Die Bürde der Erwählten
Hallo, alle zusammen :) Weiter geht's in Mittelerde und natürlich bleibt es auch weiterhin spannend ;) Ich wünsche euch deshalb viel Spaß beim Lesen und freue mich auf eure Meinungen :D
Liebe Grüße,
eure Hela
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Die Bürde der Erwählten
In Minas Tirith ahnte niemand etwas von dem Zerwürfnis, welches sich zwischen Gandalf und die Freundinnen gegraben hatte. Faramir war noch immer erleichtert, aber auch erschüttert über die Rückkehr seines Bruders Boromir, während Amy von der Vision, welche sie in der Nacht heimgesucht hatte, regelrecht verstört war.
Noch nie hatte sie sich nach einer Vision so sehr gefürchtet, wie nach diesem mysteriösen Schatten und sie wünschte sich förmlich ihre Freundinnen nach Gondor. Bislang hatte sie niemandem von ihrer Vision erzählt und ihre Freundinnen waren die Einzigen, mit denen sie darüber reden könnte, da es ihnen schließlich genauso ergangen sein musste. Schließlich konnten sie meilenweit voneinander entfernt sein...die Visionen würden sie alle heimsuchen, denn die Hüter waren auf besondere Weise miteinander verbunden.
Amy stand draußen an der Steinmauer und sah rüber zum dunklen Reich Mordor, wobei ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Würde es wirklich so enden? Ein Ende erfüllt von Finsternis...Tod und Verderben? Als Amy damals Fili verloren hatte, da hatte sie stets nur über den Schmerz nachgedacht, den sie als Zurückgebliebene erleiden musste. Aber nie hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn sie selbst und ihre Freundinnen sterben würden. Schließlich waren sie die Hüter von Mittelerde. Was würde mit dem Land und all denjenigen passieren, die sie zurücklassen würden?
,,Amy!"
Sie zuckte zusammen, als die Stimme von Faramir sie wieder in die Realität zurückholte und sie drehte sich um. Er kam auf sie zugeeilt und schnell setzte sie ein halbherziges Lächeln auf, um ihre Sorgen gekonnt zu überspielen.
,,Hey, wie sieht's da drinnen aus?", wollte sie wissen, als Faramir vor ihr zum Stehen kam.
,,Boromir redet noch immer auf Vater ein, aber er hat sicherlich bessere Chancen als ich. Seine Rückkehr...verändert wirklich alles."
Da stimmte Amy ihm vorbehaltlos zu. Die Tatsache, dass Boromir am Leben und nicht wie angenommen tot war, stellte alles mächtig auf den Kopf. Aber es freute Amy, denn er gehörte schließlich zu ihrer Gemeinschaft und Faramir konnte seine Freude über die Rückkehr von Boromir kaum verbergen und das war für Amy die Hauptsache.
Und es war pures Glück gewesen, dass Boromir überlebt hatte...geradezu ein Wunder. Er hatte ihnen erzählt, dass er schwer verletzt den Wasserfall hinunter gestürzt war, nachdem die Horde Uruk-hai sie alle in den Wäldern angegriffen hatten, bevor sich ihre Wege getrennt hatten. Und hätten nicht einige fremde Waldläufer Boromir gefunden und gesund gepflegt, dann wäre er gewiss nicht mehr am Leben.
,,Zumindest sieht es ganz gut aus. Vielleicht lässt sich Vater doch erweichen und schickt Verstärkung. Aber ich werde bald nach Osgiliath zurückkehren müssen. Sie brauchen mich an der Front.", erklärte Faramir und Amy sah ihn entschlossen an.
,,Ich werde mitkommen."
,,Es ist viel zu gefährlich. Osgiliath hat schon so wenig' Chancen einen weiteren Angriff abzuwehren. Ich werde nicht Euer Leben riskieren.", widersprach Faramir, doch Amy sah ihn nur vielsagend an.
,,Ich bin eine Hüterin von Mittelerde...Kämpfe gehören zu meinem Leben dazu. Und seid versichert, dass ich keineswegs hierbleiben und nichts tun werde, während Ihr Euer Leben riskiert, Faramir. Ihr braucht jede Hilfe, die Ihr kriegen könnt."
Sie konnte ihm ansehen, dass es ihm missfiel, aber ihre Entscheidung stand fest. Faramir würde gewiss alles tun, um Osgiliath zu verteidigen, aber Amy wusste auch, dass ihre Chancen auf Sieg sehr gering waren. Und schließlich gab sich Faramir geschlagen und seufzte ergebend.
,,Gut. Ich werde Euch wohl nicht umstimmen können. Sobald Boromir vom Gespräch mit unserem Vater zurück ist...brechen wir auf."
