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24.2. Jaesore/Kaukus

Warnung: Character Death!


Jaesore, Tag vier des Angriffs auf die Mauer

Ein Dröhnen fuhr durch die alten Steine, gefolgt von einer Erschütterung, die einige Becher voller Grünem Tee umstieß und sandige Ablagerungen von der Decke rieseln ließ. Der Tee ergoss sich über die neuen Pläne, die sich Fürst Jaesore zurecht gelegt hatte, bildete ein kleines Rinnsal und tropfte dann eifrig von der Tischkante. Ihre unmittelbare Umgebung beruhigte sich einen Augenblick danach wieder, doch von draußen konnten ununterbrochen weitere Einschläge auf den umliegenden Feldern vernommen werden. Das war bereits der siebte Direkttreffer innerhalb von einer Stunde gewesen, den Jaesore mitgezählt hatte und er sah mit großer Anspannung zu, wie der verschüttete Tee die Tinte auf seinen Plänen bis zur Unleserlichkeit verschwimmen ließ.

Eigentlich hatte der Fürst von Hamir vor gehabt, nicht mehr auf Befehle seines Vashs zu warten und die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Würde er die belagerte Stadt Loreen entlasten und wieder Stabilität in die Region bringen wollen, dann war die einzige Taktik ein Gegenangriff zu starten. Sie durften sich nicht in ihren Festungen verstecken, sondern mussten die Heimebene einnehmen und am Fluss entlang bis zum nemuraqischen Gebirge, einen breiten Korridor bilden, um die Manengrunder in Lituolien und Nemuraq, von ihrer Versorgung abzuschneiden.

Ob er diesen Angriffsplan jemals durchführen würde können, wusste Jaseore jedoch nicht. Seine Mauern würden den plötzlichen Ansturm der Manengrunder wohl standhalten, doch er wusste nicht, ob dies seine Männer auch durchstehen konnten.

>Mein Fürst Jaesore, Ihr solltet Euch nun wirklich in Sicherheit begeben.< versuchte einer der drei anwesenden Pagen zu erklären, während dieser schüchtern an den Ärmeln seiner Uniform zupfte und immer wieder zu seinen Kollegen spähte, die damit begannen, den Tee weg zu wischen. Der Fürst von Hamir löste den Blick von den umgefallenen Bechern und wandte sich dem Sprechenden zu, seine Augen waren kalt und zeigte seine große Unzufriedenheit. Diskussionen mit ihm waren in diesem Zustand klar ausgeschlossen, der Page würde kein Glück damit haben, seinen Herren davon zu überzeugen, die Mauer zu verlassen. Jaesores Mund war eine dünne Linie, die Lippen aufeinander gepresst und seine Augenbrauen waren leicht zusammengezogen, was seinem Untergebenen eine Gänsehaut bescherte.

>Lass den Jungen zufrieden. Du weißt, dass er im Auftrag deiner Frau handelt.< kommentierte Jaeriee, die Adjutantin des Fürsten und schickte die drei Bediensteten mit einer schnellen Handbewegung aus dem Raum, als die Säuberung des verschütteten Tees gerade beendet worden war. Die Pagen beeilten sich nach draußen zu gelangen, natürlich war es während dem Angriff auch auf den Gängen der Festung Merech nicht sicher, doch selbst das war ihnen im Moment lieber, als noch eine Minute länger mit ihrem Fürsten in der Verwaltungszentrale zu verbringen.

Jaeriee stellte sich zu ihrem Herren an das Fenster und betrachtete die Einschlagslöcher auf den Feldern. >Sie handeln im Auftrag meiner Frau, doch auch sie sollte wissen, dass ich mich hier nicht weg bewegen werde.< hauchte Jaesore mit rauer Stimme gegen die Scheibe und stütze sich mit der Hand an dem steinernen Fensterrahmen ab, als würde er sich somit an die Mauer ankern. >Nicht solange ich noch mit beiden Beinen stehen kann. Ein Adler kann einen Schakal nicht so leicht besiegen.<

Die Adjutantin nickte bitter lächelnd >Das weiß sie. Das ist wohl auch der Grund ihrer Sorge.<
Die nächste Erschütterung brachte die beiden zum Verstummen, es war kein Volltreffer gewesen, doch die Bombe der Manengrunder war spürbar nahe an der Festung eingeschlagen. Dieser Adlerschwarm schien nicht enden wollend zu sein, sie brachten Bomben und Pfeile, Blut und Tod und blieben immer in perfekter Formation, egal wie viele die Jae herunter schossen, es nahm immer ein Nachfolgender, den Platz des Gefallenen ein. Die Jae hatten bessere Waffen als vor zwölf Jahren, sie hatten mehr Erfahrung und List eingesetzt, doch alles war vergebens gewesen, ihre Technologie war noch nicht perfekt, die Manengrunder waren zu früh gekommen und hatten sie angegriffen, noch bevor ihre Waffen geeicht und der Mörtel zwischen den Mauerstücken getrocknet war.

