Kapitel 1.2 ~ Stefanie ~ ✔️
Nora zog Stefanie von der Menge weg. Diese war wie versteinert und unglaublich blass um die Nase. Die drei Mädchen schirmten Stefanie von den andern Schülern ab, sodass diese keine unangenehmen Fragen stellen konnten.
„Stefanie...hey!" Nora wedelte mit einer Hand vor Stefanies Gesicht umher. Nur langsam lösten sich Stefanies verkrampfte Muskeln und auch ihr Blick wurde nur behände lichter.
„Was war das denn?", fragte Sarah, Augenbraue hebend.
„Das, meine liebe Sarah, war eine Panikattacke. Auch wenn es nicht so aussah!", giftete Nora ihre Freundin an.
Beschwichtigend hob Sarah ihre Hände, drehte sich um und starrte jeden böse an, der fragend in ihre Richtung schielte. Nora war manchmal echt froh, dass Sarah erstens so einschüchternd und beliebt war und zweitens zu ihrer Freundesgruppe gehörte.
Sarah war mit ihren fast 1,80m großen, schlanken Figur die Größte von ihnen. Ihre mokkafarbenen Haare trug sie heute zu einem Dutt und ohne Make-up sah man sie nur selten.
Wenn man sich die Vierergruppe so ansah, waren sie ein bunter Haufen. Stefanie mit ihren blonden, kurzen Haaren, ihrer meist schwarzen Trauerkleidung und ihrer fast kalkweißen Haut sah zum Gruseln aus, was aber die meisten nicht störte.
Nora, die vor Stefanie stand und ihren Blick nach oben richten musste, da sie die Kleinste von ihnen war, sah mit ihrem schwarzen Bob kämpferisch aus. In ihren blau-grauen Augen spiegelte sich Sorge.
Isabelle dagegen wirkte unschuldig mit ihren karamellfarbenen Haaren und den himmelblauen Augen. Sie sah fast so aus, als käme sie auch direkt von dort- vom Himmel.
„Am besten geht ihr kurz aufs Klo", schlug Isabelle auch gleich vor und deutete mit ihrem Kopf auf einen Gang.
„Wir sagen Mrs. Campera, dass ihr etwas später kommt", warf Sarah noch dazu, ehe Nora und Stefanie verschwanden.
Der Gang, auf dem sie sich befanden, war unnatürlich still. Wegen der Mittagspause war auch niemand in den Klassenzimmern oder auf den Gängen unterwegs. Lieber traf man sich woanders. Wie zum Beispiel auf dem Hof oder in der Eingangshalle. Heute waren wohl die meisten bei letzterem, da die Menschenmenge vor dem schwarzen Brett ziemlich groß war.
Die Mittagspause war auch fast vorbei, weshalb Nora Stefanie noch schneller hinter sich her zog. Sie brauchten jetzt keine unangenehmen Fragen oder dumme Kommentare.
Stefanie wirkte noch benommen und kaltes Wasser würde hoffentlich ihren Geist klären.
In der Toilette angekommen, steuerte Nora sofort auf die Waschbecken zu. Sie half Stefanie ihre Haare zurückzuhalten und das Wasser aufzudrehen.
Der in die Jahre gekommene Wasserhahn ließ das Wasser nur so sprudeln und Stefanie war versucht ihren Kopf unter das erfrischende Wasser zu halten. Nora hielt sie jedoch davon ab, was nur mit einem missbilligen Knurren von Stefanie kommentiert wurde.
Als sie Stefanies Haare erneut umfasste, fielen ihr die weißen Strähnen auf. Kylie hatte dieselben gehabt. Nur waren sie bei Kylie deutlicher zu sehen gewesen, bei ihrer Orange-blonden Mähne.
Nora verzog die Schnute, da Stefanie ihnen gesagt hatte, dass sie die Strähnen umgefärbt hatte. Anscheinend hatte sie gelogen.
Als Stefanie ihren Blick hob und in den Spiegel schaute, sah sie Noras verbissenen Gesichtsausdruck. Ihr wurde sofort klar, weshalb ihre Freundin so sauer war.
