Der Tag danach
Als er das nächste Mal leise stöhnend die Augen aufschlug, war es draußen bereits hell. Sonnenstrahlen vielen durch die nicht ganz zugezogenen dichten dunkelgrünen Vorhänge. Sein Körper und vor allem sein Kopf taten ihm immer noch weh. So langsam kehrten auch die Erinnerungen an den gestrigen Tag zurück und er war kurz davor einfach wieder seine Augen zu schließen.
Das einzige Gute an der ganzen Sache war eigentlich nur, dass Harry Potter selber herausgefunden hatte, dass er, Lord Voldemort, dessen Gefährte war.
Und ja anscheinend gar nicht mal so schlecht aufgenommen hatte.
„Guten Morgen Mylord. Wie fühlt ihr euch?"
Tom runzelte die Stirn und drehte seinen Kopf etwas zur Seite. In die Richtung, aus der die Stimme kam. „Hat dir Severus Schmerztränke dagelassen Thorfinn? Meine Glieder schmerzen und von meinen Kopfschmerzen will ich gar nicht erst reden ..."
Nun war es Thorfinn Rowle, der eine Augenbraue nach oben zog.
„Du weißt, dass Severus hier war Tom?" Der dunkle Lord versuchte sich, in eine etwas bequemere Position zu bringen, und verzog dabei etwas das Gesicht, was den Todesser dazu veranlasste, sofort nach einem Trank auf dem Nachtkästchen zu greifen. Er entkorkte ihn und hielt ihn seinem Lord an die Lippen, der ihn auch sogleich, ohne zu murren, vollständig leerte.
Tom seufzte erleichtert, da die starke schmerzlindernde Wirkung fast augenblicklich einsetzte, und richtete sich etwas auf. „Ja. Ich habe mitbekommen das er gestern da war. Und noch ein wenig mehr. Wie spät ist es?"
„Fast Mittagszeit. Was meinst du mit ‚und ein wenig mehr'?"
Tom seufzte und schlug die Bettdecke zur Seite, „... später!"
Kaum hatte Thor begriffen was sein Lord vorhatte, ersetzte ein ungläubiger Gesichtsausdruck den leicht besorgten, „... was hast du denn vor Tom? Du sollst doch im Bett bleiben, dich hat's ganz schön erwischt!"
Der dunkle Lord zog eine Augenbraue nach oben, „... du willst mir doch nicht etwa das Aufstehen verbieten Thorfinn!?... oder!"
Angesprochener schluckte schwer, „... nein ... natürlich nicht .... das würde ich nicht wagen ... aber ..."
Tom schwang seine Beine über die Bettkante, „... wir sind doch auf Gryffindor-Castle ... nicht wahr? Zumindest wenn mir mein Verstand keine Streiche spielt. Also gibt es hier ebenfalls gemütliche Kaminzimmer ... dort kann ich mich ebenso ausruhen wie hier im Bett. Ich werde mich kurz frisch machen und dann bringst du mich dorthin!"
Der dunkle Lord erhob sich langsam vom Bett und nickte zufrieden, als er die leisen Wörter ‚natürlich Mylord', von seinem Anhänger vernahm und machte sich auf in das angrenzende Badezimmer.
Kaum hatte sich die Tür hinter seinem Herrn geschlossen, rief Thor nach Minky, die nur Sekunden später mit dem typischen leisen ‚Plopp' erschien.
„Mister Rowle hat Minky gerufen. Was kann Minky für ihn tun?"
Thorfinn lächelte die Hauselfe freundlich an, „... kannst du mir bitte sagen, wo sich Lord Gryffindor im Moment aufhält Minky?"
Die Hauselfe nickte freudig mit ihrem Köpfchen, „... natürlich Sir. Lord befindet sich zurzeit in der großen Bibliothek."
Der Todesser nickte leicht und dachte einen kurzen Moment nach, bevor er antwortete, „... richte ihm bitte aus, dass mein Lord wach ist, nicht mehr im Bett bleiben möchte und ich mit ihm in die Bibliothek komme."