Sie waren nun alleine, von dem Rest der Armee abgeschnitten und zahlenmäßig unterlegen, der Druck der Manengrunder steigerte sich auf die Feste, nun da sie das Gebiet im Zangengriff hatten. Der lituolische erbitterter Widerstand, würde nicht lange ohne Hilfe halten können. Sie hatten vier Tage ausgehalten, wenigstens waren sie nicht sofort zusammen gebrochen, doch nun ging ihnen die Munition aus. Vier Tage verlustreiche Kämpfe, für mehr war auch ihre berühmte Festung nicht ausgerüstet. Die meisten Teile ihrer Armee hatten schnell an Momentum verloren und hatten sich hier her nach Merech zurückgezogen, was der Feste mehr Standhaftigkeit, in Form von Ressourcen, verliehen hatte, doch die Einkesselung ebenso zu einer gefährlichen Falle gemacht, würde er Kessel nicht von außen durchbrochen werden. Auf die frisch aufgeblühte Grenze, drückte nun die volle Wucht ihrer Gegner und diese drohte sie umzuknicken, darüber hinweg zu treten und alles unter ihnen weiter zu zermalmen als wäre die Manengrunder auf einem ungestörten Morgensparziergang.

Sie kamen näher und für Jaesore gab es keinen Weg um sich weiter zurückzuziehen, ihm war befohlen worden, die Grenze zu halten und das war, was er tun würde. Um jeden Preis, denn das war es, was die Goldschakale immer taten. Sie zeigten den Adlern ihre Zähne.

Der Fürst ergriff den Schlüssel, der um seinen Hals hing und spähte grimmig nach draußen.
>Du stehst noch auf beiden Beinen.< kommentierte Jaeriee und lächelte leicht >Was tun wir nun also konkret?<
>Jaetzu sagte, dass es noch keinen Durchbruch gab, weder am Nordteil der Mauer noch im Süden, also wirft die Grenze noch ihren schützenden Schatten auf das Reich. Unsere Mauer hält länger als ich noch am Morgen befürchtet habe! Doch für mehr ist sie nicht gebaut.< antwortete Jaesore und ließ kaum merklich die Schultern hängen.
Jaeriee nickte nachdenklich >Wir sind nur dafür da um Zeit zu gewinnen, bis die Sasanlier kommen!<


Jaesore bedachte seine Adjutantin mit einem langen Blick, sie wusste, dass er dadurch seine Zustimmung ausdrückte, er war kein Mann von vielen Worten. >Das wird der längste Tag, den wir je erlebt haben.< wieder sah er sie zur Antwort stumm an und nickte sachte, bevor er abermals nach draußen spähte. >Du fragtest nach dem konkreten Plan? Ich bin der Wächter dieser Grenze, mein Leben lang bereits! Ich bin das Schild des Vashs. Also werden wir alles gegen diese Bastarde werfen, das wir aufbringen können und wenn wir unsere eigenen Schuhe gegen ihre Köpfe donnern, sie werden hier nicht durchbrechen! Sag den anderen, sie sollen nicht mit Munition sparen, fällt die Mauer erst einmal, können wir die übriggebliebenen Bolzenpfeile so und so nicht mehr gebrauchen! Es existiert nur dieser eine Tag, verstanden Jaeriee? Um alles was morgen geschehen soll, muss sich unsere Königin kümmern. Wir sind dazu da, um den Ansturm der Manengrunder hier und jetzt zum Halten zu bringen und die ganze Welt sieht mit gestocktem Atem uns und den näher kommenden Adlern zu.<

Damit schickte er Jaeriee fort, um seine Befehle zu erneuern. Sie mussten verhindern, dass Merech fiel, mit all dem Geschick, das sie aufbringen konnten. Jaesore selbst stieg immer wieder auf die Mauer um gegen Adler zu kämpfen, die sich versuchten dort festzusetzen, doch er wurde in der Festung dringender gebraucht, um Entscheidungen zu treffen. Sie liefen gerade wieder vom Dach der Festung hinunter in den Planungsraum, als die heutige Offensive bereits die achte Stunde anschnitt und Jaesores rostroter Mantel von Ruß, Staub und Blut seine Farbe verändert hatte. >Es ist bemerkenswert, wie schnell die Welt untergehen kann.< seufzte der Fürst beim Hinuntersteigen seiner Adjutantin zu. >Man wacht in der Früh auf und fühlt noch den Hauch des vergangenen Tages, doch die Katastrophe hat bereits unaufhörlich begonnen, man weiß es nur noch nicht. Und wenn die schlechte Nachricht erst einmal in deinem Bewusstsein sitzt, ist all der Frieden von gestern vergangen.<


>Du wirst richtig sentimental auf deine alten Tage, mein Fürst.< antwortete Jaeriee und schmunzelte >Bis jetzt stehst du noch auf beiden Beinen.<
Jaesore nickte >Bis jetzt ja. Achte bitte darauf, dass meine Tochter und mein kleiner Sohn in Sicherheit gebracht werden. Ermögliche ihnen ein schönes Leben. Meine Frau wird sich wohl nicht aus Hamir zurück ziehen wollen. Sie ist stur wie ich.<
Jaeriee blieb auf den Stufen stehen, während ihr Fürst bereits einen Schritt in den Gang eingebogen war, doch auch er machte Halt und drehte sich um, um in ihr entsetztes Gesicht zu sehen.

