Ein paar Jahre später

Irgendwo, tief in der Dunkelheit verborgen, treibt ein grauenvolles Geschöpf sein Unwesen.
Es versetzt Kinder in Angst und Schrecken, sperrt sie ein, erfreut sich an ihrem Leid . . . und frisst sie sogar.
Nur eine Person hat die Macht, diesem Wesen Einhalt zu gebieten.

,,Wer bist du?" kreischt eine unangenehme Stimme.
,,Dein größter Feind." antwortet Hal sarkastisch.
,,Du bist der Geist, die Neue, huh. Hab schon viel von dir gehört."
,,Ach, ist das so. Auch davon, dass ich dir gleich den Arsch versohlen werde?"
Ein widerliches Lachen ertönt aus dem Schatten.
,,Was lachst du so bescheuert?"
,,Ich bewundere deinen Mut, Hexe. Niemand würde freiwillig mit mir sprechen, geschweige denn, mit mir in einem Raum stehen wollen." Aus dem Dunkeln tauchen zwei gelb glühende Augen auf, gefolgt von einem widerlich breitem Grinsen.
,,Doch du kommst in mein Reich und sprichst mit mir, nur um dann qualvoll durch meine Hände zusterben."
,,Dafür dass du einen so harmlosen Namen hast, Tommy, bist du ein echter Widerling."
,,Das sagt die Richtige."
,,Wie bitte. Ich verstecke mich nicht unter Treppen und fresse Kinder."

Die glühenden Augen verschwinden, ein grausames Lachen ertönt, als käme es von allen Seiten.
Kampfbereit bewegt sie sich umher um auf alles gefasst zu sein.

,,Jeder hat schon von dir gehört.
Jeder weicht von dir zurück.
Ist es nicht beschämend, dass niemand mit dir zutun haben will?"
,,Immer noch besser als mich unter Betten verstecken zu müssen."

Dann greift eine Hand von hinten an ihre Schulter:
,,Du musst nicht allein sein. Ich bin so wie du, von allen gemieden, von allen gehasst . . ."
,,Das ist der Unterschied, mich hasst man nicht, auf jeden Fall nicht die Kinder. Sie feiern Halloween, sie mögen dieses Fest.
Ich gebe ihnen die Möglichkeit in diese Nacht alles tun zu können, was sie wollen."

Sie windet sich aus seinem Griff.
,,Du gibst ihnen nichts als Furcht und Leid."

Bevor er was tun kann, schlägt sie gekonnt mit ihrer Waffe zu, trifft ihn, dennoch kann er manches Mal ausweichen und sie verletzen.

Doch dann ergreift sie die Möglichkeit, schafft es, ihn zu bezwingen und schleudert ihn zu Boden.
Dann hockt sie sich neben seine Fratze:
,,Das war eine Warnung, Tommy. Erwische ich dich oder höre noch einmal von dir, droht dir etwas, was selbst du dir in deinen schlimmsten Alpträumen nicht vorzustellen vermagst."
Mit diesen Worten steht sie auf und verlässt den grausamen Ort.

,,Was für ein Freak." meint sie zu sich selber, als sie nach draußen gelangt.
,,Ja, was ein Freak." ertönt eine Stimme aus dem Nichts.
Sie dreht sich um.
Auf einem höher gelegenem Felsen sieht sie einen bestimmt zwei Meter großen Hasen.
,,Ah, Hase. Was willst du denn hier?"

Verblüfft schaut er sie an:
,,Woher kennst du mich?"
,,Oh bitte, jeder kennt doch den Osterhasen, einen Hüter. Einen der großen Drei."
,,Schön, du kennst mich, was soll's.
Was du da unten geleistet hast war jedenfalls nicht von schlechten Eltern."

Mit einem Satz steht er vor der jungen Frau.
,,Sollte das etwa ein Kompliment sein? Von dir? Dem größten Sturkopf der magischen Welt?"
,,Wen nennst du hier Sturkopf?"
,,Na dich, wen denn sonst?"
,,Hast für ein kleines Mädchen ne ganz schön große Klappe, weißt du das?"
Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust:
,,Wen nennst du hier kleines Mädchen?"

Lachend dreht er sich um:
,,Hoffe, wir sehen uns nochmal.
Hast echt Courage, Süße." und verschwindet.
'Süße? Hat der mich gerad echt Süße genannt?'
Dann kommt aus dem Gebüsch Hunter angetrottet.
,,Ach, auch mal da?"