Die Bürde des Ringträgers
Hallöchen, alle zusammen! Heute geht es wieder weiter mit unseren Hütern und der Gemeinschaft. Allerdings habe ich vorher eine kleine Info für euch: da ich im Juni eine wichtige Prüfung habe, auf die ich mich vorbereiten muss, schicke ich die Geschichte bis Ende nächsten Monats in eine Pause. Es geht dann natürlich wieder weiter, aber in den folgenden Wochen wird mir leider die Zeit zum Schreiben fehlen :(
Ich hoffe, ihr seid nicht allzu traurig und enttäuscht, aber ich verspreche euch...sobald ich die Prüfung hinter mir habe, werde ich mich wieder voller Elan an die Tastatur werfen ;)
Jetzt ganz viel Spaß beim neuen Kapitel und ganz liebe Grüße,
eure Hela :)
Die Bürde des Ringträgers
Nachdem die Gemeinschaft das Reich Bruchtal hinter sich gelassen hatte, machte sie sich auf den langen und beschwerlichen Weg nach Mordor. Eine weite Reise lag vor ihnen und sie würde Hürden, Gefahren und Feinde mit sich bringen...das stand außer Frage. Es lag nichts vor den Gefährten, als die unendliche Landschaft Mittelerdes und die Gewissheit, dass sie ihr Ziel um jeden Preis erreichen mussten.
,,Ich kann kaum glauben, dass wir uns wieder auf einer abenteuerlichen Reise durch Mittelerde befinden.", unterbrach Alex mit einem Mal das Schweigen und Amy nickte zustimmend.
,,Ja! Es erinnert mich an damals, wo Gandalf uns in die Gemeinschaft der Zwerge eingeschleust hat, um den Erebor von Smaug zu befreien."
,,Das waren noch Zeiten!", pflichtete Sofia bei, während Leah und Melina einen kurzen Blick tauschten.
Es war nun schon 60 Jahre her, seit sie in Mittelerde gestrandet waren und erfahren hatten, wer sie alle wirklich waren. Zu Anfang hatten sie nur an einen wilden Traum gedacht, der Realität geworden war. Aber dann hatten sie erkennen müssen, dass ihre Reise nach Mittelerde keineswegs ein Zufall gewesen war...sondern Schicksal.
Sie waren die Hüter dieses Landes und ihre Pflicht war es, Mittelerde und all seine Bewohner vor dem Bösen zu schützen, ganz gleich, welche Form es auch angenommen hatte. Und Sauron war seit jeher ihr Feind, den sie um jeden Preis besiegen mussten, wenn sie Mittelerde retten wollten.
,,War Smaug wirklich so furchterregend, wie es in den alten Geschichten heißt?", brachte nun Sam hervor und Melina warf dem Hobbit einen vielsagenden Blick zu.
,,Nun, er war ein Drache, Sam. Sicher war er furchterregend."
,,Wirklich? Ein echter Drache, der Feuer speit und so?", warf Pippin ungläubig in die Runde und Leah richtete den Blick gen Himmel.
,,Warum in Durins Namen tue ich mir das an?!"
Die Rothaarige wusste ja, dass nicht alle Hobbits so klug wie Bilbo Beutlin sein konnten, der ihnen allen damals mit seinen schlauen Ideen mehrmals das Leben gerettet hatte. Aber sie wünschte sich dennoch, dass Pippin und auch sein Kumpane Merry etwas an Verstand dazugewinnen würden, um nicht gänzlich als hoffnungslose Fälle abgestempelt werden zu müssen. Sofia schien ihre Gedanken zu teilen, denn sie räusperte sich und sah Pippin seufzend an.
,,Du musst noch sehr viel lernen, kleiner Hobbit. Mittelerde ist voll von Gefahren und Ungeheuern, die euch in euren schlimmsten Albträumen heimsuchen."
,,Mit anderen Worten...", setzte Alex an und schnitt eine geheimnisvolle Grimasse. ,,All die Geschichten sind wahr!"
Nun fiel den Hobbits die Kinnlade runter. Zumindest allen außer Frodo, der neben Melina herging. Die Hüterin musterte ihn unauffällig und sie bemerkte, dass Frodo das Schwert seines Onkels mit sich führte.
,,Ah, Stich begleitet uns also auch wieder auf eine Reise.", sagte sie und Frodo sah auf.
,,Du kennst das Schwert?"
