Auf zu neuen Ufern
Hallo, meine Lieben :) Es tut mir schrecklich leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich war sehr eingespannt und musste die Hüter samt ihrer Gefährten etwas auf Eis legen. Aber jetzt geht es weiter und wie der Titel schon sagt...wir brechen auf zu neuen Ufern ;) Viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Auf zu neuen Ufern
Instinktiv spürten die Gefährten, dass etwas nicht stimmte. Zuerst waren es nur Legolas und Aragorn, die das Gefühl von Gefahr wahrnahmen, aber auch Boromir, Gimli und die Hobbits hatten schnell mitbekommen, dass etwas vorgefallen sein musste.
,,Was ist los?", brachte Boromir hervor und Legolas sah sie eindringlich an.
,,Etwas stimmt nicht. Ich kann es spüren."
,,Was spürst du?", raunte Gimli dem Elb zu, der seine Augen ein wenig verengte.
,,Das Böse...es ist hier."
,,Wartet mal.", setzte Aragorn an und sein Blick schweifte suchend über das Nachtlager. ,,Wo sind die Hüter?"
Sofort schnellten alle Köpfe in sämtliche Richtungen, aber jegliche Suche blieb ohne Erfolg. Allerdings nahm Legolas ein weiteres Gefühl wahr und er schaute in besagte Richtung, von der er sicher war, dass sie ihn und die anderen zu den Hütern führen würde. Denn irgendwas sagte ihm, dass sich Melina dort befand.
,,Aragorn"
Er sprach nicht weiter, sondern lief los und die anderen folgten dem Elbenprinzen. Dieser eilte einen Pfad entlang und schließlich erreichten sie eine kleine Lichtung, wo Galadriel mit Frodo stand. Und auf dem Boden lagen, reglos und ohne Bewusstsein, die Hüter. Während Boromir, Gimli und die Hobbits erstarrten, eilten Legolas und Aragorn sofort auf die Mädchen zu. Während Legolas sich neben Melina kniete, versuchte Aragorn die anderen zu wecken, was ihm jedoch nicht gelang. Sein Blick schnellte zu Galadriel, die selbst total erschüttert zu sein schien und auch Frodo war jegliche Fassung entgleist.
,,Was ist passiert?"
,,Es...es war...", setzte Frodo an, war jedoch nicht im Stande weiterzusprechen, woraufhin Boromir ihn eindringlich ansah.
,,Es war...was, Frodo? Was ist hier passiert?"
Alle Blicke lagen auf dem jungen Hobbit, der hilflos auf die Hüter schaute und vollkommen verzweifelt wirkte. Und schließlich war es Galadriel, die ihr Schweigen brach und die Gefährten vielsagend ansah.
,,Die Macht des Rings."
Es war nur ein Satz, aber der reichte Aragorn, Legolas und auch Boromir aus um zu wissen, dass die Situation ernst war. Selbst Gimli wirkte erschüttert und sah verunsichert zu Aragorn und Legolas.
,,Was sollen wir tun?"
Legolas und Aragorn tauschten einen kurzen Blick und während der Elbenprinz selbst ratlos zu sein schien, fing Aragorn erneut den verzweifelten Blick von Frodo auf. Er schien eindeutig unter Schock zu stehen, weshalb sich Aragorn kurzer Hand an die anderen Hobbits wandte.
,,Sam, Merry...Pippin...bringt Frodo zum Lager."
Die Hobbits zögerten nicht und nahmen Frodo in ihre Mitte, ehe sie den Rückweg zum Lager antraten. Galadriel hatte sich mittlerweile neben Amy gekniet und Gimli versuchte, Alex zu Bewusstsein zu bringen. Boromir versuchte sein Glück bei Sofia, während Aragorn sich um Leah kümmerte und Legolas immer noch an der Seite von Melina war.
,,Melina...wach auf.", brachte er hervor und hoffte inständig, dass Melina genau das tat, doch sie rührte sich nicht.
Auch die anderen Hüter verblieben in ihrer Starre, die mehr als besorgniserregend war. Legolas hatte es ja schon damals bei Melina erlebt, denn schon vor 60 Jahren war sie immer wieder zusammengebrochen und hatte laut ihrer eigenen Aussage mysteriöse Visionen gehabt. Und obwohl sie stets wieder aufgewacht war, so spürte Legolas, dass es dieses Mal anders war.
