#84*Immer diese Katzen
"Was zum Teufel... ist das?!", fragte Amy komplett entgeistert.
"Ich glaube die Frage lautet: Wer zum Teufel ist das?!", korrigierte Mira sie.
"Die Fette Dame war noch da als wir am Morgen gingen, oder?", fragte Amy zweifelnd und blickte auf das unbekannte Porträt vor dem Eingang zum Gryffindor Gemeinschaftsraum.
"Steht vielleicht etwas am schwarzen Brett", murmelte Mira und machte einen Schritt auf das Gemälde zu.
"Ah die jungen Damen verlangen sicherlich den Einlass! Ich bin Sir Cadogan und stetig bereit einer Jungfrau in Nöten zu helfen. Wie schon damals als ich Fleisch und Blute war!" Der auf dem Bild gemalte Ritter verbeugte sich schwungvoll, wobei sein Helmvisier herunter klappte und ihn an der langen Nase traf. Die beiden Mädchen warfen sich einen vielsagenden Blick zu.
"Ja... Ihre Ritterlichkeit? Wir würden gerne in den Gryffindor Turm", sagte Mira schnell, um der komischen Kreatur keine Gelegenheit zu geben weiter zu erzählen.
"Ja ja, das wollen viele! Und ich duelliere mich mit jedem, der ohne Passwort hier rein will!" Sir Cadogan klopfte sich stolz auf die Brust.
"Wie auch immer. Alraune!", schnarrte Amy genervt.
"Das ist Falsch! Dir bleibt der Zutritt verwehrt, Fräulein!", erklärte der Ritter laut. Amy und Mira wechselten dieses Mal einen verwirrten Blick.
"Das Passwort ist Alraune, schon seit Tagen", versuchte es Mira.
"Nein, nein! Mir wurde ein anderes Passwort gesagt und da es mir strengstens Verboten wurde selbst Passwörter zu machen, muss ich dabei bleiben. Aber wenn es nach mir ginge, dann würde ich mich mit jedem duellieren der hier hinein will und dann würden wir schon sehen wer ein echter Gryffindor ist und-"
"Einfach laufen!", murrte Amy und zog Mira wieder die Treppe runter, während das Porträt - die Abwesenheit der Zuhörer nicht bemerkend - weiter sprach.
"Hallo, Professor Longbottom! Professor!" Die beiden Mädchen trafen den Lehrer vor der Grossen Halle an.
"Wie kann ich helfen?", fragte er freundlich mit einer Pflanze im Arm.
"Wieso hat es ein neues Porträt?", fragte Amy zuerst. Professor Longbottom seufzte.
"Ein paar Ravenclaws haben im 5. Stock ausversehen ein Gemälde beschädigt. Die Damen im Bild sind Freundinnen der Fetten Dame. Also hat sie beschlossen, sie muss die jetzt unterstützten oder so. Minerva und ich haben fast zwei Stunden mit ihr diskutiert, bis wir uns endlich einig wurden."
"Und das jetzige Gemälde ist das Beste, was man finden konnte?", wollte Amy stirnrunzelnd wissen. Der Professor verwarf die Hände so gut es ging mit der Pflanze im Arm.
"Sir Cadogan hat bereits einmal in meiner Schulzeit die Aufgabe übernommen. Es ist nur für ein paar Tage... hoffe ich zumindest. Ignoriert einfach seine Duell Aufforderungen und glaubt seine Geschichten nicht", meinte Professor Longbottom und tätschelte den Topf seiner Pflanze.
"Machen wir, danke. Noch ganz kurz, was ist das neue Passwort?", fragte Mira jetzt.
"Das neue Passwort?" Professor Longbottom war verwirrt. "Das Passwort ist nach wie vor Alraune."
"Für Sir Cadogan ist es falsch", klärte ihn Amy auf.
