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1 | Hades

Vieles wurde über ihn erzählt. In den dunkelsten Stunden wurde über ihn geredet. Es waren leise Worte, die man in der Dunkelheit hören konnte. Leise, aber doch erzürnt. Nie waren diese Gespräche von langer Dauer; denn wer wusste schon, wer gerade zuhörte? Womöglich er höchstpersönlich? Und wer wollte schon den gewaltigen Zorn dieses Wesens zu spüren bekommen?

Dunkel. So konnte man diesen Ort wohl beschreiben. So dunkel wie die Erscheinung, die auf dem steinernen Thron saß und den durchdringender Blick umherschweifen ließ. Das Gesicht bleich, ganz so wie ein Totenschädel, und mit schwarzen Augen, die tief in ihren Höhlen lagen, und einen zu durchbohren schienen. Die Miene ausdruckslos, ohne jegliche Regung.

Und doch lag da etwas in seiner fast regungslosen Gestalt; man konnte es förmlich spüren. Diese uralte dunkle Macht, die von ihm auszugehen schien. Das betäubende Gefühl des Todes, das der Herrscher der Unterwelt verbreitete.

Die Gestalt war in einen schwarzen Umhang gehüllt, der sie wie ein Schatten umgab und wie dunkler Rauch umwaberte. Wenn eines an den zahlreichen Legenden wahr war, so wäre es wohl mit Sicherheit das, was seine Erscheinung auslöste. Meist war es Furcht, manchmal auch eine Spur von Zorn oder Verzweiflung, die Hades entgegenschlug.

Er erhob sich von seinem steinernen Thron und ging mit bedachten Schritten auf den schmalen Weg zu, der so schien, als wäre er vor geraumer Zeit grob in den Felsen gehauen worden. Seine Schritte auf dem kalten Stein waren die einzigen Geräusche, die die bedrückende Stille, die hier herrschte, durchbrachen.

Zügig ging Hades voran, starr geradeaus schauend und keine Regung zeigend. Je weiter er den Weg nach unten schritt, desto mehr glich die Umgebung einer Höhle. Die spitzen Felsbrocken, die von den Wänden herabhingen oder willkürlich verteilt auf dem Boden lagen, vervollständigten das Bild, das sich einem bot.

Abrupt endete der Weg nach unten an einer Abzweigung. Ohne zu zögern, wählte er den linken Pfad. Immer noch war keine Regung auf dem bleichen Gesicht des Mannes zu sehen; bis er auf einmal nahe dem Abgrund stehenblieb, der sich am Rande des Weges erstreckte.

Sein Blick wanderte nach unten, geradewegs in den Tartaros hinein. Er war so tief, dass selbst Hades den Grund nicht erkennen konnte. Rote und schwarze Schatten tanzten an den Wänden der Felsen, die dort hinabführten, während der Gestank nach Verwesung und Asche die Luft verpestete. Ab und an konnte man die Schreie der dorthin verdammten Seelen hören.

Hades wandte sich von dem Leid ab.

„Ich gelte unter den Lebenden also als kaltblütig, als skrupellos? Aber würde es ihnen anders gehen, wenn sie tagein und tagaus das gleiche Leid zu Gesicht bekommen würden? Eigentlich hofft doch jeder von ihnen, dass die zahlreichen Verbrecher und Frevler in den Tartaros kommen und dort ihre gerechte Strafe bekommen. Und wenn es genauso passiert? Dann bin ich der kaltblütige Herrscher über das Totenreich, der ohne mit der Wimper zu zucken, auf das Ganze hier herabschaut.

Aber was soll ich sonst tun? Ich bin nun mal dazu verdammt, hier zu herrschen. Wieso sollte ich Mitgefühl zeigen? Wieso sollte es mir nicht egal sein, was hier passiert? Eigentlich ist es doch nur gerecht. Ich würde hier nicht leben können, wenn ich mich um jedes dieser schrecklichen Schicksale sorgen würde. Anders geht es nicht", murmelte er vor sich hin, während er mit energischen Schritten davon stapfte. Sein Blick war deutlich von Verachtung und Wut gekennzeichnet.

Mit großen Schritten kehrte Hades zu der Abzweigung zurück und wählte jene, die er vorhin ignoriert hatte. Dieses Mal führte ihn der Pfad tiefer, viel tiefer, in die Unterwelt hinein. In einiger Entfernung konnte er das blau schillernde Wasser erkennen, das dem Fluss Lethe gehörte. Das sanfte Plätschern hatte fast schon eine beruhigende und einschläfernde Wirkung. Nichts deutete auf das wahre Gesicht des Flusses hin, der einem jegliche Erinnerungen auslöschen konnte.

Doch der Gott folgte dem steinigen Weg immer weiter; würdigte keinem der anderen kleinen Wege, die ab und an zu sehen waren, große Beachtung. Nach einiger Zeit führte der Weg ihn in einen dunklen und engen Gang hinein. Es war so duster darin, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Jeder von Hades Schritten wurde von einem knirschenden und knackenden Geräusch begleitet; ab und an brach etwas unter seinen Füßen entzwei.

Das Ende des Ganges wurde von einem strahlend hellen Licht angekündigt, das einen fast schon zu blenden vermochte. Einen Schritt bevor der Gang endete, blieb Hades stehen, sodass er immer noch vom Schatten der Höhlenwände bedeckt war. Ihn empfing der Anblick der wunderschönen Landschaft des Elysiums, der Insel der Seligen. Nur wenigen besonders reinen Seelen war es vergönnt, dort ihre Zeit in der Unterwelt zu verbringen. Die malerische Landschaft wurde von Sonnenstrahlen beleuchtet, die von keiner erkennbaren Lichtquelle ausgingen. Die grünen Wiesen wurden von einer milden Brise umweht, sodass die Grashalme mit dem Wind ein ewiges Spiel führten. Einzelne Farbtupfer im Grün waren ebenfalls zu sehen. Es war friedlich dort.

Gute Seelen kamen in die elysischen Gefilde, die sich in einiger Entfernung erstreckten. Wenn man genauer hinsah, konnte man die zahlreichen Schatten erkennen, die sich über die bunten Felder bewegten. Seelen waren scheue Wesen, verhüllt in schwarze Gewänder.

Hades hatte genug gesehen; langsam wurde er von den Schatten um ihn herum verschluckt, bis fast nichts mehr auf die Gegenwart des dunklen Herrschers hindeutete; wäre da nicht diese eisige Kälte, die er mit sich brachte.

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