
Kapitel 6-Ein Bussi und alle ist gut
Alec
Bevor sie etwas erwidern oder zurückweichen konnte, zog ich sie an mich und küsste sie. Und zwar so richtig! Ich knurrte und mein ganzer Körper kribbelte glücklich. Ja, das gefiel meinem Wolf, definitiv! So konnte jeder sehen, dass sie mir gehört. Ich spürte ihre ablehnende Haltung, also zog ich sie enger an mich und küsste sie tiefer. Meine Hand legte ich auf ihren unteren Rücken und hielt sie fester, wobei ich merkte, wie sie ihre abweisende Haltung mehr und mehr verlor und in meinen Armen dahin schmolz.
Über unsere Verbindung fühlte ich ihre Verwirrung, doch damit würde ich mich später genauer befassen. An ihrer Lust und Zuneigung zu mir war nichts falsch! Dann, endlich, nahm ich wahr, wie sie eine ihrer zarten Hände auf meinen Arm und die andere auf meine Brust legte. Genauso, meine Süße.
Als ich sie noch näher an mich presste, spürte ich wie sie ihren Widerstand aufgab und ihre Arme um meinen Hals schlang. Eine ihrer Hände fuhr in meine Haare, was meinen Wolf wohlig aufbrummen ließ und ich vertiefte den Kuss.
Ich war wirklich im verdammten Himmel angekommen, dachte ich, als ich vollkommen mit Elodies Geruch und der Wärme ihres Körpers umhüllt war. Langsam ließ ich eine meiner Hände weiter an Elodies Rücken nach oben wandern und spürte, wie ein leichtes Zittern durch sie hindurch fuhr. So ist es gut, mein Liebling. Genieß es.
Mein Verstand konnte immer noch nicht realisieren wie leidenschaftlich sie meinen Kuss erwiderte. Sie bewegte ihre Lippen sanft an meinem und als ihren Mund. Mein Körper fühlte sich an, als würde er unter Strom stehend, so heftig und elektrisierend war meine Reaktion auf die Berührung ihrer zarten Hände in meinen Haaren und ihrem Körper an meinem.
Ich hätte sie noch stundenlang weiterküssen können und auch sie schien nichts dagegen zu haben, zumindest gemessen daran, wie sehr sie sich an mich klammerte und meine Haare verwuschelte.
Auch ich fuhr ihr jetzt mit einer Hand in die Haare, um ihren Mund noch näher an mich zu pressen, wenn das überhaupt möglich war. Doch ich wollte die absolute Nähe zu meiner Gefährtin spüren und wusste jetzt schon, dass eine Ablehnung ihrerseits mich auf ewig zerstören würde. Bereits in dieser kurzen Zeit war sie mir so wichtig geworden, dass ich wusste, dass ich nicht ohne sie leben könnte.
Ich hörte ihr Keuchen als sie jetzt mit einer Hand über meine Brust fuhr und mein Wolf daraufhin ein wohliges Brummen von sich gab.
Als ich dann ihren Duft einsog ...:
„Alec Maximilian Snowfield, du kannst doch nicht einfach so deine Gefährtin küssen. Ich dachte, ich habe dir mehr Anstand beigebracht!", und meine Mutter hörte, wie sie den absolut schönsten Moment meines Lebens ruinierte, konnte ich nicht anders als ein überaus frustriertes und lautes Knurren von mir zu geben.
Luna, war diese Frau anstrengend!
Sie wird mir eines Tages noch den letzten Nerv rauben. Wütend knurrte mein Wolf und dieses Mal konnte ich nicht verhindern, dass es laut meine Kehle verließ. Insbesondere, da meine kleine Gefährtin unseren Kuss unterbrach und zurück weichen wollte.
Die Betonung liegt auf wollte, denn ich ließ nicht zu, dass sich unsere Körper auch nur einen Zentimeter voneinander entfernten. Grrr, meins!
„Hast du mich gerade angeknurrt? Na warte! Vergiss nicht, ich bin nicht nur deine Mutter, sondern auch die Luna dieses Rudel. Also, sei vorsichtig mein Junge und lass endlich deine Gefährtin los. Merkst du nicht wie peinlich ihr das ist", schimpfte meine Mutter weiter und warf mir wohl den Todesblick des Jahrtausends zu.
