Kapitel 7-Veränderungen über Veränderungen
Elodie
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich einen schweren Arm, welcher sich besitzergreifend über meinen Bauch spannte. Außerdem spürte ich eine mir unbekannte Wärmequelle hinter mir, die in meinen Nacken atmete und von meinem Kopf bis runter zu meinen Zehen ging. Mmmmh, kuschelig, dachte ich, schmiegte mich enger an sie und schloss wieder meine Augen.
Daraufhin vernahm ich ein leises, wohliges Brummen, wie es auch Massagestühle von sich geben und die Wärmequelle vibrierte leicht. Ich ließ mich davon einlullen und seufzte genießerisch. Als ich wieder kurz vorm Einschlafen stand, dachte ich darüber nach.
Moooment mal, WÄRMEQUELLE??!!! Ich riss die Augen auf, stütze mich leicht auf und warf einen Blick hinter mich – oder vielmehr einen Blick auf die Person hinter mir. Denn Alec lag eng an mich gekuschelt da und seufzte im Schlaf zufrieden, wobei er gerade sein Bein über meines legte, um mir noch näher zu sein. Und er war Oberkörperfrei! Und hatte eine kurze Hose an! Die Decke mussten wir irgendwie von uns gestrampelt haben, denn diese lag am untersten Fußboden und hing teilweise auf dem Boden.
Pff, kein Wunder so heiß wie Alec war. Das war nicht im übertragenen, sondern im wörtlichen Sinn gemeint. Alec war so warm, dass es schien als hätte ich eine Standheizung im Bett. Kichernd dachte ich daran wie Alec wohl als Standheizung aussehen würde.
Mit der Hand vor dem Mund gluckste ich vor mich hin und dachte daran, dass ich im Winter wohl nie wieder eine Wärmflasche im Bett brauchen würde. Halbwegs gut gelaunt wegen Alec, der Standheizung, wollte ich mich von ihm lösen und aufstehen.
Doch das ließ dieser störrische Wolf natürlich nicht zu und hielt mich stattdessen fest. Fluchend zog ich an seinem Arm. Als das nicht funktionierte versuchte ich mit beiden Händen sein Bein von den meinen zu schieben, erfolglos. Wie konnte dieser sture Wolf, sogar im Schlaf so stark sein? Ich versuchte es ein weiteres Mal, doch dieses Ma schien der schlafende Alec genug zu haben, denn statt sein Bein von meinem zu nehmen, legte er es fester darüber und hakte sich in meinen ein.
Dies tat er so überraschend und mit einem solchen Schwung, dass ich meine halbsitzende Position nicht mehr aufrecht erhalten konnte – abgesehen davon, dass sie sowieso ganz schön unbequem wurde.
So landete ich also wieder zurück in meiner Ausgangsposition. Seitlich im Bett liegend, während mich ein sturer Wolf fest umschlungen hielt. Oh man! Dem nervenden Wesen hinter mir, warf ich einen bitterbösen Blick zu und fluchte.
Okay, vielleicht warf ich ihm innerlich einen genervten Blick zu und fluchte innerlich. Aber hey, ich konnte mich nicht mehr umdrehen, also wie bitte schön hätte ich ihm meinen Todesblick zu werfen können?
Ich schüttelte meinen Ärger ab und konzentrierte mich darauf einen Plan zu schmieden, wie ich ihn dazu bringe mich loszulassen und wie er gleichzeitig lernt, dass einengen, erdrücken und mich unter Kontrolle halten, nicht die richtige Methode ist, um mit mir fertig zu werden.
Alec verlagerte Alec seinen Arm, sodass nun seine Hand auf meinen nackten Bauch lag, nämlich genau an der Stelle, an der mein Oberteil hochgerutscht war. Seine Berührung löste in mir ein regelrechtes Feuerwerk aus, wobei das elektrisierende Kribbeln mich bis in meine Zehenspitzen wärmte und belebte. Okay, vielleicht fühlt sich seine Berührung ganz in Ordnung an, doch deshalb durfte ich nicht so schnell nachgeben! Schließlich hatte ich noch einen eigenen Willen.