Im Lande Rohan hatte sich Melina nach der heftigen Auseinandersetzung mit Gandalf auf die Außenplattform geflüchtet und fuhr sich durch ihre dunklen Haare. Ihre Nerven lagen vollkommen blank und obwohl sie und ihre Freundinnen ja bereits die Bedeutung der Prophezeiung vermutet hatten...so war es dennoch ein tiefer Schock für sie zu wissen, dass es tatsächlich so war. Am schlimmsten war für sie die Tatsache, dass Gandalf die ganze Zeit über die Wahrheit kannte und kein Wort gesagt hatte. Es war so, als hätte der Zauberer sie alle verraten und Melina wusste nicht, ob sie ihm das jemals vergeben konnte.
Als sie mit einem Mal Schritte vernahm, seufzte sie und verfluchte ihre Schwester Leah in Gedanken für ihre Hartnäckigkeit.
,,Ich bin jetzt echt nicht in Stimmung für eine Predigt. Ich gehe mich später bei Gandalf entschuldigen.", brachte sie hervor, ehe sie sich umdrehte.
Doch zu ihrer Überraschung war es keineswegs Leah, die ihr nach draußen gefolgt war, sondern Legolas. Der Elbenprinz kam zu ihr und sein Blick war von Sorge, aber auch Verständnis erfüllt.
,,Entschuldige! Ich dachte, du wärst Leah.", sagte Melina, während Legolas sich neben sie stellte.
,,Du musst dich bei gar keinem entschuldigen und schon gar nicht bei Gandalf. Das muss niemand von euch. Er hätte euch allen von Anfang an die Wahrheit sagen sollen und zwar die ganze Wahrheit."
Melina war erleichtert, dass Legolas ihr keine Vorwürfe machte. Im Gegenteil! Er schien genau zu wissen was sie dachte und auch, was sie aufgrund dieses Streites empfand. Aber das war auch kein Wunder, denn Legolas kannte sie einfach zu gut, als dass sie ihm etwas vormachen könnte. Das hatte noch nie funktioniert.
Melina sah über die weiten Felder von Rohan und spürte, wie sich eine große Last auf ihre Schultern legte. Nicht nur ihr Leben und das ihrer Freundinnen stand auf dem Spiel, sondern das Schicksal von ganz Mittelerde. Und mit einem Mal war Melina so verzweifelt, dass sie nicht wusste, was sie tun sollte.
,,Damals, als wir erfahren haben, wer wir wirklich sind, was wir sind, da hätte ich alles dafür gegeben, um die ganze Wahrheit über uns zu kennen. Jedes einzelne Detail, jedes Geheimnis. Aber jetzt...bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich das überhaupt noch alles rausfinden will.", gab sie zu und Legolas warf ihr mitfühlende Blicke zu.
,,Hast du Angst?"
,,Ich hab ständig Angst. Vor der Wahrheit, vor dem Schicksal...davor, dass wir versagen..."
Ja, Melina hatte Angst. Denn ganz gleich, ob der Sieg ihr Leben einfordern würde, es wäre ein notwendiges Opfer. Viel schlimmer wäre es ihrer Ansicht nach, wenn Sauron zurückkehren und seine vollkommene Stärke zurückerlangen würde. Und genau das würde passieren, sollten sie und ihre Freundinnen scheitern.
,,Ihr werdet nicht versagen, Melina.", entgegnete Legolas überzeugt, doch Melina schüttelte den Kopf.
,,Das weißt du nicht. Seit wir hier sind, sterben all diejenigen, die uns nahe stehen. Thorin, Fili, Kili, Bard...selbst Boromir...sie alle sind tot und sie kommen niemals mehr zurück."
,,Das ist doch nicht eure Schuld, Melina. Du und die anderen...ihr tut, was ihr könnt. Der Tod verschont nun einmal niemanden. Früher oder später...werden wir ihm alle gegenüberstehen.", meinte Legolas, woraufhin Melina nur seufzte.
,,Nicht, wenn man unsterblich ist."
,,Auch das ist keine Ausnahme. Jeder von uns ist auf eine Weise sterblich. Und jeder von uns muss seinem eigenen Schicksal folgen. So, wie du und die anderen eurem folgen müsst. Aber ich bezweifle, dass euer Schicksal der Tod sein soll. Ich weigere mich, das zu glauben."
Legolas schien in dieser Hinsicht genauso zwiegespalten zu sein, wie Melina es selbst war. Diese war mit ihren eigenen Weisheiten am Ende und stellte nun so ziemlich alles in Frage.