>Die Mauer hält!< beschwor sie zitternd.


Er nickte wieder stumm und ließ einen Moment vergehen bevor er weiter sprach, doch es lag auch während dieser Sprechpause keine Ruhe um sie, von draußen war der Kampflärm noch immer deutlich zu hören >Es sind bereits acht Stunden. Hätten die Sasanlier die Möglichkeit gehabt, uns Hilfe zu schicken, wäre diese bereits angekommen.<
>Heißt das wir geben auf?<

Jaesore sah seine Adjutantin befremdet an, er zog die Augenbrauen leicht zusammen und öffnete überrascht die geballten Fäuste >Natürlich nicht. Wir haben eine Aufgabe, die wir versuchen werden zu erfüllen, bis wir keine Möglichkeit mehr dazu haben, daran halte ich fest! Ich bin der Wächter an der Grenze! Ich werde der Letzte sein, den man von hier wegbringen kann! Ich hoffe nur, dass unsere Königin und der Vash einen Plan haben um alles zu Regeln, was auf sie zukommt, nachdem ich zusammengebrochen bin.<


Jaeriee ließ die Schultern in stummer Akzeptanz sinken und lächelte bitter >Ya, weißt du noch wie dieser dusselige Ilazier an der Grenze aufgetaucht ist und nach Camo wollte? Du hast ihn um den ganzen Kontinent auf dem Seeweg geschickt, hier wäre er nie durch gekommen.<
>Was aus dem Süden kommt, brachte noch nie gute Nachrichten mit.< antwortete Jaesore nonchalant und beobachtete mit schwerem Herzen, wie eine Träne über Jaeriees Wange rann, die zu einem gezwungenen Lächeln verzogen war. Sie nickte >Und die reisenden Chorr, die wir aufgegriffen haben? Lange bevor sie Teil unseres Landes wurden.<
>Ab in die Heimat, meine Freunde.< erklärte der Fürst von Hamir und lächelte nun auch bitter bei der Erinnerung. >Doch nun knickt die Grenze ein und ich mit ihr. Und die Welt. Also lass uns dem gefasst entgegentreten!<

Seine Gesprächspartnerin sagte nichts mehr dazu, sie trat zu ihm und folgte ihm weiter den Gang entlang, tiefer in die Festung. Im Inneren des Gebäudes lagen verwundete Jae überall herum, sie hatten nirgendwo anders mehr Platz, sie stöhnten und weinten und die Sanitäter versuchten alles um ihnen so gut es ging zu helfen. Jaetzu, Stabschef der Wache, war bei einem seiner verwundeten Lenter und hielt dessen Hand, während ihm ein Pfeil aus der Wunde gezogen wurde. Als der Patient die Anwesenheit seines Fürsten bemerkte, hielt er bemerkenswert still und machte keinen Mucks mehr bei der brutalen Behandlung. >Wie sieht es im Norden aus?<


>Die Mauer ist schwer beschädigt, mein Fürst und Munition wird knapp, doch wir haben noch immer keinen Adlerseuche. Sie konnten sich noch nicht festsetzen. Doch fragt Jaeuri hier selbst, er war dort stationiert.< antwortete Jaetzu seufzend. Jaesore ließ den Blick über den Verwundeten streichen, der gerade verbunden wurde. >Wenn Ihr verzeiht, mein Fürst,< presste dieser hervor und sein Gesicht verzog sich dabei schmerzerfüllt >ich kann im Moment nicht sehr deutlich sprechen.<


>Ich verzeihe alles von einem tapferen Mann wie Euch.< antwortete Jaesore und lächelte sanft. >Wie lange gebt Ihr dem nördlichen Teil noch?<
Der Angesprochene schluckte schwer, doch tat sein Bestes um seine Einschätzung deutlich rüber zu bringen >Etwa zwei Stunden. Auch den Manengrundern geht langsam die Kraft aus, sonst würde es kürzer dauern. Aber sie werden von einem jungen Teufelskerl befehligt. Er trägt ein Lilienschwert. Einer der Leiq Brüder.<

Der Grenzwächter nickte dankend, zog seinen Mantel aus und legte ihn vorsichtig über den jungen Verwundeten. >Hoffnungen sind solch schlimme Biester, sie erwecken geisterhafte Chancen wo keine sind und lassen einen nicht mehr los.< er seufzte und lächelte seinem Lenter noch einmal zu, bevor er sich zu Jaetzu umdrehte und >Wenn ihnen die Munition ausgeht, dann wird ihr Angriff nun nur umso heftiger sein. So denken die Mitglieder der Weißen Klingen. Genau den selben Befehl habe ich auch gegeben.< kommentierte. >Man kommt nicht hier an die Grenze und läuft nach einer blutigen Nase wieder weg. Sie sind gekommen um einzubrechen, wie sie es in Faonen getan haben.<