„Ich dachte, du hättest die Strähnen umgefärbt?" Nora startete das Verhör und ihre Stimme klang dabei schnippisch. Stefanie nahm sich das bereitgelegte Papier und wischte sich über das Gesicht. Sie war mental fertig und hatte keine Lust auf dieses Gespräch.
„Erinnerungen kann man auch nicht so leicht löschen", gab Stefanie pampig zurück und warf das Papier in den Müll. Für sie war das kurze Gespräch zu Ende, da sie ihrer Meinung Nora keine Rechenschaft schuldig war und gemeinsam verließen sie mit gemischten Gefühlen die Mädchentoilette.
Sobald Nora und Stefanie die Umkleiden betraten, verließen die anderen Mädchen diese gerade wieder.
"Beeilt euch, die Campera hat schlechte Laune", flüsterte Isabelle den beiden warnend zu.
So schnell, wie es eben mit umziehen, Schmuck ablegen und Haare zusammenbinden ging, machten sich die beiden Freundinnen fertig für den Sportunterricht, dabei wurde kein einziges Wort miteinander gewechselt.
Zeitgleich betraten Nora und Stefanie die Turnhalle und sahen, dass alle sich gerade zum aufwärmen in einem Ballspiel befanden. Stefanie war sofort Feuer und Flamme mitzuspielen. Sie liebte Ballspiele und konnte dann am besten abschalten, so auch ihre Panikattacke verdrängen.
Doch ehe sich die beiden zu ihren Klassenkameraden dazugesellen konnten, die eine begeistert, die andere weniger, wurden sie von ihrer Sportlehrerin aufgehalten.
"Ms. Chain, Ms. Christie, schön, dass sie sich dazu entschlossen haben uns mit ihrer Anwesenheit zu beglückwünschen", säuselte Mrs. Campera und sofort lag aller Augen auf den Mädchen. Viele Jungen grinsten vor sich her. Ihnen schien es wohl zu gefallen, dass auch einmal andere zu spät kamen.
"Fürs zu spät kommen dürft ihr die restliche Zeit des Spieles laufen, um euch aufzuwärmen. Alle anderen machen weiter!", verkündete ihre Sportlehrerin und klatschte enthusiastisch in die Hände.
Nora und Stefanie wussten, dass sie nicht widersprechen konnten und liefen mit den mitleidigen Blicken von Sarah und Isabelle los.
"Ich frag mich was der über die Leber gelaufen ist. So ist sie doch sonst nicht drauf", stellte Nora schnaufend fest. Sie waren gerade erst einmal zwei Runden in der Halle gelaufen und Nora war schon so aus der Puste.
Stefanie konnte nur nicken, da sie kein Seitenstechen bekommen wollte. Es war den beiden ein Rätsel, was die Sportlehrerin so mies werden ließ. Die sonst fröhliche, aufgeweckte Mrs. Campera machte heute ihren strengen Mathelehrer, Mr. Tompson, Konkurrenz.
Sie erteilte nie Strafen, sondern sah darüber hinweg, auch wenn manche noch so frech darauf reagierten. Sie fand, dass die Schüler mit ihren achtzehn, neunzehn Jahren alt genug seien und keine Strafen mehr brauchten. Doch mancher Meinung nach, hatten auch noch Schüler in diesem Alter Strafen verdient.
Es war das erste Mal, dass es Strafen im Sportunterricht gab.
Ein Ball knallte plötzlich laut hinter Nora und Stefanie an die Wand, sodass die Schwarzhaarige laut auf quiekte.
"Pass doch auf!", knurrte Nora Mattheo an. Dieser lachte nur laut auf, nahm sich den Ball wieder an sich und widmete sich dem Spiel.
Stefanie runzelte die Stirn, da war das Date zwischen den beiden wohl doch nicht so gut gelaufen. Sobald ihre Gedanken und Gefühle wieder geordnet waren, nahm sich Stefanie vor, wollte sie Nora zu ihrem Date mit Mattheo befragen.
"Ms. McLeod, sie sind für den Rest des Spieles disqualifiziert! Gesellen sie sich zu Ms. Chain und Ms. Christie!", schallte nur wenig später die Stimme ihrer Sportlehrerin erneut durch die Turnhalle.