Dieser schien allerdings auszusetzen, als er zufrieden seufzte und seinen Kopf kurz an einer empfindlichen Stelle in meiner Halsbeuge rieb. Die Wärme in meinem Körper verstärkte sich meinem Nacken und auch ich konnte mich nicht gegen unsere Verbindung wehren.
Ich schloss noch für einen kurzen Moment die Augen und kuschelte mich an ihn. Ein wohliger Schauer ging durch meinen Körper und ich fühlte mich wohl und beschützt. Als ich kurz davor war einfach wieder einzuschlafen, riss ich die Augen auf.
Scheiße, so eine Scheiße! Erst jetzt wurde mir bewusst, in was für einer Fliegenfalle ich eigentlich saß. Ich hatte einen Gefährten, einen sehr, sehr heißen Gefährten, der eine verdammt große Wirkung auf mich hatte. Wieso hatte ich ihn noch nicht auf eine unschöne Weise geweckt um ihn (und seinen verdammt nackten Oberkörper!) hinter mir loszuwerden?
Oh Luna, bitte lass mich nicht zu eine ruhigen braven, Gefährtenanbetenden, hirnlosen Hausfrau werden! Der Gedanke bereitete mir Angst, insbesondere weil dafür tatsächlich eine Möglichkeit bestand. Wenn er mich in diesem Moment gefragt hätte, so wie wir hier lagen, eng aneinandergedrückt, die Nähe des anderen genießend, ob ich daheim bleiben und nie wieder mit einem anderen Mann reden würde, hätte ich auf jeden Fall nicht nein gesagt. Dabei liebte ich meine Freiheit und meine Unabhängigkeit so sehr! Doch das galt anscheinen nicht bei meinen Gefährten. Zum ersten Mal im Leben war ich und auch meine Wölfin bereit die Kontrolle abzugeben.
Nein, meine Wölfin WOLLTE sogar die Kontrolle abgeben und einzig und allein den Entscheidungen unseres Gefährten vertrauen. Also rundum betrachtet, ich war im Arsch. Ich versuchte mich innerlich zu sammeln und das fröhliche Summen meiner Wölfin zu ignorieren. Halt den Mund, verdammt! Wir müssen unsere Frau stehen, um ihm zu zeigen, dass wir stark, unabhängig und eine würdige Luna sind!
Endlich hatte ich es geschafft ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Es lag zwar in ihrer Natur sich ihrem Gefährten unterzuordnen und ihm die Führung zu überlassen, doch sie wusste genauso wie ich, dass das für uns als zukünftige Luna nicht alles sein konnte.
Während ich mir einen Plan zurechtlegte, flüsterte mir eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf zu, dass es vielleicht nicht so einfach sein würde, meine bisherigen Freiheiten vor Alec zu verteidigen. Insbesondere, da ich das dumpfe Gefühl hatte, dass Alec zu den besitzergreifenderen Alphas dieser Welt gehörte.
Okay Elodie, tief durchatmen. In dem Versuch mich zu konzentrieren, kniff ich die Augen zusammen und tauchte in meiner Seele ab, bis ich den mir bereits allzu bekannten glitzernden Fleck erreichte.
Mit mir zufrieden öffnete ich die Augen und ich wusste, dass man darin Vorfreude sehen konnte. Ich warf einen schnellen Blick auf den Wecker, welcher auf Alecs kleinem, braunen Nachttisch stand. 11.37 Uhr. Okay Alec Baby, es ist Zeit aufzustehen.
Ich versuchte mich ein letztes Mal zu befreien, um ihm sein Schicksal zu ersparen, doch wie erwartet knurrte er nur unzufrieden und umfasste mich stärker. Daran bist du jetzt selbst schuld, dachte ich mir und konzentrierte mich wieder auf das Glitzern in meinem Inneren, was nun auch in meinen Augen leicht zu sehen war. Vorsichtig platzierte ich meine Hand auf Alecs Arm, fast so, als ob ich ihn streicheln wollen würde.
