Der Schmerz der Liebe
Hallo, meine Lieben :) Da bin ich wieder. Leidermusstet ihr wieder etwas warten, aber ich hab zurzeit einfach sehr viel um dieOhren, da komme ich kaum zum Schreiben. Aber heute geht es endlich weiter und ich wünsche euch ganz viel Spaß beim neuen Kapitel :)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Der Schmerz der Liebe
Als die Gefährten mit Theoden und den anderen Soldaten Helms Klamm erreichten, waren sie immer noch erschüttert und schwer getroffen von dem, was passiert war. Leah hatte den ganzen Ritt über nicht ein Wort gesprochen und Melina suchte verzweifelt nach einem Weg, um ihrer Schwester Halt zu geben. Doch auch für sie war es ein schwerer Schock, dass Aragorn im Kampf gefallen war.
Selbst Adrian konnte man die Erschütterung ansehen, während Legolas' Miene scheinbar versteinert war und Gimli nur den Kopf hängen ließ. Für sie alle war der Tod von Aragorn ein schrecklicher Verlust, denn sie hatten nicht nur einen Gefährten, sondern auch einen guten Freund verloren.
Ein Sieg forderte immer ein Opfer, das war schon immer so gewesen, doch dieses war einfach zu hoch. Melina erinnerte sich nur zu gut daran, was einst schon die Schlacht um den Erebor für Tribute eingefordert hatte und nun hatten sie Aragorn verloren.
Seit die Gemeinschaft des Rings von Bruchtal aufgebrochen war, hatte die Mission schon ihre Preise gefordert. Zwar war Gandalf nach seinem scheinbaren Tod wieder zurückgekehrt, doch Boromir und auch Aragorn waren nun für immer verloren.
,,Macht Platz für Theoden! Macht Platz für den König!"
Die Stimme eines Soldaten riss Melina aus ihren Gedanken, als sie das Tor von Helms Klamm passieren und ins Innere des Schutzwalls ritten. Eine dicke Mauer bot Schutz für die Burg und in den inneren Ringen tummelte sich nun das gesamte Volk von Rohan. Sichtliche Erleichterung zeichnete sich auf den Gesichtern der Menschen ab und als die Gruppe hinter König Theoden Halt machte und von den Pferden stieg, wurde schnell bemerkt, dass der Kampf seine Opfer gefordert hatte.
König Theoden half seinen Soldaten beim Absitzen, während sich die Gefährten ebenfalls aus den Sätteln schwangen. Legolas und Gimli kümmerten sich um die Pferde und Melina wandte sich an ihre Schwester, über deren Gesicht nach wie vor ein dunkler Schatten der Trauer lag.
,,Leah, es tut mir schrecklich leid.", setzte Melina an, als Leah sich bereits von ihr abwandte. ,,Wenn ich etwas für dich tun kann, dann..."
Doch Leah ließ ihre Schwester stehen und verschwand zwischen den Menschen. Melina wollte ihr schon nachsetzen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter verspürte, die sie zurückhielt. Es war Adrian, der Melina nun vielsagend ansah und den Kopf schüttelte.
,,Lass sie gehen. Du kannst nichts tun, um ihr zu helfen.", sagte er, während Melina verzweifelt ihrer Schwester nachsah.
,,Sie hat schon so viel verloren, das ist nicht fair."
,,Nein! Ist es nicht, aber das ist das Leben nie. Gib ihr etwas Zeit. Wenn sie soweit ist...wird sie schon von selbst zu dir kommen."
Adrian tätschelte Melina noch kurz die Schulter, ehe er sich ebenfalls abwandte und den Soldaten dabei half, die Pferde zu versorgen. Melina wusste zwar, dass er Recht hatte, doch es fiel ihr schwer, Leah einfach ihrem Schmerz zu überlassen. Denn obwohl die Rothaarige es ja nicht gerne zugab, so wusste Melina längst, was Leah für Aragorn empfunden hatte. Es war zwar nicht zu auffällig gewesen, doch in gewissen Momenten hatte sie die Bindung zwischen den beiden wahrgenommen und sie hätte sich so sehr gewünscht, dass Leah eine neue Chance auf Glück gehabt hätte. Doch auch die...war ihr vom Schicksal genommen worden.
,,Das darf doch alles nicht wahr sein.", entfuhr es Melina, während sie sich durch ihre dunklen Haare fuhr und verzweifelt nachdachte.
