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21

Quentin kratzte sich am Kopf. Sichtlich verlegen sah er sich im Raum um. Ben starrte.

"Und.. was...was hast du in den letzten Jahren..naja so gemacht?" fragte er schließlich. Seine Stimme war tief und hatte etwas beruhigendes an sich. Ben zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht mehr." Nervös trommelte Quentin mit seinen Fingern auf dem Tisch herum. "Ich war in Spanien." sagte er nach kurzer Zeit. Ben nickte. "Cool." "Nee, nicht wirklich." murmelte Quentin. "Ich bin per Autostopp bis nach New York gekommen. Es hat über ein Jahr gedauert." Er machte eine Pause und schien zu prüfen, ob Ben überhaupt zuhörte. Dann fuhr er fort. "Ich hab mich im Frachtraum irgendeines Schiffes versteckt. Ich wollte Amerika verlassen und woanders ein neues Leben beginnen. Aber mit neun Jahren boomt das Business noch nicht gerade." Er lachte, verstummte aber, als er sah, dass Ben weiterhin schwieg. "Äh.. also jedenfalls war das Schiff anderthalb Wochen unterwegs. Dann legten wir irgendwo an der spanischen Küste an. Es stellte sich heraus, dass Huelva zwar viele schöne Strände hat, aber keine Möglichkeiten für einen kleinen Jungen bietet, also bin ich zu Fuß aus der Stadt gelaufen und..was ist?" Erschrocken sah er Ben an, als diesem plötzlich die Tränen kamen.  "Nichts, red weiter!" sagte Ben hastig und fuhr sich übers Gesicht.

"Okay." sagte Quentin langsam. "Jedenfalls hing ich dann in den Dörfern Andalusiens rum. Es war heiß und ich hatte kein Essen oder Wasser. Nach zwei Monaten auf der Straße hatte ich einen Unfall. Ein Lastwagen voller Ziegen hat mich, nun ja.. ich sag mal gerammt." Ben kicherte bei der Vorstellung. Er wusste nicht einmal warum. Quentin runzelte spielerisch die Stirn. "Ey..! Lach nicht du Idiot, das war wirklich dramatisch!". Aber Ben konnte sich nicht mehr einkriegen. Er lachte immer lauter und es tat ihm gut. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so ausgelassen gewesen war. Quentin schmollte ein wenig, stieg dann aber mit ein. Schließlich verstummten sie. "Was ist passiert?" fragte Ben und wischte sich eine Lachträne aus dem Auge, gefolgt von einer weiteren Träne, die sich irgendwie falsch anfühlte. Und dann fing er an zu weinen. Er rappelte sich auf und zog den Bruder in eine feste Umarmung. 

Seinen Bruder.

Es vergingen Minuten und sie saßen einfach nur da, in einer stummen, ehrlichen Umarmung. "Verdammt ich hab dich gebraucht Quin, du hohle Nuss!" murmelte Ben. "Ich dich auch! Wirklich, es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte!" sagte Quentin aufrichtig. "Und ich habe es bereut, sobald das Schiff den New Yorker Hafen verlassen hat. Aber- da war es zu spät." Ben nickte. "Okay."

Quentin räusperte sich. Dann erzählte er weiter. "Ich hab bei dem Unfall drei wichtige Dinge verloren.." Er lächelte sanft. "Mein Hoffnung, mein einziges Foto von uns..." Quentin hielt Inne. Dann krempelte er seine Hose hoch. "Und mein Bein." "Das ist ungünstig." sagte Ben trocken und sah auf die Prothese, die unter dem Jeansstoff zum Vorschein kam. Quentin lachte. "Allerdings! Nichts ist schlimmer als der Moment, in dem dein Fuß juckt, aber du dich nicht kratzen kannst, weil der Fuß gar nicht mehr da ist." Er grinste. "First world Problems!" lachte Ben  und hielt seine Hand hoch, die an einem Tropf hing. "Tut mir echt leid man!" Quentin strubbelte Ben durch die Haare. "Auf jeden Fall, kam ich dann in ein Kinderheim, aber die anderen Kinder fanden mich seltsam, weil ich kein Spanisch konnte, also freundete ich mich mit der Hausärztin an." "Kommt mir bekannt vor." "Ich wüsste nicht wieso." sagte Quentin, ohne eine Miene zu verziehen. "Ich ging zur Schule, aber verstanden hab ich natürlich nichts. Vor ein paar Monaten dann habe ich angefangen dich zu suchen. Hab dann erfahren, dass Mum..naja, dass sie tot ist und wusste sofort, dass Dad wahrscheinlich nicht mehr da sein würde, also hab ich die Jugendheime abtelefoniert und, siehe da: Ben Vessinger. Die Sekretärin aus dem Heim in dem ich lebte hat mir ein Flugticket besorgt und ich kam her, um ... die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, das war ich dir schuldig. Ich hab mich zuerst mit Livia Brown getroffen und sie meinte, sie würde dich vorbereiten. Hat unterschwellig mit dir über mich geredet und so.." 