Jaetzu nickte und wollte gerade zum Sprechen ansetzen, bevor ein gewaltiges Dröhnen die Mauern erschütterte. Die Vibration fuhr ihnen bis in die Knochen und ließ alle anwesenden Jae instinktiv zusammen zucken. >Das war ein Direkttreffer auf dem Dach!< entfuhr es Jaeriee und Jaesore zog sie am Arm angespannt näher zu sich >Hör bitte gut zu! Lauf wieder hinauf und überprüfe wie es da oben aussieht! Komm sofort wieder zurück, sobald du etwas weißt. Ich bin mit Jaetzu im Planungsraum und regle die Situation im Norden.<

Seine Adjutantin tat was ihr befohlen wurde und war innerhalb von wenigen Minuten wieder bei ihrem Fürsten. Sie atmete schwer, offensichtlich hatte sie sich unglaublich beeilt um zurück zu ihm zu kommen und ihr Gesicht zeigte uneingeschränkten Ernst >Ein Direkttreffer auf dem Dach! Adler haben es geschafft dort die Verteidigung wegzusprengen und haben sich nun festgesetzt! Sie versuchen in die Festung einzudringen!<


Jaesore nickte Jaetzu stumm zu, wohl um seine Befehle noch einmal deutlich zu machen, oder zu einem letzten Abschied und lief dann keinen Augenblick später den Weg zurück, den Jaeriee gekommen war, seine Adjutantin an seiner Seite. Er rief vorbei eilenden Soldaten zu, mit ihnen mit zu kommen und so sammelte er eine bunt durcheinander gemischte Kampfgruppe zusammen, die er auf das Dach führte.



Kaukus, Tag vier des Angriffs auf die Mauer


Der Staub legte sich nur langsam und sie kreisten zusammen um die Einschlagsstelle, bis sie sehen konnten, ob ihr Einsatz von schwerer Munition, Erfolg gebracht hatte. Der chemisch stinkende Rauch der Pulvermischung peitschte Kaukus dabei um die Nase und er musste sich immer wieder über seine Schutzbrille wischen, um durch den Ruß noch etwas sehen zu können. Seine stolze Uniform war nach vier Tagen Kampf bereits kaum noch als solche zu erkennen und sein geliebter Adler Fokker, hatte mittlerweile auch schon keine Lust mehr, ständig den Staub der Explosionen einzuatmen. Doch sie spürten beide, dass sich ihre Anstrengungen dem Ende zuneigten.

Auch wenn Adens erste Einschätzung, dass die Mauer in einem Tag fallen würde, sich nicht bewahrheitet hatte, waren sie doch in der Lage dazu gewesen, jeden Hilferuf der Lituolier abzufangen und einen Gegenschlag aus der Luft zu verhindern.

Letzte Nacht hatten sie kurz Kontakt zu Saravo und Jappa gehabt. Auch im Norden schien der Durchbruch nahe und den beiden ging es anscheinend den Umständen entsprechend gut.

Aden zog vor ihm auf Meharitt seine Kreise und signalisierte zu ihm nach hinten, dass er gedachte nun zur Landung anzusetzen. Kaukus machte instinktiv einen Blick um sie herum, um Angriffe auszuschließen und ließ Fokker dann einmal kurz auf kreischen, um zu Aden nach vorne zu kommunizieren, dass er keine Bedenken dazu hatte. Das war nicht ganz wahr, er hatte immer Bedenken, dass Aden etwas passieren könnte, doch er musste professionell damit umgehen und dem Protokoll folgen. Dieses sah leider auch vor, dass er als Adens Flügelmann, noch nicht landen durfte, um aus der Luft heraus den Überblick zu behalten und Aden von oben zu unterstützen, sollte es die Situation erforderlich machen. Seiner Meinung nach waren seine Fähigkeiten damit falsch eingesetzt, denn sein Schwert würde bei der Erstürmung der Festung gewiss gebraucht werden, doch gleichzeitig würde er sich niemals über die Rolle beschweren, die ihm Aden zugedacht hatte. Schließlich war Aden Rückendeckung zu geben, eine bedeutende Aufgabe.

Er beobachtete also mit wachsamen Augen, wie Meharitt zur Landung ansetzte und verspürte eine gewisse Genugtuung, dass sich da unten sonst nichts mehr rührte. Ihr letzter Volltreffer, hatte die verbleibenden Kanonen der Festungsterrasse wohl komplett ausgeschaltet.

Aden Dennen sprang leichtfüßig von seinem Adler und richtete sich seine Uniform, die ebenso verschmutzt und abgetragen aussah, wie sich Kaukus fühlte. Der Admiral raunte Befehle an die Männer, die ihm nach unten gefolgt waren, während deren Flügelmänner, so wie Kaukus über all dem ihre Kreise zogen.

Die Tür in die Festung hinein sollte wohl aufgesprengt werden, was Aden zu langsam ging, denn Kaukus konnte ein schroffes >Ich will Ergebnisse sehen, keine Ausreden hören.< vernehmen, das ihm der Wind zutrug.

