Prolog
Ein gellender Schrei zerriss die ruhige Atmosphäre. Daraufhin teilte sich ein Farnvorhang und ein Kater trat heraus, eilte über die mondbeschiene Lichtung und verschwand in einem anderen Bau. Am Rande der augenscheinlich leeren Lichtung leuchteten Augenpaare auf. Leises, aufgeregtes Gemurmel ertönte und fügte sich in die Geräuschkulisse des in der Nähe leise plätschernden Baches ein. Erneut ertönte ein Schrei, doch dieses Mal war er leiser. Das Gemurmel erstarb, als der Kater wieder auf die Lichtung trat, ein Kräuterbündel im Maul. Er wollte in einen anderen Bau huschen, doch ein golden getigerter Kater trat aus den Schatten und stellte sich im in den Weg. Seine Augen blitzten furchtsam auf. ,,Wie geht es ihr?" Die grünen Augen seines Gegenübers senkten sich. Durch den Schein des Mondes lag ein silberner Glanz auf seinem blaugrauen Fell. ,,Ich tue, was ich kann, aber ihr Leben liegt in den Pfoten des SternenClans. Und jetzt lass mich bitte durch." Der Getigerte trat beiseite und steuerte zögerlich den Bau an. Als aus diesem ein dritter Schrei erklang, zuckte er zurück. Nach einer Ewigkeit des qualvollen Wartens winkte der graublaue Kater ihn in den Bau. Er war in ein düsteres Halbdunkel getaucht, doch aus einer Ecke leuchteten zwei Augen auf, als der goldene Kater den Bau betrat. Intensiver Blutgeruch erfüllte jetzt die Luft. Er kauerte sich neben das Moosnest der Kätzin. Diese hob eine Pfote und offenbarte ein kleines, dunkles Bündel. Sie versuchte, es trocken zu lecken, doch nach wenigen Herzschlägen gab sie es auf und ließ den Kopf schwach zurück in das Nest sinken. Ihr Atem ging unregelmäßig und schwach und ihre Versuche, die Augen offen zu halten, waren vergebens. Der golden Getigerte drehte sich zu dem Kater neben ihm, seine wasserblauen Augen sahen ihn flehend an. ,,Kannst du nicht noch irgendetwas machen?", fragte er, doch seiner Stimme war die Hoffnungslosigkeit zu entnehmen. Der Heiler schüttelte bedauernd den Kopf. ,,Wir können von Glück sprechen, dass das Junge stark zu sein scheint." Der Kater wendete sich wieder seiner Gefährtin zu. Sie öffnete die Augen und sah ihn voller Liebe an. ,,Es tut mir so leid, Lichthimmel. Kümmere dich gut um unser Junges..." Mit diesen Worten schloss sie die Augen wieder und ein letzter Atemzug entwich ihrer Brust. Sie hatte ihren Kampf gekämpft, doch dieses Mal hatte sie verloren.
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