Doch stattdessen tat ich, was ich am besten konnte. Ich verpasste ihm einen saftigen Stromschlag, der ihn heftig aus dem Bett warf. Zumindest dachte ich, dass ein so starker Schlag ihn zumindest aus dem Bett fallen lassen würde. Doch unerwarteter Weise blieb der Idiot einfach im Bett liegen und war lediglich aufgewacht!
„Warum weckst du mich?", fragte Alec verschlafen und richtete sich hinter mir auf. Ist das sein Ernst? Wie tief musste er geschlafen haben und wie Schmerzunempfindlich war er bitte? Und das schlimmste daran war, dass er mich immer noch nicht losgelassen hatte. Allerdings ließ er mich immer noch nicht los. Ich hatte mich mit ihm aufsetzen müssen und funkelte ihn jetzt über meine Schulter hinweg an.
„Weil du mich loslassen sollst", fauchte ich ihn an und schlug ihm auf jenen Arm, den er um meinen Bauch geschlungen hatte. Er lachte sanft und lächelte mich schon etwas wacher an, wobei seine Augen nur so vor Zuneigung glitzerten. Konzentrier dich, Elodie. Er ist nicht sooo hübsch. „Du scheinst kein Morgenmensch zu sein, mein Liebling." „Du brauchst keine dämlichen, uralten Spitznamen für mich!", gab ich schnaubend zurück und sprang, endlich, aus dem Bett, fürs erste von ihm und seiner hypnotischen Nähe befreit.
Alec jedoch machte keinerlei Anstalten sich zu bewegen, als ich gerade meine Wolf-Plüschhausschuhe, passend zu meinem Schlafanzug, anzog. Kurz musste ich darüber grinsen, wie lustig Lizzy und Markus geschaut hatten, als ich das Outfit zum ersten Mal Zuhause angehabt hatte. „Ist dir etwa kleiner Tiger lieber?", riss Alec mich aus meinen Erinnerungen und mein Blick wanderte zurück zu ihm.
Er hatte sich noch immer keinen Millimeter bewegt. Stattdessen saß er aufrecht im Bett und strich sich lässig die ungemachten, verwuschelten Haare aus dem Gesicht, während er mich schelmisch angrinste. Mein Blick wanderte kurz über seinen Oberkörper und blieb, wie selbstverständlich, an den verschlungenen Linien seiner Wolfszeichen hängen.
Guck weg!, zwang ich mich innerlich und versuchte lediglich in Alecs Augen zu gucken. Und was tat er? Er grinste nur wissend, da er ganz genau seine Wirkung auf mich abschätzen konnte. Dieser Arsch! „Ich könnte dich aber auch Häschen nennen. Diesen Namen finde ich sogar noch passender. Ich bin der große, böse Wolf und du meine süße kleine Beute, Häschen ", neckte er mich weiter mit diesem dämlich, unglaublich erotischen Lächeln auf den Lippen, während ich mir sicher war, dass mir gleich eine Ader an der Stirn platzen wird.
„Stimmt etwas nicht?", fragte er nun mit absoluter Unschuldsmiene, dabei war mein Fass schon wieder kurz vorm Überkochen. Das war mir definitiv alles zu viel. Gleichzeitig jemanden durch irgendeine übernatürliche Scheiße so absolut unwiderstehlich finden, dass man ihn am liebsten gleich bespringen will und dann auf der anderen Seite wiederum sauer auf denjenigen sein und versuchen seine Freiheiten zu behalten, war wahrhaft nicht leicht.
Entspann dich Elodie, Einatmen, ausatmen. Vergelte gleiches mit gleichem. Also kleisterte ich mir das größte, falscheste Lächeln ins Gesicht, dass ich beherrschte und lächelte süßlich zurück.