Die Hauselfe nickte erneut und antwortete, „... Minky wird es ihrem Herrn sofort ausrichten!", bevor sie mit einem erneuten ‚Plopp' verschwand.
Nur ein paar Minuten später ging die Tür zum Badezimmer erneut auf und ein in frische Klamotten gekleideter dunkler Lord trat zufrieden lächelnd auf seinen Anhänger zu.
Harry fuhr sich seufzend mit einer Hand durch die seidigen Haare, nachdem Minky wieder verschwunden war, um dem älteren Schwarzmagier ein leichtes Mittagessen zuzubereiten.
Eigentlich hätte er ja damit rechnen müssen, dass dieser nicht einfach so im Bett liegen bleiben würde.
Mit einem Wink seiner Hand ließ er das Buch, welches er gerade angefangen hatte zu lesen, zurück in das Bücherregal schweben. Stand auf und verwandelt sich in den anmutigen Nachtschattenpanther. Zum Glück war es Thor gelungen ihn noch rechtzeitig über Toms Vorhaben zu informieren.
Mit geschmeidigen Schritten auf vier Pfoten machte sich Harry schließlich auf den Weg zum Kamin, in dem bereits ein loderndes Feuer prasselte und ließ sich auf den weichen Fellen nieder.
Immerhin war er trotz allem immer noch eine Katze. Kaum hatte er es sich auf dem kuschelig weichen Untergrund bequem gemacht, ging auch schon die Tür auf. Sein Professor trat dicht gefolgt von einem wirklich gutaussehenden Lord Voldemort in den Raum und wollte wohl die Sitzgelegenheiten ansteuern, die Harry am nächsten standen. Doch kaum hatte Tom die gigantische Bibliothek betreten, blieb er mit weit aufgerissenen und freudig funkelnden Augen wie angewurzelt stehen und sah sich nach allen Seiten um. Bis seine Augen schließlich auf ihm hängen blieben. Harry hätte gelächelt, wenn es ihm in seiner jetzigen Gestalt möglich gewesen wäre, doch so konnte er einfach nur einen freudestrahlenden dunklen Lord aus Pantheraugen beobachten. Er hatte sich bis zu diesem Augenblick nicht einmal vorstellen können, dass der gefürchtetste Zauberer dieser Zeit bei dem bloßen Anblick einer Bibliothek so glücklich Lächeln konnte wie ein kleines Kind, was seinen Panther leise schnurren ließ. Es war ein toller Anblick. Kaum war ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, hätte er sich jedoch am liebsten eines der Bücher gegen die Stirn geknallt. Die Gefühle, die er diesem Mann gegenüber plötzlich verspürte, machten ihn noch ganz verrückt ... denn einerseits war da sein Menschenverstand, der ihm lautstark entgegen schrie, dass das dort Lord Voldemort war, der Mann, der ihm die letzten Jahre seines Lebens zur Hölle gemacht hatte und auf der anderen Seite wollte sein Panther ihn am liebsten anspringen und als sein Eigentum markieren. Ihn unwiderruflich an sich binden. Einsame Spitze. Und die tolle Aussicht auf zwei Beinen machte es ihm da auch nicht gerade leichter. Mal ganz abgesehen von dem Problem, dass sein Panther seinen Gefährten als diesen für sich bestimmen wollte ... er machte überhaupt keine Anstalten sich auch nur ein bisschen unterwerfen zu wollen. Harry schluckte und schlug sich die Hände gedanklich vor die Augen. Klasse Aussichten ... als würde sich Lord Voldemort ihm unterwerfen.
Das hatte er bei seiner Verwandlung natürlich nicht bedacht. Alle Nachtschattenpanther waren magische unsterbliche Wesen und alle männliche Panther außerdem ausnahmslos dominant. Jackpot. Wie konnte er das bei seiner Wahl des Tieres bloß vergessen ... aber mal im ernst ... wer hätte auch gedacht, dass ausgerechnet Voldemort sein Gefährte sein würde, ganz egal ob dominant oder devot.
