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1.2. Chori

1.2. Chori
(Dieses Kapitel stammt größten Teils aus frowningMonday 's Feder. Sie schreibt heute noch besser als damals, also geht und lest ihre aktuellen Geschichten! Und zeichnen kann sie auch...meine Güte. Das Bild stammt von ihr und zeigt Chori.)


Chori hatte mitgefeiert, nachdem sich die Jentyponier zurück gezogen und Daiv ihnen beiden ein Getränk gezahlt hatte, doch wirklich zum Feiern war ihr nicht zumute gewesen. Nachdenklich hatte sie die nächsten Tage damit verbracht zu überlegen, ob man Gnaeos Plan in die Tat umsetzen sollte, um ihrem Vater zu helfen, hatte sich von Priestern beraten lassen, welcher Göttliche für sie in Frage käme und war unglücklich und unentschlossen verblieben.

Doch schließlich hatte ihr der wiederholte Angriff der Jentyponier doch voraugen geführt, dass etwas getan werden musste und so hatte sich Chori schließlich zu ihrer Mission aufgemacht. Der Weg war auch nicht weit. Wenn es um das Forschen, Raten und darüber Nachenken ging, dann hatte sie lange gebraucht um zu ihrem Ziel zu finden, doch geographisch gesehen, musste sie für ihren Landepunkt nicht einmal das Land verlassen. Ihr Wasserdrachen Bahara hatte sie in Ahnahns Norden zum oberen Gipfel des Molah-Atan  gebracht und sie bat ihn nun dort auf sie zu warten. Sie wollte den Aufstieg auf das schneelose Klippengebirge alleine bewältigen, stellte es doch eine von ihr selbst auferlegte Prüfung dar, die sie bestreiten musste, um würdig zu sein. Als die Thronerbin langsam mit leicht keuchendem Atem die seit Jahrhunderten verwitterten Steinstufen erklomm, die oft nur noch ihre einstige Existenz erahnen ließen, machte sie sich noch einmal ihr Ziel bewusst. Wenn sie es schaffte den Göttlichen der Psyche zu stellen, dann wäre ihr die Gunst ihres wahnsinnigen Vaters und des zerrütteten Volkes bestimmt gesichert und danach strebte die junge Thronerbin. Und wo anders sollte Mosai zu finden sein, als in der Wiege und Bare des Sonnenvolks, Ahnahn selbst?

Oben auf dem Gipfelplateau angekommen wartet schon Bahara auf sie, das helle Blau seines Schuppenkleides funkelte in der Sonne und schien Chori zu begrüßen. Der Drache zeigte wenig Interesse an ihrer Aufgabe, aber das war in Ordnung. Er konnte ihr ohnehin nicht ins Innere des Berges folgen und so war sie schon zufrieden damit, dass ihr Wegbegleiter und treuer Gefährte zumindest bis vor die Tore der im Berg versunkenen Stadt gekommen war.


Sie wandte sich also dem Eingang des Molah-Atan zu und ließ den ersten Blick auf sich wirken. Von unten sah man die mächtigen Tore der uralten Tempelstadt gar nicht, zu überwuchert waren die Hänge und Treppen des Gebirges, doch trat man auf das Plateau in der Mitte so eröffnete sich ein atemberaubender Anblick von uralten Torbögen in Stein gehauen, zerfallenen Stützsäulen und ehemaligem Dachgebälk.
>So viel habe ich noch zu lernen< murmelte die junge Thronerbin, als sie die wenigen noch zu erkennenden Schriftzeichen und Symbole in den Steinen betrachtete und beim Näherkommen zum Eingang ehrfürchtig über die verwitterten Gebilde strich.

Bahara folgte ihr zögerlich, seine riesigen zum Zupacken gemachten Klauen fanden grazil einen Weg durch das Geröll, als er seiner Herrin und Freundin bis zum alles Licht schluckenden Schlund in den Bauch des Berges beistand.

Chori blieb noch einmal stehen und der Wasserdrache senkte sein Haupt, um die Chorr an der Schulter zu berühren. >Fürchte dich nicht. Ich komme schon zurück!< gab sie zur Antwort.