Stefanie verlor ihren Rhythmus beim Laufen und schaute fragend Sarah an, die zu ihnen gejoggt kam, um sich ihnen anzuschließen.
"Ich habe Aarns einen Ball in sein Gesicht geworfen", erklärte diese strahlend. Sarah war genauso wenig wie Nora vom Sport begeistert, aber dass sie sich dies zutraute war nicht neues. Die Braunhaarige ging gerne Risiken ein.
"Du hast Mattheo einen Ball ins Gesicht geworfen?", flüsterte Nora fassungslos. Sie war total bleich geworden, als Mattheos Nachnamen fiel.
Sarah bemerkte dies und seufzte resigniert. Stefanie hatte nur einen mitleidigen Blick für Nora parat.
"Als ob du noch immer an ihm hängst. Er ist ein Vollidiot, wenn er so etwas wie gerade eben abzieht. Er hat es verdient, nur dich hat er nicht verdient. Du verdienst etwas besseres", sagte Sarah, um ihre Freundin aufzumuntern.
Stefanie schaute derweil die Braunhaarige skeptisch fragend an. Sarah war nicht bekannt dafür, dass sie einfühlsam war. Da sprachen ganz andere Töne aus ihr.
Sarah blickte kopfschüttelnd zurück, damit Stefanie nicht so schaute und bestenfalls keinen Kommentar dazu gab.
"Wirklich?", flüsterte Nora und sah Stefanie fragend an, als wollte sie nur die Bestätigung von der Blondhaarigen haben wollen. Noras Selbstbewusstsein muss ganz schön durch Mattheo kaputt gegangen sein, dachte sich Stefanie.
"Sarah hat Recht. Du verdienst etwas besseres." Stefanie versuchte ihre Aussage mit einem Lächeln zu unterstreichen.
Tatsächlich gelang ihr dies auch und sie warf Sarah, nachdem Nora verstehend genickt hatte, einen erleichternden Blick zu.
Sobald das erste Spiel endete, durften die drei Mädchen mitspielen, was Isabelle freudig stimmte. Stefanie bekam gleich bessere Laune, doch diese sollte sie nicht lange behalten, denn heute war Bockspringen angesagt.
Es gab begeisterte Zustimmung und die Jungs konnten nicht anders, als sich zuerst in die Reihe zu stellen.
Nacheinander sprang jeder über den Bock, doch Franzi weigerte sich, da sie vermutete, dass sie es nicht schaffen würde. Stefanie ging zu ihr nach vorne und legte dieser tröstend einen Arm um die Schultern.
"Ich glaube an dich! Du schaffst das!"
Franzi warf sich ihren Zopf mit den roten Haaren nach hinten und lief los.
An dem Sprungbrett blieb sie jedoch hängen und stolperte gegen den Bock. Mrs. Campera musste diesen festhalten, sodass er nicht umfiel. Franzi konnte sich zum Glück abfangen und Stefanie wollte ihrer Freundin gut zureden, als diese von der Sportlehrerin daran gehindert wurde.
"Pass doch auf, was du machst. Hätte ich den Bock nicht gehalten, hättest du ihn mit deinem Gewicht kaputt gemacht!"
Augenblicklich war Totenstille in der Turnhalle. Alle starrten ihre Sportlehrerin entgeistert an. Franzi war zwar etwas übergewichtig, doch deswegen konnte doch keine Lehrerkraft sie dafür verantwortlich machen. Schon gar nicht eine Vertrauensperson, schien es den meisten Schülern durch den Kopf zu gehen. Das sah man auch an ihren Gesichtern.
Erst ein leises Schniefen von der Rothaarigen ließ Stefanie aus ihrer Starre erwachen und zu der, den Tränen nahen, Franzi gehen.
Sobald Stefanie bei ihrer Freundin war, konnte sie ihre Fassungslosigkeit und Wut nicht mehr zurückhalten.
"Was denken Sie sich eigentlich, wer Sie sind? Eine Lehrerin sagt so etwas nicht!" Stefanie schien allen aus der Seele zu sprechen, denn die anderen nickten zustimmend.
"Ja, wie können Sie so etwas sagen?", "Sie sind als Lehrkraft dazu verpflichtet kein Mobbing zu betreiben!" Weitere empörte Fragen wurden von den Schülern gestellt und mit jeder weiteren Frage sah man die Sportlehrerin immer weiter einknicken.
