Adrian
Hallo, meine Lieben :)
Es geht wieder weiter in Mittelerde und ich hoffe, ihr seid bereit für ein neues Kapitel :D Denn auch heute wird es keineswegs langweilig bei den Freundinnen und ich freue mich auf eure Feedbacks. Vielleicht verratet ihr mir ja auch, was ihr von Adrian haltet :D Ich bin gespannt!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Adrian
Mit großer Skepsis betrachteten die Hüter Adrian und wussten nicht so recht, was sie von ihm halten sollten. Dieser fremde Mann zeigte sich in ihren Augen sehr selbstsicher, geheimnisvoll und vor allen Dingen nicht vertrauenswürdig.
Woher wusste er, wer sie waren und warum hatte er erwartet, dass sie den Weg durch Rohan einschlagen würden? Es war den Freundinnen ein Rätsel und vor allem Melina musterte Adrian äußerst misstrauisch, ehe sie ihn begann zu umkreisen und keine Sekunde lang ihr Kampfmesser sinken ließ.
,,Wer seid Ihr?", fragte sie kalt und er sah sie vielsagend an.
,,Hab ich doch eben gerade gesagt."
,,Nein! Ihr habt uns Euren Namen gesagt, doch das sagt noch lange nichts über Euch aus. Woher kommt Ihr und warum habt Ihr allem Anschein nach auf uns gewartet?"
Melina zischte die Worte förmlich, denn die unerwartete Begegnung mit diesem Mann gefiel ihr ganz und gar nicht. Und sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals etwas von seiner Existenz erfahren zu haben. Doch das zeigte natürlich wieder einmal, dass das Schicksal nun eben unberechenbar war.
Während die anderen Hüter unsichere Blicke untereinander tauschten und beobachteten, wie Melina Adrian gleichgestellt mit einer Raubkatze ins Visier nahm, trat nun auch Legolas einen Schritt vor und hatte immer noch den Bogen gespannt und den Pfeil auf Adrian gerichtet.
,,Beantwortet die Frage oder es werden Eure letzten Atemzüge sein!", entfuhr es dem Elbenprinzen und Adrian seufzte ein wenig.
,,Na, schön. Um euer Misstrauen zu besänftigen, ich stamme ursprünglich aus Gondor. Doch vor einiger Zeit bin ich her nach Rohan gekommen und bin seit jeher ein Einzelgänger. Seit ich von der Rückkehr der Hüter erfahren habe, warte ich darauf, dass ich ihnen begegne."
,,Warum? Was wollt Ihr von uns?", wollte nun Leah wissen und der Blick von Adrian verfinsterte sich.
,,Ich will euch helfen, die Prophezeiung zu erfüllen. Sauron...er muss endgültig vernichtet werden und niemand will seinen Tod mehr als ich, nach dem, was er getan hat."
Den Freundinnen entging nicht, wie viel Hass in seiner Stimme mitschwang und sie konnten den Zorn von Adrian förmlich spüren. Schließlich warf Sofia prüfende Blicke auf ihn und sie zog bereits eine Schlussfolgerung aus seiner Aussage.
,,Was hat er Euch angetan?"
,,Er tötete meine Eltern...schon vor langer Zeit. Ich habe niemals vergessen, was er getan hat und seit jenem Tag ersehne ich seine endgültige Vernichtung herbei. Und ich weiß, dass nur ihr Hüter ihn endgültig vernichten könnt. Deshalb bitte ich euch, lasst mich mit euch kommen. Sauron nahm mir alles, was ich liebte...jetzt will ich ihn dafür büßen lassen."
Die Freundinnen nahmen wieder Blickkontakt auf und Melina sah zu Legolas. Dieser fing ihren Blick auf und schien sich ebenfalls nicht ganz sicher zu sein, ob sie dieser Bitte zustimmen sollten.
Aragorn und Gimli hüllten sich in Schweigen, aber Leah steckte schließlich ihr Schwert zurück und deutete vielsagend auf den Waldläufer.
,,Ich finde, das sollte Aragorn entscheiden."
,,Aber ich bin kein Hüter, Leah.", widersprach dieser, woraufhin Alex ihn eindringlich ansah.
,,Jedoch praktisch gesehen unser Anführer. Also, wie lautet dein Urteil?"
Alle Blicke lagen nun auf Aragorn, der Adrian abschätzend betrachtete. Noch immer hatten Melina und Legolas ihre Waffen auf den mysteriösen Einzelgänger gerichtet und schließlich machte Aragorn eine einzige Handbewegung, um seine Gefährten zu besänftigen und trat auf Adrian zu.