Sie mussten die Tür jedoch nicht mehr aufsprengen, sie flog plötzlich von selbst auf, denn die Kampfgruppe um den Wächter der Grenze, öffnete von selbst und strömte auf das Dach, vorbei an den blutigen und zerrissenen Überresten ihrer Verteidigung, vorbei an Bombensplittern und Mauerresten und direkt auf die Manengrunder zu. Kaukus erkannte Fürst Jaesore sofort. Er stach für den Jungen nicht nur unter all den anderen Jaesoldaten hervor, da er den Fürsten bereits ein mal bei den Weißen Klingen gesehen hatte, sondern viel mehr, da sich der Grenzwächter wie ein Meister bewegte. Schnell, geduckt unter sein Schild und nie auf einer Linie bleibend, so dass es für Kaukus unmöglich wurde, ihn mit einem Pfeil zu treffen.

Die Kameraden von Kaukus waren mit einem mal damit beschäftigt, ihre eroberte Stellung zu halten. Die Jae machten sich selbstbewusst auf, die Adler der abgestiegenen Manengrunder anzugreifen und versuchten sie dadurch auf der Terrasse festzusetzen. Andere griffen die Männer auch direkt an.

Kaukus konnte beobachten, wie ein törichter junger Jae, auf Aden zu stapfte und den Admiral herausforderte. Aden hatte nur seinen Bogen in der linken Hand, was Kakus dazu brachte die Luft anzuhalten, doch dem Admiral gelang es noch rechtzeitig, sein Schwert mit der Rechten zu ziehen und den Schlag abzufangen, bevor er offenbar seine Macht als Kommandant der Herzen einsetze und den jungen Soldaten dadurch auf die Knie zwang. Dessen Hand war in sein Hemd über dem Herzen verkrallt und sein Gesicht war schmerzerfüllt verzerrt.

Aden konnte dem Jae keine weitere Aufmerksamkeit schenken, denn keinen Moment danach, wurde er bereits von Jaesore persönlich angegriffen. >Widerwärtig.< spuckte dieser, wohl auf Adens Kampfstiel anspielend und hieb drei mal erbarmungslos mit seinem Schwert auf den Manengrunder ein, bevor er von ihm abließ und einen besseren Stand einnahm.

Aden starrte nur. Er sah aus, als wäre er mit seinem Kopf gerade nicht bei der Sache und da konnte Kaukus nicht mehr warten und setzte ebenfalls zur Landung an. Aden war ein hervorragender Admiral. Er war ein exzellenter Bogenschütze. Doch im Schwertkampf, war er einem Mitglied der Weißen Klingen, ohne Frage unterlegen.

Da sein Gegner nicht angriff, nutzte Jaesore die Chance und trat wieder auf den Jüngeren zu, schwang sein mächtiges Schwert nach ihm und drängte ihn weit von seinem aufgeregten Adler weg, mitten in das Kampfgetümmel, wo ihn Kaukus kurz aus den Augen verlor, da er sich auf das Landen konzentrieren musste. Ein kalter Schauer jagte ihm dabei jedoch über den Rücken. Jede Sekunde in der er seinen Admiral nicht sehen konnte, kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Fokker beschwerte sich kreischend dass er zu solcher Eile angetrieben wurde, doch was verstand ein Vogel schon von der besonderen Zuneigung, die Kaukus gegenüber Aden empfand? Er verstand es selbst ja nicht einmal, es stand für ihn nur fest, dass er niemals von dem Älteren getrennt sein wollte.

Als er abgestiegen war und Fokker wieder in die Lüfte geschickt hatte, um ihn gegen Jaeangriffe zu beschützen, fand er Aden nach einem kurzen Orientierungsblick wieder zwischen den Kämpfenden. Er wurde noch immer von Fürst Jaesore verfolgt. Der Junge sprang öfter zur Seite, als dass er parierte und schlug sogar einmal mit seinem Bogen zu, anstelle von seinem Schwert, was natürlich nicht sehr viel bewirkte. Er war jedoch schnell und leichtfüßig, egal wie kräftig Jaesores Hiebe auch waren, Aden manövrierte ihn aus und stand schon beim Ausholen bereits wieder auf einem anderen Fleck, was den Grenzwächter jedoch nicht aus der Ruhe brachte. Er versuchte unermüdlich einen neuen Treffer, auch wenn seine Klinge nur Luft durchschnitt. Aden duckte sich fast nicht mehr rechtzeitig und sein Gegner schlug ihm die Admiralsmütze mit einem grimmigen Lächeln vom Kopf. Sie landete im Blut und Staub und das erweckte anscheinend den Kampfgeist des Besitzers nun doch, sein Griff um sein Schwert wurde fester und er wechselte von seinem passiven Stil des Wartens, auf einen aktiven Angriff.

Er schlug auf Jaesore ein und Kaukus konnte schon am Stand erkennen, dass dieser Versuch nicht fruchten würde. Der Fürst von Hamir parierte jeden Hieb und wich keinen Schritt zurück. Das war nicht gut, Kaukus musste so schnell wie möglich zu den beiden aufschließen, doch dazu musste er sich erst durch die halbe Kampfgruppe der Verteidiger durch schlagen.

Das Aufflammen der Offensive hatte nur einen Moment gedauert, der Fürst von Hamir übernahm wieder die Führung und dirigierte Aden nahe an den Rand des Daches, mit schnellen, kräftigen Hieben, denen der Junge kaum entgehen konnte, es aber dennoch schaffte, rechtzeitig auszuweichen.