"Oh nein, fängt er schon wieder an neue Passwörter zu erfinden! Ich kümmere mich gleich darum", versicherte der Lehrer.
"Ah, Neville, ist das die Karkhana Pflanze von der Minerva sprach? Ihre Wurzeln sind sehr nützliche Zaubertrank Zutaten." Professor Slughorn gesellte sich zu ihnen und musterte die Pflanze mit grossem Interesse.
"Ja", gab Professor Longbottom etwas unwillig zu und wechselte denn Arm um der Pflanze ihren Abstand zu Slughorn zu vergrössern. "Entschuldigt mich, Horace, ich muss noch etwas klären." Er liess Professor Slughorn bei den Mädchen zurück.
"Ms Addams, Sie kommen doch heute zur meiner Party, oder? Es wird die letzte in diesem Jahr sein."
Amy setzte ihr zuckersüsses Lächeln auf. "Natürlich, Sir. Ich kann es kaum erwarten."
"Sehr schön, wenn Ihr mich entschuldigt. Neville, so warten Sie doch. Ich will Ihnen ein kleines Geschäft vorschlagen!" Er lief Professor Longbottom nach, der ohne sich umzudrehen seine Schritte beschleunigte.
"Du gehst nicht zur Party, oder?", fragte Mira, während sie in die Grosse Halle liefen. Mittlerweile kannte sie Amy in und auswendig.
"Natürlich nicht!", meinte Amy in einem Ton, als hätte Mira die selbstverständlichste Frage des Jahrzehnts gestellt.
"Wieso? Was hast du gegen den Slug-Klub? Du warst vielleicht knappe drei mal da", wollte Mira wissen.
"Ja und das waren drei mal zu viel. Der Slug-Klub ist eine Ansammlung von Schülern die sich für etwas besseres halten und so auch noch eine Bestätigung bekommen. Alles zusammen unter einem Lehrer der Schüler mit Begabungen, guten Familien oder sonst etwas fördert und unterstützt damit sie im später von nutzen sind." Sie schnaubte abfällig. "Nein danke. Wenn ich jemand brauche, der mir sagt wie speziell und begabt ich bin, besuche ich meine Grossmutter. Die erwartet auch keine Gegenleistung später." Schwungvoll setzte sich Amy an den Tisch.
"Ihr redet vom Slug-Klub?", fasste James das Gespräch auf.
"Ja, du bist da doch auch dabei. Gehst du?"
"Ich würde gerne. Da gibts immer etwas gutes zum Essen", meinte James schulterzuckend.
"Du gehst wegen dem Essen dahin?", fragte Mira belustigt.
"Nicht nur aber das ist ein sehr wichtiger Faktor. Es ist verdammt gutes Essen."
"Auch dafür kann ich zu meiner Grossmutter!", murmelte Amy. "Warum gehst du nicht? Gibt es dieses Mal kein Essen?"
"Fred und ich haben Nachsitzen heute und morgen... und übermorgen", erklärte ihnen James.
"Was ist passiert? Wurdet ihr bei einem Streich erwischt?", fragte Amy mit bereits viel besserer Laune.
"Zum Streich kamen wir gar nicht erst... Ihr wisst doch von dem Tarnumhang. Der ist gemacht für eine erwachsene Person. Mit 12 oder 13 Jahren ist es kein Problem mit zwei oder drei Leuten sich darunter zu verstecken. Jedenfalls, wir sind über den Tarnumhang gestolpert, haben ein Porträt aufgeweckt, das lauthals rumschrie und dann war die Katze da und wo Ms Norris ist, ist Filch nicht weit. Kurzum wir haben Nachsitzen gekriegt."
"Dummheit tut weh!", lachte Amy, "Apropos wo ist Fred? Ich will ihn noch fragen, wie er den Zauber in Verwandlung so gut hingebracht hat."
"Beschwert sich dort drüben bei Roxi. Ihr Kater, Michelangelo, hat aus irgendeinem Grund gefunden er schläft ab jetzt bei Fred."