Wäre ich einer der Welpen, die sie üblicherweise mit einem solchen Blick bedachte, wäre ich wohl mit eingezogenem Schwanz eilig davongerannt. Doch ich war der verdammte Prinz dieses Rudels, also ließ ich mich lediglich dazu hinab meine Gefährtin widerwillig loszulassen.
Dabei starrte ich weiterhin meine Mutter an, bevor mein Blick wieder zu Elodie wanderte. Diese wurde knallrot im Gesicht und wich zwei schnelle Schritte zurück. Meinen Wolf (und mir) gefiel das natürlich überhaupt nicht, sodass ich diese Handlung mit einem lauten Knurren kommentierte.
Mein Liebste soll niemals vor mir zurückweichen, insbesondere nicht, weil ihr unser Kuss peinlich war!
Elodie drehte sich leicht um und betrachtete einen leicht krampfhaft grinsenden Chris. Dieses aufgesetzte Lächeln bewirkte, dass mein Wolf sich innerlich ganz stolz und aufrecht hinstellte und genoss, dass wir unseren Anspruch so deutlich gemacht hatten. Ich tat es ihm nach und stellte mich ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen noch aufrechter hin. Wie hatte meine Mutter es mir beigebracht, Brust raus und Po rein, oder so ähnlich.
Dann wanderte Elodies Blick zu ihrer Tante und ihrem Onkel, die ebenfalls peinlich berührt ihren kurzen Blick erwiderten, bevor sie dann Andrés grinsende Familie bemerkte. Ich könnte schwören, dass ihr Gesicht noch eine Spur dunkler wurde, wenn das überhaupt möglich war.
Während dieser ganzen Situation konnte ich den tadelnden Blick meiner Mutter auf mir spüren, den ich aber gekonnt ignorierte und mich stattdessen voll und ganz auf meine Gefährtin konzentrierte. Blöderweise, war sie jetzt bei meinen Eltern angekommen und sah erst meinen Vater und dann meine Mutter an, wobei sie danach einmal heftig schluckte.
<<Oh Mist!>>, dachte sie und schaute mich kurz böse an. Als ich sie gerade deshalb tadeln wollte, wurde sie schon von meiner Mutter und dann von meinem Vatter umarmt. Bei letzterem musste ich knurren, obwohl er mein verpartneter! Vater war. Schließlich waren alle still, weshalb Elodie das Wort ergriff.
„Also, um die peinliche Stille einmal zu beenden. Was machen wir jetzt? Ich meine wie läuft das jetzt ab?", fragte sie in die Runde und Rick, mein Vater, trat vor. „Nun Elodie. Du wirst zu uns ziehen und die Bindung vollziehen. Dies passiert allerdings erst nachdem ihr das auch wollt. Beide", beschwichtigte er sie sofort und schenkte mir einen warnenden Blick. Ich verdrehte die Augen.
Also jetzt mal ehrlich, die behandeln mich alle so, als würde ich in der nächsten Sekunde meine Gefährtin anspringen und in meine Höhle schleppen, um dort so schnell wie möglich die Bindung zu vollziehen. So schlimm bin ich doch auch nicht!
<Moment ich muss zu IHM ziehen?>
<Du gehörst zu mir, an meine Seite. Egal ob dir das zu wider ist oder nicht. Ob du mich willst oder nicht. Ich werde dafür sorgen, dass du mich willst. Deswegen wirst du bei mir wohnen!> knurrte ich wütend.
Meine Gefährtin hatte mich mit ihren Worten verletzt. Sie gehörte zu mir und dennoch tat sie nichts anderes, als jede Sekunde zu versuchen von mir wegzukommen und mir fernzubleiben. Dabei sind wir füreinander bestimmt! Sie gehört an meine Seite und ich würde nichts unversucht lassen, damit sie eine Bindung mit mir eingeht. Als ob sie merken würde, was gerade in mir vorging, kam sie einen Schritt auf zu und legte ihre weiche Hand an meine Wange
Ich schloss eine Sekunde meine Augen und schmiegte mich hinein in dem Versuch, mich etwas zu beruhigen. Üblicherweise ließ ich meinen Emotionen nicht einfach freien Lauf. Eigentlich würde ich mich in die Kategorie Wölfe einsortieren, die ihre Gefühle über aus gut im Griff hatten.
