2. Belladonna
"Spike! Kommst du jetzt endlich? Wir müssen wirklich los!", die Stimme war wunderschön und sie drang nach oben in sein Schlafzimmer. Anni hatte sich ein Lachen verkneifen müssen, das wusste er, er konnte es in ihrer Stimme hören. Sie hatte schon gelacht, als sie vor 5 Minuten neben ihm gestanden hatte und ihm zugeschaut hatte wie er versuchte die Fliege zu binden und es nicht schaffte. "Ja, ist ja gut!", rief er zurück und ließ den Streifen Stoff einfach um den Hals hängen und nahm seine Anzugsjacke vom Bügel und ging nach unten.
Anni stand bereits fertig angezogen im Flur und wartete ungeduldig auf ihn. Sie sah einfach atemberaubend aus. Spike blieb stehen. "Wunderschön", flüsterte er und ließ seinen Blick an ihr herunter wandern. Anni lächelte, "Wir müssen los", sie wollte an ihm vorbei zur Haustür, doch er hielt sie am Arm fest und zog sie in seine Arme. "Meine wunderschöne Frau", sagte Spike und lächelte. "Wie hab ich so etwas wundervolles nur verdient?" Sanft strich er über ihren Arm bis zum Beginn der schneeweißen Handschuhe und sah in ihre wunderschönen Augen.
Sie war einfach besonders, nichts war gewöhnlich an ihr.
Ungewöhnliche Augen, eines blau wie der Ozean an einem sonnenklaren Tag, das Andere in einem dunklen moosgrün gehalten, als hätte ein Maler auf einer Leinwand gemalt. Die Wangenknochen hoch und das angesicht umrahmt von mit leichten Locken durchmischtem schwarzem Haar.
"Dasselbe könnte ich dich auch fragen", sagte sie, Anni war leicht rot geworden als er sie so musterte. Verheiratet waren sie nun schon fast ein ganzes Jahr, zusammen seit 4 Jahren und dennoch war die Liebe und Verliebtheit nicht ein Stück verschwunden. Er sah sie immer noch mit diesem Leuchten in den nussbraunen Augen an in die sie sich mit 15 Jahren verliebt hatte. Damals hatte er sie noch nicht beachtet, immerhin war sie nur die nervige kleine Schwester seines besten Freundes gewesen, dich das hatte sich geändert als sie älter wurden.
Er wäre vermutlich auf die Idee gekommen sie nach einem Date zu fragen, deswegen hatte sie mit 17 Jahren ihren ganzen Mut zusammengenommen und ihn gefragt. Zuerst hatte er gelacht, hatte sich jedoch darauf eingelassen.
Und es war einer der schönsten Abende ihres Lebens.
Spike küsste sie, sanft und liebevoll und sie hätte sich am liebsten nicht von ihm gelöst, doch sie waren wirklich spät dran. "Na komm, mi amore", sagte Anni lächelnd und zog ihn zur Tür. Er folgte ihr mit einem ebenso großen Grinsen und schloss die Tür hinter sich. Sie setzten sich ins Auto und Spike setzte sich hinters Steuer. Sie fuhren zur Gala der SRU (Special Reponse Unit) und Spike geleitete seine Frau in den Saal.
Seine Leute hatten sich wirklich alle Mühe gegeben den Saal zu schmücken, überall standen runde Tische und alles. Die Wände waren mit großen Vorhängen verkleidet und alles war in einem edlen Silber gehalten. Auch die meisten Gäste waren bereits eingetroffen, einige tanzten sogar bereits auf der vorgesehenen Tanzfläche.
Jules kam zu ihnen und lächelte, sie hatte ein wunderschönes kurzes rotes Kleid an und auch Sam, der direkt hinter ihr kam sah richtig schick aus im Anzug.
"Hey, wie geht's euch? Ed hat sich richtig Mühe gegeben beim dekorieren, wer hätte das erwartet", Jules grinste. "Es sieht wirklich wahnsinnig gut aus.", stimmte Anni zu und lächelte.
Spike hielt ihr die Hand hin, "Darf ich um diesen Tanz bitten?", Anni lächelte und Sam tat es seine besten Freund gleich und forderte auch Jules zum Tanzen auf.
Auf der Tanzfläche standen sie nah beieinander und Spike konnte Anni's leichtes Parfüm riechen, als sie sich eng an ihn schmiegte und den Kopf auf seiner Schulter legte. Es war ein wunderschöner Abend gewesen.
"Spike!", Sam gab ihm einen Schubs in die Rippen. "Willst du nichts sagen?"
Spike wachte wie aus einer Trance auf, im ersten Moment wusste er nicht wo er war oder was gerade geschah, doch dann traf es ihm wie einen Vorschlaghammer mitten in den Magen.
Er stand auf dem Friedhof, vor ihm der Pfarrer, der eine leere Urne in die Erde ließ und erwartungsvoll in die Menge starrte, ob jemand etwas sagen wollte.
"Was?", fragte er leise und nicht ganz bei sich. "Die Ansprache über Anni, willst du dich ....", Sam zögerte und Spike merkte, dass auch ihm die Worte nicht leicht über die Lippen kamen, immerhin war Anni seine Schwester, "....verabschieden?"
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