,,Manchmal frage ich mich, warum ausgerechnet wir die Retter dieser Welt sein müssen. Wir sind doch nichts Besonderes."
,,Nun, für uns seid ihr das. Damals hatte ich nicht daran geglaubt, dass die Hüter von Mittelerde wirklich existieren, aber dann seid ihr in unserem Land aufgetaucht und ich wusste sofort, dass ihr anders seid. Dass ihr etwas an euch habt, was ich noch nie zuvor gesehen habe. Als ich dann erfahren habe wer ihr seid, da ergab alles einen Sinn.", erwiderte der Elbenprinz, doch Melina hatte nach wie vor Zweifel.
,,Das mag ja sein, aber...ich stelle mir manchmal trotzdem die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn wir nie zurückgekehrt wären."
,,Nein, das wäre nicht besser. Denn dann wäre Mittelerde hoffnungslos verloren und wir...wären uns niemals begegnet. Und wenn ich eins weiß, dann, dass unsere Begegnung Schicksal war."
Melina hob den Kopf und sah Legolas an, der ihr nun sanfte und liebevolle Blicke zuwarf. Wieder einmal spürte sie, wie ihr Herz schneller schlug und während sie Legolas ansah, hatte sie das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde. Aber dennoch blieb die Gewissheit über das düstere Schicksal, welches sie und ihre Freundinnen allem Anschein nach ereilen würde.
,,Ja, nur über eine friedvolle Zukunft brauchen wir uns wohl keine Gedanken zu machen. Denn wenn das alles stimmt, dann werden wir Hüter sie keineswegs miterleben.", meinte Melina, doch Legolas umfasste ihre Arme und sah sie eindringlich an.
,,Ihr werdet nicht sterben, Melina. Es ist nur eine Prophezeiung und wir wissen nicht einmal, ob es wirklich stimmt, was dort drin steht. Und außerdem, werde ich niemals zulassen, dass dir oder den anderen etwas passiert. Das werden wir alle nicht!"
Legolas war entschlossen und schien zuversichtlich zu sein, das Schicksal abwenden zu können. Melina zweifelte zwar daran, schwieg aber und nickte nur kaum merklich, woraufhin der Elbenprinz sie in eine Umarmung zog. Melina ließ es zu und doch spürte sie instinktiv, dass das Schicksal unausweichlich sein würde.
In der Halle herrschte eine erdrückende Anspannung. Während Legolas Melina nach draußen gefolgt war, hatte Gandalf verzweifelt versucht Sofia zu beschwichtigen. Doch seine Enkeltochter war sehr aufgebracht und obwohl es Alex genauso ging, bemühte sie sich alles ruhig und sachlich zu regeln. Auch Eomer und Adrian verlangten Antworten von Gandalf und nahmen den Zauberer mächtig ins Kreuzverhör, was Leah nur am Rande mitbekam. Sie stand etwas abseits und zerbrach sich darüber den Kopf, wie es nun weitergehen sollte. Doch lange blieb sie nicht allein mit ihren Gedanken, denn Aragorn kam zu ihr und hatte ausnahmsweise auch eine gute Nachricht für sie.
,,Ich habe gerade mit Legolas gesprochen. Melina hat sich soweit wieder beruhigt. Sie werden wieder reinkommen, wenn sie sich im Stande sieht, Gandalf gegenüberzustehen ohne ihm am liebsten den Kopf abzureißen.", teilte er ihr mit und Leah nickte nur teilnahmslos, woraufhin Aragorn die Arme vor der Brust verschränkte und sie prüfend musterte. ,,Warum hast du mir nichts gesagt, Leah? Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst.", brachte er hervor und nun brach Leah ihr eisernes Schweigen.
,,Darum geht es doch gar nicht, Aragorn. Wir befinden uns im Krieg und du hast schon genug Entscheidungen für das Wohl aller Menschen hier zu treffen. Diese Visionen und...Prophezeiung, das ist unser Problem. Und außerdem, hätte es nichts geändert."
,,Doch. Wir hätten euch helfen können und das können wir noch. Ihr müsst das keineswegs alleine durchstehen. Wir alle haben Sauron zum Feind und wir werden vereint gegen ihn kämpfen. Und jetzt, wo wir die Bedeutung der Prophezeiung kennen, da können wir...", setzte er an, doch Leah unterbrach ihn.
,,Was? Uns retten? Das könnt ihr nicht Aragorn...niemand kann das. Wenn das Schicksal es so will, dann bleibt uns wohl keine große Wahl. Und alles ist besser als eine Rückkehr von Sauron. Also wenn wir sterben müssen, um ihn endgültig zu besiegen, dann..."