Ein verächtliches Schnauben und listiges Aufblitzen in den Augen des Drachen bestätigten ihr, dass er sich lustig machte. Sie schüttelte nur den Kopf und boxte Bahara gegen die Schnauze. >Du wirst schon sehen! Wenn ich wieder da bin, wirst du mehr Respekt vor mir haben!< Sie streckte dem Drachen die Zunge heraus doch dieser zog nur die Lefzen hoch und zeigte lachend seine stilettartigen Zähne. >Wir sehen uns dann nachher.< fügte das Mädchen diesmal wieder ernst hinzu und wandte sich dem gigantischen Loch im Felsen zu, das den Eingang in das Bergreich darstellte. Es wirkte unnatürlich, als wäre etwas mit Gewalt aus dem Berg heraus gebrochen und hätte die umliegende Siedlung ihrer Vorfahren, hier auf dem Molah-Atan aus Wut heraus zerstört. Es rankten sich mehrere Geschichten um das Verschwinden der ersten Chorr Siedlere in Ahnahn, den Nirin und wie die Bestie Mosai sie verschlungen hatte.
Doch für Geschichten war Chori zu alt und zu bestrebt danach ihrem Vater zu helfen. Also holte sie tief Luft und stapfte noch im selben Atemzug los in den Dauerzug der kühlen Höhlenluft hinein und wurde von der Dunkelheit verschluckt.


Vorsichtig tastete sie sich einen schmalen Weg tiefer in den Berg hinein. Immer weiter nach unten, bis an einem Punkt angekommen war, an dem die Rückkehr nach oben keine Option mehr darstellte, denn wenn man die Höhle eines Göttlichen betreten hatte, dann ließ man diesen lieber nicht lange auf sich warten. Und die Präsenz eines Göttlichen wurde immer stärker und stärker spürbar. In dem ungesunden Husten ihrer Fackel, die wie durch einen tiefen, eisigen Atem drohte auszugehen, durch das rhythmische Tropfen des Wassers, das wie ein Flüstern klang und nun, durch den spiegelglatten See zu ihren Füßen, der die Halle in zwei Teile teilte.
Chori blieb an dessen Ufer stehen und wartete.

Sie wusste nicht worauf, aber sie hatte das Gefühl, dass das hier das Ende ihres Abstiegs war und der See ihr Ziel. Etwas beunruhigt blickte sie auf den unbewegten Wasserkörper hinab und fast augenblicklich drängten sich ihr grausige Bilder in den Kopf, wie etwas aus diesem See stieg und sie mitsamt aller Knochen verschlang.

Dann ertönte plötzlich ein sanftes Plätschern, als würde jemand durch den seichten Teil des Sees waten, ungeschickt und mehr kriechend als gehend. Das Mädchen fuhr zusammen und suchte auf der Wasseroberfläche Anzeichen einer Störung, doch die Schwärze blieb ungebrochen, was ihr eine Gänsehaut über Rücken und Arme jagte.

Da war es wieder. Ein Durchdringen der Stille durch Schritte. Wie nackte Füße auf nassem Stein, ein fernes Patschen, das langsam, dann schneller wurde, als würde jemand durch die Dunkelheit auf sie zulaufen.

Choris Nacken fing an zu kribbeln, als das Geräusch unmittelbar wenige Meter vor ihr ins Nichts verschwand, sie aber keine Schemen erkennen konnte. Die Gänsehaut setzte sich über ihre Kopfhaut hinweg fort, als sie nur wenige Schritte von sich entfernt jemanden Atmen hörte. Es war ein schmatzendes, rasselndes Geräusch, das langsam näher kam, um sie herum zu schleichen schien, doch so sehr Chori sich auch umsah, sie erkannte den zugehörigen Körper nicht. Ihre Faust schloss sich krampfhaft um den Bogen in ihrer Hand. Da erlosch ihre Fackel völlig und machte ihren Bogen nutzlos, der in der Dunkelheit sein Ziel nicht finden konnte.

Das Atmen in ihren Ohren brach abrupt ab, indem es Chori heiß in den Nacken fuhr. Sie zuckte heftig zusammen und wirbelte herum, schlug mit den Klingen besetzten Enden des Bogens in die Dunkelheit doch das Schneiden der Luft war nun das einzige Geräusch in der Schwärtze.

Den Tränen nahe, atmete die junge Chorr durch den Mund ein und aus und versuchte fast völlig blind den See noch zu erkennen, denn mit dem Rücken zur Ungewissheit zu stehen wäre noch schlimmer gewesen und so wollte sie sich zu der Gefahr hin orientieren. Sie blinzelte heftig und fuhr sich mit Daumen und Mittelfinger über die Augen, um wieder klar sehen zu können. Doch sie wünschte sich, dass sie das niemals getan hätte, denn kaum hatte sie wieder ungehinderte Sicht, blitzte ein Paar Augen nur wenige Meter von ihr entfernt auf. Einen spitzen Aufschrei unterdrückend hatte Chori nach nur einer Sekunde einen Pfeil gezogen, den Bogen gespannt und die tödliche Waffe los schnellen lassen. Das Sirren und Splittern ihres Pfeiles auf unnachgiebigem Stein war allerdings das einzige, das geschah, die gelben Augen starrten sie weiterhin regungslos an.