Die Entschlossenheit dieses Reich zu verteidigen stand Jaesore nur zu deutlich auf sein Gesicht geschrieben, seine Augenbrauen waren in Konzentration zusammengezogen, sein Mund eine hauchdünne Linie mit kalten Augen voller Hass und Abscheu und seine Angriffe zeigten deutlich das Können eines Mitgliedes der Weißen Klingen. Adens Mine war hingegen blank, seine Anspannung war nur an seinem Mund erkennbar, der normalerweise ein freches Lächeln zeigte, doch nun neutral und gerade blieb. Er nutzte den Fahnenmast als Ankerpunkt, hielt sich daran fest und zog sich damit zur Seite, knapp bevor ihn das Schwert seines Gegners erwischte, woraufhin er davon weg hechtete, schnell wie der Blitz und somit wieder Abstand zwischen sich und den Rand des Dachs brachte.

Jaesore nahm seinen Platz neben dem Fahnenmast ein, hielt sich daran fest, als würde er durch die Berührung neue Kraft erlangen und der Wind zerrte aufgeregt an der lituolischen Flagge, die durch den Direkttreffer, jedoch bereits in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Aden rümpfte die Nase und wandte den Blick ab, während Jaesore wieder auf ihn zutrat >Du bist so schlecht mit dem Schwert, Aden Dennen.< rief er im Laufen und hieb auf den Jungen ein, der noch parieren konnte, doch dem dabei seine Waffe aus der Hand geschlagen wurde.

>Nicht!< schrie Kaukus da und erreichte die beiden in diesem Moment durch schiere Willenskraft und beflügelt durch einen Schub Adrenalin. Er zog Aden mit ernster Mine aus der Gefahrenzone und nahm seinen Platz ein.

Fürst Jaesores Griff um sein Schwert verfestigte sich und sie beide nahmen einen tiefen Atemzug, um ihre Konzentration auf den bevorstehenden Kampf zu bündeln. Das Aufblitzen seines weißen Lilienschwertes war wohl nicht nötig gewesen, um dem Jaefürsten zu verraten, wer sein neuer Gegner war und das Wiedererkennen eines vergangenen Treffens, blitzte in Jaesores strengen Augen auf.

Sie waren alte Bekannte. Sie waren Feinde. Sie waren Ordensbrüder. Und wie das bei den Weißen Klingen üblich war, würde nur einer von ihnen beiden dieses Schlachtfeld wieder verlassen.

>Deine Sicherheit ist meine Priorität, Aden Juvi.< sagte Kaukus über die Schulter hinweg, zu einem größeren Geständnis seiner Zuneigung war er im Moment nicht in der Lage und das ist auch alles was der Admiral wissen musste um zu verstehen, dass er sich lieber aus diesem Kampf heraus halten sollte.
>Bereit?< fragte Fürst Jaesore höflich und Kaukus nickte und versuchte seinen Kopf frei zu machen.

Es war einen Moment ruhig, den Kampflärm um sie herum blendeten beide aus. Dann stürzte Fürst Jaesore auf den Jüngeren los, er ergriff die Schneide seines weißen Schwertes mit beiden Händen, sodass seine Fingerknöchel weiß hervor quollen und versuchte so die Deckung in die Kaukus Leiq sofort verfallen war, zu umgehenund mit seiner Parierstange auf den Kopf des Jüngeren zu treffen. Der Manengrunder erkannte den Mordhau sofort, trat einen Schritt zurück und ergriff seine eigene Klinge um den Hieb abzublocken, denn sein Schwert war schließlich auch sein Schild. Die Parrierstange des Älteren verhakte sich an der Klinge von Kaukus und der Pilot Schlug mit seinem Schwert zur linken Seite aus, in der Hoffnung den Gegner zu entwaffnen, oder zumindest etwas Distanz zwischen sie zu bringen. Es war eine natürliche und völlig instinktive Reaktion, nach all den langen Jahren des Trainings als Mitglied der Weißen Klingen, bewegte sich sein Körper von ganz alleine, doch er wusste, dass auch Fürst Jaesore dieses Training durchgemacht hatte und eine Entwaffnung nicht so einfach stattfinden würde.

Jaesore ließ sich tatsächlich so leicht nicht entwaffnen, er trat einen großen Schritt nach links um sein Schwert wieder zu befreien und näher an Kaukus heran zu kommen, doch noch bevor er umgreifen konnte, um mit seiner Waffe nach vorn zu schnellen und sie in die ungeschützte Seite des Piloten zu stoßen, ließ der Jüngere seine eigene Klinge los und ließ sie in einem weiten Bogen von links nach rechts durch die Luft streichen, um den Jaefürsten auf Distanz zu halten. Dies gelang und Jaesore hatte sich tief ducken müssen, um dem zu entkommen, doch nun war er wieder, Schwertspitze voran, kampfbereit und drängte Kaukus einen Schritt zurück. Ihre Schwerter kreuzten sich nur für einen Moment, dann schlängelten sich der Ältere wie ein jagender Schakal zur Seite um einem weiteren Frontalangriff von Kaukus zu umgehen und sofort selbst die Flanke des Jüngeren anzugreifen. Doch der geschickte Offizier ließ sich auf diese Finte nicht ein, er hatte nicht die Absicht frontal anzugreifen, deutete es nur an und blockte sofort die seitliche Attacke.