Sie versuchte sich daran zu erinnern, was die Zukunft bringen würde. Bei der Reise mit den Zwergen hatten ihre Freundinnen und sie doch auch gewusst, was passieren würde, doch jetzt...all die Erinnerungen daran waren mit der Zeit langsam verschwommen und nun kam es der Hüterin vor, als hätte man sie aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Wie und warum, das konnte sie sich nicht erklären.
,,Melina!", wurde sie aus ihren Gedanken geholt und sie sah Legolas, der neben ihr aufgetaucht war.
Der Elbenprinz musterte sie und Melina ahnte bereits, dass er genau wusste, was in ihr vorging. Seit sie sich damals begegnet waren, kannte Legolas sie zu gut und er schien einfach zu spüren, wenn Melina geradezu am Rande der Verzweiflung stand.
,,Es ist genau wie damals. Leah leidet und ich kann nichts tun, um ihr zu helfen.", brachte Melina hervor und senkte den Kopf.
Dieses Mal hatte er es auch gar nicht erst ansprechen müssen, denn Melina sagte es einfach gerade heraus. Und Legolas erwiderte nichts, sondern zog Melina einfach an sich und diese leistete keinen Widerstand. Stattdessen ließ sie die unerwartete Umarmung zu und war einfach nur froh, dass Legolas in diesem Moment bei ihr war.
,,Leah wird zu dir kommen, wenn sie bereit dafür ist.", brach der Elbenprinz schließlich das Schweigen und ließ dabei sämtliche Förmlichkeiten fallen, was Melina jedoch nur recht war.
Immerhin kannten sie sich inzwischen 60 Jahre und da war es ihrer Meinung nach auch langsam an der Zeit dafür. Melina selbst, sagte jedoch nichts und nickte nur kaum merklich, denn sie war immer noch niedergeschlagen und verzweifelt. Und auch, wenn sie insgeheim darauf hoffte, dass Leah sich ihr wirklich anvertrauen würde, so wusste Melina bereits jetzt, dass der Tod von Aragorn ihrer Schwester erneut qualvolle Schmerzen bereitete.
Fern von Helms Klamm durchquerten Alex und Sofia gemeinsam mit Gandalf das Land und ahnten nichts von den dramatischen Ereignissen, die ihren Gefährten heute widerfahren waren. Die Drei befanden sich immer noch auf der Suche nach Eomer und seinem Gefolge, denn die Männer waren die einzige Unterstützung, auf die das Trio bauen konnte. Schließlich war eine bevorstehende Schlacht unausweichlich und die beiden Hüterinnen konnten förmlich spüren, wie ein Sturm aufzog und sie waren sich sicher, dass Saruman bald angreifen würde. Und wenn der verräterische Zauberer Isengard erstmal entfesselt hatte, dann würde es kein Zurück mehr geben.
,,Gandalf, bist du dir sicher, dass wir sie noch rechtzeitig finden? Ich meine, sie könnten inzwischen schon sonst wo sein.", sagte Alex, doch Sofia sah sie nur vielsagend an.
,,Wir müssen optimistisch bleiben, Alex. Pessimismus bringt uns nicht weiter."
,,Heißt du Gandalf?", erwiderte die Blonde und bevor Sofia etwas erwidern konnte, hielt Gandalf Schattenfell an und wandte sich an Alex.
,,Wir werden sie finden. Vertrau mir, ich weiß wir finden sie."
Der Zauberer schien sich dessen sicher zu sein, woraufhin Alex nur ergeben seufzte. Sie mochte Gandalf, aber manchmal trieb er sie mit seinen Philosophien auch in den Wahnsinn und obwohl er einen sechsten Sinn zu haben schien, wusste die Hüterin nicht, ob Eomer und seine Truppe wirklich noch aufzuspüren war. Zumindest noch rechtzeitig.
,,Wartet hier! Ich bin gleich zurück.", ordnete Gandalf mit einem Mal an und verschwand dann im Galopp, während Alex und Sofia zurückblieben.
,,Wo will er denn hin?", meinte Alex verwirrt, doch Sofia zuckte nur mit den Schultern.
,,Du kennst doch meinen Großvater. Immer auf und davon wie der Wirbelwind und dann kehrt er aus heiterem Himmel wieder zurück. Nicht einmal der Tod konnte ihn aufhalten."