"Oh, das kenne ich von Fortuna. Ist eine Katze in deinem Bett, ist es nicht mehr deins. Aber du darfst dich noch am Rand mit einem Ecken der Decke zudecken", erzählte Mira.
"Ja, Fred ist jetzt schon mehr Mals von dem Kater geweckt worden, weil er das Gefühl hatte, sich auf sein Gesicht setzten zu müssen."
"Nette Art aufzuwachen. Ich frage ihn kurz." Amy stand wieder auf und James nutzte ihre Abwesenheit und rutschte näher zu Mira.
"Du willst an die Slug-Party?", fragte er leise.
"Jaha, aber Amy will nicht und ohne sie geht's nicht", flüsterte Mira zurück.
"Das krieg ich hin" Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu, "Hey Amy!"
"Was ist?" Sie drehte sich auf halbem Weg dem Tisch entlang zu ihnen um.
"Du hast gesagt, du willst dich später nicht von Slughorn ausnutzen lassen? Warum gehst du dann nicht zur Party? Wenn eine Person da nicht auftaucht macht das nichts aus. Geh da hin, nimm Mira mit und plündert für mich das Buffet. Und wenn er dich in zehn Jahren um einen Gefallen bittet, dann lehn ab. Was will er da tun." Amy hörte ihm interessiert zu.
"Ich verstehe was du meinst, Potter. Den Spiess einfach umkehren... Mira kommst du mit?"
"Natürlich, gerne doch", meinte Mira scheinheilig und grinste kopfschüttelnd James an, "Du bist ein diabolisches Genie."
James zwinkerte ihr zu. "Schön das du das anerkennst."
"Ja... ich lass dich jetzt trotzdem sitzen," Sie drückte ihm einen raschen Kuss auf. "Ich muss Lucy fragen, ob sie mir ein Kleid leiht."
"Wieso nimmst du keines von Amy?" Wollte James wissen. Mira zögerte kurz.
"Wenn ich Amys Kleider trage komme ich mir etwas wie ein Kind vor... ich fülle ihre Kleider, vor allem oben rum, nicht so gut aus. Daher frage ich lieber Lucy", erklärte sie ihm eilig.
"Ist mir noch nie aufgefallen. Bei Amy schaue ich immer auf die Hände um schnell genug reagieren zu können, wenn sie angreift", meinte James und sah rüber zu Amy und seinem Cousin. "Dir schaue ich natürlich immer in deine wunderschönen, grauen Augen!", fügte er schnell hinzu.
"Schön gerettet, Potter", lachte Mira mit hochgezogenen Brauen und ging Lucy suchen.
"Oh mein... ist das Lucía?", fragte Amy und stupste Mira an.
"Wer?", fragte Mira vollkommen verwirrt.
"Die Frau da! Doch, das ist Lucía!", redete Amy weiter, während Mira immer noch versuchte herauszufinden welche Frau unter den vielen Gästen sie meinte.
"Komm!" Amy schnappte Mira am Arm und zog sie durch die Leute.
"Lucía? Hey!" Amy blieb vor der Frau stehen. Sie war ca mitte dreissig und hatte sich für den Event offensichtlich herausgeputzt. Das braune Haar war kunstvoll hochgesteckt und an ihren Ohren glitzerten Diamanten.
"Amanda! Lass dich ansehen!" Sie hielt Amy eine Armlänge von sich weg, "Du bist gross geworden und hübsch! Eine richtige Frau." Sie drückte das Mädchen an sich.
"Ewigkeit seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ah Mira, das ist Lucía. Meine... ex-Tante? Die Exfrau meines Onkels. Lucía, das ist Mira, meine beste Freundin", stellte Amy alle vor und Mira wurde in eine herzliche Umarmung gezogen.