,,Wollt ihr das einfach in Kauf nehmen? Euer Leben wegwerfen, als wäre es nichts wert?", kam es ungläubig von Aragorn, doch Leah warf ihm ernste Blicke zu.
,,Ich habe dem Tod bereits ins Auge gesehen, Aragorn. Vielleicht nicht am eigenen Leibe, aber ich weiß sehr wohl wie er aussieht und sich anfühlt. Wenn es einen anderen Weg gäbe, dann würde ich ihn ohne zu Zögern einschlagen. Aber wir sind die Hüter die Mittelerde und es ist unsere Pflicht dieses Land zu beschützen und das Böse zu vernichten, was es auch kostet. Du hast deine eigene Bestimmung...wir müssen unsere erfüllen."
Leah sah Aragorn zwar entschlossen, aber auch niedergeschlagen an und er konnte nichts darauf erwidern. Das Gespräch der beiden wurde jäh unterbrochen, als Melina und Legolas zurückkehrten und obwohl ihre Schwester ausgeglichener als vorhin zu sein schien, so konnte Leah dennoch die Anspannung und die Wut in ihren Augen sehen. Melina war ohne Zweifel ebenso maßlos enttäuscht von Gandalf wie sie alle.
,,Sofia, es tut mir wirklich leid.", brachte Gandalf hervor, doch seine Enkeltochter winkte ab.
,,Lass gut sein, Gandalf. Ich will es nicht hören."
,,Es ist ziemlich viel vorgefallen und vielleicht sollten wir uns erstmal beruhigen.", sagte Adrian, doch auch Alex schnaubte nun verächtlich.
,,Klar! Bis Gandalf uns die nächste Lüge auftischt und wir wieder vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Nein, danke! Ich habe genug!"
,,Schluss jetzt!", kam es von Leah, die nun vielsagend in die Runde schaute und der Diskussion ein Ende breitete. ,,Es reicht! Gandalf...hat uns belogen, ja und das werden wir ihm sicher noch eine ganze Weile nachtragen. Aber wir haben immer noch eine Aufgabe und das ist, diesen Krieg zu beenden und Sauron zu vernichten. Vergessen wir bitte nicht, dass Frodo und Sam da draußen mit Amy sind, um den Ring zu zerstören. Wir sind es ihnen schuldig, dass wir das Chaos in Mittelerde wenigstens versuchen unter Kontrolle zu halten und weiter für das zu kämpfen, woran wir alle glauben. Konzentrieren wir uns also auf das Wesentliche und zwar die Vision von Pippin, wobei wir den Teil bezüglich der Hüter bitte ausklammern. Denn was auch immer unsere Bestimmung für ein Schicksal mit sich bringt, das ist unser Problem und ihr werdet sowieso nichts daran ändern können. Uns mögt ihr vielleicht nicht retten können, aber dafür alle anderen. Es geht nicht nur um uns, sondern um alle. Viele Menschen verlassen sich auf uns und wir dürfen uns jetzt nicht wegen tausend Jahre alter Lügen oder Schicksalsfragen entzweien. Es ist unsere Pflicht zu kämpfen und wir dürfen nie die Hoffnung verlieren!"
Die Rothaarige sah zu ihren Freundinnen, die zustimmend nickten und auch die anderen widersprachen ihr nicht. Zwar konnte Leah es in den Augen ihrer Gefährten sehen, dass diese nur ungern nichts gegen die düsteren Aussichten auf die Prophezeiung unternehmen sollten und konnten, aber sie schienen sich dem zu fügen. Und schließlich trat Melina vor und deute auf Merry und Pippin, die schon die ganze Zeit schweigsam in der Ecke saßen und das Geschehen besorgt mit Gimli beobachtet hatten.
,,Leah hat Recht! In seiner Vision sah Pippin einen Baum...den weißen Baum des Königs und damit steht außer Frage, dass Minas Tirith das nächste Ziel von Sauron ist. Er wird Gondor sicher schon bald angreifen, nicht wahr, Gandalf?", entgegnete sie und der Zauberer nickte.
,,So ist es. Seine Niederlage bei Helms Klamm hat unserem Feind eins gezeigt: er weiß, dass Elendils Erbe hervorgetreten ist! Die Menschen sind nicht so schwach, wie er angenommen hatte. Sie haben noch Mut und vielleicht noch Kraft genug, ihn herauszufordern. Sauron fürchtet das. Er wird es nicht riskieren, dass sich die Völker Mittelerdes unter einem Banner vereinen. Eher macht er Minas Tirith dem Erdboden gleich, als die Rückkehr eines Königs auf den Thron der Menschen mit anzusehen. Wenn die Leuchtfeuer Gondors entzündet sind...muss Rohans Volk kriegsbereit sein!"