Von meiner Reaktion ganz offensichtlich überrascht, zog Alec die Augenbrauen hoch, als ich ihm antwortete: „Ach mein liebstes Schnuffelpuffel Honigbärchi. Du darfst mich gerne nennen, wie du willst. Aber denk dran, Hasipupsi. In der Öffentlichkeit wollen wir doch nicht mit unseren zuckersüßen, tollen Spitznamen auffallen nicht wahr? Wir wollen doch nicht kindisch wirken!"
Alecs Augen wurde groß als ich ihm die indirekte Drohung aussprach, ihn vor dem gesamten Rudel mit grässlichen Spitznamen zu denunzieren. Doch ich war noch nicht fertig. Kurz bevor ich die Badtür hinter mir schloss, drehte ich mich noch einmal zu ihm um, immer noch dieses falsche Lächeln ihm Gesicht. „Wobei, mein Brummbärchi. Eigentlich könnte ich doch deine Spitznamen auf mehrere Plakate schreiben und im Rudel verteilen. Dann können sie dich mit diesen beim nächsten Rudelwettrennen anfeuern. Das wäre doch fantastisch, nicht wahr?", meinte ich mit aufgesetzter Fröhlichkeit und zwinkerte ihm schelmisch zu.
Gerade als Alec den Mund öffnete, um mir zu antworten, winkte ich ihm kurz zu, sagte „Tüdellü, Bärchi" und schloss die Tür, sodass ich nun alleine im Bad stand. Schnell zog ich mir meine mitgebrachte kurze Hose und das Top an, wusch mir das Gesicht und putzte mir die Zähne. In der Zwischenzeit konnte ich dank meiner guten Wolfsohren Alec im Nebenzimmer leise vor sich her grummelnd aufstehen hören.
Als ich mir dann kurz durch die Haare gekämmt und diese zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, war ich endlich soweit mit meinem Äußeren zufrieden, dass ich mich in der Lage fühlte, so Alecs Eltern unter die Augen zu treten. Sobald ich aus dem Bad kam, entdeckte ich Alec auf seinem Schreibtischstuhl, was an und für sich nicht schlimm gewesen wäre, bis auf die Tatsache, dass er noch immer halb nackt war! Kannte der Junge keine T-Shirts?
In dem Versuch ihn zu ignorieren, ging ich an ihm vorbei ohne ihn eines weiteren Blicks zu würdigen, doch er knurrte nur unzufrieden und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er von dem Stuhl aufsprang.
„Was ist denn jetzt schon wieder?", schnauzte ich ihn mehr als gewollt an und drehte mich zu ihm um. Ich verhielt mich irrational, das war mir klar, doch dieses ständige Bekämpfen der nicht zu leugnenden Anziehung zwischen uns, war wirklich nervenaufreibend. Doch Alec schien weder durch meine Worte, noch durch meinen Tonfall verschreckt, sondern starrte mich einfach nur weiter an. Das wurde dann doch ein wenig unangenehm und ich verschränkte die Arme vor der Brust.
Irgendwie schien das noch schlimmer zu sein, denn jetzt färbten sich seine Augen langsam schwarz, ein deutliches Zeichen, dass sein Wolf zum Vorschein kommen wollte.
„Du... du siehst, hm", Alec räusperte sich geräuschvoll und verschränkte jetzt auch die Arme, „sehr, sehr hübsch aus, Gefährtin." Ich konnte die herrschende, sexuelle Spannung zwischen uns förmlich schmecken, als ich zittrig einatmete, den Mund öffnete, ihn wieder schloss und nur mit einem leichten Nicken antwortete. „D-d-danke", bekam ich dann doch verspätet heraus, als bereits eine Minute vergangen war, in der wir uns nur angestarrt hatten, oder zwei, oder Stunden, ich konnte es nicht sagen. Es war als wäre die Zeit stehen geblieben und niemand außer uns existierte mehr auf dieser Welt. Alecs Augen fuhren meinen gesamten Körper runter und wieder hoch, nur, damit er mir noch intensiver in die Augen gucken konnte.
