns beiden war. Besser, du legst dein Schwert nieder und ergibst dich. Dann töte ich dich vielleicht schnell."

„Niemals."

Die Mundwinkel seines Bruders zuckten und er begab sich in Kampfposition.

„Wie schade. Dann muss ich dich wohl im Kampf töten." Etayns Schwertarm schnellte nach vorne und Raylan spürte, wie der Stahl in seine linke Wange schnitt. Die Stelle, wo sein Bruder ihn mit dem Schwert erwischt hatte, brannte. Aber der Schmerz spornte ihn nur an und so schlug Stahl auf Stahl. Etayn war schnell, das musste er ihm lassen. Aber er war kräftiger. Raylan drückte mit der gesamten Kraft seines Körpers gegen die beiden Schwerter und presste die Schneide seiner eigenen Waffe gegen die Brust seines Bruders. Blut quoll über seine Finger, als sie in sein Fleisch schnitt. Kurz erkannte er ein schmerzerfülltes Flackern in den Augen seines Gegners, dann wurde er zurückgestoßen. Etayn betrachtete die blutende Wunde quer über seiner Brust und keuchte: „Kein schlechter Schachzug, Bruder." Aber es schien ihm nicht viel auszumachen, denn er machte sofort wieder einen Schritt auf ihn zu und attackierte ihn. Raylan versuchte, den Angriffen seines Bruders auszuweichen, doch dieser tanzte um ihn herum und probierte, ihn zu treffen. Geradeso konnte er die Schläge abwehren, bis sein Bruder plötzlich hinter ihm stand. Die Spitze eines Dolches bohrte sich in seine Schulter und er schrie. Er versuchte, den schlanken Körper seines Bruders zu greifen, aber dieser lachte nur und drückte den Stahl noch tiefer in sein Fleisch. Verbissen schlug Raylan gegen den Körper des anderen, bis er endlich einen Zipfel seines Gewandes erwischte. Mit einem starken Zug warf er Etayn über sich hinweg, sodass er hart auf dem Boden aufkam. Raylan sah, wie alle Luft aus den Lungen seines Bruders gepresst wurde, und machte einen Schritt auf ihn zu. Den Schmerz in seiner Schulter ignorierte er und packte den Kragen von Etayns Gewand. Dann schlug er mit seiner Faust so fest in dessen Gesicht, dass Blut spritzte. „Verräter", zischte er und holte zu einem erneuten Schlag aus. Das Schwert fiel seinem Bruder aus der Hand, als er hochgehoben wurde. Raylan hielt den taumelnden Mann ein paar Zentimeter über dem Boden und gab ihm jetzt einen festen Schubs, sodass er gegen die hölzerne Säule einer Schmiede krachte. Ob des Aufpralls ging ein Zittern durch das Holz und er hörte etwas knacken. War es das Holz oder waren es die Rippen seines Bruders gewesen? Es kümmerte ihn nicht. Er drehte sich um und ging langsam zu seiner Stute hinüber. Ein Raunen ging durch die erschrockenen Bürger, die unfreiwillig Zeuge des Kampfes geworden waren. Raylan hörte das Klappern von Rüstungen, die näherkamen, und kurz darauf betraten ein paar Stadtwachen den Schauplatz des Kampfes. Er griff nach dem Dolch, der noch immer in seiner Schulter steckte, und zog ihn heraus. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen und er unterdrückte ein Stöhnen, aber als er den Dolch auf den Boden fallen ließ, blickte er in die leeren Augen seines Bruders. „Du hast dich für die falsche Seite entschieden, Etayn."

Er schwang sich in den Sattel und die Stute trottete los in Richtung der Burg. Jeder Schritt, den sie machte, stach in seiner Schulter und er biss sich auf die Lippen, um dem Schmerz etwas entgegenzuwirken.

Sein Bruder hatte gesagt, dass er ihn töten würde. Und dennoch war er aus diesem Kampf als Sieger hervorgegangen. Er hatte heute sich und ihm bewiesen, dass er es verstand, für seine Sache zu kämpfen. Dennoch – wieso hatte Etayn das getan? Sicher, es war lange her, dass sie sich das letzte Mal gesehen hatten und sie waren nicht im Guten auseinander gegangen. Im Gegenteil – nachdem Etayn ihren Vater ermordet hatte, hatte er sich geschworen, wenn er ihn jemals wiedersehen würde, würde er durch seine Hand sterben. Aber er hätte nie gedacht, dass sein Bruder versuchen würde, ihn des Glaubens wegen zu töten. Das machte, wie er zugeben musste, sein Herz schwer und er wurde traurig. Auch wenn er seinen Bruder hasste, dass es auf diese Weise mit ihnen beiden zu Ende gehen musste, dass er ihn in einem Kampf Mann gegen Mann töten hatte müssen – das hatte er nicht gewollt. Raylan senkte den Kopf und seufzte. Dass sie ihn mitten am Tag in der Stadt angegriffen hatten, bereitete ihm ebenfalls große Sorge, denn es bedeutete, dass er nicht sicher war. Sie jedoch mussten sich sehr sicher gefühlt haben, wenn sie sich trauten, jemanden auf offener Straße vor den Augen der Bürger anzugreifen. 

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