Alle Blicke richteten sich nun auf König Theoden, der schweigsam zugehört hatte. Doch etwas in seinem Blick sagte den Hütern, dass der König von Rohan nicht zwangsläufig der gleichen Meinung wie Gandalf war. Und ihre Befürchtungen sollten sich bewahrheiten, als Theoden sein Schweigen schließlich brach.
,,Sagt mir, warum sollten wir jene zu Hilfe eilen, die uns ihre Hilfeversagt haben? Was schulden wir Gondor?", entgegnete er kühl, was die Hüter erschütterte und Adrian ebenso fassungslos machte.
,,Wollt Ihr etwa tatenlos mit ansehen, wie ganz Gondor bis auf das letzte Kind vernichtet wird? Das kann unmöglich in Eurem Sinne sein, König Theoden!"
Die Freundinnen waren überrascht, denn so einen Ausbruch hatten sie dem sonst so sanftmütigen Adrian gar nicht zugetraut. Doch er blickte Theoden ernst an, der jedoch nichts erwiderte und schließlich fasste Aragorn einen Entschluss.
,,Ich werde gehen!"
,,Nein!", widersprach Gandalf, doch Aragorn sah den Zauberer wissend an.
,,Sie müssen gewarnt werden."
,,Das werden sie.", versicherte Gandalf ihm, ehe er an die Seite von Aragorn trat und diesem leise etwas zusprach, was den anderen verborgen blieb und sich dann schließlich wieder der Gemeinschaft zuwandte. ,,Eins muss euch gewahr sein: Dinge geraten nun ins Rollen, die nicht aufzuhalten sind. Ich reite nach Minas Tirith und ich werde nicht allein gehen!"
Der Blick von Gandalf richtete sich auf Hobbit Pippin, der nun unsicher drein schaute und sofort wussten die Freundinnen, dass Gandalf den Halbling zur eigenen Sicherheit mit sich nehmen wollte und, um ihn im Auge zu behalten. Und schließlich sah Sofia entschlossen zu ihrem Großvater.
,,Das wirst du in der Tat nicht. Ich werde euch begleiten! So kann ich sicherstellen, dass du nicht wieder etwas hinter unserem Rücken tust und eine Hüterin vor Ort kann sicherlich nicht schaden.", sagte sie und wandte sich an ihre Freundinnen, wo Alex sie bereits unsicher ansah.
,,Soll ich vielleicht..."
,,Nein! Du bleibst hier mit Leah und Melina. Je mehr Überblicke wir über die verschiedenen Fronten haben desto besser. Sorgt dafür, dass König Theoden zur Einsicht kommt und die Armee kriegsbereit ist. Das Schicksal von ganz Mittelerde hängt davon ab, ob Gondor fällt oder standhält. Ich muss mich drauf verlassen können.", erwiderte Sofia und Leah nickte entschlossen.
,,Das kannst du. Wir alle...werden bereit sein, wenn es an der Zeit ist."
,,Gut! Passt auf euch auf.", legte Sofia ihnen noch ans Herz, was Melina erwiderte.
,,Du auch!"
Sofia nickte kaum merklich und wandte sich dann von ihren Freundinnen ab. Zwar gefiel es ihnen nie, wenn sie sich trennen mussten, aber diesmal war es notwendig an verschiedenen Fronten zu kämpfen. Nur so würden sie die Situation zumindest anmaßend unter Kontrolle halten können.
,,Sofia!", hielt Adrian sie noch auf und wirkte etwas zwiegespalten. ,,Ich weiß, ihr müsst das tun und...mir ist auch klar, was Leah gesagt hat. Aber, wenn es wirklich stimmen sollte, was Pippin im Palantir gesehen hat und wir alle nach Gondor gehen, könnte diese Stadt möglicherweise...", setzte er an und Sofia warf ihm vielsagende Blicke zu.
,,Unser Tod sein? Ist mir keineswegs entgangen, Adrian. Aber zum Glück...sind wir Hüter nicht vollzählig. Amy ist noch irgendwo da draußen. Sollte es uns vier in Minas Tirith also wirklich erwischen...ist immer noch eine Hüterin übrig."
Adrian nickte kaum merklich, schien aber nicht begeistert davon zu sein. Aber er fügte sich, genauso wie die übrigen Gefährten, denen Sofia nun zum Abschied zunickte. Dann wandte sie sich an Gandalf und Pippin, während sie dem Weg zur Tür einschlug.
,,Gehen wir!"
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