Er kicherte, Ben verzog sein Gesicht. "Dann kam dein Geburtstag. Ich war total aufgeregt, wollte dich beim Abendessen überraschen  etc." Sein Blick verfinsterte sich. "Aber du warst nicht da. Wir haben dich ewig gesucht und da warst du, halb tot in einem Teich..." Er schnaubte. "Ich hab dich reanimiert so gut ich konnte, du weißt schon, Mund zu Mund und co." Er grinste schief. Ben sah ihn irritiert an. "Und dann war wochenlang Licht aus.Irgendwann hab ich mich durchgerungen, dich zu besuchen. Hab das Foto als Vorwand genutzt. Es.." Er seufzte. "Es war das letzte Foto, was ich von dir hatte und das Tammy drauf war, ist reiner Zufall gewesen, aber es hat gepasst und..." "Moment mal!" sagte Ben laut. "Als du gegangen bist kannte ich Tammy noch gar nicht und- Wie bist du an dieses Foto gekommen? Das kann nicht sein! Das-" Er atmete schnell. Zu schnell.

"Ben bitte beruhig dich, das-" Bens Sicht verschwamm.

Und schon wieder wusste er nicht, wo er war. Es war dunkel. Einzig ein Bildschirm leuchtete. Er hörte das Tippen von Fingern auf der Tastatur. Ben trat näher. Tammy saß am Computer in der Schulbibliothek und schlug eilig auf die Tasten ein. "Tammy?" fragte Ben. Sie antwortete nicht. Das Piepen war wieder da. Schwammig, im Hintergrund, kaum zu hören. Ben blickte ihr über die Schulter. Ein Chatroom. "Mit wem schreibst du?" fragte er. Sie antwortete nicht. 

at Quin_V_oneinemanderenPlaneten.

Quin. 

Sie schrieb mit Quentin. Niemand sonst würde sich so einen dämlichen, weltallorientierten Namen geben. "Welches Jahr haben wir?" fragte er laut. Aber Tammy schien ihn nicht hören zu können. Sein Blick fiel auf einen Block auf dem Tisch. In der oberen Ecke stand ein Datum.

Donnerstag 11. Mai 

Es stand kein Jahr dabei. Bens Blick fiel nun auf Tammys Hände. Sie waren bandagiert, wie damals, als Ben elf Jahre alt gewesen war. Sie hatte versucht, ihm weiszumachen, dass Dobby nicht all zu schwer verletzt gewesen war, nachdem er sich die Hände gebügelt hatte. Der Versuch war nach hinten losgegangen und Tammy musste notoperiert werden, da ihr eine Amputation einiger Finger drohte. 

'Er redet von dir' schrieb Tammy. Eine Zeit lang passierte nichts. Dann erschienen drei kleine Pünktchen auf dem Bildschirm. 'Es tut mir leid!'

Tammy seufzte. 'Komm zurück, ich werde ihm nicht mehr lange helfen können!'. 

'Findest du wirklich keinen anderen Ausweg, du bist doch erst sechzehn. Das Leben wird bestimmt schöner werden.' Sie schüttelte den Kopf. 

'Das glaube ich nicht, aber du musst auf ihn aufpassen. Ja?' Ben hielt die Luft an. Er war sich sicher, dass Quentin einen weiteren Versuch starten würde, Tammy von ihrem Vorhaben abzuhalten.

'Okay'

"Was tust du da?" fragte Ben wütend. Tammy fuhr herum. "Oh, hi Ben!" Sie setzte ein schiefes Lächeln auf. "Ich mach meine Geschichtshausaufgaben, es geht um das antike Griechenland! Wie findest du das?". Sie deutete auf den Bildschirm, über den ein geflügeltes Pferd tanzte. "Das ist Pegasus, cool was?". 

Lügnerin

Ben wusste nicht, warum, aber er grinste. "Cool! Ist das echt?". "Nein Dummerchen. Eis?" Sie zückte ihr Portemonnaie. Ben nickte lachend. "Okay!".

Der Nebel tauchte wieder auf. Er kroch an Ben hoch, schlang sich um Tammys Beine, die Bücherregale, den Computer. "Okay?"

"Was?" fragte Ben. "Du sagtest 'Okay'. Geht's wieder?". Livia beugte sich über ihn. Quentin war weg, dafür stand der Arzt neben ihm und sah ihn an. Ben war verwirrt. 

"Wo ist Tammy?" fragte er. "Ben, das..das weißt du doch." stotterte sie. "Sie war gerade noch da!" rief Ben aufgebracht. Schwammig deutete er in die ungefähre Richtung. 

Doch sie war weg. Sie war tot. Und Quentin wusste davon.

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