,,Natürlich! Bilbo hat es damals von Gandalf bekommen. Das war kurz nachdem er uns alle vor den drei Trollen gerettet hat. Ohne deinen Onkel wären wir alle an jenem Abend sicher zu Trollfutter geworden.", erzählte Melina und Frodo lächelte ein wenig.
,,Klingt, als wäre Bilbo ein richtiger Held."
,,Oh, das ist er...voll und ganz. Er hat in so mancher Situation einen kühlen Kopf bewahrt und das war uns eine große Hilfe."
Melina schenkte Frodo ein leichtes Lächeln und er erwiderte es. Dann bemerkte die Hüterin, wie der Blick des Hobbits zu dem Schmuckstück wanderte, welches das Schicksal von ganz Mittelerde entscheiden könnte.
,,Ich frage mich, ob er es getan hätte. Ob er den Ring zurück nach Mordor gebracht und ihn vernichtet hätte.", sagte Frodo und Melina legte ihm eine Hand auf die Schulter.
,,Wenn er die Möglichkeit gehabt hätte...ich bin mir sicher, er hätte es getan."
,,Aber er hatte den Ring ganze 60 Jahre, Melina. Und er hat ihn nicht altern lassen. Kann es nicht sein, dass er ihn aus genau den gleichen Gründen behalten hat, aus denen Sauron ihn wiederhaben will? Wegen seiner Macht?"
Melina spürte, dass Frodo zweifelte. Aber nicht nur an seinem Onkel Bilbo, sondern vor allem an sich selbst. Der Hobbit sprach es zwar nicht aus, aber die Hüterin wusste, was er fühlte und nun sah sie ihn zuversichtlich, aber auch entschlossen an.
,,Frodo, Bilbo hat niemandem gesagt, dass er den Ring hatte. Er war damit ganz allein und wusste sicher nicht einmal, was genau er da gefunden hat. Ich glaube, wenn er es gewusst hätte, dann hätte er ebenfalls alles dafür getan, um ihn zu vernichten."
,,Melina hat Recht!", stimmte Leah ihrer Schwester zu. ,,Und vielleicht war es auch Schicksal, dass Bilbo den Ring findet. So, wie es dein Schicksal ist, ihn zu vernichten."
,,Aber...ihr seid die Hüter von Mittelerde. Sollte es da nicht eher euer Schicksal sein?", wandte Sam ein, woraufhin Alex den Kopf schüttelte.
,,Nein! Wir können den Ring nicht vernichten, denn aus irgendeinem Grund, scheinen wir mit ihm verbunden zu sein. Und bevor wir nicht wissen, was es damit auf sich hat, solltet ihr ihn unter allen Umständen von uns fernhalten."
Die Hobbits tauschten ein paar unsichere Blicke, aber die Freundinnen blieben dabei. Leah ging weiter und sah hin und wieder zu Aragorn, der die ganze Zeit über schweigsam neben Gimli herging. Allerdings entging ihr auch nicht, dass er ebenfalls für den Bruchteil einiger Sekunden einen Blick in ihre Richtung warf.
Es war ihr ein Rätsel, warum sie bei dem vergangenen Gespräch mit Aragorn eine mysteriöse Verbundenheit verspürt hatte. Leah hatte dies nur einmal zuvor verspürt und das war bei Thorin gewesen. Thorin Eichenschild, der die Liebe ihres Lebens gewesen war. Noch immer bereitete sein Tod ihr Schmerzen und sie wusste nicht, ob sie ihn jemals überwinden konnte, aber sie wollte wenigstens versuchen weiterzuleben, doch das ging nur, wenn sie ihre Gefühle aussperrte und sie nicht zuließ. Denn, warum auch immer Aragorn ihr anscheinend vertraute...sie wollte ihn keineswegs zu nah an sich heranlassen.
,,Ihr habt also wirklich einen Drachen bezwungen und ward Teil der großen Schlacht um den Erebor. Kann ich mir bei euch kaum vorstellen. Ihr wirkt so...zerbrechlich.", entgegnete mit einem Mal Boromir, der die Konversation verfolgt hatte und nun grinste, während Amy ihm einen ausdruckslosen Blick zuwarf.
,,Man sollte nicht immer glauben, was man sieht, Boromir von Gondor. Der Schein trügt öfter als man denkt."
,,Ich bitte Euch! Selbst der edelste Kriegsherr würde euch die Geschichten nicht abkaufen. Was könnten 5 Frauen in der Schlacht um ein ganzes Königreich schon groß bewirken, außer im Weg zu stehen und eine Last zu sein?"
