Kapitel 11: Verwirrung und Planänderung
Michael
Kalypso war überhaupt nicht davon begeistert, auf einen Einsatz gehen zu müssen. Meine Versicherung, dass ich völlig ihrer Meinung war, beruhigte sie bedauerlicherweise nicht. "Moment, du bittest mich darum, bei einem Einsatz teilzunehmen, an dem du auch nicht teilnehmen willst?" "Es ist kompliziert.", sagte ich. "Es ist nicht so, dass du musst, im Gegensatz zu mir, aber Athene hat gesagt, dass die Olympier dich früher oder später auf einen Einsatz schicken werden, weshalb es nicht schlecht wäre, wenn du es jetzt machst.", sagte ich.
"Erst verbannen sie einen für einige Jahrtausende auf eine Insel und sobald man von dort runter ist, verlangen sie von einem, dass man Dinge für sie erledigt." Sie seufzte und ihre Schultern sackten nach unten. "Von mir aus. Ich bin dabei, aber nur, weil du ein Halbtitan bist und weil ich deinen Vater kenne." "Du kennst meinen Vater?", fragte ich überrascht. "Natürlich. Er ist mein Grossonkel. Mein Vater ist Atlas und sein Vater war Iapetos. Okeanos ist dessen Bruder.", antwortete sie. "Also, wenn ich Okeanos Sohn bin, zu was macht uns das?", fragte ich. Sie legte ihre Hand an ihr Kinn und überlegte. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, ich bin deine Nichte 2. Grades." "Stimmt. Hier sind ja die meisten miteinander verwandt. Ich muss ein bisschen mehr darüber nachdenken. Ist ganz interessant."
Ich rieb meinen Hinterkopf. "Ich denke, wir müssen nun zu Rachel und sie nach einer Profezeiung fragen." "Genau.", bestätigte sie und wir gingen zur Höhle, in der Rachel sich normalerweise aufhielt. So habe ich es jedenfalls gehört, ich sehe sie nicht besonders häufig. Rachel sass ausserhalb der Höhle auf einem Stuhl und malte gerade das Camp. "Hi.", sagte sie ohne aufzublicken. "Öh, hi. Ich habe da diesen Einsatz und ich bräuchte eine Profezeiung dafür. Also... könntest du mir eine Profezeiung geben?"
"Klar.", sagte sie und stand auf. Sie nahm eine Videokamera hervor und gab sie mir. "Sobald meine Augen grün werden und der Rauch auftaucht, aktiviere die Kamera und nimm alles auf. Frage mich nach der Profezeiung, dann sollte es von alleine kommen." "Ok, Rachel, ich bitte um eine Profezeiung." Ich wartete, aber nichts passierte. Rachel selbst sah ebenfalls verwirrt aus. "Normalerweise hätte sie schon lange kommen müssen." "Gibt es vielleicht keine Profezeiung?", fragte Kalypso. "Das wäre mir noch nie passiert.", sagte Rachel. "Phoibe ist es passiert. Schon damals wurden Profezeiungen verkündet. Es gab seltene Fälle, bei denen keine Profezeiung kam, obwohl eine verlangt wurde.", erklärte Kalypso.
"Wir sollten zu Chiron gehen. Der kann uns sicher sagen, wie es weitergehen soll.", meinte Rachel. "Einverstanden.", sagte ich und wir liefen los. Beim Hauptgebäude fanden wir Chiron draussen auf der Veranda. "Chiron, es gab ein Problem mit der Profezeiung.", sagte Rachel. "Ein Problem mit der Profezeiung?" "Ja, es kam nähmlich keine." "Keine Profezeiung? Das ist äusserst ungewöhnlich.", meinte Chiron und er sah mich an. "Macht es viel für dich aus, wenn du ohne Profezeiung auf einen Einsatz gehen musst?"
"Nein, sicherlich nicht. Ich denke, ich ziehe es sogar vor ins Unbekannte zu stürzen, anstelle ein Rätsel zu bekommen, dass alles mögliche bedeuten könnte.", meinte ich und er nickte. "Ich nehme an, Kalypso wird dich begleiten. Weisst du bereits, wen du als drittes Mitglied haben willst?" Bevor ich verneinen konnte, rief Jemand besonders enthusiastisch: "Ich. Ich. Ich will. Ich will. Nimm mich. Ich will dabei sein. Ich will mitkommen." Wir sahen in die Richtung, aus der gerufen wurde und ein Junge rannte auf uns zu, während er wie wild mit seinen Armen fuchtelte. Chiron musste lächeln, Kalypso klatschte ihre Hand gegen die Stirn und Rachel sah einfach in seine Richtung.
