Der Halloweengeist geht zielstrebig in den Wald hinein, was der Hase mit gerunzelter Stirn beobachtet.
Sie dreht sich erst um, als sie sein amüsiertes Kichern vernimmt:
,,Was ist so witzig?"
,,Da geht es nicht lang."
,,Ach ja, dann zeig mir den We-"
Den Satz nicht zu Ende gesprochen, verschwindet sie im Erdboden, Hunter treudoof hinterher.
Bunny grinst amüsiert, klopft mit den Hinterpfoten auf den Boden und verschwindet in einem weiteren gerade entstandenen Loch.

Die Drei rasen durch einen von Bunnys Tunneln und stehen im nächsten Moment in einem großen, mit einem aus Stein gebautem Kamin versehenen Zimmer.
Hal kann ihren Aufenthaltsort kaum richtig einordnen, da ertönt eine raue und dunkle Stimme hinter ihr:
,,Ahh, der Halloweengeist. Wir dich haben erwartet."
Mit dem Wissen, was nun folgt, rollt sie mit den Augen und dreht sich um:
,,Der Weihnachtsmann. Womit hab ich die Ehre verdient?"
,,Ohh." aufgeregtes Flügelschlagen lässt die Schwarzhaarige zur Seite schauen:
,,Lasst mich raten, die Zahnfee?" sie kreuzt die Arme und schaut das bunte Wesen mit hochgezogenen Augenbrauen an, anschließend schaut sie zu dem kleinen gelbschimmernden Mann, der nur den Daumen hoch hält.
,,Wir hatten noch nicht das Vergnügen." meint Tooth und schüttelt freudestrahlend die Hand des Geistes, während Sandy eine Melone über seinem Kopf erscheinen lässt und den Hut, während einer kleinen Verbeugung, anhebt.
,,Mann im Mond hat bestimmt, dass du wirst eine von uns."
Mit abwehrenden Handbewegungen geht sie zurück, doch wird durch einen Yeti gestoppt.
Drohend starrt er sie an und zeigt mit dem Finger auf sie.
,,Leute, das könnt ihr vergessen."
,,Da, ihr habt es gehört. Damit hat sich die Sache wohl erledigt. Suchen wir uns jemand anderen." meint Bunny und kratzt sich mit der Hinterpfote am Ohr.
Sie wirft ihm einen vernichtenden Blick zu, widmet sich dann dem Weihnachtsmann:
,,Euer Karnickel hat recht."
sagt Hal und der Genannte stoppt in seiner Bewegung. Er funkelt sie böse an, was sie nur mit einem selbstgefälligen Grinsen quittiert.
,,Das hier passt nicht zu mir. Ihr steht für Träume und Hoffnung und den ganzen Kram.
Ich bin die Königin von Halloween. Ich verbreite Angst und Schrecken, nicht Liebe und Freude."
,,Aber der Mond-"
,,- meint viel wenn der Tag lang ist."
Ihr Stab erscheint in ihren Händen:
,,Ich werde jetzt gehen. Alleine."
Eindringlich schaut sie in die Runde.
Sie öffnet eines ihre dunklen Portale und verschwindet darin.

Das Geschehene realisierend schauen die Hüter noch immer an die Stelle, an der Hal verschwunden ist.
Tooth löst sich als Erste aus der Starre:
,,Äh, was ist da gerade passiert?"
Norths überraschter Blick wandelt sich in einen sorgevollen und sieht zu dem Hasen:
,,Weiß sie von dem schwarzen Mann?"
,,Pfff, was weiß ich. Ich weiß nur, dass sie ein arrogantes, störrisches Wesen ist, dessen Hilfe wir ganz sicher nicht brauchen."
Gelangweilt wärmt er seine Pfoten an dem großen Ofen.
Unbeteiligt schaut er in die Runde, als er von Sandy einen mahnenden Blick bekommt.
Er stöhnt genervt auf:
,,Ich hab keine Ahnung, ob sie Pitch kennt. Woher sollte sie?"
,,Dann weiß sie auch nicht, dass sie sein Ziel ist." ein besorgter Blick breitet sich in Norths Gesicht aus.
,,Jemand muss sie warnen." Tooth flattert aufgeregt umher.
,,Genau." stimmt der Bärtige zu:
,,Hase, du gehst."
Verzweifelt blickt der Genannte ihn an:
,,Wieso ich?"
,,Du hast sie her gebracht."
,,Aber ihr habt das gewollt."
,,Und jetzt wollen wir, dass du holst das Mädchen hier her zurück."
Die Hände hinter dem Rücken verschränkt geht der Weihnachtsmann zu dem Globus, der sich bis zur Decke erstreckt.
,,Sie ist in großer Gefahr."

Überlegend starrt Hal auf die gegenüberliegende Wand aus schwarzem Stein.
Eine Hand auf der Lehne, die andere stützend unter ihrem Kinn.
Seit sie zu Hause ist, konnte sie über nichts anderes mehr nachdenken, als über die Nachricht von Manny.
Seit Jahrhunderten meldet er sich nicht und nun soll sie plötzlich Hüterin werden.
Sie seufzt auf.
In Gedanken versunken blickt sie zu der Balkontür.

Sie wird aus ihren Gedanken gerissen, als ihr vierbeiniger Freund auf sie zu gelaufen kommt.
Sie erhebt sich von ihrem Sitz und geht die paar Stufen runter:
,,Was ist los?"
Kaum hat sie die Frage zu Ende gesprochen, ertönt die Stimme des Schattenmeisters persönlich im Saal.
,,Die Frage kannst du dir selbst beantworten."
Aus dem Schatten formt sich eine große längliche Gestalt.
,,Pitch." kampfbereit zückt die Schwarzhaarige ihren Stab und positioniert sich vor Hunter.
,,Was willst du hier?"
,,Ich dachte ehrlich, du würdest langsam selbst darauf kommen. Bist nicht so clever, wie ich gehofft hatte. Enttäuschend."
Im nächsten Moment spürt sie eine kalte Hand auf ihrer Schulter:
,,Ich will dich."