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... wie es seinen Lauf nahm, ...

Ein Schrei durchbrach die gleißend helle Wasseroberfläche und zerstörte die spiegelglatte Ebene. Sophia bemerkte, dass sie für einen Moment lang abgedriftet war, in Gedanken so fragil wie die Flügel eines Schmetterlings. Ein Augenblick des Friedens, in dem ihre Gefühle wie ein ruhiger See vor ihr lagen. Sowie sie den Schrei vernahm, beschleunigte sich ihr Herzschlag und sie sah in den langen Gang hinein. Die kaltweißen Neonröhren waren viel zu hell. Die Motten flogen um sie herum und flimmerten Sophia vor den Augen. Sie hatte das Gefühl, als würden die staubigen Flattertiere von ihr angezogen werden. Als würden sie sie umschwärmen. Mühsam kam sie wieder auf die Beine und sah sich den Schlüssel an. Erst jetzt bemerkte sie, dass er abgebrochen war. 

Beim Aussteigen drängte ich mich als eine der ersten nach draußen, in der Hoffnung, dass das Kribbeln in meiner Brust beim Einatmen der frischen Pangaea-Luft nachlassen würde. Was für ein Trugschluss! Ich atmete die Luft ein, die sich in nichts von der Luft auf der Erde unterschied und die Panik verteilte sich wie ein lähmendes Gift immer schneller in mir. Ich würde so leben müssen. Die körperlosen Ameisen in meiner Lunge würden ein Teil meines Lebens werden. Während der Rothaarige neugierig wie ein kleines Kind zwischen den Pflanzen umher wirbelte, stand ich einfach nur da. Wir waren an einem Strand gelandet. Der Sand war so gelb und feinkörnig wie Maisgrieß. Alles sah aus wie durch einen Farbfilter, bei dem man die Sättigung auf ein Maximum eingestellt hatte. Der sattgrüne Wald, der an den Strand grenzte, offenbarte zahlreiche Pflanzen, die ich in dieser Form und Farbvielfalt noch nie irgendwo gesehen hatte.

„Hey, schaut euch das an!", rief der junge Mann, der nun wieder aufgetaut war und kam mit etwas zurück, das wie eine übergroße, gelbe Glocke aussah. Sowie er näher kam, erkannte ich, dass es sich um einen Blumenkelch handelte, den er abgerissen hatte. Als ich das sah, verschwand meine Angst und ihr Kopilot, Captain Rage, übernahm.

„Sag mal, spinnst du? Keine paar Minuten auf Pangaea und schon zerstörst du die Pflanzenwelt!", rief ich.

„Hey, hey, nur mal ruhig. Hast du nicht den Reisebericht von Damian Gerik gelesen?", fragte er und grinste wissend.

„Damian wer?", fragte ich.

„Damian Gerik ist einer der ersten, die einen Fuß auf Pangaea gesetzt haben. Er hat ein Buch darüber geschrieben. Ehrlich gesagt, es ist dieses Buch, das mich dazu inspiriert hat, hierher zu kommen", sprudelte es aus dem Rotschopf heraus und er schaute mich verträumt an. Seine Augenfarbe erinnerte mich an unreife Weintrauben und unreif erschien mir auch sein Verhalten. Jedoch verflog meine Wut, als ich hörte, mit welcher Faszination er sprach. Ich betrachtete den strahlend gelben Blumenkelch. Er sah aus wie eine hundertfache Vergrößerung einer Narzisse. Meiner liebsten Frühlingsbotin von der Erde, die wir zurückgelassen hatten.

„Und was willst du jetzt damit?", fragte ich ihn. Er grinste wieder. Erst jetzt fiel mir auf, dass er Sommersprossen hatte. Widerwillig machte dieses kleine Detail ihn mir noch sympathischer.

„Heilmittel herstellen. Das ist die gelbe Wimmerlingsblüte. Man muss ihre Pollen extrahieren, mit dem Wurzelsaft des Dämmerlingsfarnkrauts mischen und in einer goldlegierten Schale anwärmen, dann erhält man ein wirksames Mittel gegen ..."

