Mein Schatz
Hallo, meine Lieben :) Weiter geht's in Mittelerde und ich wünsche euch allen einen guten Start in die neue Woche ;) Bei unseren Hütern wird es natürlich auch heute nicht langweilig und wir wollen mal sehen, wohin sie die Reise im neuen Kapitel führt :D
Liebe Grüße,
eure Hela
~~~
Mein Schatz
Weit entfernt von ihren Gefährten befand sich Amy nach wie vor gemeinsam mit Frodo und Sam auf dem Weg nach Mordor. Gollum war wider Willen zu ihrem Wegweiser geworden und benahm sich erstaunlich manierlich, trotz seines trotzigen Wesens. Aber wahrscheinlich saß ihm die Angst im Nacken, da Amy jederzeit ihre Klinge bereit hielt, um die Kreatur niederzustrecken, sollte sie sich dem Ring auch nur ansatzweise nähern.
,,Jetzt verstehe ich, was Gimli gemeint hat.", murmelte Sam und rümpfte angewidert die Nase, denn der bestialische Gestank ihrer Umgebung stieg ihnen allen in die Nase.
Mittlerweile hatte die kleine Truppe nämlich das Moor erreicht, welches für ihren Pfad leider unumgänglich war und vor allem den blonden Hobbit eine Menge Überwindung kostete. Frodo war, wie auch die meiste Zeit, an sich sehr schweigsam und auch Amy sagte nicht viel, da sie stets mit den Gedanken bei der Mission und auch bei Sauron war.
Vor allem nach dem letzten Zwischenfall, der mal wieder eine Vision beinhaltet und Amy von den Füßen gerissen hatte. Aber dieses Mal war es nicht Sauron gewesen, der sie und ihre Freundinnen heimgesucht hatte, sondern vielmehr sein verräterischer Gefährte Saruman. Dieser hinterlistige Zauberer hatte in dieser Vision geprahlt, doch letzten Endes hatte es ihm nicht viel genützt und die Hüter hatten ihn allesamt aus ihren Gedanken vertrieben. Aber dennoch war der Vorfall nicht ausgeblieben und natürlich hatte dies auch die Sorge von Frodo und Sam geweckt, nachdem Amy einfach so vor ihren Augen umgefallen war.
,,Ich hasse diesen Ort!", brummte Sam, während er ein wenig Proviant heraussuchte und Frodo neben ihm Platz nahm. ,,Es ist viel zu still hier. Seit zwei Tagen kein Vogel. Weder zu sehen, noch zu hören."
Amy seufzte, denn der gutmütige Hobbit war eindeutig mies gelaunt und auch Gollum gab ein qualvolles Jammern von sich, da keine Vögel auch keine Nahrung für ihn bedeuteten. Auch als Frodo ihm ein Stück seines Brotes anbot, erntete er dafür nur Vorwürfe, denn Gollum erstickte fast daran und schrie immer wieder, dass er verhungern müsste.
,,Wenn du noch einmal das Wort „verhungern" sagst, dann spieße ich dich auf und werfe dich ins stinkende Moor.", knurrte Amy und sofort verstummte Gollum.
Auch Sam war Amys Meinung und wies Gollum harsch zurück, der sich dann wie ein unterwürfiges Tier an Frodo wandte. Wie besessen starrte er auf die Brust von Frodo, weshalb die rechte Hand des Hobbits augenblicklich dorthin wanderte. Denn dort war der Eine Ring an der Kette verborgen, den Frodo nun umschloss und Gollum ahmte die Bewegung nach, während seine Augen immer noch auf die gleiche Stelle gerichtet waren.
,,Ergreift er einmal Besitz von uns...lässt er einen nie wieder los.", hauchte Gollum und streckte schon die rechte Hand aus, als Frodo zurückwich und ihn argwöhnisch von sich stieß.
,,Fass mich nicht an."
,,Hey, du Nackedei!", zischte Amy und zerrte Gollum von Frodo weg. ,,Ich habe dir gesagt, lass deine Finger von ihm. Noch so ein Versuch und du endest als Vogelscheuche der Sümpfe."
Die erhobene Klinge und der Blick von Amy sagten alles, sodass Gollum sich tatsächlich kleinlaut zurückzog und mit etwas Abstand von den Dreien an einem einsamen Plätzchen niederließ. Die Hüterin war jedoch etwas nachdenklich, denn die Besessenheit von Gollum bezüglich des Ringes, schien gefährlicher zu sein, als sie angenommen hatte. Das verfluchte Schmuckstück schien ihn wie ein Magnet anzuziehen und sie wusste, dass sie ihn unbedingt im Auge behalten musste.