Stefanie fand es überraschend gut, dass plötzlich alle Schüler gegen diese Mobbingattacke vorgingen, denn dies passierte nicht oft, wenn es solche Attacken unter Schüler gab. Doch hier hatte eine Lehrerin ihre Pflichten gebrochen und dies schien der Anlass zu sein, dass alle mitwirkten.
"Sie sollten ins Direktorat gehen!", übertönte Sarahs Stimme die Unruhe. Viele nickten oder stimmten ihr mit anderen Gesten zu.
Tatsächlich ging Mrs. Campera nach diesem Ausruf aus der Halle. Stefanie hoffte für die Lehrerin, dass sie wirklich zum Direktorat ging und ihren Verstoß meldete.
"Einige sollten ihr hinterher gehen", durchbrach Mattheo plötzlich die Stille, die nach dem Verlassen der Sportlehrerin aufgetreten war.
Die Meinungen dazu waren unterschiedlich: manche schüttelten den Kopf und andere nickten begeistert. Also machten sich drei Schüler auf den Weg, um der Sportlehrerin hinterher zu spionieren.
Stefanie konzentrierte sich derweil darauf Franzi zu beruhigen. Allmählich zeigte dies auch seine Wirkung.
Nach dem Ende der Sportstunde wurden die vier Mädchen zum Direktor gerufen und dort fanden sie Franzi vor. Sarah, Nora, Isabelle und Stefanie mussten berichten was vorgefallen war und durften danach gehen. Ihnen wurde berichtet, dass Mrs. Campera sofort gekündigt hatte, als sie ihren Verstoß gemeldet hatte.
Stefanie wunderte dies sehr, dass ihre Sportlehrerin freiwillig gekündigt hatte und auch der Direktor stimmte mit ihr überein. Die Blondhaarige dachte eher, dass die Lehrerin eine Suspendierung bekäme.
Zu fünft verließen die Mädchen also die Schule, doch keiner sprach ein Wort, zumindest bis sie alle vor dem Schultor zum stehen kamen.
"Wisst ihr, ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht, nach der ganzen Aufregung", schlug Isabelle vor und einstimmiges Nicken war zu vernehmen. Franzi jedoch wandte sich ab und wollte gehen.
"Warte Franzi, komm doch mit, wenn du Lust hast", sprach Stefanie die Rothaarige an.
"Ja, komm doch mit", sagte Nora freundlich. Stefanie war froh, dass ihre Freundinnen so hilfsbereit und einfühlsam waren.
Franzis Augen leuchteten auf und sie nickte begeistert. "Warum eigentlich nicht?"
Also machten sich alle auf den Weg zum Stadtcafé. Die rostige Trine, so hieß das Café, war ein gemütlicher Aufenthaltsraum für Jung und Alt.
Man konnte seinen Kaffee entweder vor Ort trinken oder mit nehmen. Jeden Kaffee konnte man mit allerhand mischen. Sei es mit Schokolade-, Erdbeer- oder Vanillegeschmack oder ein wenig Eis, Streusel oder Schlagsahne.
Hier wurde das Kaffee trinken zu einem besonderen Erlebnis und für den kleinen Hunger gab es eine zahlreiche Auswahl an Kuchen, Törtchen und Muffins.
Die Fünf betraten das Café und ihnen schlug ein köstlicher Duft entgegen. Es roch nach frischem Kaffee und Schokolade. Stefanie erinnerte sich schmerzlich daran, dass sie hier oft mit Kylie war und dabei viel Spaß hatten.
Stefanie bestellte ihren (und Kylies) Lieblingskaffee. Einen Frappuccino mit Schokoladensoße.
Als alle anderen bestellt hatten, verwickelte Trine, die Besitzerin und Namensgeberin des Cafés, Franzi, Nora und Isabelle in ein Gespräch. Sarah hatten einen ehemaligen Nachbarn getroffen und redete nun mit ihm.
Stefanie hielt sich aus den Gesprächen raus, aber lauschte dem von Trine und ihren Freudinnen. Dabei ließ sie den Blick umher schleifen.