„Alle mal herkommen!", rief eine resolute Stimme.

„Ich bin übrigens Jacob", sagte der junge Mann im Gehen, anstatt seinen Satz zu vollenden, was mich weitaus mehr interessiert hätte.

„Vicky", sagte ich und nickte ihm zu.

„Sehr erfreut, Vicky", sagte er, „und jetzt hören wir mal, was die Frau da zu sagen hat."

Er nickte mit dem Kopf in Richtung einer Mittdreißigerin. Sie hatte einen platinblonden Kurzhaarschnitt und eine athletische Figur. Selbst in dem unförmigen kornblumenblauen Fummel sah sie umwerfend attraktiv aus. Sie stand auf einer improvisierten Bühne und sprach durch ein Megafon, damit alle sie hören konnten.

„Mein Name ist Caroline", sagte sie. „Willkommen auf Pangaea. Ich bin eine der ersten, die bei der Erkundung dieses wundervollen Planetens dabei war. Pangaea ist der Erde extrem ähnlich und unterscheidet sich nur in einem Aspekt von unserem Heimatplaneten. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, dreht sich Pangaea etwa mit der halben Geschwindigkeit um die eigene Achse - im Vergleich zur Erde. Das bedeutet, dass die Tage hier bedeutend länger sind, als gewohnt."

Nach einem kurzen Moment, in dem sie ins Leere schaute, nahm sie den Faden wieder auf: „Wie dem auch sei, hier steht die Sonne gerade im Zenit, was bedeutet, dass wir die Zeit nutzen, um die Zelte aufzubauen und Essen zu machen. Der Vorrat an Trockennahrung befindet sich in den schwarzen Isolierkisten. Jeder müsste ein Ticket mit einem Zahlencode bekommen haben. Zeigt das einfach vor und ihr bekommt die auf euch abgestimmte Ration. Ich wünsche euch viel Spaß beim Erkunden. Seid neugierig, aber respektiert die Flora und Fauna!"

Auf ihre letzten Worte brach ein Jubelsturm los. Ich selbst klatschte nur halbherzig, denn ich war in Gedanken noch bei Jacobs unvollendetem Satz. Ein wirksames Mittel gegen ... Ja, gegen was? Es hätte mich brennend interessiert. Mit Pflanzen war ich bestens vertraut, allerdings nicht mit denen auf Pangaea. Und natürlich ließen mich auch die Ameisen in meiner Lunge nicht in Frieden. Weder war mir nach essen zumute, noch hatte ich Lust, den Planeten zu erkunden. Ich wollte einfach nur wissen, ob es ein Mittel gegen das Kribbeln gab. Gerade wollte ich mich meiner neuen Bekanntschaft zuwenden, da merkte ich, dass er nicht mehr neben mir stand. Er hatte sich schon wieder aufgemacht in Richtung der Pflanzen, wahrscheinlich um die komische Wurzel zu suchen, von der er vorhin gesprochen hatte. Es sollte mir recht sein, vielleicht konnte das Mittel mir ja helfen. Lustlos widmete ich mich der großzügig bebilderten Anleitung zum Zeltaufbau, als mein ganz persönlicher Bumerang wie aus dem Nichts wieder zu mir zurück gesaust kam.

„Schau dir das an!", rief er und hielt mir triumphierend etwas unter die Nase, das in meinen Augen wie ein Trüffel aussah.

„Hm, lecker. Damit kannst du unsere köstliche Trockennahrung verfeinern", sagte ich, „vorausgesetzt, du hast ein kleines Reibeisen dabei."

Er sah mich entsetzt an und ließ die Hand, in der er den Trüffel hielt, sinken.