Harry seufzte innerlich. Schob den Wunsch, den älteren Zauberer an zu fallen in die hinterste Ecke seines Verstandes und beobachtete ihn dabei, wie sich dieser endlich von dem Anblick seiner Umgebung losreißen konnte und nun auf das Sofa zuging.
Kaum hatte er sich gesetzt, tauchte eine wundervoll duftende Paprika-Safran-Suppe für jeden von ihnen auf dem Tisch auf, was Tom dazu veranlasste die Augenbrauen nach oben zu ziehen. Warf dem Panther aus den Augenwinkeln noch einen fragenden Blick zu und fing schließlich ebenso wie Thorfinn an zu essen.
Was Harry erneut dazu veranlasste zufrieden vor sich hin zu brummen.
So verbrachten sie die nächsten zwei Stunden in stiller Gesellschaft des jeweils anderen.
Nach dem Essen nahm Tom erneut ein paar notwendige Tränke zu sich und hatte sich dann unter den wachsamen Augen des Panthers daran gemacht, die Bibliothek genauer zu erkunden. Bis er es sich nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem Buch wieder auf dem Sofa bequem machte. Es aufschlug und anfing zu lesen. So verging fast eine weitere Stunde, in der Harry tatsächlich fast weggedöst wäre, hätte Tom nicht plötzlich das Buch sinken lassen und das Wort an seinen Anhänger gerichtet.
„Thorfinn. Es wäre gut, meinen inneren Kreis darüber in Kenntnis zu setzen, dass ich wohlauf bin ... ich möchte, dass du nach Riddle Manor apparierst."
Der VgddK-Professor sah überrascht von seinem eigenen Buch auf, „... aber Mylord ... ich denke nicht, dass es ratsam ist, sie alleine hier zurückzulassen."
Tom verzog etwas verärgert das Gesicht, „... wenn du nicht zu meinem inneren Kreis gehören würdest, hättest du dir jetzt den zweiten Crucio eingefangen. Du vergisst, mit wem du hier sprichst ... auch wenn wir unter uns sind!"
Rowle wurde schlagartig etwas blasser und nickte, „... bitte entschuldigt Mylord. Ich habe nicht nachgedacht. Sollen sie erfahren, wo ihr euch derzeit befindet?"
Bei dieser Frage hob Harry schlagartig seinen Kopf und knurrte kaum hörbar. Tom schüttelte jedoch nur den Kopf, „nein. Sie sollen nur wissen, dass es für sie keinen Grund gibt etwas Unüberlegtes zu tun!"
Thor stand auf, verbeugte sich leicht um die Geduld seines Lords nicht noch weiter über zu strapazieren und verließ mit schnellen Schritten die Bibliothek. Tom sah noch eine Weile auf die Tür, durch die sein Anhänger verschwunden war. So wie es aussah ganz in Gedanken, bis er seinen Blick auf den entspannt daliegenden Panther richtete, der ihn aus wachsamen Augen beobachtete. „Danke Harry ..."
Fast augenblicklich schnellte der große Tierkopf nach oben, was Tom leise glucksen ließ. „Du hast doch nicht etwa gedacht, ich wüsste immer noch nicht, wer du bist?"
Harry grummelte leise vor sich hin und der dunkle Lord lächelte sanft, „... keine Sorge ... ich will dir ganz sicher keinen Schaden zufügen. Magst du dich nicht verwandeln? Dann wäre das Gespräch nicht so einseitig."