Als sie Kylies und ihren Stammtisch entdeckte, erfasste sie ein Schwindelgefühl und ihr wurde gleich schlecht. Der Tisch sah noch genauso aus, wie vor wenigen Wochen, als Kylie und sie hier das letzte Mal saßen. Hatte sie schon damals geplant von hier zu verschwinden, schoss es Stefanie durch den Kopf.
Um zu vertuschen, dass es ihr wieder schlechter ging, trank sie einen kräftigen Schluck ihres Frappuccinos.
"Meine Liebe, dass was mit Kylie passiert ist, tut mir leid. Ich habe euch oft hier bedient." Trine schaute Stefanie mit einem mitleidigen Blick an. Die anderen Mädchen waren still und schauten die Blondhaarige erschrocken an.
Doch Stefanie brachte keinen Laut heraus. Sie war stattdessen mit ihrer Atmung beschäftigt, die sich rapide verschnellert hatte. Die Blondhaarige fühlte sich eingeengt und leer.
"Komm, wir gehen an die frische Luft", sagte Nora zu Stefanie flüsternd und zog sie an ihrem Arm nach draußen.
Die frische Luft tat Stefanie richtig gut. Sie bekam einen freien Kopf und die Enge machte Platz.
"Ich brauche wohl nicht zu fragen, ob alles in Ordnung ist, denn das ist es nicht. Ich sehe es an deinem Gesichtsausdruck." Nora warf ihren leeren Becher in den Mülleimer und blickte Stefanie musternd an. Stefanie ärgerte sich, dass sie für andere ein offenes Buch war.
"Mit dem was Trine gesagt hatte war ich nicht vorbereitet." Es war zwar nur die halbe Wahrheit die die Blondhaarige erzählte, aber immerhin gab sich Nora damit zufrieden.
"Kommst du wieder mit rein?" Nora deutete auf den Eingang des Cafés. Stefanie schüttelte den Kopf.
"Nein, ich habe meiner Mutter versprochen ihr zu helfen." Wieder eine Lüge, doch Nora wusste, wie schlecht es Stefanies Mutter ging, nachdem ihr Ehemann diesen Unfall hatte. Dabei schien der Schwarzhaarigen wohl nicht aufzufallen, dass Stefanies Mutter nie Hilfe von ihrer Tochter forderte.
"Bis morgen!" Eine Umarmung später durfte die Blondhaarige nach Hause gehen.
Unterwegs wurde ihr Schwindelgefühl immer größer und sie musste sich an einer Laterne festhalten. Der Kaffee schmeckte plötzlich scheußlich und sie warf ihn weg.
Im Augenwinkel sah Stefanie ein Mädchen mit orangenen Haare an ihr vorbei laufen. Sie riss die Augen auf und holte das Mädchen mit einigen Schritten ein.
"Kylie?", fragte sie ungläubig und legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter.
Das Mädchen drehte sich erschrocken um. Es hatte Kopfhörer auf, weshalb sie Stefanie nicht gehört hatte.
"Kann ich dir helfen?", fragte das Mädchen freundlich und ihre Augen blitzten durch die Hornbrille hilfsbereit auf.
"Nein, tut mir leid. Ich habe dich mit jemanden verwechselt." Stefanie blickte dem Mädchen hinterher, welches Schulterzuckend weiter lief und dabei zu ihrer Musik mit summte.
Ich war mir so sicher, dachte sich Stefanie und schüttelte den Kopf über sich selbst.
Erschöpft kam sie wenig später nach Hause und hörte ihre Mutter telefonieren. Sie winkte ihr kurz zu, damit ihre Mutter Bescheid wusste, dass sie nun da ist.
Träge schleppte sich Stefanie die Stufen nach oben. Ihre Gliedmaßen fühlten sich an, als hätte jemand Blei hinein gepumpt.
In ihren Zimmer angelangt, wollte sie sich aufs Bett legen, als sie die Box von Kylie auf ihrem Bettbezug entdeckte. Sie fragte sich, ob sie diese nicht eigentlich unters Bett geschoben hatte.
Die Blondhaarige öffnete die Box und musste sich erst einmal setzen, da nur noch vereinzelte Blätter in der Box lagen. Wo waren die anderen hin?
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