Nun musste Alex schmunzeln. Ja, es war wirklich ein Wunder, dass Gandalf wieder wohlbehalten bei ihnen war, wo er doch in den Minen von Moria samt dem Balrog in die düsteren Tiefen gestützt und scheinbar gestorben war. Doch dann hatte er im Fangornwald vor ihnen gestanden, als wenn nichts geschehen wäre und hatte der Gemeinschaft damit immerhin ein verlorenes Mitglied wieder zurückgegeben.
,,Ich wünschte, Boromir hätte auch so viel Glück gehabt.", brachte Alex nun hervor und sie merkte, wie sich ein Schatten über das Gesicht von Sofia legte.
,,Es gibt nun einmal leider keine Garantie dafür, dass man zurück kommt. Der Tod ist sicher, für jeden von uns. Eines Tages wird jeder einmal sterben, das ist nun einmal das Gesetz der Natur."
Alex musterte Sofia und sie konnte ihrer Freundin ansehen, dass die Verluste in der vergangenen Zeit ihr zu schaffen machten, auch wenn sie das nicht offen zeigte. Denn Alex sah mehr als sie zugab und somit war ihr auch klar, dass Sofia den Tod von Boromir sehr bedauerte. Und das, obwohl die beiden sich ständig in den Haaren gehabt hatten.
,,Du hast ihn gemocht, oder?", setzte Alex an, woraufhin Sofia sie perplex ansah.
,,Wen?"
,,Na, Boromir.", erwiderte Alex und als Sofia ihr einen entgeisterten Blick zuwarf, hob sie mahnend eine Hand. ,,Versuch gar nicht erst es abzustreiten. Ich weiß, dass es so ist.", raunte sie ihr entgegen, doch Sofia zuckte nur mit den Schultern.
,,Wenn du es ohnehin schon weißt, warum fragst du mich dann überhaupt?"
,,Weil ich es von dir selbst hören wollte. Sofia, als Boromir gefallen ist, da hast du kaum ein Wort über seinen Tod verloren und genauso ist es auch mit Bard gewesen. Du glaubst immer, du müsstest allein damit fertig werden, aber das stimmt nicht. Denn du bist nicht allein. Wir alle haben jemanden verloren, den wir liebten."
Unwillkürlich musste Alex nun an Kili denken, der einst bei der Schlacht um den Erebor gefallen war. Bolg hatte ihn getötet und damit Alex die Person genommen, die sie mehr als alles andere geliebt hatte. Damals hatte sie nichts tun können, um den Tod von Kili zu verhindern und selbst heute schmerzte der Verlust ihrer großen Liebe Alex nach wie vor. Und sie wusste nicht, ob sie den Schmerz jemals vollkommen loslassen könnte.
,,Und genau das ist das Problem, Alex.", nahm Sofia das Gespräch wieder auf und senkte niedergeschlagen den Blick. ,,Wir sind die Hüter von Mittelerde und sollen ein ganzes Land retten. Doch wie sollen wir das schaffen, wenn wir nicht einmal die, die wir lieben vor dem Tod bewahren können?"
Sofia konnte selbst kaum glauben, dass sie es eben laut ausgesprochen hatte, doch genau das war der Gedanke, der sie seit jeher quälte. Und Alex schien ihn zu teilen, denn auch ihr Blick wurde nun von Ratlosigkeit überschattet.
,,Das weiß ich nicht, Sofia. Vielleicht können wir das gar nicht, aber trotzdem versuchen wir es, oder nicht? Wir tun alles, was in unserer Macht steht und wenn das am Ende nicht reicht, haben wir wenigstens alles getan was wir konnten."
,,Und dennoch scheint es nicht gut genug zu sein. Ich meine, wie viele Freunde von uns müssen noch sterben, bevor wir dem ein Ende bereiten?", widersprach Sofia und darauf wusste Alex keine Antwort.
Siege hatten immer ihren Preis, aber wie hoch würde der Preis für einen Sieg über Sauron sein? Im Kampf um den Erebor waren damals Thorin, Kili und Fili gefallen, sowie unzählige Krieger. Doch dieses Mal ging es nicht nur um einen einsamen Berg oder den Kampf gegen einen Drachen. Diesmal stand das Schicksal des ganzen Landes auf dem Spiel und wenn die Schlacht der fünf Heere einst schon so einen hohen Tribut forderte...welches Opfer würden die Hüter dann in diesem Kampf bringen müssen?
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