Doch Harry hatte nicht wirklich Zeit sich Gedanken darüber zu machen, ob er sich zurückverwandeln wollte oder lieber doch noch nicht, denn in diesem Moment flog die Tür auf und seine aufgebrachten Generäle, gefolgt von ein paar Slytherins, stürmten in den Raum. „Harry ... was ist denn passiert?!", wollte Hermine etwas außer Atem wissen, „... die haben uns in der Schule gesagt, dass du für heute entschuldigt bist und Ohhh ..." Sie hielt mitten im Satz inne, als sie wohl erkannte, dass dort auf dem Sofa noch jemand saß und das ganze Geschehen mit hochgezogenen Augenbrauen verfolgte. Als Draco neben ihr plötzlich laut keuchte und nicht der Einzige war, der nach dem ersten Schreck ‚Mylord' flüsterte.
Danach schien es bei jedem der Neuankömmlinge Klick zu machen und jeder, bis auf die Slytherins, zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf den immer noch recht unbeeindruckt aussehenden dunklen Lord.
Ron lehnte sich zu Blaise und flüsterte, „... du meinst doch nicht wirklich mit MyLord, Lord Voldemort ... der dort auf Harrys Sofa sitzt ... oder?!"
Doch der junge Slytherin schluckte und nickte bloß. Was ein fast schon panisch gequietschtes ‚Harry' von Neville Longbottom zur Folge hatte. Der Nachtschattenpanther gab daraufhin nur genervt klingende Knurrlaute von sich, was wohl so viel bedeuten sollte wie ‚ach nee, natürlich weiß ich, wer dort sitzt, also kriegt euch wieder ein', brachte seinen vollkommen entspannten Körper in eine stehende Position, schritt auf seine Freunde zu und ohne Halt zu machen an ihnen vorbei. Was jeden der Schüler ausnahmslos zu verwirren schien.
Von Hermine kam sogar ein leises fragendes „... Harry?!", was dieser mit einem Brummen quittierte und so viel bedeutete wie‚ ihr sollt mit mir mitkommen!', zumindest wurde es von allen so aufgefasst. Sie warfen noch unsichere Blicke zu Harrys Gast und folgten dem jungen Lord schließlich etwas widerwillig aus der Bibliothek.
In dem gemütlich eingerichteten Kaminzimmer auf gleicher Ebene angekommen, ging Harry auf einen Sessel zu, verwandelte sich vor diesem zurück in seine menschliche Gestalt und setzte sich mit einem leisen Seufzen.
Die anderen ließen sich ebenfalls auf den noch freien Sitzgelegenheiten nieder und warteten still auf eine Erklärung.
„Ich bin gestern nach meiner letzten Unterrichtsstunde hergekommen, um endlich abschalten zu können ...", begann Harry seine Erklärung, „... es hat nicht lange gedauert, da wurde mein Panther furchtbar unruhig und irgendwann konnte ich nicht mehr anders als meinen Instinkten zu folgen. Ich bin in einen Kampf vor meinem Manor zwischen Todessern und Werwölfen hineingeraten. Lord Voldemort war, abgesehen von glaub drei Wölfen, die die Flucht ergriffen haben, der einzige Überlebende dank mir. Ich habe ihn ins Schloss gebracht und Dobby aufgetragen Severus Snape ebenfalls her zu bringen, damit er das Leben seines Lords retten kann. Die Wölfe haben ihn recht stark verletzt ..."
„Snape ... aber ... Dumbledore ...?!", warf Ron dazwischen. Doch der Grünäugige schüttelte nur leicht den Kopf, „... Severus ist dem dunklen Lord treu, ohne jeden Zweifel. Er hat die notwendigen Tränke organisiert und ich habe mich außerdem mit ihm ausgesprochen. Alles, was sich zwischen uns in Hogwarts ab jetzt in der Öffentlichkeit abspielt, ist Theater für Dumbledore. Und da der dunkle Lord nicht alleine in Gryffindor-Castle bleiben sollte, hat Severus mich für heute vom Unterricht befreit. Der dunkle Lord hat heute den halben Tag zusammen mit mir in einem Raum verbracht, ohne ein einziges mal den Versuch zu starten mich anzugreifen."