Er trat nach dem Fürsten und stieß sein Schwert nach, wie ein Raubvogel mit Klaue und Schnabel angreifend. Ihre weißen Klingen prallten abermals aufeinander, ein schneller Schritt von Kaukus nach vorne, ein Stoßangriff der mit einem Klirren abgewehrt wurde und schon hatten sie die Plätze getauscht, über ihren Köpfen klirrten ihre Schwerter aufeinander, dann rutschte Kaukus zur Seite ab, dem Druck des Älteren nachgebend und beeilte sich einen Schritt nach hinten zu springen.

Jaesore war wieder in Lauerstellung, langsam kam er näher, der junge Pilot verfolgte das Geschehen konzentriert, er wusste nicht, von welcher Seite der Angriff erfolgen würde. Dann ein frontaler Stoß, mehrere male prallte das Metall aufeinander, wechselnde Versuche einen Vorteil zu erzwingen ließen die beiden Männer ihre Schwerter rauf runter und zur Seite führen. Jaesore wurde von Kaukus gestoßen, fiel und rollte sich wieder auf die Beine, schneller als sich der Pilot das erhofft hatte, doch als der Fürst von Hamir sein Schwert wieder hoch riss um auszuholen, blieb plötzlich ein Pfeil in seiner Schulter stecken und er sackte in sich zusammen. Er ging getroffen zu Boden.

Kaukus drehte sich um und erblickte seinen Admiral, der schon längst sein Schwert fallen gelassen hatte und sich mit seinem geliebten Bogen unter den Verteidigern ausgetobt hatte. Nun war nicht einmal mehr Jaesore übrig geblieben. Aden seufzte leicht außer Atem und lächelte zufrieden >Ich muss auch nicht gut mit einem Schwert umgehen können.< bemerkte er leise, doch mit Hohn in der Stimme, trat zu seinem Gegner und drehte ihn mit dem Fuß auf den Rücken.

Jaesore sprang wieder auf, wohl voll mit Adrenalin und wollte sich auf den Admiral werfen, doch wurde von zwei der umstehenden Männern gefasst und zurück gehalten.

Der Versuch das Dach zu verteidigen war gescheitert, einige von Jaesores Männer hatten sich ergeben, die restlichen waren getötet worden. Selbst Jaeriee fand in diesem Moment den Tod, keine zwei Meter von ihrem Fürsten entfernt, woraufhin dieser kraftlos wieder in sich zusammen sackte. Auf dem Dach wurde es ruhig. >Gib den Befehl die Festung zu räumen und zieht euch zurück! Ihr habt eine Stunde.< erklärte Aden mit ruhiger Stimme, doch sie hatte einen drohenden Unterton. Jaesore sagte nichts dazu. >Habt Ihr mich verstanden, Fürst Jaesore?< fragte Aden noch einmal deutlicher und blickte in die tief blauen Augen, die ihn voller Hass anstarrten.

Der Manengrunder starrte zurück, auch er hatte den kalten Hass des Südens, unnachgiebig und nicht wieder gut zu machen. Es kam keine verbale Antwort des Jae. Der Admiral der Luftwaffe seufzte leicht, drehte sich um, marschierte langsam zu seiner Kappe, staubte sie ab und hatte dann beschloss, dass dies genug Zeit gewesen war, um nachzudenken. >Fürst Jaesore,< rief er, setzte seine Kappe auf und richtete seinen Blick auf seinen Gefangenen >ich frage noch einmal ganz deutlich. Gebt ihr auf? Räumt Ihr die Festung?<

Kaukus versuchte durch seinen angespannt verknoteten Hals zu schlucken, doch durch die trockene Röhre wollte nichts durch. Aden musste doch wissen, dass ein Mitglied der Weißen Klingen nicht aufgeben durfte. Es war Kaukus nicht klar, auf welche Antwort der Admiral da wartete.

Der Grenzwächter starrte nur zurück, sein weißes Hemd war nun tiefrot, vor allem um den Pfeil herum, der in seiner Schulter steckte. Die langen Haare waren geöffnet und klebten wild in seinem Gesicht, doch er strahlte noch immer den Willen eines Jaefürsten aus und Aden konnte ihn nicht mehr ansehen. >Ich werte das als ein nein.< verkündete er schließlich und trat zurück zu seinem Gegner. Er deutete den beiden Soldaten, die Jaesore fest hielten, ihm zu folgen und sie schafften den Fürsten von dem Dach der Festung auf den benachbarten Teil der Mauer, den sie bereits erobert hatten. Die Manengrunder an denen sie vorbei gingen jubelten und schimpften auf den Jae, doch dieser wehrte sich nicht mehr, kraftlos folgte er dem Druck seiner Bewacher, die ihn trotz der verletzten Schulter vorwärts schoben. Ihm war nichts mehr geblieben, außer sein kühler Blick. Selbst die Hoffnung war endlich aus ihm gefahren.