Ich fühlte mich auf seltsame Weise entblößt, obwohl ich vollständig bekleidet war. Denn Alec sah nicht meinen Körper, nein, er versuchte mir in die Seele zu sehen. Diese Intensität, mit der er mich betrachtete, machte mir ein klein wenig Angst, denn ich war mir sicher, dass er an all meinen Schutzmauern, die ich sorgfältig aufgebaut hatte, leicht vorbeikommen würde. Und das bereitete mir mehr Angst als alles andere.
„D-d-du solltest die vielleicht etwas anziehen", meinte ich leise und deutete mit meiner Hand auf seinen Körper. Allerdings sah ich ihm stoisch in die Augen, um nicht erneut von seinen Wolfszeichen in den Bann gezogen zu werden. „Scheiß drauf!", vernahm ich seine leise Stimme, als einzige Warnung vor einem Angriff.
Oh und das war definitiv ein Angriff. Er machte zwei schnelle Schritte auf mich zu, zog mich in seine Arme und presste leidenschaftlich seine Lippen auf. Mit einem leisen Seufzen erwiderte ich nicht weniger leidenschaftlich den Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals. Wir beide versuchten den Hunger zu löschen, der anscheinend nicht nur mich in den Wahnsinn trieb.
Zumindest las ich das aus Alecs Verhalten, als er mich eng an sich presste und mit einem leichten Knurren meine Lippen teilte, um seine Zunge in meinen Mund gleiten zu lassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander und schnappten beide erst einmal nach Luft, völlig außer Atem, Mir war ganz schwindelig.
Wenn Alec mich nicht in diesem Moment festgehalten hätte, wäre ich gewiss einfach auf dem Boden zu einer Pfütze geschmolzen, so wackelig waren meine Beine. Alec legte vorsichtig seine Stirn an meine und rieb so sanft seine Nasenspitze an meiner, dass mein Herz wild in meiner Brust pochte und vor lauter Zuneigung schmerzte. „Du solltest dir etwas anziehen", murmelte ich erneut und schmiegte mich enger an ihn. Er lachte leise mit seiner sexy tiefen Stimme und stupste mich noch einmal mit seiner Nase an.
„Alles, was du möchtest, Liebling." Er löste sich sanft von mir, wobei er mich noch einen Moment an der Hüfte festhielt, bis er sich sicher war, dass ich feststand. Alec trat einen kleinen Schritt von mir zurück und strich sich sein, von mir verwuscheltes, Haar wieder aus dem Gesicht und sah dabei so verdammt glücklich und zufrieden aus, wie ich mich auch fühlte. So viel dazu ihn auf Abstand zu halten.
Gerade als sich Alec auf den Weg ins Bad machte, konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen.
„Ach so, apropos kindisch. Der angebliche, große, böse Wolf hat einen Dinosaurierwecker für Kleinkinder mit Zetteln von Mami nebendran, gerade weil er so gefährlich ist, richtig? Jetzt ist mir alles klar." Tatsächlich war dieser Wecker das erste, was mir heute Morgen aufgefallen war.
Ich sah wie Alec leicht rot anlief und peinlich berührt zu seinem Nachttisch sah. „Ist schon gut Alec, aber vergiss nicht deine Socken anzuziehen und dein Bettchen zu machen." Bei meinen spöttischen Worten deutete ich auf das unordentliche Bett, doch anscheinend wollte sich Alec dieses Mal nicht geschlagen geben.
Statt kleinbeizugeben und einfach im Bad zu verschwinden, grinste er mich anzüglich an und ließ seinen Blick langsam über meinen Körper wandern. Jetzt war ich diejenige, die rot anlief und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. Sein Blick wanderte sofort dorthin und er machte ein leicht abfälliges Geräusch. „Na na, Liebling. Nimm die Arme runter. Du willst doch nicht, dass das Ganze endet wie eben", grinste er selbstgefällig und ich sah wieder seinen Wolf in seinen Augen glänzen. Hä? Dann sah ich an mir herunter und mir fiel auf, dass ich mit dieser Geste meine Brüste in diesem engen Top damit, bis zum geht nicht mehr, in den Himmel puschte.
