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Auferstanden von den Toten

Hallöchen, meine Liebe :) Das Abenteuer in Mittelerde geht heute weiter und es bleibt natürlich weiterhin spannend für unsere Freundinnen ;) Und natürlich auch für euch, darum wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Weiterlesen..hier ist das neue Kapitel für euch ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                       ~~~

Auferstanden von den Toten

Im Eiltempo legten Gandalf und Sofia auf ihren Pferden den Weg von Rohan nach Minas Tirith zurück. Wie im Flug schien die Zeit zu vergehen und sie weigerten sich, eine Pause einzulegen. Hobbit Pippin schlief nachts selbst im wildesten Galopp an Gandalf gelehnt, während Hüterin und Zauberer stets wachsam und ohne jegliche Müdigkeit waren. Schließlich standen sie unter Zeitdruck und mussten Gondor unbedingt noch rechtzeitig erreichen, bevor Sauron seinen Angriff auf die Stadt Minas Tirith beginnen würde.
Als der dritte Tag anbrach, hatten sie endlich den weiten Weg hinter sich gelassen und trieben ihre Pferde noch weiter an. Pippin, der die neue, ihm unbekannte Gegend, nur im rasanten Ritt bestaunen konnte, sah sich um und Gandalf sah vielsagend zu ihm herab.
,,Soeben haben wir Gondors Grenze passiert.", klärte er ihn auf, als das Trio eine Hügel erreichte und auf diesem Halt machte.
Und dort war sie: Minas Tirith! Die weiße Stadt, deren Anblick wahrhaftig schöner war als jede Vorstellung und mit Abstand zu den atemberaubendsten Plätzen Mittelerdes gehörte. In Silber schimmerndem Weiß erstrahlte die Stadt selbst aus der Entfernung in purer Schönheit und ragte durch die vielen einzelnen Innenringe weit nach oben empor.
Sofia spürte, wie sich in ihr ein gewisses Maß an Ehrfurcht ausbreitete, da sie Minas Tirith noch nie zuvor mit eigenen Augen gesehen hatte. Etwas, das sie in diesem Augenblick bereute.
,,Minas Tirith...die Stadt der Könige!", brachte die Hüterin hervor und bemerkte den erstaunten Gesichtsausdruck von Pippin, der sich scheinbar gar nicht satt sehen konnte.
Doch da setzten sie ihren rasanten Ritt fort und im Eiltempo hatten sie die Stadt erreicht, wo ihnen die Wächter sofort Einlass gewährten. Das war der Vorteil daran, dass Gandalf in ganz Mittelerde als Mithrandir bekannt war und bekanntlich zu den Guten zählte.
Gemeinsam mit Sofia und Pippin preschte der Zauberer den langen Weg der inneren Stadtringe entlang nach oben, wobei ihnen dutzende Menschen erschrocken auswichen oder aber den unerwarteten Besuchern verwundert und staunend nachsahen. Erst als sie den Innenhof vor dem Königshaus erreicht hatten, hielten sie ihre Pferde an und augenblicklich fiel der Blick von Sofia auf den weißen Baum von Gondor. Sofort kam ihr die Vision von Pippin wieder ins Gedächtnis, der den Baum nun ebenfalls entdeckt hatte.
,,Das ist der Baum. Gandalf...Gandalf...", setzte der Hobbit an, als der Zauberer ihm schon das Wort abschnitt.
,,Ja, der weiße Baum Gondors. Der Baum des Königs. Bringen wir es lieber rasch hinter uns. Sofia, kommst du?"
,,Nein! Ich bleibe hier. Geht allein!", erwiderte die Hüterin und nachdem Gandalf kurz gezögert hatte, nickte er nur und setzte seinen Weg fort, während Sofia Pippin mit einem Nicken aufforderte ihm zu folgen. ,,Geh schon!"