"Ich war fünf Jahre mit Marco verheiratet", erzählte Lucía, "Es war ehrlich gesagt nicht die beste Entscheidung zu heiraten. Wir hatten uns schon vorher die ganze Zeit gestritten und es ging viel Geschirr kaputt, aber im Bett da-"
"-Lucía, wir sind 17 und 18. Sie getraut sich knapp mal einen Jungen zu küssen und ich will meinen Onkel noch in die Augen schauen können!", unterbrach Amy sie schnell.
"Sie waren damals im Slug-Klub?", fragte Mira um auf ein neues Thema zu kommen.
"Oh ja, war immer witzig. Ich bin unglaublich talentiert in Verwandlung. Immer Jahrgangsbeste in diesem Fach und konnte in der 4. Klasse bereits Verwandlungen für die 7. Klasse", erzählte sie stolz und strich sich eine Locke aus dem Gesicht
"Cool, und was arbeiten Sie jetzt?", wollte Mira wissen.
"Ich gebe Muggels Zumba, Tango und Salsa Unterricht. Ich fand den Arbeitsmarkt der Zaubererwelt nicht so interessant."
"Sie können Zumba, Tango und Salsa tanzen?", fragte Mira etwas erstaunter als gewollt.
"Ja. Noch nie gefragt woher Amanda es kann."
"Ich wusste nicht das Amanda das kann!", antwortete sie begeistert. Das Gespräch wurde immer interessanter und die Vorstellung von Amy tanzend war ihr Highlight des Abend.
"Doch, doch, bei jedem Familientreffen sind wir durch das Wohnzimmer getanzt", bestätigte Lucía.
"Hey Mira!", unterbrach Amy ihr Gespräch. "Ist das da nicht der Typ, der uns vorher so doof angemacht hat?", fragte sie und nickte in eine Richtung.
"Doch!", meinte Mira mit einem knappen Blick dahin, "und jetzt macht er Chloë doof an."
"Sie sieht nicht gerade glücklich aus. Ich kümmere mich am besten mal darum!", sagte Amy und wollte gehen, doch ihre ex-Tante hielt sie zurück.
"Amanda, so funktioniert das nicht. Du kannst nicht einfach da hin und ihm eins aufs Maul geben... nicht vor all den Leuten!"
Mira verschluckte sich fast an ihrem Kürbissaft. Aber ehrlich? Was hatte sie von der Familie erwartet oder von den Leuten, die willig waren da hinein zu heiraten.
"Draussen im Gang musst du es machen. Da gibts keine Zeugen", redete Lucía weiter. "Ist der noch in Hogwarts?"
"Der? Der ist vielleicht 23 oder so. Der geht garantiert nicht mehr zur Schule hier", meinte Amy und suchte nach ihrem Zauberstab.
"Dann übernehme ich das! ... Ausserdem, wenn du den Zauberstab jetzt schon in der Hand hast, verrätst du dich."
Langsam liess Amy ihren Zauberstab wieder zurück gleiten.
"Wart Ihr in Slytherin?", fragte Mira gerade heraus. Langsam erkannte sie ein Muster in dieser Familie.
"Slytherin? Nein ich war in Hufflepuff", antwortete die Frau verwirrt über die Frage. "Ich bin in fünf bis zehn Minuten zurück, ja?", meinte sie noch und setzte ein freundliches Lächeln auf, während sie etwas von "Schülerinnen anmachen, mir gibts noch eins!" murmelte.
"Aus meiner Familie waren alle in Hufflepuff oder Slytherin... zumindest von der Seite meines Vaters. Der Bruder meiner Mutter war in Gryffindor. Noch nie war jemand in Ravenclaw. Noch nicht mal jemand angeheiratetes. Ich frage mich wieso?", überlegte Amy laut.
"Oh ich weiss wie so!", meinte Mira.
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Jap das Kapitel hat fast 2000 Wörter. Ich glaube das ist das längste Kapitel, dass ich bis jetzt geschrieben habe.
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