Okay, das war tatsächlich nicht zielführend. Also nahm ich die Arme langsam wieder herunter und ließ sie steif an meiner Seite hängen. Alec brummte kurz, bevor er mich wieder ansprach.
„Die Zettel haben nur darauf gewartet durch deine eigenen ersetzt zu werden, Gefährtin. Vielleicht willst du mir ja ein paar süße Worte darauf schreiben, zum Beispiel, was ich für ein toller Küsser bin." Er zwinkerte mir zu, bevor er den perfekten Abgang schuf, in dem er die Tür hinter sich schloss, während ich ihn mit offenem Mund anstarrte.
Dieser. Eingebildete. Arrogante. Arsch. Ich hatte ihn zwar geärgert, weil er vergessen hatte die Erinnerungszettel seiner Mutter wegzuräumen, die an seinem Dinosaurierwecker hingen, doch nun hatte er das Ganze auf eine seltsame, halb sexuelle Schiene gebracht, die mich bereits wieder verunsicherte.
Ich würde diesen Kommentar von ihm einfach ignorieren, beschloss ich, als ich meine Schlafsachen vom Boden aufhob, da ich sie bei dem Kuss einfach hatte fallen lassen. Dann machte ich das Bett und legte meinen Schlafanzug ordentlich gefaltet auf die Bettdecke.
Mit einem Blick auf den Nachttisch beschloss ich, dass meine erste offizielle Handlung als seine Gefährtin sein wird, diesen wirklich hässlichen Dinowecker zu entfernen. Das Teil so hoch wie meine Hand und sah absolut scheußlich aus.
„Bereit?", ertönte eine tiefe, männliche Stimme hinter mir, als ich noch immer diese Ausgeburt an hässlichem Wecker betrachtete. „Wofür denn?", fragte ich Alec, während ich mich zu ihm umdrehte. Dabei blieb mir fast das Herz stehen. Immerhin war er vollständig angezogen, aber dennoch sah er unglaublich gut aus in dieser kurzen Hose und dem engen T-Shirt, dass seine Muskeln an de richtigen Stellen betonte. Hm, lecker.
„Ähm, okay? Na, ja auf jeden Fall meine Mutter hat mir vorhin geschrieben, dass wir ein Picknick machen." Ein Picknick als Frühstück? Alec lachte. „Nein, Liebling. Wenn du auf die Uhr geschaut hättest, dann wüsstest du, dass wir 12.30 Uhr haben." 12.30 Uhr? War eben nicht erst irgendwas mit elf Uhr? Ich glaube mein Hirn ist kaputt. Alec gluckste.
„Ja, Häschen. Und jetzt ist irgendwas mit 12 Uhr", neckte er mich liebevoll und wuschelte mir kurz durch die Haare.
„Jetzt ziehe dir Schuhe an. Meine Eltern warten bestimmt schon." Wie selbstverständlich drückt er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und machte sich selbst daran seine Schuhe anzuziehen. Ich tat es ihm nach und wir verließen sein Zimmer, oder wie es nannte, unsere kleine Höhle.
Denn, auch wenn wir noch nicht allzu viel Zeit gemeinsam darin verbracht hatten, war sie bereits zu unserem Rückzugsort geworden, wo wir beide Dampf ablassen konnten und zusammen Zeit verbringen konnten. Lächelnd warf ich einen kurzen Blick auf die Tür und wir liefen los.
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Sooooo,
Elodie ist bei Alec eingezogen und es gab den ersten "richtigen" Kuss der beiden. Ich hoffe, dass euch dieses Übergangskapitel gefällt ☺️
Verbesserungsvorschläge und Kommentare sind immer willkommen.
Fühlt euch gedrückt und schönes Wochenende.
Eure LouisaLeseratte
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