Der Hobbit nickte eifrig und eilte dann Gandalf nach, der das Gebäude schon fast erreicht hatte. Sofia sah ihnen nach, bis sich die Türen hinter ihnen wieder verschlossen hatten, ehe sie einen Blick über Minas Tirith und dann in Richtung Mordor warf. Und erst jetzt wurde ihr wahrlich bewusst, dass sie sich an dem Ort befand, wo Sauron den Tod der Hüter prophezeit hatte.

In Bruchtal hatte sich Elrond tatsächlich dem Willen seiner Tochter Leah gebeugt und unverzüglich angeordnet, das Schwert von Isildur neu schmieden zu lassen. Die Elben machten sich natürlich sofort an die Arbeit, doch die Klinge fertigzustellen würde dennoch Zeit beanspruchen. Zeit, die Leah nicht hatte, um in Bruchtal zu verweilen, weshalb sie schon am folgenden Tag wieder aufbrechen wollte.
Lindir hatte bereits veranlasst ihr Pferd zu satteln und nun befand sich Leah gemeinsam mit Elrond auf dem Weg zum Innenhof, von wo aus sie ihre Rückreise nach Rohan antreten würde.
,,Dann hat sich meine Vision also bestätigt. Du hast deiner Liebe zu Aragorn nachgegeben.", schlussfolgerte Elrond schließlich und Leah seufzte ein wenig.
,,Manchmal vergesse ich, dass du in die Zukunft blicken kannst. Ehrlich gesagt, das ist unheimlich."
,,Es ist eine Gabe und in manchen Zeiten äußerst nützlich.", verteidigte sich Elrond, als Leah abwinkte.
,,Schon gut. Es sollte keine Beleidigung sein! Vergiss bitte nicht, wenn du Aragorn das Schwert bringst, sage ihm nicht, dass ich dich beauftragt habe das Schwert für ihn neu zu schmieden. Erst, wenn er sein Schicksal von selbst annimmt, soll er es erfahren. Es ist wichtig, dass er diesen Weg aus freien Stücken geht."
,,Ich versichere dir, deine Bitte zu erfüllen."
Leah war erleichtert und lächelte ihrem Vater dankbar zu. Sie wollte, dass Aragorn selbst erkannte, dass es ihm bestimmt war diesen Weg zu gehen und König zu werden. Wenn er das akzeptiert hatte, dann wäre er auch bereit dafür die Klinge zu führen und genau darauf baute Leah. Zwar konnte sie nicht in die Zukunft sehen, doch ihr Herz versicherte ihr, dass es geschehen würde.
,,Ich danke dir, Vater. Und es tut mir leid, dass ich unverzüglich wieder zurück muss, aber Melina und die anderen brauchen mich. Sauron...er plant einen Angriff auf Minas Tirith. Deshalb...müssen wir bereit sein.", offenbarte sie Elrond schließlich und er nickte etwas betrübt.
,,Wieder einmal ziehen meine Töchter in den Kampf. Wohl wissend, dass es vielleicht ihr letzter sein wird."
Nun erstarrte Leah und wurde gleichzeitig hellhörig. Sie hatte Elrond keine Silbe davon gesagt, dass sie und die anderen Bescheid wussten, doch schien das auch gar nicht nötig zu sein. Denn Elrond warf Leah nun einen reumütigen Blick voller Verzweiflung zu.
,,Ihr wisst es, nicht wahr? Du und die anderen wisst um die Bedeutung der Prophezeiung.", meinte er und Leah brachte schließlich ein schwaches Nicken zustande.
,,So ist es. Aber es wird uns nicht davon abhalten Mittelerde zu verteidigen und unsere Aufgabe zu erfüllen. Das Böse...es muss aufgehalten werden und zwar ein für allemal."

Sie sah ihren Vater ernst an, der nur schwer schluckte und widerwillig nickte. Leah wusste, dass es ihm nicht leichtfiel und sie konnte ihm nicht mal böse sein, dass er nichts vorher gesagt hatte. Auch ihre Wut auf Gandalf diesbezüglich war mittlerweile verraucht, denn sie hatte inzwischen eingesehen, dass die beiden nur alles Erdenkliche getan hatten, um sie und die anderen zu beschützen. Auch, wenn all das letztendlich wahrscheinlich nichts nützen würde.