Ihre Beinmuskulatur war zum Zerreißen gespannt und sie wollte nichts weiter als den Fluchtreflex zulassen, doch wusste sie auch, dass wenn sie jetzt umdrehte, alles aus war. Solch Feigheit würde ein Göttlicher nicht verzeihen. Außerdem wusste sie gar nicht, ob sie noch dazu in der Lage war sich zu bewegen. Die Gänsehaut hatte sich über ihren gesamten Körper ausgebreitet und sandte nun fast schon betäubende Wellen durch ihre Muskeln. Manch einem Feind hatte sie in ihrem jungen Leben bereits in sein hässliches Gesicht gesehen, doch wenn sich dieser verbarg, konnte auch eine geübte Bogenschptzin wie Chori, nichts gegen einen Angreifer tun.

Das Schauspiel vor ihren unzureichend angepassten Augen veränderte sich plötzlich. Aus der Dunkelheit lösten sich massige Schatten, eine träge Bewegung fuhr an den Tropfsteinen des hinteren Endes der Halle entlang, als würde sich eine gigantische Schlange aus dem Schlaf winden, doch im Gegensatz zu den vorhergegangenen Eindrücken erzeugte diese Bewegung keinerlei Geräusch. Für einen kurzen Augenblick huschten Choris Augen hinüber, im selben Moment spürte sie einen Windhauch aus der Richtung der reglosen Augen und als sie ihren Kopf zurückwantde, war beides verschwunden. Der Lufthauch und die Augen in der Finsternis. Der massige Körper, der sicher zehn Baharas würdig gewesen wäre, blieb allerdings und schob sich in den durch das Licht unerreichten Schatten.

Chori spannte ihren Bogen erneut, als sich die Bewegung langsam in die Finsternis der Grotte zurückzog und wieder Stille herrschte. Es war so lange kein Ton zu hören, dass sich die junge Chorr fragte, ob sie überhaupt noch am Leben war.

Und dann, so unvorhergesehen wie alles andere bisher auch, erschien inmitten des schwarzen Sees eine Gestalt. Sie tauchte einfach auf und doch hatte Chori den Eindruck, als wäre sie immer schon dort gestanden. Auf den regungslosen Wellen des Wassers.

Sie sah fast chorrisch aus, hatte Arme und Beine wie sie, trug nichts außer einem Lendenschurz der Schamanen, doch besaß den Kopf eines ihr völlig unbekannten Caniden. In der Hand hielt es einen Stab, der wie eine Sense aussah und welcher mit klimpernden Goldringen verziert war, doch wie alles andere machten auch sie kein Geräusch. Ein Kichern hallte durch die Grotte und obwohl die Stimme, die daraufhin sprach, keineswegs zu der reglosen Gestalt gehören konnte, weil sie viel zu nahe an ihren Ohren war, wusste Chori dennoch, dass sie ihrem Gegenüber gehörte. >Was tut eine Tochter der Verräter unter uns?<, säuselte die tiefe Stimme. >Deine Urahnen haben bereits den Blutsold gezahlt, geh nach Hause, solange ich dich ziehen lasse<, hauchte es in ihr linkes Ohr.

Ihre eigene Zunge fühlte sich klebrig an doch die lähmende Angst schien zu verschwinden, jetzt da sie etwas vor sich hatte, das irgendwie natürlich schien, auch wenn es alles andere als natürlich war. >Ich bin nicht hier um Blutsold zu zahlen. Ich bin hier um mit Mosai zu sprechen. Bist du Mosai?<

Ein heiseres Lachen gefolgt von einem schwachen Windhauch wirbelte ihre Haare durch die Luft.

>Was für ein anmaßender Kümmerling des einst so mächtigen Sonnenvolks.<

>Ich gehöre nicht zum Sonnenvolk< meinte Chori und ließ die Gestalt am See nicht aus den Augen.

>Nicht? Deine geschmückten Ohren sprechen anderes zu mir.<

>Ohren sprechen nicht.<

Die Stimme säuselte wieder, diesmal aus einer fernen Ecke hallend >Du besitzt mehr Mut als Verstand, als ich das Loch in die Wand lachte, vor so vielen Jahren, liefen sie wie die Ameisen vor Regen durcheinander, doch ihr falscher Gott hat ihnen nicht mehr helfen können.< Ein süffisantes Lachen.