Es war erneut Ronald Weasley, der das Wort ergriff und vollkommen ernst die Frage stellte, „... und warum hast du ihm bei Merlins gepunkteter Unterhose überhaupt das Leben gerettet? Wäre für uns alles nicht ein wenig einfacher wenn er abkratzen würde ... schließlich ist er der- dessen- Name- nicht- genannt- werden- darf!"
Harry schnaubte, stand auf und schenkte sich einen kleinen Schluck seines Whiskys in ein bereitstehendes Glas ein und setzte sich anschließend wieder in den Sessel. „Du hast wohl vergessen dass wir nicht mehr gegen den dunklen Lord arbeiten Ron. Zumindest nicht mehr bis wir mehr über seine Absichten in Erfahrung gebracht haben. Was wäre, wenn wir mit dem was Voldemort erreichen möchte übereinstimmen? Dann hätte ich gestern zugelassen, dass jemand von Werwölfen getötet wird, der Dumbledore als einer der wenigen wirklich gefährlich werden kann ...", Harry stockte kurz, nahm einen Schluck aus seinem Glas und setzte kaum hörbar noch an, „... außerdem ist er ... wahrscheinlich ..."
Hermine runzelte die Stirn, „... außerdem ist er was? Du musst schon lauter reden Harry ... dieses Genuschel versteht doch keiner!"
Harry seufzte, betrachtete das Glas in seiner Hand so, als würde er es das erste Mal sehen und antwortete nun deutlich, „... mein inneres Wesen hat ihn als unseren Gefährten anerkannt!"
Hermine keuchte erschrocken, während die Hälfte der Anwesenden nur fragend dreinblickte und die restlichen Slytherins den entstandenen Kloß in ihrem Hals hinunterschluckten. „Aber Harry ...", flüsterte Hermine immer noch erschrocken, „... du bist ... du bist ein Nachtschattenpanther ... hast du eine Ahnung, was das bedeutet? Ich habe in letzter Zeit versucht so viel wie möglich über dieses magische Tier in Erfahrung zu bringen ... und ..."
Der junge Lord trank einen großen Schluck und antwortete gut hörbar, „... ja Hermine. Das weiß ich ...", während eine Stimme von Richtung Tür zu ihnen drang, „... nein Mädchen. Was willst du damit sagen?!"
Bis auf Harrys, flog ausnahmslos jeder Kopf ruckartig herum. Der dunkle Lord hatte kurz innegehalten, trat jetzt jedoch weiter in das Zimmer. Beschwor aus dem Nichts einen weiteren farblich passenden Sessel herauf und setzte sich, während er Hermine immer noch einen fragenden Blick mit gerunzelter Stirn zuwarf. Hermine räusperte sich verlegen, sah den jungen Lord hilfesuchend an und antwortete zögerlich, „... das ... das sollten Sie mit Harry besser unter vier Augen besprechen Mister ... Voldemort Sir."
Nach dieser Antwort glich Harrys beste Freundin eher einer reifen Tomate und fand ihre Finger ausgesprochen interessant.
„Riddle ... Mister Riddle ...", Tom verzog amüsiert das Gesicht, „... Lord Slytherin oder Lord Voldemort ... aber bitte unter keinen Umständen Mister Voldemort. Das klingt echt scheiße!", und gluckste leise.
Was zur Folge hatte, dass ihn jeder der Schüler geschockt ansah. Bis Harry schließlich die darauffolgende stille mit einem leisen Räuspern durchbrach, „... nehmt es mir nicht übel Leute ... aber ohne einen auferlegten Schweigezauber verlässt mir keiner dieses Schloss! Nicht auszudenken, was der alte Bastard für einen Aufstand probt, wenn er eure Gedanken liest!"
Nun sah der dunkle Lord den Jüngeren stirnrunzelnd an, während die anderen nur zustimmend nickten, so als wäre das für sie nichts Neues mehr. Harry lächelte und legte über seine Freunde daraufhin einen starken Schweigezauber, der sogleich die Erinnerungen an dieses Gespräch verbirgt.
