11. Klassenfahrt. Gibt's was schlimmeres?
Es war Montag morgen und ich stand mit offenem Mund in der Mitte des Klassenzimmers. Dazu war es so gekommen: Als die Lehrerin das Klassenzimmer betreten hatte, saßen alle auf ihren Plätzen. Auch ich. Aber dann hatte sie angefangen mit irgendwas herumzudrucksen. Und jeder wusste um was es ging. Jeder wusste, dass sie gezwungen war, uns diesen Albtraum aufzuzwingen. Der schlimmste Horror im Leben eines Schülers unserer Klasse. Eine Klassenfahrt.
Kaum hatte sie mit dem Reden begonnen, war ich schon aufgestanden, in die Mitte des Raums gerannt und hatte etwas brüllen wollen, irgendwas, was die Lehrerin beleidigte. Aber dann war mir aufgefallen, dass sie ja ebenfalls gezwungen wurde. Und dann wollte ich die Schule beleidigen. Doch diese war ja vom Schulrat dazu gezwungen worden, also wollte ich den beleidigen. Doch dann viel mir ein, dass dieser das wegen der Regierung machen musste. Und die Regierung durfte ich nicht in der Schule beleidigen. Sonst würde ich - höchstwahrscheinlich - nicht mehr all zu lange leben.
Also stand ich nur mit offenem Mund da, ohne etwas zu sagen.
Ich musste wohl ziemlich seltsam aussehen, denn die Lehrerin sah ziemlich ängstlich aus, wie sie sich da zu einem Häufchen in die Ecke zusammenrollte. Und wiedermal starrten mich alle an.
Also ging ich einfach zurück an meinen Platz, ohne den Mund zu schließen. Die Klasse fing wieder an, sich lauthals darüber aufzuregen.
Nach ungefähr einer halben Stunde Gekreische, war die Klasse ziemlich heiser. Plötzlich vernahm ich aus dem Augenwinkel, wie ein Typ, dessen Namen ich vergessen hatte, einfach auf das Fenster zu rannte. Mit heiserem Geschrei, das ihn wie einen Psycho-Geist wirken ließ, sprang er einfach aus dem Fenster. Einige machten es ihm nach, während sich der Rest der Klasse um die Fenster versammelte und hinunterstarrte.
Tja, der Plan dieser Leute, war wohl nicht so ganz aufgegangen. Denn aus Vorahnung, oder Wissen, hatte die Lehrerin der Feuerwehr gesagt, sie sollen die Stunde über da unten, direkt vor unseren Fenstern mit diesen riesigen Tüchern warten, in denen sich jetzt sämtliche Jungs tummelten. Die Lehrerin hatte wahrscheinlich zu den Feuerwehrleuten gesagt: ,,Warten Sie höchstens eine halbe Stunde, bis dahin werden alle unten sein.", denn gerade waren diese dabei die Tücher zusammen zu falten und einzupacken. Das Tuch mit den Jungs, wurde ebenfalls zusammengelegt und achtlos in den Wagen geschmissen. Und was tat meine Klasse bei diesem Horroranblick? Sie lachte so laut, dass man es wahrscheinlich in der ganzen Stadt hören würde. Nur die Lehrerin stand wie zu Stein erstarrt am Fenster und kippte ganz langsam nach draußen. Im letzten Moment hielt sie jemand am Schnürsenkel fest. Nur leider hatte sie so komische Schuhe an, dass sie immer weiter Überschlägt nach unten machte, da der Schnürsenkel sich von ihrem Schuh abwickelte...
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