Chori blieb ruhig und biss die Zähne zusammen. Ein Göttlicher war kein Gott, sie waren an die Regeln dieser Welt gebunden. Sie mussten ihr Urteil über den Bittsteller fällen, ihm einen Titel verleihen oder ihn in das große Jenseits schicken und Chori wollte nicht länger auf dieses Urteil warten.

>Oh bilde dir nichts darauf ein< knurrte die Stimme nun hohl und tief und im nächsten Augenblick zerriss ein scharfes Peitschen die Luft um die junge Chorr und sie spürte im nächsten Moment einen stechenden Schmerz um ihren Knöchel. Als sie an sich herabblickte, hatte sich etwas feucht glänzendes um ihren Fuß gewickelt. Wütend fauchend zog sie ihren Dolch und hieb mit einem gezielten Schlag auf ihren Angreifer ein, doch der Dolch prallte an hartem Stein ab, der Fangarm um ihren Knöchel spurlos verschwunden. Mit einem Keuchen warf sich die Chorr zurück, stolperte und landete auf dem kalten Boden. Das Lachen war nun überall.

>Das Gehirn ist eine amüsante Angelegenheit< setzte der Sprecher fort und als Chori schwer atmend den Kopf hob, hockte die halb menschliche Gestalt direkt vor ihr auf der in den Boden gerammten Sense, beugte sich zu ihr nach unten und blickte sie mit den reglosen, schwarzen Augen des fremden Raubtiers eindringlich an.

Mosai war der Gott der Psyche, Illusionen und Einbildung waren seine Spezialität. Die junge Prinzessin versuchte sich wieder zu fangen, schloss die Augen kurz und öffnete sie wieder und als sie in das Gesicht eines riesigen Tausendfüßlers blickte, zuckte sie nicht mit der Wimper. Stattdessen stand sie auf, fuhr mit einer klaren Handbewegung durch das Trugbild, welches sich sofort in schlierigen Rauch auflöste und suchte die schummrige Grotte nach dem Göttlichen ab. >Ich hätte es mir gleich denken können< meinte sie laut. >Es tut mir Leid, dass du so lange einsam warst.<

Ein dumpfes Grollen fuhr durch den Berg und brachte den Boden zu erzittern. >Oh ich war niemals einsam< spottete Mosai. >Man glaubt an mich, doch jetzt, da sich ein Kümmerling gefunden hat, will ich meinen Spaß nicht missen. Du suchst Rat? Die Macht eines Göttlichen? Sollte ein Abkömmling dieser Brut nicht eher den Sonnengott anbeten? Die Wellenherrscherin? Vielleicht die Göttliche des Blutes?< Die Stimme wurde immer lauter, schrie beinahe schon und erklang von allen Seiten gleich. >Was sucht ein mikriger Wurm, der aus dem Wasser gekrochen kam, hier bei mir? Mosai, dem Widersacher Alons? Ja, ich fraß seine Brut, verschlang all ihre Körper, als sie zu tief gruben, zu viel Schande über mein Land bauten und ich genoss jedes einzelne Leben. Ich nahm ihm seine Spieler, vernichtete seinen Zug und brachte Ruhe über mein Reich!<

>Ich gehöre nicht zu den Nirin.< wiederholte Chori so sachlich wie möglich, auch wenn ihre Wurzeln anderes sprachen. >Es stimmt, dass wir ihre Nachkommen sind, doch unsere Kultur ist gänzlich verschieden.<

Dies Bestie würdigte dieser Aussage mit keine Antwort, was Chori ungehalten daran denken ließ, das die Unterschiede zwischen ihr und ihren Vorfahren, nicht nur deutlich zu sehen waren, sondern auch jegliche Mitschuld an früheren Verbrechen außer Frage standen. Nirin und Chorr verbanden im Grunde nur noch die alten Namen ihrer Städte, Berge und Flüsse.


>Oh Namen< hustete da wieder eine Stimme direkt hinter Choris linker Schulter. >Namen sind mächtig. Ich kenne da jemanden, der dir deine kleine, süße Kehle aufschlitzen würde, wenn er hörte, was du sagtest.< Rauhes Lachen. >Du urteilst ziemlich hart über Dinge, derer du dich bedienst. Bedeutet nicht dein eigener Name Tochter aller Chorr?<

Das Mädchen sagte nichts darauf. Es schien ohnehin keine Rolle zu spielen, wenn Mosai ihre Gedanken lesen konnte. Das alles forderte seinen Tribut und Chroi fühlte sich müde und unkonzentriert. Sie hatte das Gefühl, als würde der Kampf direkt in ihrem Kopf wüten und dieser begann ihr auch allmählich zu schmerzen. Doch Aufgeben konnte sie sich nicht leisten.