Es verging eine gefühlte Ewigkeit für die Gefährten, in der sich nichts tat. Die Hüter blieben ohne Bewusstsein und bewegten sich keinen Millimeter. Nur schwach atmen taten sie noch, was der einzige Beweis dafür war, dass sie noch am Leben waren. Und gerade, als Aragorn und die anderen schon an Methoden dachten, um die Hüter irgendwie aus ihrer Starre zu holen, fuhren alle 5 Mädchen erschrocken hoch und wirkten zutiefst erschüttert, während sie sich hysterisch umsahen.
,,Leah...alles gut...Ihr seid in Sicherheit. Ihr alle 5.", versuchte Aragorn die Rothaarige zu beruhigen und diese sah zu ihren Freundinnen.
Sie alle wirkten zutiefst entsetzt und genauso verstört wie sie selbst. Legolas und die anderen versuchten sie zu besänftigen, was jedoch erst nach ein paar Minuten gelang. Galadriel zog Amy in eine Umarmung, während Gimli und Boromir Alex und Sofia versicherten, dass sie sich in Lothlorien befanden. Melina sah sich verunsichert um und spürte, wie Legolas sie an den Armen umfasste und nun besorgt ansah.
,,Melina, ist alles in Ordnung? Was ist passiert? Ihr ward wieder ohne Bewusstsein, so wie damals schon. Habt Ihr und die anderen wieder etwas gesehen?"
Der Elbenprinz stellte diese Frage leise, sodass die anderen es nicht hören konnten und Melina war ihm dankbar dafür, denn sie wollte kein Aufsehen erregen. Und in der Tat hatten ihre Freundinnen und sie auch dieses Mal etwas gesehen. Etwas, dass sie alle zutiefst erschüttert hatte und selbst jetzt konnte Melina noch das Gefühl von Eiseskälte und dem blanken Tod wahrnehmen. Allerdings brachte sie es nicht über sich, ein Wort darüber zu verlieren und so schüttelte sie nur kaum merklich den Kopf und spürte, wie sie noch ein wenig am ganzen Körper zitterte.
,,Ich...ich weiß es nicht...ich...ich erinnere mich nicht.", erwiderte sie und versuchte, die Gedanken an das Geschehene zu verdrängen.
Legolas spürte zwar, dass Melina diesbezüglich nicht ganz ehrlich war, aber er sah ihr auch an, dass sie sich davor fürchtete es auszusprechen. Und auch wenn sie jetzt nicht darüber sprach, so vertraute er darauf, dass sie es eines Tages tun würde. Kurz zögerte Legolas noch, doch dann zog er Melina in eine Umarmung, was sie ohne Widerstand zuließ und am liebsten hätte er sie gar nicht mehr losgelassen.
Melina sah zu ihrer Schwester und den anderen, die ebenfalls schwiegen und nur unsichere Blicke untereinander tauschten. Der Vorfall hatte ihnen etwas offenbart und das war etwas, was sie um jeden Preis vorerst für sich behalten mussten. Etwas, von dem die Gemeinschaft unter keinen Umständen erfahren durfte.
***
Am nächsten Morgen beschlossen die Gefährten, ihre Reise fortzusetzen. Zwar hatten Aragorn, Legolas und Boromir darauf beharrt, dass die Hüter sich noch schonten, aber die Mädchen hatten eingewandt, dass die Mission so schnell wie möglich zu Ende gebracht werden musste. Frodo hatte sich unzählige Male bei den Freundinnen für den Vorfall entschuldigt, doch die hatten ihm versichert, dass es nicht seine Schuld gewesen war.
Während die anderen die Sachen zusammenpackten, ging Boromir zu Aragorn und Legolas, die etwas abseits standen und deutete auf die Freundinnen, die immer noch durch den Wind zu sein schienen.
,,Glaubt ihr wirklich, dass sie sich nicht erinnern können?", wollte er wissen und Aragorn warf einen kurzen Blick zu Leah, ehe er den Kopf schüttelte.
,,Nein, aber wir müssen abwarten. Solange, bis sie von selbst darüber sprechen."