Als er bei uns ankam gab er Kalypso einen kurzen Kuss und sagte: "Guten Tag, Sonnenschein.", bevor er sich an mich wandte. "Commander Werkzeuggürtel meldet sich zum Dienst.", sagte er und salutierte mit einem schiefen Grinsen. Währenddessen war mein Hirn gerade dabei, sich wegen überlastung auszuschalten. Dieser Typ strahlte für mich nichts anderes als pure Verwirrung aus. Glücklicherweise half Kalypso mir aus der Patsche. "Leo, du verwirrst ihn. Beruhige dich und stelle dich anständig vor."
"Ja M'am.", sagte er. "'Tschuldige, das ist einfach meine Art. Ich bin Leo. Wir haben uns, glaube ich, ab und zu letztes Jahr im Camp gesehen. Ich habe von deinem Einsatz in den Süden gehört und da meine wunderbare Freundin beim Einsatz dabei sein will, komme ich Mal mit." "Ähm... cool. Danke.", sagte ich, nachdem ich mich wieder etwas gefasst hatte. "Kein Problem. Ich kenne mich im Süden aus und ich habe auch ein Transportmittel, damit wir schnell dorthin kommen. Wo auch immer 'dorthin' sein wird."
"Wir müssen nach Mexiko und dann suchen wir einfach.", sagte ich. "Ah, un país hermoso.", sagte er. "Was heisst das?", fragte Kalypso. "Ein schönes Land.", übersetzte Leo. "Also, zurück zum Transportmittel, was für eines ist es?", fragte ich. "Ich habe einen fliegenden Bronzedrachen. Damit kommen wir innerhalb eines Tages zur Grenze." 'Schon wieder fliegen?', dachte ich mir. Naja, ich hatte es das vorherige Jahr geschafft, also würde ich es auch ein zweites Mal machen können.
"Ich denke, ihr solltet euch noch für einen Tag vorbereiten können und dann werdet ihr morgen Abend mit dem Einsatz starten können.", sagte Chiron und wir nickten. Das wäre mehr als genug Zeit, um alles nötige zu packen und Zuhause anzurufen, damit sie wussten, dass ich auf einem Einsatz sein würde. Laura würde so etwas von durchdrehen.
Zeitsprung, gesponsert von Kronos Enterprise
Ich packte gerade meinen Rucksack, damit ich morgen nicht mehr würde packen müssen. Jessica kam in die Kabine und kam zu mir. "Brauchst du Hilfe beim packen?", fragte sie. "Tut mir leid, ich bin gerade fertig geworden." Ich schloss den Rucksack, legte ihn unters Bett und atmete schwer aus. "Du magst es nicht, auf den Einsatz gehen zu müssen, oder?", fragte sie. "Was denkst du?", fragte ich. "Ich muss auf einen Einsatz in Mexiko, mit zwei Leuten, die ich kaum kenne und eine davon ist... seltsam. Wäre Richard wenigstens dabei. Dann würde ich mich um einiges besser fühlen."
"Das kann ich verstehen.", sagte sie. "Er hat diese Präsenz. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich in seiner Gegenwart sicher fühle oder nicht, aber sie ist eindeutig vorhanden. Fast so, als wäre er ununterbrochen in Alarmbereitschaft. Er weiss, wie er reagieren muss und er kann verdammt viel wegstecken. Er und ich haben ein bisschen miteinander geredet und er erzählte mir von seinem Stunt, wegen dem er ins Krankenhaus musste." Sie stockte kurz und schien zu überlegen. "Jetzt, wo ich darüber nachdenke, ich glaube er hat mir gar nicht gesagt, was der Stunt war, der ihn ins Krankenhaus brachte." Ich musste kichern. "Ja, er sagt Niemandem, was der Stunt war, der ihn ins Krankenhaus brachte. Er sagt immer, wir halten ihn auch so schon für verrückt genug, da braucht er uns nicht noch davon zu erzählen." "Ach so.", meinte sie. "Ja, das kann ich mir bei ihm schon vorstellen. Um dich wegen deinem Einsatz zu beruhigen, Leo mag zwar seltsam sein, aber er macht seine Sache gut. Und Festus, sein Feuerdrache hat eine Menge Feuerkraft." Ich nickte. Es würde schon funktionieren.
Richard
Als die meisten Camper beim Lagerfeuer waren, ging ich zur Hermeskabine. Ich öffnete die Tür und knipste das Licht an. Niemand war hier. Gut so. Ich brauchte keine Leute, die sahen, was ich jetzt tun würde. Ich ging zu meinem Bett, warf die Bettdecke zurück und strich über die Matratze, um nach möglichen Fallen zu suchen, die die Hermeskinder platziert haben könnten. Nach dem Begrüssungszwischenfall letztes Jahr war zwar nichts mehr vorgefallen und ich hatte nie gesehen, dass sie andere Bewohner ihrer Kabine verarschten, aber sicher war sicher. Als ich sicher war, dass keine Gefahr bestand, sass ich auf mein Bett und nahm meinen Rucksack darunter hervor. Ok, ich hatte das meiste nicht ausgepackt und das Restliche würde ich schnell wieder im Rucksack haben.