,,Ich weiß nicht, wer Ihr seid und ob wir Euch vertrauen können, aber wir können jede Hilfe im Kampf gegen Sauron gebrauchen. Doch seid versichert, wenn Ihr nur den kleinsten Anschein erweckt, andere Absichten zu haben...werde ich Euch höchstpersönlich töten!"
Die Worte von Aragorn waren klar und unmissverständlich und er nickte Melina und Legolas nun zu. Legolas steckte Bogen und Pfeil daraufhin zurück in den Köcher, während Melina ihr Kampfmesser nur langsam sinken ließ. Die Entscheidung von Aragorn gefiel ihr nicht, jedoch akzeptierte sie es und warf weiterhin misstrauische Blicke auf Adrian. Gimli trat vor die anderen drei Hüter und brummte Adrian förmlich entgegen.
,,Haltet Euch geschlossen, Bürschchen. Sonst werdet Ihr meine Axt zu spüren bekommen."
Die Freundinnen warfen perplexe Blicke auf den Zwerg, der ebenfalls nicht ganz angetan von ihrem neuen Gefährten zu sein schien. Als Aragorn dann den Weg fortsetzte und sie alle ihm folgten, stellten sich die Hüter nach wie vor eine und dieselbe Frage: konnten sie Adrian überhaupt vertrauen?
***
Unterdessen setzten Amy, Sam und Frodo ihren Weg durch das steinige Labyrinth fort und erklommen die Felsen, welche sich vor ihnen erstreckten. Sie gingen gemeinsam einen kleinen Hang herauf und als sie oben ankamen, konnten sie einen Blick auf den düstersten Ort in ganz Mittelerde erhaschen, der gleichzeitig auch ihr Reiseziel war.
,,Mordor! Der einzige Ort in Mittelerde, den wir nicht von nah sehen wollen. Und genau das ist der Ort, an den wir zu gelangen suchen. Doch hinkommen können wir leider nicht.", brachte Sam hervor und wandte sich seine zwei anderen Gefährten. ,,Machen wir uns nichts vor...wir haben uns verirrt.", meinte Sam und erntete entschlossene Blicke von Amy.
,,Dann werden wir den richtigen Weg eben wiederfinden müssen."
,,Und wie? Ich glaube nicht, dass Gandalf diesen Weg für uns geplant hatte."
Sam schien mehr als skeptisch zu sein und beim Namen des Zauberers zuckte Amy unwillkürlich zusammen. Noch immer reagierte sie sehr sensibel und empfindlich auf das Thema, denn der Tod von Gandalf ging ihr immer noch sehr nahe. Auch Frodo wirkte etwas betroffen, als Gandalf zur Sprache kam und schaute etwas niedergeschlagen herein.
,,Es gibt Vieles, das er nicht geplant hat, Sam. Doch es ist geschehen."
Amy senkte den Kopf und spürte, wie sich alles in ihr zusammenzog. Doch dann erregte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit, denn sie vernahm mit einem Mal das grauenvolle Flüstern des Ringes und als sich ihr Blick wieder auf Mordor richtete, blitzte vor ihren Augen das große Auge auf- Sauron!
Die Hüterin spannte sich an und obwohl das Abbild nur für den Bruchteil einer Sekunde in ihrem Kopf erschien, so genügte es dennoch aus, um sie zu Boden zu bringen. Amy ging auf die Knie und fasste sich an den Kopf, als sie bemerkte, dass auch Frodo nicht mehr auf den Füßen stand. Seine Hand hielt den Ring fest umschlossen und er schien das Gleiche gesehen zu haben, wie sie selbst.
,,Amy! Herr Frodo!"
Sam wirkte besorgt und etwas bestürzt, als er seine Gefährten in ihrem Zustand ansah und die Hüterin bemühte sich, schnell ihre Fassung wieder zu erlangen. Als der blonde Hobbit unsicher auf sie sah, hob Amy lediglich die rechte Hand und versuchte, Sam somit etwas zu besänftigen.
,,Es geht schon!"
Schnell rappelte sie sich wieder auf und versuchte, den Ernst der Lage zu überspielen. Allerdings konnte sie Sam nichts vormachen und ein weiterer Blick auf Frodo reichte dem blonden Hobbit aus, um zu erkennen, was hier vor sich ging.
,,Es ist der Ring, nicht wahr?"
,,Er wird immer schwerer.", erwiderte Frodo und nahm schließlich einen Schluck Wasser aus der Trinkflasche, ehe er sich wieder an Sam wandte. ,,Was haben wir noch an Verpflegung?", wollte er wissen und Sam warf prompt einen Blick in seine Tasche.
,,Gucken wir doch mal. Oh, ja...lecker: Lembasbrot! Und das Tollste...noch mehr Lembasbrot."