Ihr Blick wanderte zu Frodo, der immer noch den Ring durch den Stoff umschlossen hielt und nun drang wieder das bösartige leise Flüstern zu ihr durch, was grauenvolle Bilder der Vergangenheit aufblitzen ließ und zum Schluss binnen einer Sekunde sah Amy das Auge von Sauron vor sich, woraufhin sie schlagartig blinzelte und sofort ein paar Schritte von Frodo zurückwich, der sofort verunsichert aufschaute.
,,Amy. Hab' ich...was Falsches getan?", meinte der Hobbit, doch sie schüttelte kaum merklich den Kopf.
,,Nein. Es liegt nicht an dir, Frodo. Es ist..."
,,Der Ring!", vollendete Sam den Satz und sah Amy vielsagend an. ,,Er beeinflusst dich auch, oder?", fragte er und Amy nickte.
,,Ja! Aber auf eine andere Weise. Bei mir und den anderen, da ist es keine Besessenheit oder Gier. Es ist vielmehr...unser Schwachpunkt. Der Ring bedroht uns auf seine ganz eigene Art und sollten wir ihm zu nahe kommen...nun, ich fürchte, das hätte schlimme Auswirkungen."
Noch einmal sah Amy die beiden Hobbits an, ehe sie sich etwas von ihnen entfernte. Zwar war ihr nicht klar, was genau passieren würde, sollten sie und ihre Freundinnen dem Ring zu nahe kommen, aber sie wusste, dass dies auf keinen Fall passieren durfte.
Ein geller Schrei riss Amy aus den Gedanken, als sie auch schon sah, wieGollum Frodo und Sam zu einem großen Busch zerrte, um dort in Deckung zu gehen. Der Blick der Hüterin richtete sich zum Himmel empor, wo erneut ein ohrenbetäubender Schrei auf sie herab donnerte. Amy eilte zu den anderen und ging ebenfalls in Deckung, als auch schon ein einzelner Nazgul auf einer geflügelten Kreatur, die etwas Ähnlichkeit mit einem Drachen, jedoch nicht solch einen Kopf besaß, über die Moore patrouillierte.
,,Nazgul!", brachte Amy hervor und Sam starrte die Hüterin perplex an.
,,Ich dachte, die wären tot."
,,Tot? Nein! Die kann man nicht töten, unmöglich.", entgegnete Gollum und alle Vier beobachteten, wie der Nazgul noch eine Runde über ihnen kreiste und dann schließlich Richtung Mordor zurückkehrte.
Die Schreie der Kreatur gingen den Vieren durch Mark und Bein und Gollum hieltsich die Ohren zu. Amy hielt den Schreien zwar stand, aber auch sie wurde dadurch von eisigen Schatten heimgesucht und konnte den Tod förmlich spüren. Sowie jedes Mal, wenn die Ringgeister in der Nähe waren.
,,Sie rufen danach. Sie rufen nach dem Schatz!", sagte Gollum miteinem verheißungsvollen Blick auf Frodo, der gerade zum Ring greifen wollte, doch von Sam daran gehindert wurde.
,,Herr Frodo!"
Sam hielt die Hand von Frodo fest und der Nazgul entfernte sich, was Amy aufatmen ließ. Langsam aber sicher rappelten sie sich wieder auf und Gollum sah die Drei auffordernd an.
,,Eilt euch, Hobbits und Hüterin. Das schwarze Tor...ist ganz nah!"
In Rohan hatte man heute den Prinzen, Sohn von König Theoden, ehrenvoll zu Grabe getragen. Er war in einer Schlacht gefallen und nun hatte der König von Rohan seinen einzigen Sohn begraben müssen. Auch die Freundinnen hatten mit Adrian und ihren anderen Gefährten an der Bestattung teilgenommen, um dem König und auch ganz Rohan ihr tiefstes Mitgefühl zu vermitteln. Denn auch, wenn sie den Prinzen nicht persönlich gekannt hatten, so wussten sie, dass eine Anteilnahme schon Trost spenden konnte und zumindest das wollten sie in dieser Angelegenheit tun.
Und während König Theoden im Beisein von Gandalf immer noch am Grab seines Sohnes weilte, waren die Freundinnen bereits in die goldene Halle zurückgekehrt und aufgrund des traurigen Anlasses war die Stimmung dementsprechend gedrückt.
,,König Theoden tut mir so unendlich leid. Wie schlimm kann es sein, sein eigenes Kind beerdigen zu müssen?", brachte Sofia mitfühlend hervor und Alex schaute niedergeschlagen in die Runde.