Ersatzkleidung, Fallschirme, Ersatzmesser, Wasserflaschen, Snacks, Geld, Handy, Revolver mit Munition und Erste Hilfe Ausrüstung. "Packst du für den Samstag?", fragte eine Stimme plötzlich und ich fuhr herum. Percy lehnte sich gegen den Türrahmen und sah zu mir. "Genau.", antwortete ich. "Du packst ganz schön viel, dafür, dass du nur für einen Tag weg bist.", meinte er. "Ich will auf alles vorbereitet sein.", erwiderte ich.
"Du wirst gar nicht Fallschirmspringen gehen, oder? Du wirst Michael folgen.", sagte er nun. Ich war nicht wirklich überrascht, dass er es herausgefunden hatte. "Ja, ich werde ihnen hinterherreisen. Michael hat bereits genug durchmachen müssen. Ich werde ihn bei diesem Einsatz unterstützen, ob es den Göttern gefällt oder nicht. Ausserdem würde Laura mich umbringen, wenn ich es nicht tue." Percy blieb still, während er mir beim packen zusah. "Ich kannte Jemanden, Luke. Ein Sohn des Hermes, der zu Kronos übergelaufen war. Er hat einmal gesagt, 'Wir sind nur Schachfiguren der Götter.' Das erinnert mich gerade an ihn. Sie haben mit Michael einen Zug gemacht, den Niemand wirklich befürwortet, aber es liegt ausserhalb unserer Macht."
Er schwieg wieder für eine Minute. Dann sagte er etwas, dass ich nicht erwartet hatte. "Ich finde es eine gute Entscheidung. Dass du Michael folgst. Ich habe es selbst auch schon getan." "Wirklich?", fragte ich. "Ja, ich folgte einem Einsatz, bei dem ich nicht dabei sein durfte, um Jemanden zu retten, der entführt worden war. Ich verstehe, wieso du es tust. Keine Sorge, ich werde Niemandem davon erzählen. Hast du es Michael gesagt?" "Nein, ich habe es ihm nicht gesagt. Ich will ihm keine falsche Hoffnung machen, falls etwas dazwischenkommt." Percy nickte. "Gute Entscheidung. Wie willst du ihnen überhaupt folgen? Mit Güterzügen?" "Nein, ich werde fliegen. Ich werde am Morgen das Camp verlassen, so als ob ich zum Fallschirmspringen gehen will, gehe nach New York zu einem Flughafen, besorge mir ein Ticket, wohin, das werde ich noch herausfinden und dann werde ich dort einfach nach ihnen suchen."
"Wie willst du sie finden? Sie könnten an allen möglichen Stellen sein.", fragte Percy mich nun. "Ich habe meine Wege und Methoden. Ich werde sie finden. Und wenn nicht, dann werde ich nicht weit hinter ihnen sein."
10.11.2019
OMFGs, Buch 1 hat 1000 Reads. Danke Leute.
Was haltet ihr von diesem Kapitel? Ich mochte es. Ich hoffe einfach, dass es mir gelingen wird, Leo gut zu schreiben. Das nächste Kapitel wird sehr interessant werden und ich freue mich wirklich darauf, es zu schreiben.
So es gibt etwas, dass ich euch noch zeigen muss. Und zwar habe ich ein neues Haustier:
WARNUNG: Manche Personen könnten sich von diesem Tier angeekelt fühlen, falls dem so ist, überspringt die Bilder einfach.
Ich habe eine Kornnatter als Haustier. Ich wollte schon immer eine Schlange als Haustier und letzte Woche habe ich endlich eine gekauft. Meine Familie und andere Leute, denen ich davon erzählt haben, waren ziemlich zwiegespalten wegen dem. Die eine Hälfte war dafür, die andere dagegen.
Jetzt ratet Mal, wie ich sie genannt habe. Ich habe sie tatsächlich Cody genannt. Nach der Kornnatter in dieser Geschichte. Ich dachte mir einfach, wieso nicht und habe es dann so gemacht. Cody ist noch ein Jungtier, wird also noch um einiges grösser werden. Es ist momentan einfach ein wenig problematisch, da ich zuerst geplant hatte, ein ausgewachsenes Exemplar zu besorgen und jetzt habe ich ein riesiges Terrarium, in dem es viele Versteckmöglichkeiten für eine so kleine Schlange gibt. Ansonsten finde ich es toll.
Was haltet ihr von Schlangen? Findet ihr sie faszinierend oder eklig?
Bis zum nächsten Mal
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