„Was? Das ist der schwarze Bachstein. Aber das ist nur der Name. Er ist ganz weich, wie ein Schwamm. Ich weiß nicht, wofür du ihn hältst, aber er wird zum Einfärben von Stoffen eingesetzt. Aber nicht Schwarz, wie man denken würde, sondern ein schönes, dunkles Förstergrün. Essen würde ich ihn nicht, außer du willst eine sehr lange Sitzung auf der Toilette abhalten", plapperte Jacob eifrig. Ein wandelndes Lexikon ... zum Glück hatte ich meines auf der Erde gelassen. Dieses hier war viel praktischer, denn es hatte sogar Beine und ich musste es nicht mit mir herumtragen.

„Und warum solltest du etwas einfärben wollen?", fragte ich ihn verständnislos.

„Weil ... naja, willst du etwa ewig in dem blauen Teil herumlaufen? Also ich nicht", sagte er und zwinkerte mir zu. Sein Blick ruhte auf mir.

„Sag mal, was war das vorhin mit dem Mittel gegen ...?", fing ich an, aber er hörte mir gar nicht mehr zu. Und weg war er wieder. Ich beobachtete, wie er mit federndem Gang zu seinem Zelt lief - das sich noch eingepackt in einer ebenfalls kornblumenblauen Nylontasche befand - und seine gesammelten Naturgüter wie kleine Schätze vor sich auf den Boden legte.

„Der sammelt echt alles, was er finden kann", sagte eine raue Stimme neben mir. Ein Mann, etwa einen Kopf größer als ich, stand da. Er hatte lockige braune Haare und einen Dreitagebart.

„Hey, ich bin Bela", stellte er sich vor und gab mir die Hand.

„Vicky", sagte ich und schüttelte sie.

Bela nickte mit dem Kopf in Jacobs Richtung. Der war gerade dabei, sein Zelt aus der Tasche zu schütteln. Eifrig machte er sich daran, die Zeltstangen zusammen zu stecken. Das tat er weitaus geschickter, als ich es ihm zugetraut hatte. Nicht zum ersten Mal dachte ich daran, dass ich meine Meinung zu diesem jungen Kerl überdenken musste.

„Und, Bela, wie gefällt dir Pangaea so?", versuchte ich, ein Gespräch in Gang zu bringen und die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung als zu dem motivierten Vorzeigepfadfinder zu lenken.

„Viel habe ich ja noch nicht gesehen. Im Gegensatz zu dem da drüben", gab Bela zurück und schaute wieder in Jacobs Richtung. Er sah dabei aus wie ein Seeadler, der eine Maus ins Visier seiner leuchtend gelben Augen nahm. Ich hatte ein komisches Gefühl dabei. Was wollte er denn von Jacob? Der Junge war komisch, ja, aber man konnte ihn auch links liegen lassen.

„Was hast du mit ihm?", fragte ich.

„Ach, nichts. Er ist mir nur aufgefallen. Und das schon in der Nostromo. Solche Leute verursachen für gewöhnlich Probleme", sagte er. Und dann, als ich ihn mit gerunzelter Stirn anschaute, setzte er hinzu: „Ich war Privatdetektiv auf der Erde. Tja, ich weiß, wir legen hier alle Titel ab. Gut, auch wenn ich keinen Titel hatte, ich war Privatdetektiv. Das kann man nicht so einfach ablegen."

Interessiert wandte ich mich Bela zu und forderte: „Erzähl mir davon."

Doch statt zu antworten lenkte Bela ab, indem er ungefragt damit begann, mir beim Aufbau meines Zelts zu helfen. Alles klar, den Wink hatte ich verstanden. Ja, es hatte geheißen, dass wir uns auf Pangaea aller Titel entledigen mussten. Schweren Herzens hatte ich mich von meinem Master in Biologie verabschiedet. Doch hieß das auch, dass wir kein Wort mehr über unser früheres Leben verlieren sollten? Worüber konnte man sich denn dann unterhalten? Das, was Bela tat, machte ihn zu einem Menschen, der in der Gegenwart lebte und eine Zukunft erwartete, der aber das, was war unter den Tisch fallen ließ. Ich verstand es nicht. Der einzige Grund, seiner Vergangenheit ein für alle Mal den Rücken zu kehren, war in meiner Sicht der Wille, sie zu vergessen. Dabei gab es so viele schöne Erinnerungen an das Leben auf der Erde. Manche waren flüchtig, andere bleibend.