,,Ich weiß. Es fällt mir nur schwer, euch gehen zu lassen und nicht zu wissen, ob ich euch wiedersehe.", sprach Elrond aus, woraufhin Leah ihm die Hände an die Arme legte.
,,Wir wissen nicht, ob es dazu kommen wird. Vielleicht haben wir die Prophezeiung auch missverstanden oder es gibt noch einen anderen Weg sie zu erfüllen. Du sagst doch selbst immer, dass die Zukunft meistens ungewiss ist."
,,Ich hoffe, du hast Recht, Leah. Es war schon schwer, eure Mutter damals zu verlieren. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich euch auch noch verlieren würde.", gestand Elrond seiner Tochter, die ihn zuversichtlich ansah.
,,Vertrauen wir darauf, dass wir stärker sind...als der Tod."
Leah wusste nicht, warum sie dies sagte, denn schließlich war niemand im Stande den Tod zu besiegen. Aber sie wollte ihren Vater immerhin etwas beruhigen, dasie ihn keineswegs niedergeschlagen zurücklassen wollte. Und als sie den Innenhof erreichten, spürte sie, dass der bevorstehende Abschied ihr schwererfallen würde als sie vorher angenommen hatte.
,,Euer Pferd ist bereit, Prinzessin!", sagte Lindir und Leah lächelte ihm dankbar zu.
,,Vielen Dank, Lindir."
Leah warf noch einen zuversichtlichen Blick auf Elrond, der sie eher mit gemischten Gefühlen anblickte. Daraufhin überbrückte die Hüterin den Abstand zwischen ihnen und umarmte ihren Vater, was dieser ohne zu Zögern erwiderte. Sie sagten nichts, sondern verblieben einfach nur in dieser Haltung und Leah hoffte inständig, dass sie und die anderen die Prophezeiung erfüllen und überleben würden.
Schließlich gab Elrond seine Tochter aus der Umarmung frei und Leah spürte, dass er sie nur ungern ziehen ließ. Aber ihm blieb keine Wahl und Leah würde ihre Freundinnen und vor allem Melina niemals alleine in den Kampf ziehen lassen.
,,Bitte seid vorsichtig...ihr alle. Sauron ist sehr gefährlich und es ist nicht klar, was er sonst noch alles plant. Er ist zu allem fähig.", pflichtete Elrond noch bei und Leah nickte verständlich.
,,Wir werden wachsam sein, versprochen. Danke für alles!"
Elrond nickte, als Lindir auch schon das Pferd von Leah festhielt und Leah dann schließlich beim Aufsteigen half. Leah nahm die Zügel auf und sah noch einmal zu ihrem Vater, dem der Zwiespalt förmlich ins Gesicht geschrieben stand.
,,Vielleicht ist das der Moment, wo sich entscheidet, ob diese Geschichte ein gutes oder ein schlechtes Ende nehmen wird.", meinte sie, doch Elrond sah Leah nur vielsagend an.
,,Sie wird gut enden, ich vertraue darauf. Und ich vertraue auf die Hüter von Mittelerde! Wenn uns jemand Frieden bringen kann, dann seid ihr das."
Leah war froh, dass ihr Vater so dachte und nickte kaum merklich. Elrond neigte ein wenig den Kopf, was Leah erwiderte und schließlich wendete sie ihr Pferd und trieb es zum rasanten Tempo an. Wohl wissend, dass ihr der Abschied sonst nur noch schwerer gefallen wäre, drehte sich Leah nicht um und verließ inbWindeseile ihre Heimat Bruchtal, um so schnell wie möglich nach Rohan zurückzukehren.