,,Das erinnert mich an damals. Fili, Kili, Thorin...sie sind alle fort."
Leah spürte sofort einen Stich ins Herz und zuckte unwillkürlich bei Alex' Worten zusammen.
Schon bei der Beerdigung hatte sie die ganze Zeit an die von den drei Zwergen denken müssen und hatte bis jetzt kein Wort verloren. Melina sah schweigsam zu ihrer Schwester und wusste, was ihr gerade wieder durch den Kopf ging. Denn die Blicke der Rothaarigen reichten aus, um Melina zu signalisieren, dass die Vergangenheit noch immer schmerzhaft für sie alle war.
Das Öffnen der Türen riss die vier Freundinnen aus den trübseligen Gedanken, als ihre Gefährten die Halle betraten. Auch Gandalf und der König waren dabei und brachten zwei Kinder mit, die deutlich mitgenommen aussahen.
,,Grundgütiger!", entfuhr es Alex und Melina stand sofort auf.
,,Was ist passiert?"
,,Sie waren zu Pferd unterwegs und schon seit Tagen auf den Beinen.", erklärt Aragorn und die Freundinnen nahmen den Jungen und das Mädchen in Empfang, während der König seinen Dienern befahl, Essen für die Kinder zu bringen.
Als die Kinder schließlich in warmer Kleidung steckten und langsam etwas Essen zu sich nahmen, waren die Freundinnen immer noch schockiert von dem, was die beiden Geschwister ihnen kurz und knapp geschildert hatten. Sie waren sichtlich geschwächt und auch ziemlich verstört durch die traumatischen Erlebnisse, die ihnen widerfahren waren und Melina wandte sich schließlich an Theoden, der inzwischen auf seinem Thron saß, das Gesicht in der linken Hand verbarg und Gandalf an seiner Seite hatte.
,,Sie wurden nicht gewarnt...waren unbewaffnet. Jetzt ziehen wilde Menschen durch die Westfold und brennen alles nieder.", erklärte sie, während das kleine Mädchen sich an Sofia wandte.
,,Wo ist Mama?"
Die Hüterin versuchte, das Kind zu besänftigen, während Leah einen kurzen Blick zu Aragorn, Legolas und Gimli warf, die am anderen Tisch saßen. Auch sie waren erschüttert von dieser Botschaft, aber vor allem König Theoden konnte seine Fassungslosigkeit nicht verbergen, während Gandalf ihm den Ernst der Lage einmal mehr deutlich machte.
,,Dies ist nur ein Vorgeschmack des Schreckens, den Saruman heraufbeschwört. Der Schrecken ist noch wirkungsvoller, denn Saruman wird von der Angst vor Sauron getrieben. Reitet und bietet ihm die Stirn. Lockt ihn weg von euren Frauen und Kindern. Ihr müsst kämpfen!"
Die Worte von Gandalf entsprachen der einzigen Option, das wussten auch die Freundinnen. Theoden schwieg, während er erschüttert vor sich hin starrte und Aragorn wandte sich schließlich ebenfalls an den König.
,,Ihr habt 2000 fähige Männer, die in diesem Augenblick nordwärts reiten. Eomer ist Euch treu ergeben...sie werden zurückkehren und für ihren Königkämpfen.", erklärte er und Leah stimmte ihm zu.
,,Er hat Recht. Ihr braucht Unterstützung, wenn Ihr diesen Kampf gewinnen wollt."
,,Sie werden mittlerweile 300 Meilen von hier entfernt sein.", widersprach Theoden, während er sich von seinem Thron erhob. ,,Eomer kann uns nicht helfen. Ich weiß, was ihr von mir erwartet, aber ich will kein vermehrtes Leid unter meinem Volk. Ich will keinen offenen Krieg riskieren.", sagte er, woraufhin Aragorn ihm eindringliche Blicke zuwarf.
,,Offener Krieg steht Euch bevor. Ob Ihr ihn riskieren wollt oder nicht."
,,Ja, und Saruman wird wohl kaum Gnade walten lassen.", schloss sich Sofia dem an, als Theoden sich zu Aragorn umdrehte.
,,Soweit ich mich erinnern kann, war Theoden, nicht Aragorn, König von Rohan."
Diese Äußerung machte klar, dass Theoden keinen Widerspruch duldete. Die Hüter sahen einander unsicher an und auch ihre Gefährten sprachen kein Wort mehr. Nur Gandalf trat auf Theoden zu und forderte nun Klarheit.
,,Und wie lautet des Königs Entscheidung?"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro