Sommerferien
Disclaimer : nichts gehört mir, nur die Idee der Story ist meine eigene. Personen und Orte gehören alle der wundervollen Joanne K. Rowling
Pairing : Harry Potter x Tom Marvolo Riddle
Dank der neuen Richtlinien von Wattpad vom 15.04.2024 ist diese Geschichte nun zensiert. (Und das nur hier auf Wattpad) weitere Infos auf meinem Profil.
Falls die Story einfach weg sein sollte, hab ich wohl etwas übersehen, was ich noch hätte löschen sollen.
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Der- Junge- der- einfach- nicht- sterben- wollte lag mit fast geschlossenen Augen auf der alten Matratze, welche er gütiger Weise als Bett benutzen durfte und die in seinem kleinen Zimmer auf dem Boden lag. Er konnte sie vor Erschöpfung kaum offen halten und die erlösende Schwärze drohte ihn in die Tiefe zu ziehen.
Das Atmen fiel ihm mit jeder Minute schwerer. Er hatte die Befürchtung, dass mindestens eine Rippe gebrochen sein musste und sich in seine Lunge bohrte. Außerdem sah sein Rücken bestimmt mal wieder extrem schlimm aus, er spürte das Blut regelrecht aus den tiefen Striemen laufen, die sein Onkel Vernon ihm mit einem Gürtel zugefügt hatte, bevor er zu einem Stock griff. Dieser war wohl dieses Mal für die gebrochenen Rippen verantwortlich. Er hatte es mal wieder nicht geschafft die lange Liste an Aufgaben vollständig abzuarbeiten, die seine Tante ihm in der Früh in die Hand gedrückt hatte. Er hatte zuerst das Frühstück für die drei Dursleys zubereitet und sich dann an die erste Aufgabe gemacht. Aber es waren mal wieder einfach zu viele gewesen, um sie alle an einem Tag schaffen zu können. Und so hatte er die zu erwartende Strafe für sein Versagen über sich ergehen lassen müssen.
Es waren Sommerferien. Sein fünftes Schuljahr war zu Ende und sein Pate Sirius Black gestorben. Seinetwegen. Er war an dem Tod seines Paten schuld. Nur weil er auf Voldemorts Trick mit der falschen Vision reingefallen war. Nur weil er Hals über Kopf ins Ministerium gestürmt war, um ihn zu retten, ist er letztlich gestorben, durch einen Avada Kedavra den Bellatrix Lestrange gesprochen hatte. In dieser Nacht war wohl auch ein Teil von ihm gestorben. Sirius war der Einzige gewesen, dem Harry etwas bedeutet hatte, dem aufgefallen war, wie schlecht es dem Ausgewählten nach den Sommerferien immer ging. Wie abgemagert und zerschunden sein Körper war. Wie er litt und all seinen Schmerz und Kummer hinter einer perfekten Maske versteckte. Und Sirius war der Einzige, dem Harry sich anvertrauen konnte. Der ihn immer wieder aufbaute und Mut machte. Der ihm wie ein Vater und bester Freund zugleich war. Nun hatte er niemanden mehr.
Doch das alles spielte jetzt sowieso keine Rolle mehr. Es ließ sich nicht mehr ändern. Und mit jedem weiteren Zusammenbruch, den sein Onkel durch die Misshandlungen verursachte, starb ein wenig mehr seiner Lebensfreude. Es flossen immer weniger Tränen und Schmerzenslaute gab er schon lange keine mehr von sich. Erst recht nicht mehr seitdem Harry nun von Dumbledore persönlich trainiert und auf den bevorstehenden Krieg vorbereitet wurde. Es waren die schlimmsten Wochen seines Lebens, die er bis jetzt ertragen musste. Denn auch der Schulleiter war nicht der nette Großvater, der er immer vorgegeben hatte zu sein. Was er nun schmerzlich feststellen musste. Nicht mehr seit diesem Sommer und davor hatte er wahrscheinlich einfach eine perfekte Maske getragen. Nun mussten sein Körper und seine Seele nicht nur die Misshandlungen seiner Muggelverwandten verkraften, sondern auch noch die Folter des Direktors. Zweimal die Woche kam dieser im Haus der Dursleys vorbei, nahm ihn mit in den Keller und ‚härtete ihn für den bevorstehenden Kampf' ab. Er brachte ihm verschiedene Flüche bei, verlangte von Harry sich ihm im Duell entgegenzustellen, die Flüche, die ihn dabei trafen selber zu lösen und zwischen den Duellstunden legte der Schulleiter den Cruciatus- Fluch auf den Jungen. Nur um ihn ‚abzuhärten' natürlich. Die ersten Male hatte sich der Grünäugige noch die Seele aus dem Leib geschrien, hatte sich auf dem Boden unter Höllenqualen gewunden und erst die erlösende Ohnmacht hatte ihn befreit. Doch mit jeder Woche die verging, hielt er die Schmerzen des unverzeihlichen Folterfluches länger aus, ohne ohnmächtig zu werden. Die Schreie verstummten und die Tränen versiegten. Seinem Onkel hatte er all die Jahre nie den Sieg gegönnt ihn schreien zu hören, doch nun kam ihm nicht einmal mehr bei einem Folterfluch ein Laut über die Lippen.
Es war nur zwei Tage her seitdem sein Schulleiter ihn mit einem triumphierenden Glitzern in den Augen gemustert und alleine mit seinen Wunden im Keller zurückgelassen hatte. „Du hast dich gut gemacht in diesen letzten 11 Wochen mein Junge. Du weißt, dass das alles notwendig ist um in einem bevorstehenden Kampf gegen Voldemort bestehen zu können, nicht wahr. Wir sehen uns in vier Tagen das letzte Mal vor Schulbeginn.... ich bringe dich in den Fuchsbau damit du mit den Weasleys zusammen deine Schulsachen besorgen kannst!", waren seine letzten Worte gewesen und den Wahnsinn in dessen Augen würde er wohl nie wieder vergessen können.
Nur noch ein paar Tage bis er aus dieser Hölle entkommen und die letzten eineinhalb Tage bei den Weasleys verbringen würde. Ein kaum sichtbares Lächeln schlich sich auf seine Lippen, bevor ihn endlich diese gnädige Dunkelheit umgab.
Sie hatten es nicht geschafft, ihn zu brechen ... zumindest nicht ganz.
In den restlichen vier Tagen, bis es endlich so weit war und Dumbledore ihn zu den Weasleys bringen würde, erholte sich Harrys Körper zumindest ein wenig von den Verletzungen, nachdem er den letzten Heiltrank genommen hatte.
Zum Glück hatte er vor der Heimreise mit dem Hogwarts-Express noch einige Heiltränke aus dem Krankenflügel mitgehen lassen. Ohne diese hätte er wohl die letzten Wochen nicht überlebt. Vernon bestrafte ihn zwar durch Schläge mit dem Gürtel und Ohrfeigen, doch zumindest brach er ihm nicht erneut irgendwelche Knochen. Seine Seite mit den gebrochenen Rippen war, auch noch nachdem er den Heiltrank eingenommen hat sehr empfindlich. Wie froh er doch darüber war dieses grauenvolle Haus bald wieder verlassen zu können. „Wie weit bist du mit dem Unkraut zupfen du Freak?!", kam es von einer pferdegesichtigen Frau, die gerade mit einem kühlen Getränk, welches sie in der Hand hielt und auf ihren Sohn zu lief. Dudley, der dicke Sohn der Familie Dursley saß gerade im Pool unter einem Sonnenschirm und grinste Harry böse an, der eh schon mit seinem Kreislauf zu kämpfen hatte. „Die Missgeburt gibt sich gar nicht wirklich Mühe, Mom. Vielleicht sollte Dad ihm Beine machen, denn so schafft er seine Aufgaben nie und nimmer!"
Harry wollte gerade etwas erwidern, als es an der Tür klingelte. „Nimm endlich deine Beine in die Hand du fauler Bengel und mach die Tür auf!", keifte ihm seine Tante ungehalten entgegen und Harry versuchte, so schnell auf die Beine zu kommen, wie es sein Kreislauf zuließ, eilte ins Haus und ging die Haustüre öffnen. „Ahh.. Hallo mein Junge. Nun ... hast du schon gepackt?! Ich habe leider nicht den ganzen Nachmittag Zeit!", kam es auch schon von Dumbledore, kaum dass die Türe ganz offen war. Der Auserwählte hatte ziemlich mit seiner aufgesetzten Maske des freundlichen Jungen zu kämpfen, denn seine Gesichtszüge wollten sich zu einer wütenden Grimasse verziehen. Dieser hinterhältige zitronenbonbonlutschende alte Bastard ... doch er beherrschte sich mit der gesamten Selbstbeherrschung, die er aufbringen konnte, zwang sich zu einem krampfhaft aufgesetzten Lächeln und grüßte so freundlich, wie es ihm nur irgendwie möglich war, „... guten Tag Professor. Kommen sie doch rein. Ich hole meine Sachen.", trat dann einen Schritt zurück, drehte sich um und verschwand zuerst nach oben, um das Fotoalbum seiner Eltern zu holen, und nutzte diese Zeit um sich wieder etwas zu sammeln. Er musste dieses Spiel mitspielen und den braven Jungen mimen, der verstand, warum man sein Leben zur Hölle machte und ihn aufs Schlimmste quälte, denn Dumbledore war nun mal der Einzige, der ihn von hier wegbringen konnte. Er musste seine Maske des naiven Jugendlichen weiter tragen und dem Alten heile Welt vorgaukeln, auch wenn diese bereits in tausend Scherben zersprungen war und er einen Brechreiz unterdrücken musste, wenn er nur an diesen manipulativen alten Kauz dachte.
Er hatte es genossen, ihn zu foltern ... aber seine Zeit würde kommen ... dann würde er diesem Bastard alles heimzahlen. Nachdem er das Fotoalbum unter einer Diele hervorgezogen hatte, Hedwig, seine wunderschöne Schneeeule und treue Gefährtin hatte er dieses Mal in weiser Voraussicht in Hogwarts gelassen, nachdem das Walross von einem Onkel sie letzten Sommer fast umgebracht hatte, ging er wieder nach unten in den Flur. Dort zog er seinen Schulkoffer inklusive Inhalt und Zauberstab aus der Kammer unter der Treppe, die von Dumbledore mit einem einfachen Zauber geöffnet wurde. Sein Onkel hatte am Anfang der Sommerferien, nachdem sie vom Tod seines Paten erfahren hatten, und nun wussten, dass kein Massenmörder mehr den Freak schützte, den sie beherbergen mussten, versucht, seine kompletten Sachen zu verbrennen. Doch es hatte nicht funktioniert. Harrys Schulsachen wollten einfach nicht in Flammen aufgehen und so hatte das Walross sie mit hochrotem Kopf in den Schrank unter der Treppe, welcher so viele Jahre sein Zimmer gewesen war, geschmissen und eingesperrt.
Petunia war in der Zwischenzeit im Türrahmen zum Flur aufgetaucht und sah den zwei Zauberern mit verschränkten Armen und angewidertem Gesicht zu. Harry blieb mit seinen Sachen neben seinem Direktor stehen und wartete. „Fertig ?!", fragte dieser mit dieser unüberhörbar gezwungenen ruhiger Stimme und schaute auf seinen Schüler. „Ja Sir.", Harry nickte und atmete einmal tief durch. „Gut.", Dumbledore verkleinerte den Koffer, legte seine Hand dann auf Harrys Schulter und sah zu Petunia, „Mrs. Dursley.. Danke, dass sie ihren Neffen wie vereinbart diesen Sommer wieder aufgenommen haben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."
Der 16-Jährige spürte das Vertraute ziehen hinter seinem Bauchnabel und hatte das Gefühl durch einen engen Schlauch gequetscht zu werden. Dann schlugen seine Füße auch schon wieder auf festem Boden auf. Hätte der Schwarzhaarige etwas in seinem Magen gehabt, hätte er sich spätestens jetzt übergeben. Doch so kam nichts. Als er sich etwas erholt hatte und sich aufrichtete, blickte er auf das große schiefe Haus der Weasleys. Welches so aussah, als würde es jeden Moment zusammenbrechen.
Der alte Sack hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und ging auf das Gartentor zu, als Harry wütend schnaubte und sich ebenfalls in Bewegung setzte.
Drinnen im Haus angekommen, dauerte es nicht lange, bis er in eine rippenbrechende Umarmung einer glücklich strahlenden etwas molligeren Frau mit roten Locken gezogen wurde und musste sich heftig auf die Unterlippe beißen, um nicht schmerzerfüllt auf zu stöhnen.
Er war noch alles andere als in einem annehmbaren Zustand.
„Oh mein lieber Junge. Schön dass du endlich da bist. Wir haben schon auf deine Ankunft gewartet..", sagte sie immer noch strahlend, packte ihn mit beiden Händen an den Schultern und sah ihm dabei in das hoffentlich nicht mehr schmerzverzerrte Gesicht. Doch Molly Weasley schien nichts aufzufallen und richtete ihren Blick einfach, nun doch etwas wütend, auf den Schulleiter, „Professor Dumbledore.... sie hätten den Jungen ruhig etwas früher bringen können. Sie wissen dass wir ihn gerne bei uns haben!"
Doch dieser antwortete nur mit seiner großväterlichen ruhigen Stimme, die bei Harry beinahe den Würgereiz auslöste, „Molly meine Liebe, sie wissen doch, das Harry in den Ferien nur bei seinen Verwandten wirklich sicher ist. Mehr wie diese zwei Tage sind wirklich nicht möglich, so leid es mir tut... es ist einfach zu gefährlich. Jetzt da Voldemort zurück ist noch mehr. Ich sehe die Kinder in zwei Tagen in Hogwarts! So... es tut mir leid meine Liebe... aber ich muss auch schon wieder los. Wir sehen uns zum nächsten Ordenstreffen gleich nach Schulbeginn."
Damit drehte sich der alte Mann um und verschwand. Mrs Weasley runzelte noch kurz die Stirn, drehte sich dann jedoch wieder lächelnd zu ihm um. Diese Ruhe hielt jedoch nur noch einen kurzen Augenblick an, dann hörte Harry auch schon das hektische Getrappel auf den Stufen, als die Weasley Kinder nacheinander aus ihren Zimmern und die Treppe herunter gestürmt kamen, dicht gefolgt von einer ebenso lächelnden Hermine Granger. „Harry... Oh Harry... schön dass du endlich da bist. Mom hat versucht Dumbledore zu überzeugen, dich schon früher zu uns zu bringen. Doch er hat gesagt es ginge nicht!", kam es aufgebracht von der jüngsten Weasley. Die ihm auch schon kurz nachdem sie geendet hatte, um Luft zu holen, um den Hals fiel. „Hi Gin..", antwortete der Auserwählte leise und strich ihr kurz sanft über den Rücken. Dann löste er ihre Arme, schob sie ein paar Zentimeter von sich weg und lächelte sie an, „... jetzt bin ich ja da."
Nach Ginnys stürmischer Begrüßung folgte noch eine etwas ruhigere von den Zwillingen Fred und George, Ron und Hermine. Die ihn ebenso wie Gin, allerdings in eine zurückhaltendere, Umarmung zog, während seine Freunde ihm auf die Schulter klopften. Harrys Gesicht zierte ein kleines Lächeln, als er sie ebenfalls begrüßte und sich dann auf Mollys Bitte hin auf einen der Küchenstühle setzte. Die ältere Frau hatte bereits einen Kuchen, den sie natürlich schon am Vormittag für Harrys Ankunft gebacken hatte, auf den Tisch gestellt. Deckte mit einem Schlenker ihres Zauberstabes den Küchentisch und legte dem Schwarzhaarigen freudestrahlend ein großes Stück auf den herbeischwebenden Kuchenteller. Der Grünäugige bedankte sich höflich und lauschte den ausgelassenen Gesprächen der Familie. Zwischendurch erkundigte er sich über Fred und Georges neu eröffnetes Geschäft. Sie hatten ihren Traum verwirklicht und mit Harrys Hilfe, der ihnen den Gewinn des Trimagischen Turniers überlassen hatte, einen Scherzartikelladen eröffnet. Er freute sich ehrlich für die beiden. Er mochte die Zwillinge sehr und gönnte ihnen den Erfolg von ganzem Herzen.
Doch als er die immer lauter werdende und quengelnde Stimme seines besten Freundes hörte, beendete er das Gespräch mit den Zwillingen und versuchte herauszufinden, was mit Ron los war. „Aber Mom.... komm schon... bitte... bitte bitte bitte. Wir haben doch auch heute noch genug Zeit um in die Winkelgasse zu reisen. Wir brauchen doch nicht lange um unsere Schulsachen zusammenzusuchen. Dann haben wir morgen noch einen ganzen Tag um etwas zu unternehmen ... bitte Mom ... komm schon."
Mrs Weasley zeigte mit der Kuchenschaufel genervt auf ihren jüngsten Sohn und versuchte wohl gerade, einen guten Einwand zu finden. Doch sie konnte einfach nicht anders, als bei diesem flehenden Dackelblick einzuknicken und nickte schließlich nur schwer seufzend. „Okay ihr Quälgeister ... wir flohen bereits heute in die Winkelgasse. Dann los ... zieht euch um sobald ihr aufgegessen habt." Vor Freude quietschend sprang Ginny von ihrem Stuhl und stürmte dicht gefolgt von Ron die Treppe hoch. Hermine schüttelte nur fassungslos den Kopf und schnaubte leicht wütend über das kindische Verhalten ihres Freundes, während auch sie, begleitet von Fred und George die Stufen hinauf stieg. Harry gluckste leise und leistete Molly weiterhin Gesellschaft. Bis sie schließlich eine Viertelstunde später alle gemeinsam vor dem Kamin im Wohnzimmer standen.
In der Winkelgasse angekommen, trafen sie sich zuerst mit Molly Weasleys Mann, Arthur Weasley, der bereits zusammen mit Kingsley Shacklebolt auf seine Familie wartete.
Schließlich war ein Besuch der Einkaufsstraße zurzeit nicht gerade ungefährlich.
„Ich muss aber vorher noch zu Gringotts. Würden sie mich eventuell begleiten Sir?", sprach Harry an Arthur Weasley gewandt, nachdem sich alle gegenseitig begrüßt hatten. „Natürlich Harry. Komm, dann lass uns gehen. Meine Frau und die anderen werden in Fred und Georges Geschäft auf uns warten." Arthur sah währenddessen zu Molly und Kingsley, die bestätigend nickten und sich auf den Weg zu ‚Weasleys Zauberhafte Zauberscherze' machten.
Harry ging stattdessen Richtung Bank, denn ohne ein wenig Geld konnte er ja keine Schulsachen kaufen. Bei Gringotts angekommen steuerte er gerade einen freien Schalter an, als er bemerkte, wie einer der Kobolde auf ihn zu geeilt kam.
„Mr. Potter Sir. Endlich sind sie da. Wir hatten schon fast befürchtet sie erscheinen nicht mehr rechtzeitig. Kommen sie Mister Potter, der Direktor erwartet sie bereits."
Harry stand wie angewurzelt da, starrte den Kobold mit großen Augen an und brachte nur ein gestammeltes, nicht sehr geistreiches ‚Öhmmm ... Okay' heraus. Sah dann jedoch noch unschlüssig zu Mister Weasley, der nur mit den Achseln zuckte und antwortete,
„... geh ruhig Harry. Ich warte hier auf dich."
Der Gryffindor wandte sich wieder an den Kobold, der geduldig gewartet hatte, „... wie heißen sie denn Sir?"
Der Kobold lächelte und verneigte sich ganz leicht. „Es ist selten, dass jemand nach unseren Namen fragt. Mein Name ist Ragnak Mister Potter."
„Es freut mich Mr. Ragnak."
Der Kobold lächelte immer noch, erwiderte jedoch. „Nur Ragnak, Mr. Potter. Nur Ragnak. Wenn Sie mir nun folgen würden."
Harry erwiderte das Lächeln und folgte dem Kobold zum Büro des Direktors. Anscheinend wurde seine Ankunft in der Bank tatsächlich sofort an den Direktor weitergegeben, denn dieser stand sofort von seinem Stuhl hinter einem Schreibtisch auf, eilte um diesen herum und blieb vor dem 16-Jährigen stehen. „Es freut mich, dass sie hier sind Mr. Potter. Es wurde auch allerhöchste Zeit. Ich habe schon befürchtet, dass sie nicht mehr rechtzeitig zu uns kommen. Mein Name ist Griphook und ich bin der Direktor dieser Filiale."
Der Bankdirektor reichte Harry seine Hand und deutete auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch, auf dem sich der Junge nun niederließ, wären Griphook sich wieder auf seinen Platz dahinter setzte.
„Mr. Potter, sie fragen sich bestimmt warum wir sie so sehnlichst erwartet haben ...", begann der Kobold, während er den Schüler musterte, „ nun.... darf ich Ihnen zuerst eine Frage stellen?"
Harry runzelte die Stirn, nickte jedoch, „natürlich Mr. Griphook."
Der Kobold lächelte, „... nur Griphook, bitte, Mr. Potter. Haben Sie in den letzten Wochen Briefe von uns erhalten? Oder Benachrichtigungen ihres gesetzlichen Vormundes, das Sie doch bitte schnellstmöglich zu uns kommen sollten Mister Potter?"
Harry biss sich leicht auf die Innenseite der Unterlippe und überlegte angestrengt, ob er etwas vergessen hatte, schüttelte dann jedoch den Kopf, „... nein Griphook. Nichts dergleichen! Ich habe einen gesetzlichen Vormund? Wer ist es?", fügte er noch erstaunt hinzu. „So etwas habe ich mir schon gedacht. Professor Dumbledore ist ihr Vormund Mister Potter. Wir haben ihn die letzten Wochen mehrmals angeschrieben und ihn darüber informiert, dass es von äußerster Wichtigkeit ist, dass sie uns einen Besuch abstatten. Es geht schließlich um ihr Erbe Mister Potter."
Harry hatte zuerst große Augen bekommen, verengte sie dann jedoch wütend. So, dieser alte Sack war also sein Vormund, er war also schuld daran, dass er bei diesen magiehassenden Muggel aufwachsen musste, obwohl er es hätte verhindern können. Und hatte ihm so etwas Wichtiges, wie die Regelung einer Erbschaftsangelegenheit nicht weitergeleitet. Harry bebte leicht vor Zorn, zwang sich jedoch zu Ruhe, damit Griphook weitermachen konnte.
„Bevor ich fortfahre Mister Potter ... würden sie sich bitte mit ihrem Blut ausweisen. Damit ich sichergehen kann, dass alles seine Richtigkeit hat!" Harry nickte erneut, schnitt sich mit dem dargebotenen Messer leicht in den Finger und ließ ein paar Tropfen seines Blutes auf ein Pergament fallen. Der Direktor nickte zufrieden, nahm das Messer und Pergament wieder an sich, überprüfte es eingehend und reichte es danach wieder dem Potter. Dieser nahm das Schriftstück an sich und begann zu lesen. Mit jeder Zeile zitterten seine Hände etwas mehr. Er sollte das alles erben? Er, der nie genug zu essen bekommen hatte. Er, der bei seinen Verwandten putzen und kochen musste, seit er ein kleiner Junge war. Der bei jeder Gelegenheit geschlagen wurde. Das war doch nicht möglich ... und was hatte der letzte Name zu bedeuten?! Mit einem traurigen melancholischen Lächeln strich er die Namen Potter und Black nach. Sirius war tot und würde nicht mehr wiederkommen. Als Harry den ersten Schock überwunden hatte, hob er seinen Kopf und blickte zu Griphook, der in der Zwischenzeit ein paar Dokumente heranschaffen hatte lassen, die den Schreibtisch nun gut füllten. Der Kobold hatte einen geschäftsmäßigen Gesichtsausdruck. „Wären sie damit einverstanden, wenn wir zuerst auf die ihnen schon bekannten Erbschaften eingehen und dann auf die für sie unerwarteten zu sprechen kommen, Mr. Potter? Das ganze kann eine Weile dauern, da alles doch recht umfangreich ist."
Harry runzelte leicht die Stirn. „Griphook, wie ist es möglich, dass ich Erbe der Black Familie sein kann, wenn ich doch gar nicht in der direkten Blutlinie der Familie Black vorkomme."
„Lassen Sie mich kurz in den Unterlagen schauen Mr. Potter", antwortete der Direktor. Nach einigem blättern schaute Griphook wieder auf und erklärte. „Ihr Großvater väterlicherseits heiratete Dorothea Black, zweite Tochter aus der Hauptlinie. Daher haben sie Anspruch, der dem von Mister Malfoy gleichkommt. Da sie der Patensohn vom vor kurzen verschiedenen Lord Black sind, wird ihr Anspruch stärker. Außerdem gibt es zusätzlich ein Testament, indem ihnen Lord Black all seine Besitztümer inklusive Ländereien und Titel vererbt."
Harry musste das erst einmal verarbeiten und schluckte betreten. Als er fragte, hatte er nicht damit gerechnet, eine so umfangreiche Antwort zu erhalten. Sirius hatte ihm alles hinterlassen. „Danke, das war sehr ausführlich. Können wir mit dem Potter-Teil beginnen? Ich würde gerne mehr darüber erfahren."
Nickend schaute sich der Kobold auf seinem Schreibtisch um und zog eine dicke Akte hervor, „ sicher Mister Potter. Jetzt möchte ich Ihnen das Testament von ihren Eltern vorlegen", sagte Griphook und reichte die Dokumente hinüber zu Harry, der sie daraufhin aufmerksam durchlas.
Als er fertig gelesen hatte, sah der- Junge- der- lebt zu Griphook und wusste nicht, welchem Gefühl er nachgeben sollte. Trauer, weil seine Eltern nicht da waren, Dankbarkeit, weil seine Eltern so für ihn gesorgt hatten, Ärger, weil Dumbledore darüber wusste und gegen seine Eltern gehandelt hatte, obwohl ganz klar und deutlich festgehalten wurde, dass er nicht zu den Dursleys gegeben werden sollte, Frust, weil er nichts davon wusste. Letzten Endes war es der Ärger und der Frust, der die überhandnahm. Er hatte immer Ungläubiger die Testamente gelesen und explodierte fast vor Wut ... dieser Bastard.
Nachdem Harry sich wieder gefasst hatte, sah er erneut zu dem Kobold und atmete tief durch. „Was hat es mit dem letzten Namen auf sich? Gryffindor?" Harrys Gegenüber lächelte erneut, „ nun Mister Potter. Der Bluttest war eindeutig. Sie sind der letzte lebende Nachfahre Godric Gryffindors. Somit sind sie Alleinerbe. Bedeutet, sie haben Anspruch auf alle Verliese, Ländereien, den Lord Titel und den Namen Gryffindor."
Griphook legte eine kleine Pause ein, damit sein Gegenüber alles verarbeiten konnte. „Genau genommen sind sie Lord Harry James Potter- Black- Gryffindor. Zweifacher Lord. Zweifach deshalb, weil der Titel der Familie Potter in ihrem Fall durch den Titel Lord Gryffindor aufgehoben wird. Durch das Blut ist nur ein Titel möglich. Zumindest wenn sie das Erbe antreten, wenn nicht, erhalten sie den Lordtitel direkt durch ihr Pottererbe. Ihr Titel zweifacher Lord, der Titel Lord Black, ist nur möglich, da er an sie vererbt wurde. Machen sie sich nicht zu viele Gedanken darüber, es ist alles nur eine Formsache.
Es war wichtig, dass Sie zu uns gekommen sind Mister Potter, denn der Anspruch auf ihr Erbe wäre morgen um 8 Uhr verfallen und ihr gesetzlicher Vormund hätte uneingeschränkten Zugriff auf die Verliese erhalten!"
Harry sah den Kobold mit Augen so groß wie Tellern an, „... wollen Sie damit sagen, wenn ich morgen im Laufe des Tages hergekommen wäre, wäre es zu spät gewesen?" Der Kobold lächelte traurig, „... in der Tat Mister Potter. Sie hätten keinen Knut mehr besessen und es wäre nicht mehr zu ändern gewesen! Zum Glück kamen sie ja noch rechtzeitig."
„Ja, zum Glück ...", murmelte Harry, bevor er wieder etwas lauter fragte, „... aber hat Dumbledore als mein Vormund jetzt nicht trotzdem weiterhin Zugriff auf meine Verliese, als mein Vormund?"
Griphook schüttelte mit dem Kopf, „... mit dem Titel eines Lords sind sie bereits mit 16 Volljährig, nicht mit 17 Jahren. Nehmen Sie ihr Erbe an Mister Potter?" Harry nickte und ließ jeweils ein Tropfen Blut auf die Testamente fallen. Der Kobold lächelte, „.... möchten Sie die Auflistung der Verliese inklusive Inhalte und sonstige Besitze sofort in Augenschein nehmen?"
Erschöpft ließ sich Harry in den Sessel sinken und lächelte den Kobold leicht an.
„Nein, ich möchte nur sehen, was an Transaktionen von meinem Konto gemacht wurde und was ich an Ländereien besitze, alles andere würde ich gerne in Ruhe machen."
„Konten, Mister Potter, Konten ... Mehrzahl. Sie besitzen drei Verliese der Familie Potter, ein Familienverlies, ein Verlies das ihre Eltern für sie angelegt hatten und ein Verlies mit Gegenständen. Lord Black gehörten, also nun ihnen, 2 Verliese und Lord Gryffindor besaß vier. Sie besitzen nun 9 Verliese Mister Potter. Deren Inhalt wurde von uns für Sie bereits genau aufgelistet."
Griphook reichte Harry einen Zettel mit einer Zahl. 550 Millionen Galeonen. Harry sah verständnislos zum Direktor. „Sie wollten sich die Liste ja nicht sofort genau durchlesen, aber ich dachte mir, das sie der Wert allein an Galeonen eventuell interessieren würde...", Harry schluckte, „... das alles gehört mir? Hat Dumbledore denn in den letzten Jahren etwas abgehoben?" Griphook nickte erneut. „... in der Tat. Und ja... Professor Dumbledore hat einige Zahlungen veranlasst."
Damit reichte dieser Harry erneut ein Dokument. 250 Galeonen jeden Monat an die Familie Dursley. Von denen er nicht eine gesehen hatte. 7500 Galeonen auf ein privates Konto Dumbledors, ebenso monatlich. 2000 Gallonen pro Jahr an einen Verein für die Arterhaltung gefährdeter Vögel und 1000 Galeonen jeden Monat an seinen Club der Suppenhühner. Und zuletzt noch die paar Galeonen für seine Schulsachen. Harry schnaubte verärgert. So viel Geld ... sein Geld.
„Kann ich was von dem Geld wieder bekommen?"
„Oh, ich vergaß. Wir konnten zwar nichts offiziell machen, haben jedoch die Gelder verfolgt und können einiges wiederbeschaffen, leider jedoch nicht alles. Ich kann jedoch veranlassen, dass das Geld eingeklagt wird wegen Diebstahl und Betrug."
Harry überlegte kurz, „... bitte noch nicht. Aber stoppen Sie bitte jede Überweisung und genehmigen nur noch Abhebungen durch mich. Ich werde mir noch Gedanken dazu machen müssen." Griphook lächelte erneut, „ aber sicherlich Mister Potter. Ich habe hier noch zwei Ringe für Sie."
Der Kobold reichte dem jungen Mann zwei wunderschön gearbeitete Ringe. Einer aus Gold mit roten Rubinen und Verzierungen, der andere Silber mit einem Onyx in der Mitte. „Dies sind die Lord- Ringe, die Siegelringe der Blacks und Gryffindor... das Symbol der Potters ist wie die sehen mit dem von Gryffindor bereits verschmolzen." Harry bestaunte diese und zog die Ringe auf den Ringfinger und den Mittelfinger der rechten Hand. „... und hier ist die gewünschte Liste mit den Anwesen."
Ganz oben stand Gryffindor Castle ... jedoch waren noch einige andere aufgelistet. Darunter auch der Grimmauldplatz Nummer 12 und das Haus in Godric Hollow. Nach einem kurzen Moment sprach der Kobold weiter. „Ihre Ringe dienen als Portschlüssel zu all ihren Häusern wenn sie ihn mit dem Zauberstab antippen und den Ort nennen. Ebenfalls dienen sie als Schlüssel um die Ländereien das erste Mal betreten zu können, zusammen mit einem Tropfen ihres Blutes und der freie Wille. Danach wird das Grundstück den Erben anerkennen und sie als Besitzer immer gewähren lassen. Von da an entscheiden sie darüber, wer ihr Grundstück betreten kann, sowie über alle anderen Angelegenheiten die das Anwesen betreffen."
Harry nickte verstehend und keuchte dann leise, als ihm etwas einfiel, „... danke Griphook. Da fällt mir ein... gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob Zauber auf meinem Stab liegen, der mich, oder meine Magie ortet... oder andere Banne? Ich bin ja jetzt rechtlich gesehen erwachsen und darf offiziell zaubern. Allerdings traue ich Professor Dumbledore nicht mehr über den Weg!"
Der Direktor der Bank runzelte nachdenklich die Stirn. „Wenn Sie mir vertrauen, werde ich alle Zauber und Banne lösen, die ich auf Ihnen oder Ihrem Stab finde." Harry lächelte den Kobold an, nickte und reichte diesem den Zauberstab. Der Direktor nahm den Zauberstab entgegen und fing dann an in Koboldsprache vor sich hin zu murmeln. Es dauerte nicht lange, dann fing der Stab an, in verschiedenen Farben zu leuchten, er sah nur noch verschwommen und fühlte sich seltsam mächtig. Harry schluckte, „Griphook... ich sehe nur noch verschwommen." Mit dem Satz, „... wenn Sie erlauben...", nahm der Kobold Harry die Brille ab und lächelte diesen an, „... nun sind sie frei von Bannen und Zaubern Mr. Potter. Ich muss gestehen, ich bin erschüttert darüber wie viele es waren."
Harry atmete tief durch, „... danke. Ich weiß gar nicht wie ich ihnen danken kann Griphook." Der Kobold lächelte den jungen Lord freundlich an, „... das habe ich gerne für Sie gemacht Mister Potter. Noch eine Sache. Ich muss nun ihren neuen Namen an das Ministerium weitergeben...haben sie sich schon entschieden?"
Harry nickte. „Ja. Lord Harry James Potter- Gryffindor."
Harry stand auf und reichte dem Direktor die Hand. „Auf Wiedersehen und mögen ihre Tage profitabel sein." Der Kobold tat es ihm gleich und antwortete, „ es war mir ein Vergnügen, Ihnen behilflich zu sein und möge ihr Geld fließen."
Damit machte sich Harry auf den Weg zu Arthur Weasley, nachdem er von Griphook noch ein Säckchen voll mit seinem Gold bekommen und einen Verschleierungszauber über die Siegelringe gelegt hatte.
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