In Gondor stand Sofia noch immer im Innenhof vor dem Königshaus und überlegte, wie es nun weitergehen sollte. Sie mussten sich ohne Zweifel auf die kommende Schlacht vorbereiten, aber wie konnte sie dafür sorgen, dass weder Minas Tirith oder sie und ihre Freundinnen fallen würden?
Insgeheim hoffte Sofia ja, dass die Prophezeiung nur falsch aufgefasst worden war und sie gar nicht den Tod der Hüter vorhersagte, aber wie groß war die Chance darauf? Die Hüterin stand am Rande der Verzweiflung und fragte sich, was sie wohl alles erwarten würde, als eine vertraute Stimme sie auf einmal aus ihren Gedanken riss.
,,Sofia?"
Verwirrt drehte sie sich um und staunte nicht schlecht, als Amy nur wenige Meter entfernt stand und nun sofort auf sie zusteuerte. Überall hätte Sofia die langen schwarzen Haare ihrer Freundin erkannt, die sie mit einer stürmischen Umarmung in Empfang nahm.
,,Amy!"
Sie lagen sich in den Armen und für beide war es ein unglaublich gutes Gefühl, sich nach langer Zeit endlich wiederzusehen. Es hatte sich schon fast wie eine Ewigkeit angefühlt, dass Amy mit den beiden Hobbits weitergezogen war, während es die übrigen Gefährten nach Rohan verschlagen hatte.
,,Sofia, was machst du denn hier? Mit dir hätte ich im Leben nicht gerechnet.", brachte Amy hervor, als die beiden ihre Umarmung lösten und Sofia war immer noch vollkommen überrumpelt von dem spontanen Wiedersehen.
,,Das Gleiche könnte ich von dir sagen. Ich bin mit Gandalf hier. Er überbringt Denetor gerade eine überaus schlechte Botschaft."
,,Moment, Gandalf ist am Leben?", erwiderte Amy, die Sofia perplex anstarrte und diese nickte.
,,Ja."
Amy fiel förmlich die Kinnlade runter und erst jetzt realisierte Sofia, dass ihre Freundin ja gar nichts von dem wusste, was sich seit der Trennung der Gefährten alles zugetragen hatte. Dazu gehörte natürlich auch die Auferstehung von Gandalf, die Amy regelrecht sprachlos machte, bis sie ihre Fassung schließlich wiederfand.
,,Wie...wie ist das nur möglich?"
,,Lange Geschichte.", erwiderte Sofia nur knapp, als Amy sich suchend umschaute.
,,Wo sind die anderen? Was ist mit Melina, Leah und Alex? Geht es ihnen gut?"
,,Ja, keine Sorge. Sie sind zurzeit in Rohan mit Aragorn und unseren anderen Gefährten. Sie sorgen dafür, dass Rohans Volk kriegsbereit sein wird.", erklärte Sofia ihr, woraufhin Amy die Stirn runzelte.
,,Kriegsbereit? Wofür?"

Nun seufzte Sofia, denn ihr gefiel es nicht, Amy gleich beim ersten Wiedersehen mit schlechten Nachrichten zu überhäufen. Aber sie musste wissen was vor sich ging, denn schließlich betraf es sie ebenso und sie mussten schließlich auf alles vorbereitet sein.
,,Wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass Sauron einen Angriff auf Minas Tirith plant. Das wird seine Rache für unseren Sieg in Helms Klamm sein. Deshalb sind wir hier, um Gondor zu warnen.", offenbarte Sofia schließlich, was Amy bis in die Grundmauern erschütterte.
,,Grundgütiger. Wisst ihr auch, wann er zuschlagen wird?"
,,Nein! Aber ich bin sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird. Sauron wird nicht zögern Minas Tirith bald anzugreifen. Er will diese Stadt um jeden Preis vernichten."
,,Ein Angriff auf Minas Tirith?"
Die beiden Freundinnen fuhren herum, als Faramir direkt vor ihnen Halt machte. Während Amy keineswegs überrascht war ihn zu sehen, so musterte Sofia den ihr völlig Fremden etwas verwundert, was Amy bemerkte.