Einer letzten Eingebung folgend fing die Chorr wieder an zu sprechen, ihre Stimme war gepresst, doch noch immer deutlich genug >Ich bin hier, weil ich den Weg nicht weiß< sagte die junge Thronerbin leise.

Die Stille blieb ungebrochen und auch die Schwärze wich nicht. >Ich bin gekommen, um einen Weg zu finden, meine leitende Fackel ist dahin. Ich stehe hier im Nichts, an der Schwelle zu allem und weiß nur, dass ich nicht zurück will, solange nach vorne Freiraum ist.<

Mosai schwieg.

>Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich zu sagen habe, versucht zu entscheiden, abzuwägen, doch es wollte mir nicht gelingen.<

>Und doch bist du hier.< murmelte die Stimme ausdruckslos.

>Ich bin hier.< stimmte die Chorr zu und nickt mehr zu sich als zu Mosai. >Es soll keine Wenns mehr geben, keine Aber und keine Zweifel mehr. Es ist zu spät. Ich bin hier und darüber zu grübeln ob ich hätte kommen sollen oder nicht, ist Zeitverschwendung. Es lässt sich nicht mehr ändern. Die Konsequenzen werde ich tragen.<

Daraufhin war es ewig still, sodass Chori glaubte sie wäre aus ihrer Existenz gefallen und in ein vollkommenes Nichts getaucht.

>Hm< hallte es dann endlich als tiefes Brummen durch die Grotte. >Das Attribut Psyche ist tückisch. Es verhilft zu Macht in und jenseits des Krieges, es hat unglaubliches Potenzial. Warum die Geist-Spieler dann nicht siegen, fragst du dich? So mächtig dieses Attribut auch ist, es setzt einen gewissen Hang zum Wahnsinn voraus, Wahnsinn geht Hand in Hand mit meiner Kunst. Du wirst es sehen, junge Maid, war es doch bereits Wahnsinn überhaupt Audienz bei Mosai zu ersuchen.<

>Ich verstehe nicht ganz.< stotterte das Mädchen und wandte trotz der Finsternis den Kopf suchend umher. Mosai stand dicht vor Chori, auch wenn sie es nicht sehen konnte, spürte sie dennoch seine Präsenz. Diesmal wahrhaftig und als der Göttliche seinen Arm ausstreckte und ihr die Hand auf den Kopf legte, zuckte das Mädchen unter der physischen Berührung zusammen.

>Du wirst verstehen lernen müssen, kleine Maid. Ich sehe Mut und Kampfeswillen in deinem Herzen. Dein Erscheinen wird eine Reihe an Handlungen einleiten und was werden mir die anderen danken.< lachte Mosai tief und langsam.

Chori blinzelte in die Dunkelheit und widerstand dem Drang unter der fremdartigen Hand wegzutauchen. Sie verstand nicht ganz, wusste nicht einmal was sie fragen sollte, wenn sie denn erkennen würde, was sie nicht verstand. Doch Zeit zum Antworten blieb ihr auch keine denn schon im nächsten Moment war die Hand Mosais von ihrem Haupt verschwunden und zwei Finger berührten sie keine zwei Lidschläge später an der Stirn.

>Und somit eröffne ich meinen Zug.< wisperte die tiefe Stimme des Göttlichen. lachte nur spitz auf, ehe er die Sense nahm und einen einzigen gewaltigen Satz nach hinten machte und wieder mit der Dunkelheit verschmolz.

Schwer atmend stand das Mädchen in der Höhle und lauschte. >Habe ich ... bestanden?< flüsterte sie und obwohl die Grotte riesig war, würde der Göttliche sie dennoch hören.

>Weiß nicht< schnitt es klar und scharf durch die Luft und in einem fast schon einschläfernden Raunen fuhr Mosai fort >Sag du es mir, du bist doch jetzt die Maid des Verstands.<
Und damit war es zu Ende. Ein Gefühl, welches Chori die ganze Zeit über verspürt hatte, verließ sie mit einem Mal und sie wusste, dass der Göttliche sie verlassen hatte. Ob für immer oder nur auf Frist, wusste sie nicht, aber es spielte auch keine Rolle.

Merkwürdig zufrieden und klar im Kopf richtete sich das Mädchen auf und atmete einmal tief ein, ehe sie sich auf dem Absatz umdrehte und gezielten Schritts den Weg zurück durch das Grab der Nirin hinauf in ihre Heimat nahm.

Eine Fackel brauchte sie nicht mehr, sie kannte den Weg, denn das erste Mal in ihrem Leben sah sie.

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