Legolas war da ganz Aragorns Meinung, dennoch schweifte sein Blick zu Melina und er spürte, dass sie immer noch unter Schock stand. Für gewöhnlich war Melina stark und stellte sich jeder Gefahr, aber dieses Mal schien das, was auch immer sie und die anderen gesehen hatten, sie bis aufs Mark erschüttert zu haben.
,,Es ist anders als vor 60 Jahren.", setzte er an und zog damit natürlich die Aufmerksamkeit von Aragorn und Boromir auf sich. ,,Zwar gab es diese Zwischenfälle schon damals, aber...dieses Mal...was es auch gewesen ist, es hat sie fast zu Tode erschreckt."
Der Elbenprinz sah vielsagend zu Aragorn und Boromir, die seiner Aussage nur zustimmen konnten. Auch sie konnten den Hütern die Erschütterung ansehen und fragten sich, was sie wohl gesehen haben konnten. Die Mädchen verfügten allem Anschein nach wirklich über außergewöhnliche Fähigkeiten, was ihnen zumindest einen Einblick in unvorhersehbare Visionen gewährte. Doch was sich in diesen Visionen abspielte...darüber sprachen die Freundinnen allem Anschein nach nicht. Und obwohl sie kein Wort darüber verloren, wussten ihre Gefährten schon jetzt...es konnte nichts Gutes gewesen sein.
***
Schließlich brach die Gemeinschaft aus Lotlorien wieder auf und setzten ihren Weg in Booten fort, die man ihnen gegeben hatte. Die meisten von ihnen hatten sogar Geschenke von Galadriel bekommen und vor allem die Hobbits unterhielten sich nun ausgiebig darüber, was Amys Mutter ihnen mit auf den Weg gegeben hatte.
Die Freundinnen jedoch, schwiegen und tauschten nur hin und wieder ein paar Blicke untereinander aus. Ihnen entging nicht, dass Aragorn, Boromir und auch Legolas ein wachsames Auge auf sie hatten und sie beobachteten. Natürlich wussten die Hüter, dass ihre Gefährten sicher darauf brannten zu erfahren, was sie gesehen hatten, aber es war besser, wenn sie diesbezüglich ahnungslos blieben. Denn selbst die Hüter wünschten sich, dass sie wieder vergessen konnten, was sie gesehen hatten.
Während sie über die stillen Gewässer fuhren, verspürten die Freundinnen immer wieder das Gefühl von wachsender Bedrohung. Sie sahen sich unsicher um und es kam ihnen fast so vor, als wäre das Böse wie ein Schatten, der sie verfolgte und nicht wieder losließ. Ihre Blicke schnellten immer wieder zu den dichten Wäldern an den Ufern und sie hielten nach Gefahren Ausschaukonnten jedoch nichts entdecken.
,,Meine Mutter sagt, wir sollen wachsam sein. Dass unser Weg von nun an immer beschwerlicher werden wird.", durchbrach Amy nun das Schweigen und Alex seufzte.
,,Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sie zur Abwechslung mal positive Nachrichten für uns gehabt hätte."
,,Wir wussten von Anfang an, dass diese Mission nicht einfach wird. Jetzt müssen wir da wohl oder übel durch.", pflichtete Leah bei und Sofia senkte ein wenig den Blick.
,,Ich wünschte, Gandalf wäre hier. Er wüsste jetzt sicher was zu tun ist."
Nun herrschte wieder erdrückendes Schweigen, denn mit einem Schlag überwog die Trauer um Gandalf wieder sämtliche Sorgen und Lasten, welche die Freundinnen zu schaffen machten. Während die anderen nun niedergeschlagen die Köpfe hängen ließen, so versuchte Melina sich ihre Trauer nicht anmerken zu lassen. Stattdessen fing sie den Blick von Legolas auf, der sie aufmerksam ansah und die Braunhaarige wusste, dass der Elbenprinz die Wahrheit kannte. Er schien zu spüren, dass sie etwas vor ihm verheimlichte und Melina fragte sich, ob sie nicht doch mit Legolas über die Vision sprechen sollte. Doch wenn sie es tat...dann gab es kein Zurück mehr und die Hüterin verwarf den Gedanken ganz schnell wieder. Die anderen durften keineswegs etwas von der Vision erfahren, denn wenn sie es taten...dann würde das fatale Folgen haben. Und nicht nur für sie und ihre Freundinnen oder die Gemeinschaft...sondern für ganz Mittelerde!
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