Als mein Zelt stand, gingen Bela und ich unser Essen holen. Caroline kontrollierte unsere Tickets und reichte uns einige Packungen der eingeschweißten Leckereien. Der Inhalt der durchsichtigen Tüten war dabei so undefinierbar, dass auf jeder ein Klebeetikett mit der Bezeichnung stand. Zutaten waren keine aufgelistet, was mich aufhorchen ließ. Klar, vor der Reise hatten wir unsere Vorlieben und Allergien angeben müssen. Das Essen wurde auf unsere individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Aber trotzdem hätte ich gerne gewusst, was sich in dem bunten Potpourri alles befand.

„Das reicht für fünf Tage. Die Zubereitungsanleitung steht hinten drauf", sagte Caroline, als sie meinen Blick bemerkte und lächelte uns unverbindlich zu. Skeptisch betrachtete ich das, was eben mir als Putengeschnetzeltes mit Reis verkauft wurde.

„Sieht lecker aus, nicht?", fragte Bela und stupste mich mit dem Ellbogen an.

„Oh ja, sehr. Fünf Sterne, mindestens", stieg ich ein und lachte.

„Was hast du?"

Er hielt mir ein grün-braunes Etwas hin. „Brokkoli mit Quinoa. Hätte ich gewusst, wie das aussieht, hätte ich lieber die Spaghetti genommen."

Wir lachten und gingen zu Belas Zelt, wo er bereits einen Gaskocher vorbereitet hatte. Das Essen schmeckte tatsächlich besser als es aussah. Ich fühlte mich wohl in Belas Nähe, und das, obwohl wir kaum Worte austauschten und das Einzige, das ich über diesen Mann wusste, war, dass er einmal Privatdetektiv gewesen sein sollte. In diesen schönen Momenten, in denen man einem Menschen nahe sein konnte, kam ein warmes Gefühl an die Oberfläche. Es ließ die Haut glühen und die vielen kleinen Botenstoffe im Körper Achterbahn fahren und man spürte, dass die Vergangenheit eines Menschen vielleicht gar nicht so wichtig war. Wichtig waren viel eher die schönen Momente, die man zusammen verbringen konnte. Ich merkte, wie mich nicht das interessierte, was Bela war, sondern das, was er ausstrahlte.

Der Tag kam mir vor wie eine Ewigkeit und als es auf den Abend zuging, merkte ich, was es wirklich hieß, wenn ein Tag fast doppelt so lange dauerte, als man es gewohnt war. Ich fühlte mich gerädert und mir tat der Rücken weh, obwohl ich abgesehen vom Zeltaufbau und dem Zubereiten von Fertigessen nicht viel geleistet hatte. Anders als Jacob war ich nicht den ganzen Tag zwischen Farnen und Lianen umhergestreift, sondern hatte mich in die beschützenden Arme von Bela fallen lassen. Als die Dämmerung einsetzte, warf ich einen Blick zu Jacobs Zelt. Fertig aufgebaut, aber einsam und verlassen stand es da. Aus allen Zelten strahlte Licht, nur nicht aus Jacobs. Er war immer noch nicht zurückgekommen. Ein klein wenig machte ich mir Sorgen um ihn, was ziemlich paradox war, wenn man in Betracht zog, dass ich ihn am Anfang des Tages nicht hatte leiden können. Ich überlegte, ob ich nach ihm suchen sollte oder zumindest jemanden benachrichtigen, dass Jacob immer noch im Wald war.

Doch dann beruhigte ich mein Gewissen damit, dass er sicher wusste, was er tat. Er hatte immerhin das Buch von Damian Gerik studiert und war somit ein Experte, was Pangaea anging. Er war auf dem aktuellsten Wissensstand, den man nur über den Planeten haben konnte. Und mit dem beruhigenden Gedanken schlief ich über meinem Roman ein.

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