,,Oh, Sofia...das ist Faramir von Gondor-Denetors Sohn! Faramir, das ist meine Freundin Sofia. Enkeltochter von Gandalf und ebenfalls Hüterin von Mittelerde.", stellte die Schwarzhaarige die Zwei einander vor und Faramir neigte ein wenig den Kopf.
,,Es ist mir eine Ehre."
,,Die Ehre ist ganz meinerseits, Faramir.", erwiderte Sofia höflich, als Faramir bereits wieder das ursprüngliche Thema aufnahm.
,,Ihr sagtet, Sauron will Minas Tirith angreifen...wisst Ihr das genau?"
,,Ich fürchte, es besteht kein Zweifel daran. Gandalf ist bereits bei Eurem Vater, um ihn zu warnen.", berichtete Sofia ihm und der Blick von Faramir wurde ernst.
,,Wenn das wahr ist, dann müssen wir die Stadt unverzüglich sichern. Ich muss umgehend nach Osgiliath zurück, denn jetzt ist es umso wichtiger, dass wir einem weiteren Angriff der Orks standhalten. Wenn sie Osgiliath einnehmen, dann ist die Stadt verloren."
,,Ich begleite Euch.", beschloss Amy sofort, doch Faramir widersprach ihr.
,,Nein! Die Männer werden Hilfe brauchen Minas Tirith zu sichern und Osgiliath ist ohnehin schon gefährlich genug. Ich werde Euer Leben nicht leichtfertig aufs Spiel setzen."
,,Aber...", setzte Amy an, als Faramir ihre Arme umfasste und ihr einen eindringlichen Blick zuwarf.
,,Kein aber. Bitte, Amy...tut es für mich. Es würde mich beruhigen, wenn ich die Stadt in Eurer Obhut weiß."
Amy zögerte, denn sie wollte ihn nicht alleine gehen lassen. Trotz der anfänglichen Differenzen hatte sie Faramir auf eine gewisse Weise ins Herz geschlossen und sie wollte ihn in Sicherheit wissen. Aber sie wusste auch, dass er Recht hatte und sie an der Front von Minas Tirith wohl besser aufgehoben war.
,,In Ordnung. Aber bitte gebt Acht, Faramir...seid vorsichtig.", gab die Hüterin widerwillig nach und Faramir warf ihr einen sanften Blick zu.
,,Ihr auch."

Kurz verharrte Faramir noch, dann wandte er sich von den beiden Hüterinnen ab und begab sich umgehend auf den Weg, um die Truppen für Osgiliath zu rüsten. Amy sah ihm mit gemischten Gefühlen nach und bemerkte nicht, wie Sofia etwas irritiert, aber auch zunehmend neugierig das Geschehen beobachtet hatte und sie nun erwartungsvoll von der Seite musterte.
,,Seid vorsichtig? Läuft da was zwischen euch?", fragte sie gerade heraus, woraufhin Amy jegliche Gesichtszüge entgleisten.
,,Sofia!"
,,Was denn? So, wie ihr euch angesehen habt, würde es mich nicht wundern.", verteidigte sich die Enkelin von Gandalf und Amy seufzte ergebend.
,,Ich weiß nicht, was da läuft und ob überhaupt was zwischen uns ist. Es ist...kompliziert."
,,Ist es das nicht immer?", gab Sofia zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während Amy den Kopf in den Nacken legte und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete.
,,Vor 60 Jahren nicht. Da war es irgendwie leichter als heute."
Die Schwarzhaarige erinnerte sich an die alten Zeiten und ihr wurde gerade bewusst, dass sie in den letzten Tagen kaum einen Gedanken an die Vergangenheit verschwendet hatte. Genauso erging es Sofia, die zunehmend mit der Zukunft beschäftigt war, sodass sie die früheren Erlebnisse irgendwie verdrängt hatte.