Kaukus folgte ihnen im Laufschritt und ein ungesunder Übel hatte sich in seinem Magen festgesetzt. An der Mauer angekommen, beobachtete er, wie Fürst Jaesore auf die Knie geworfen wurde, die Hände hatten sie ihm bereits gefesselt. Aden beugte sich zu ihm herunter und wurde wieder mit Augen voller Hass begrüßt, doch er sah dieses mal nicht hinein, sein Blick wanderte weiter nach unten, zu Jaesores Hals und er ergriff den Schlüssel.

Wortlos nahm er seinem besiegten Gegner die Kette ab und Kaukus beschlich das Gefühl, dass es sich hier nicht nur um die Sicherung der Mauer handelte, sondern dass da noch etwas persönliches zwischen diesen beiden lag. Aden handelte seltsam ferngesteuert und pompös, normaler Weise hätte er Fürst Jaesore einfach in den Kerker geworfen.

>Kaukus Leiq.< hauchte der Jaefürst und durch die Venen von Kaukus war Eis geschüttet worden. Er nahm Haltung an, da er sonst nicht wusste, was er tun sollte und blickte unsicher zwischen Aden und Jaesore hin und her.

>Dir gebe ich keine Schuld. Du hast ehrenhaft gekämpft, mein Bruder – doch< hier wurde Fürst Jaesore lauter, richtete seinen verwundeten Körper auf und starrte stur direkt in Adens Augen >auf Euch werde ich in den dunkelsten Ecken Eurer Albträume warten, Aden Dennen!<

Der junge Manengrunder wurde bleich und Aden wurde wütender.

Sein Admiral trat also hinter den Wächter, sodass dessen Blick auf das Manengrunderreich, jenseits der Grenze, freigegeben wurde und stieß ihn ohne weiter zu zögern von der steinernen Mauer in die Tiefe. Das war das Ende von Fürst Jaesore.

Auch für Kaukus war dieses Ende plötzlich gekommen, er wandte sich zum Abgrund und sah Fürst Jaesore erschrocken nach. Erwartete die Mitglied der Weißen Klingen solch ein Ende?
Sein Atem kam in stotternden Zügen, aus seinen schockiert geweiteten Augen, zwängten sich plötzlich Tränen. Er wusste nicht, was er fühlen oder denken sollte.

Unerwartet wurde er jedoch von dem Rand der Mauer weg gezogen, Aden drehte ihn zu sich und klatschte mit seinen Handflächen auf die Brust von Kaukus >Ya, alles in Ordnung?<
Die Berührung raste durch jede Nervenfaser seines Körpers und kitzelte diese in höchste Aufmerksamkeit. Er musste aussehen, als würde er gleich ohnmächtig werden.
>Kaukus?<

Er räusperte sich und versuchte sich wieder zu fangen. Den Älteren zu sehen gab ihm Halt.
Es war Adens Drang mit seiner gesamten Kraft für seine Selbstbestimmung zu kämpfen, die Kaukus so beeindruckte. Und obwohl er nicht wusste, warum dies auf eine Auge um Auge Konfrontation mit Fürst Jaesore hinaus laufen hatte müssen, war er sich dennoch sicher, dass Aden seine Gründe dafür gehabt hatte.

Er war zu aufgewühlt gewesen um Adens Gesicht noch richtig deuten zu können, denn nun hatte der Ältere wieder eine neutrale Maske aufgesetzt, doch er hoffte, dass Jaesores Tod den Schmerz gestillt hatte, von dem er wusste, dass er sich in Adens Herzen befand. Er bemerkte jedoch, dass Aden die Kette des Jae mit dem vergoldeten Schlüssel nun um den Hals trug.

>Es geht mir gut Admiral.< versicherte er nun und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel von seinem Gesicht. Das verschmierte zwar die Rußschicht über seine hohen Wangenknochen, doch davon bemerkte er im Moment zum Glück nichts. Aden lächelte auf eine liebevolle Art >Sehr gut. Die Festung gehört noch nicht uns. Wir müssen hinein und weiter kämpfen. Schaffst du das?<
Kaukus nickte ferngesteuert.
>In Ordnung. Ich weiß das euch Weißen Klingen eine angemessene Beerdigung wichtig ist. Wenn du möchtest, kannst du nach der vollständigen Eroberung der Festung, hinunter fliegen und dies für Fürst Jaesore bewerkstelligen.<

Kakus nickte wieder >Vielen Dank, Admiral.<
Er würde also noch einmal versuchen, sich hoch konzentriert der Eroberung der Festung zu widmen.
Dann würde er Fokker nehmen und den Leichnahm des Unglücklichen suchen.
Eine angemessene Beerdigung vornehmen.
Das Grab ausheben.
Die Lilien über den Körper streuen.
Das weiße Schwert als Mahnmal in die Erde stecken.
Das Lied der Weißen Klingen singen.

Dafür musste er für Fürst Jaesore noch eine angemessene Strophe dichten und diese dem Seiten langen Text hinzu fügen, der zum Gedenken aller verstorbenen Ordensbrüder von Generation zu Generation weiter gegeben wurde. Auch Kaukus würde eines Tages eine Strophe bekommen, doch hoffentlich von jemandem, der besser dichten konnte, als er selbst.

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