„Was ist denn mit unserem geplanten Training Harry?", war schließlich Dracos Frage und sah Harry fragend an. Dieser spitzte nachdenklich die Lippen, „... wird auf morgen verschoben Draco. Kommt morgen bitte vollzählig bis halb sieben hierher."
Der blonde Slytherin nickte zustimmend und sah von einem zum anderen, bevor er ein breites Lächeln im Gesicht und ein amüsiertes Funkeln in den Augen bekam, „... kommt Leute, wir sollten zurück und den dunklen und den jungen Lord alleine lassen ..."
Harry stieß die Luft aus, schloss die Augen, senkte den Kopf und schüttelte ihn lächelnd. Hermine, Blaise und Pansy Parkinson kicherten leise, verabschiedeten sich dann wie die anderen höflich bei beiden Lords und folgten Draco aus dem Kaminzimmer, um nach Hogwarts zurückzukehren.
Danach herrschte eine Weile Stille im Kaminzimmer, bis Tom doch noch mal die gleiche Frage stellte, von der er schon eben kurz zuvor die Antwort wissen wollte. „Was meinte deine Freundin vorhin mit ihrer Aussage?... Hermine Granger nehme ich an?"
Harry setzte das Glas an seine Lippen, um noch ein wenig Zeit zu schinden, und antwortete mit belegter Stimme, „... dann musst du auch gehört haben, dass ich dich als meinen Gefährten bezeichnet habe! Du reagierst darauf nicht wirklich so, wie ich es erwartet hab!" Der dunkle Lord stützte beide Ellenbogen auf den Lehnen des Sessels ab, legte seine Fingerspitzen aneinander, lehnte sich nach hinten und lächelte, „... man beantwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage Harry ..."
Harry schnaubte daraufhin bloß leise und verdrehte leicht die Augen. „Aber ich werde dir trotzdem zuerst deine Fragen beantworten. Ja. Ich habe den Teil mit dem Gefährten gehört ... sogar einen großen Teil deines Gesprächs mit Severus gestern. Allerdings weiß ich schon seit einiger Zeit, dass wir zusammen gehören ...!"
Harrys Augen wurden groß und er keuchte, „WAS?" Tom nickte, „Ich habe einen Gefährtentest gemacht. Ich wusste allerdings nicht, wie ich dir das so schonend wie möglich beibringen kann. Ich hatte eigentlich die Idee dich entführen zu lassen. Doch so wie es nun gekommen ist, ist es für uns beide wohl durchaus angenehmer."
Der Grünäugige fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare und kräuselte die Nase, „... dann sind wir jetzt anscheinend von einer Nacht auf die andere keine Feinde mehr?!" Tom schmunzelte, „... sieht wohl so aus ...
Nun möchte ich aber meine Frage beantwortet haben, bevor wir uns weiter aussprechen."
Harry schluckte und vermied den direkten Blick in diese faszinierenden roten Augen, „... ich bin ein Gestaltwandler. Anders wie ein Animagus kann ich meine Gestalt, mein Wesen selber wählen. Allerdings verschmilzt mein gewähltes Wesen sozusagen mit meinem ich ... wie zum Beispiel bei einem Werwolf, einem Vampir oder einer Veela. Nur dass ich als Gestaltwandler eben die Wahl hatte, was ich sein wollte. Und nun ja ... ich habe mich für einen Nachtschattenpanther entschieden, ohne lange und gründlich darüber nachzudenken. Ich habe ehrlich gesagt nicht einen einzigen Gedanken an einen möglichen Gefährten verschwendet. Das Problem ist, dass alle männlichen Nachtschattenpanther dominante Wesen sind ... was bedeutet ... wenn du wirklich mein Gefährte bist ... dann wird dich mein Panther unterwerfen."
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