,,Wem sagst du das. Aber, Amy...was machst du eigentlich hier in Minas Tirith? Solltest du nicht bei Frodo und Sam auf dem Weg nach Mordor sein?", brachte Sofia schließlich hervor und Amy sah sie vielsagend an.
,,Das ist eine ziemlich lange Geschichte, Sofia."
,,Dann wäre es wohl besser, du erzählst sie mir gleich. Denn ich habe dir auch einiges zu berichten und es ist nichts Gutes."

Wenige Zeit später hatten sich die beiden Freundinnen gegenseitig auf den neuesten Stand gebracht, wobei Amy hauptsächlich geschildert hatte, wie es dazu gekommen war, dass sich die Wege von ihr und den beiden Hobbits getrennt hatten. Sofia hatte hingegen etwas mehr zu berichten, was sowohl den „Verrat" von Gandalf, sowie die Bedeutung der Prophezeiung und Pippins Warnung einschloss.
Amy hörte aufmerksam zu und merkte sofort, wie verletzt Sofia aufgrund der Heimlichtuerei von Gandalf war. Etwas, das sie nur allzu gut nachvollziehen konnte.
,,Dann wussten Gandalf und Elrond also die ganze Zeit Bescheid.", fasste Amy kurz zusammen und Sofia nickte etwas mürrisch.
,,Ja. All die Jahre haben sie es vor uns geheim gehalten. Ich weiß immer noch nicht, ob ich Gandalf das verzeihen kann."
,,Und laut Pippin sollen wir hier in Minas Tirith sterben? Ist das sicher?", lenkte Amy ab, da Sofia das andere Thema offenbar meiden wollte.
,,Gute Frage. Alle Zeichen deuten zumindest darauf hin, dass uns der Tod bevorsteht. Und du hast ja selbst gehört, was dieser Schatten in der letzten Vision gesagt hat. Meines Erachtens waren seine Worte mehr als deutlich."
,,Und dieser neue Gefährte...", setzte Amy an, als Sofia vielsagend nickte.
,,Adrian."
,,Der konnte auch nichts weiter über den Schatten sagen?", wollte Amy wissen, die es überraschte, dass offenbar ein neues Mitglied in die Gemeinschaft aufgenommen war, was sowohl ihr, als auch den anderen absolut fremd zu sein schien.
,,Nein! Nur, dass niemand ihn jemals gesehen hat und er deshalb sozusagen als Geist gilt...als Phantom. Aber für mich sah er erschreckend echt aus. Hoffen wir, dass wir ihm nie begegnen werden."
Sofia wirkte angespannt und auch Amy ließ es eiskalt den Rücken herunter, als sie sich an die letzte Vision erinnerte, die sie nur allzu gerne vergessen würde. Aber dann hielt sie inne, denn ihr kam gerade ein Gedanke, der sie einfach nicht mehr loslassen wollte.

,,Sofia, all diese ganzen Visionen die uns heimgesucht haben, da habe ich viel nachgedacht und mir ist etwas eingefallen. Melina sagte doch, dass etwas von der Prophezeiung fehlt, nicht wahr? Damals, als sie sie gefunden hat.", begann die Schwarzhaarige und Sofia runzelte etwas perplex die Stirn, stimmte ihr aber zu.
,,Ja. Offenbar wurde ein Stück vom Pergament abgetrennt und bis heute haben wir es nicht gefunden. Warum fragst du?"
,,Naja, ich frage mich schon die ganze Zeit, warum Sauron eigentlich so versessen darauf ist uns zu töten. Ich meine, er war ja schon vernichtet, bevor wir geboren und auserwählt wurden. Selbst wenn er durch den Ring noch existiert hat, warum hegt er so einen Groll gegen uns?", meinte Amy, doch Sofia zuckte nur achtlos mit den Schultern.
,,Nun, wir sind die Hüter von Mittelerde, die ihn laut Prophezeiung platt machen, also...ist es für mich nicht sonderlich verwunderlich, dass er uns um jeden Preis töten will."