Sam warf Frodo ein Stück zu und wollte auch Amy etwas geben, doch die lehnte dankend ab. Stattdessen riskierte sie noch einen kurzen Blick auf Mordor und spürte, dass Sauron unglaublich nahe war. Und ihr war klar, dass er sicher nur darauf wartete, dass der Ring seinen Weg zu ihm zurück fand.
Auch die nächsten Stunden waren für das Trio alles andere als angenehm. Denn Regen, Nebel und schmale Pfade machten den Weg nach Mordor alles andere als angenehm und erschwerten ihnen die Reise zusätzlich. Und die Vermutung, dass sie sich in der Tat verirrt hatten, machte sich besonders deutlich, als Sam ein entscheidendes Detail auffiel.
,,Irgendwie kommt mir das hier bekannt vor."
,,Weil wir schon mal hier gewesen sind. Wir gehen im Kreis herum.", pflichtete Frodo bei und nun rümpfte Sam angewidert die Nase.
,,Bäh, was für ein grauenhafter Gestank. Hier in der Nähe muss ein ekelhaftes Moor sein. Riecht ihr das?"
,,Wie sollte uns das denn entgehen, Sam? Der Gestank überwiegt ja alles andere.", entgegnete Amy und machte nun einen Satz auf den naheliegenden Felsvorsprung.
Und kaum, dass die Hüterin das getan hatte, hielt sie inne. Denn nun war es wieder da...dieses Gefühl der Beobachtung. Mehr denn je empfand Amy, dass sie verfolgt wurden und Sam runzelte irritiert die Stirn angesichts der angespannten Haltung von Amy.
,,Was hat sie denn?"
,,Anscheinend spürt sie etwas und ich glaube, ich weiß auch schon was.", meinte Frodo, als Amy sich zu den beiden umdrehte und ihnen eindringliche Blicke zuwarf.
,,Wir sind nicht allein!"
***
Als die Nacht über sie hereingebrochen war, hielt sich Amy in sicherer Nähe auf und lag auf der Lauer. Sam und Frodo lagen schlafend nebeneinander, doch war dies viel mehr als ein gewöhnliches Nachtlager. Es war vielmehr eine Falle für den Verfolger, der Amy nun ins Auge stach und sich von oben an die beiden schlafenden Hobbits anpirschte.
,,Die Diebe...die Diebe! Die dreckigen kleinen Diebe! Wo ist er? Sie haben ihn uns gestohlen, mein Schatz!"
Es war Gollum, der sich bedrohlich den Hobbits näherte und Amy zog ihren Dolch, ehe sie sich ganz langsam und geräuschlos in Bewegung setzte. Dank ihrer elbischen Herkunft, war es für sie kein Problem, sich unbemerkt an Gollum heranzuschleichen. Und gerade, als dieser die Hand nach Frodo und Sam ausstreckte, warf sich die Hüterin förmlich auf Gollum und brachte ihn damit zu Fall, ehe sie ihn mit ihrem Körpergewicht auf dem Boden festnagelte und den Dolch an seine Kehle hielt.
,,Das war's mit dem Versteckspiel, Gollum!", zischte sie und das fast nackte Wesen wandte sich unter ihrem starken Griff.
,,Verflucht seien sie, die dreckigen Diebe. Sie haben ihn uns gestohlen."
,,Schweig! Niemand hat dir etwas gestohlen. Und wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst, schlitze ich dir die Kehle auf."
Amy funkelte Gollum aufgebracht an und diesem stand die Panik nun in den großen runden Augen geschrieben. Und neben Amy tauchte nun auch Frodo auf, der ebenfalls sein Schwert auf Gollum richtete.
,,Das ist Stich! Du hast es schon einmal gesehen. Hab ich Recht, Gollum?"
Das Wesen nickte kaum merklich und Amy war sich sicher, dass Gollum sich somit auch an Bilbo erinnern musste, der ihm vor 60 Jahren schließlich auch den Ring abgenommen hatte. Allerdings war der heimtückische Wicht in ihren Augen keineswegs zu unterschätzen und Sam deutete nun vielsagend auf Gollum, der immer noch von Amy und Frodo in Schach gehalten wurde.
,,Und was machen wir jetzt mit ihm? Wenn wir ihn wieder laufen lassen, dann wird er nur nach der nächsten Gelegenheit suchen, um uns zu erledigen und sich den Ring zu schnappen."
Amy musste zugeben, dass Sam eindeutig Recht hatte. Gollum würde niemals locker lassen, bis er den Ring wieder in seinen Händen hielt und auf einmal kam der Hüterin ein Gedanke, der sie verschmitzt grinsen ließ und sie sah vielsagend auf Gollum herab.
,,Du hast Recht, Sam! Und ich weiß auch schon ganz genau, was wir mit unserem kleinen Eindringling hier anstellen werden."
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