Die Freundinnen hielten inne und all ihre Blicke lagen nun auf Boromir. Der Mann aus Gondor schien sie als schwach anzusehen und stellte sie im Grunde als Lügnerinnen hin. Melina wollte gerade zum Widerspruch ansetzen, aber da kam Sofia ihr bereits zuvor, die sich Boromir gegenüber stellte und ihm einen wütenden Blick zuwarf.
,,Ihr spuckt ganz schon große Töne, Boromir von Gondor! Ihr glaubt also, wir hätten das alles nur erfunden, ja? Was ist denn mit Euch? Was sind Eure großen Taten, von denen die Welt spricht? Ich jedenfalls, habe bis zu unserer Begegnung in Bruchteil noch nichts von Euch gehört. Und wenn Ihr nicht wollt, dass ich Euch irgendwo in der Wildnis an einem Ast aufknüpfe oder lebendig begrabe...dann solltet Ihr in Zukunft vorsichtig mit Euren Anschuldigungen sein."
,,Ist das eine Drohung?", erwiderte Boromir geradezu herausfordernd, doch Sofia zuckte nicht einmal mit der Wimper.
,,Nein! Ein Versprechen!"
Die Freundinnen sahen unsicher zwischen Sofia und Boromir hin und her, die aussahen, als würden sie gleich aufeinander losgehen und sich hier in der Wildnis ein episches Duell liefern. Aber Gandalf entschärfte die Situation, als er auf seine Enkeltochter zuging und diese von Boromir wegzog.
,,Hier wird niemand am Ast aufgeknüpft oder begraben. Wir haben eine Mission zu erfüllen und dafür brauchen wir jeden von uns. Und zwar in einem Stück."
Gandalf schob Sofia vor sich hin, während die Freundinnen eiskalte Blicke auf Boromir warfen. Dieser sah dem Zauberer und Sofia noch nach, ehe er die 4 verbliebenden Hüter spöttisch musterte und dann mit den Schultern zuckte.
,,Bitte...wenn man den Damen ihre ehrenhaften Illusionen zugestehen will...mir solls recht sein. Ich glaube nach wie vor nicht an...wie nennt man euch noch gleich? Die Hüter von Mittelerde!"
,,Das solltet Ihr aber!", erklang eine andere Stimme und die Mädchen sahen zu Legolas, der wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien. ,,Sie haben an unserer Seite in der Schlacht gekämpft. Wenn Ihr es ihnen nicht glaubt, dann glaubt mir, denn ich war dabei. Und wenn Ihr mich fragt, haben die Hüter bei weitem schon mehr erreicht, als Ihr in Eurem ganzen Leben erreichen könntet."
Die Freundinnen staunten nicht schlecht über die direkten Worte von Legolas, der sich sonst stets ruhig verhielt. Aber seine Ansage zeigte Wirkung, denn Boromir hob abwehrend die Hände und sah den Elbenprinzen beschwichtigend an.
,,Wie Ihr wollt! Ich gebe mich geschlagen."
Boromir entfernte sich und die Freundinnen sahen ihm fassungslos nach. Noch nie hatte sich jemand so dreist gegenüber ihnen verhalten. Zwar hatten damals auch manche an ihnen gezweifelt, aber Boromir war ja regelrecht respektlos gewesen.
,,Da hatten ja sogar die Zwerge mehr Anstand.", äußerte Amy und Alex stimmte ihr schnaubend zu.
,,Diese kleine Kröte hat doch keine Ahnung. Wir können ihn ja gerne alleine gegen Sauron antreten lassen. Mal sehen, wie viel große Töne er dann noch spuckt."
,,Er würde sich wie eine Feldmaus im Erdboden verkriechen.", entgegnete Melina ungerührt. ,,Der würde gegen Sauron keine 5 Minuten überleben."
,,Da bist du aber optimistisch. Ich sage, er schafft höchstens 3.", korrigierte Leah und nun sangen Merry und Pippin förmlich im Chor.
,,Die Wette gilt!"
Auf diese Aussage hin, mussten die Hüter schmunzeln und sie setzten ihren Weg fort. Melina ließ sich etwas zurückfallen und beobachtete Frodo, der immer noch mit sich zu hadern schien. Allerdings lastete als Ringträger ja auch eine große Bürde auf ihm und damit musste er erstmal zurechtkommen. Aber Frodo war ja nicht allein und Melina wusste, dass sie und ihre Freundinnen ihm beistehen würden. Selbst, wenn es sie das Leben kosten sollte.
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