,,Aber so ziemlich jeder in Mittelerde will Sauron vernichten. Nein, bei uns ist es anders, das habe ich in den Visionen gemerkt. Es ist etwas Persönliches und persönlich wird es nur, wenn irgendwas vorgefallen ist, was diesen Hass auslöst. Etwas, woran wir uns bedauerlicherweise nicht erinnern können, da es in der Vergangenheit liegen muss. Aber vielleicht...gibt der fehlende Teil der Prophezeiung Aufschluss darüber.", schlug Amy vor, was Sofia aufhorchen ließ.
,,Du meinst, darin könnte enthalten sein, warum Sauron uns um jeden Preis vernichten will?"
,,Ja. Und ich gehe stark davon aus, dass niemand diesen fehlenden Teil je zu Gesicht bekommen hat. Abgesehen von der Person, die ihn offenbar gestohlen hat. Und wenn das der Fall ist, dann könnte es auch gut möglich sein..."
,,Dass die Prophezeiung missverstanden wurde.", beendete Sofia den Satz und Amy nickte eifrig.
,,Genau. Denn wenn wir nicht die ganze Prophezeiung kennen, dann können wir auch unmöglich vorhersagen, was sie bedeutet."
Vielsagend sah Amy ihre Freundin an und Sofia schien ihrer Meinung zu sein. Denn war sie bis eben noch angespannt und leicht deprimiert gewesen, so wirkte sie nun regelrecht euphorisch und warf begeisterte Blicke auf Amy.
,,Amy, du bist ein Genie! Ich wusste, warum ich dich die ganze Zeit über vermisst habe.", platzte es aus Sofia heraus und Amy grinste ein wenig.
,,Danke für die Blumen. Also, was tun wir jetzt?"
,,Um die Prophezeiung kümmern wir uns später. Erst einmal müssen wir Minas Tirith vor dem sicheren Untergang bewahren und deshalb tun wir jetzt das worum Faramir dich gebeten hat: wir werden die Stadt sichern!", entgegnete Sofia und wollte schon losstürmen, als es Amy wie Schuppen von den Augen fiel.

Denn ihr Blick fiel zufällig auf eine Seitentür des Königshauses, wo sie nun Boromir erspähte. Und auch er hatte die beiden Freundinnen entdeckt, weshalb er kurz erstarrte, dann aber auf sie zusteuerte. Und Sofia, die nun voll und ganz im Strategiemodus war, drohte Gefahr ihn zufällig zu entdecken, was sie ohne Zweifel umhauen würde, weshalb Amy ihr umgehend nachsetzte.
,,Warte, Sofia...es gibt da etwas, was ich dir unbedingt noch sagen muss.", brachte Amy nun hervor und war völlig durch den Wind, während Sofia nur abwinkte.
,,Erzähl's mir später! Erstmal müssen wir eine Strategie für die Schlacht entwickeln."
,,Nein, warte. Du verstehst das nicht...es kann nicht warten. Was ich dir sagen muss ist äußerst wichtig.", widersprach Amy, doch Sofia konnte sich nicht erklären, weshalb ihre Freundin gerade so hysterisch reagierte.
,,Amy, wir befinden uns gerade mitten im Krieg, Sauron wird in Kürze Minas Tirith angreifen und unsere Chancen auf einen Sieg stehen ziemlich schlecht. Was um alles in der Welt könnte denn bitte wichtiger sein, als die Vorbereitung für diese Schlacht?"
Sofia warf ihrer Freundin abwartende, aber auch geradezu herausfordernde Blicke zu. Das Verhalten von Amy war ihr ein Rätsel, doch bevor sich die Schwarzhaarige erklären konnte, öffnete sich die Tür des Palastes und Gandalf trat mit Pippin heraus. Doch das war es nicht, was Sofia ins Auge stach, sondern vielmehr Boromir von Gondor, der wie aus dem Nichts plötzlich vor ihr und Amy stand: lebendig und unversehrt!

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