Doch Elodie hatte all dies innerhalb einer so kurzen Zeit komplett auf den Kopf gestellt. Sie war mir zwar körperlich nah, doch ich spürte ihre geistige Distanziertheit und das machte mich absolut wahnsinnig. Ich öffnete meine Augen wieder und sah mein Liebling tief in die Augen.
Ihre zartrosa Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln und zum allerersten Mal sprach sie von sich aus über unsere Verbindung mit mir.
<Mir ist der Gedanke bei dir zu wohnen nicht zu wider, Alec. Die Situation überfordert mich nur leicht. Es tut mir leid.
Ich hatte heute Morgen nicht damit gerechnet heute einen Gefährten zu bekommen. Das heißt also noch lange nicht, dass ich dich nicht will. Ich spüre auch, dass etwas zwischen uns ist.
Ich komme mit diesen Gefühlen einfach noch nicht klar, in Ordnung? Nimm mir meine abweisende Art nicht übel. Ich habe einmal zwei Menschen verloren, die mir sehr viel bedeutet haben.
Damit ich nicht nochmal so verletzt werde, habe ich meine Unhöflichkeit als eine Art Selbstschutzmechanismus eingesetzt. Ich...>
Gerade als die erste Träne ihre Augen verließ, um ihre Wange herunter zu laufen, wischte ich sie sanft weg.
<Nicht weinen, Liebling. Vergib mir. Ich war unsensibel und habe nur an mich gedacht. Ich hätte dich fragen sollen wie es dir damit geht. Ich würde mich sehr freuen, wenn du bei mir wohnen würdest.>
<Ich weiß. Es ist in Ordnung. Irgendwann muss ich mich ja wieder öffnen. Aber da es schon bald dunkel wird, sollten wir vielleicht sofort meine Sachen holen.>
Sie grinste mich an und mein Wolf seufzte innerlich glücklich. Ich hatte sie gefunden und sie gehörte allein mir... und mir. Aber das war ja auch immer noch ich. Ich wusste, dass sie mich glücklich machen wird.
„Man. Könnt ihr vielleicht aufhören euch anzustarren und stattdessen eure Diskussion laut führen, damit wir alle es mitkriegen?", stöhnte André.
<Ja, so heißt er, Gefährtin.>, beantwortete ich ihre nicht laut gestellte Frage nach seinem Namen.
„Sorry. Das Ergebnis der Diskussion muss dir reichen. Lizzy kommst du?", fragte Elodie ihre Tante. „Warum?", kam es daraufhin leicht überfordert von ihr und sie warf ihrem Gefährten einen kurzen unsicheren Blick zu. Mein Liebling verdrehte die Augen. „Irgendwer muss mir schließlich beim Packen helfen oder?"
Als sie das sagte, bekamen alle große Augen, allen voran ich, der heute nicht mehr daran geglaubt hatte, dass sie zu mir ziehen würde. Mein innerer Wolf baute sich stolz in meinem Kopf auf, streckte stolz die Brust raus und heulte mit erhobener Schnauze siegessicher und glücklich.
Auch, wenn ich sein Handeln durchaus amüsant fand, konnte ich nicht abstreiten, dass ich ebenfall Stolz und Glück empfand, dass meine Gefährtin trotz aller Widrigkeiten bereit war, ihr bisheriges Leben für mich aufzugeben. Sie fühlt die Verbindung also auch, dachte ich beruhigt und konzentrierte mich wieder auf Elodie, die sich nun wieder Chris zugewandt hatte. Grrrr.
Diese stand immer noch mit diesem aufgesetzten Lächeln vor ihr – ob Elodie wohl merkte, dass es nicht echt wahr? – dass seine Augen nicht erreichte und zwinkerte ihr übertrieben zu. Ihgitt!
Essen, essen, vermittelte mir mein Wolf, doch ich unterdrückte bewusst das Gefühl, meinen Rivalen in Stücke reißen zu müssen, um anschließend meine Welpene damit zu ernähren. Allerdings war dies nicht allzu leicht, denn das war genau das, was das Tier in mir verlangte. Ich verdrehte gedanklich die Augen und schob die aufkommende Zerstörungswut mit dem Gedanken, wir essen keine Rudelmitglieder, zurück in die letzte Ecke meines Gehirns.
Vielleicht später, brummte mein Wolf unzufrieden und legte sich unzufrieden auf den Bauch, wobei er Chris interessiert mit gespitzten Ohren beobachtete. Fast so, als ob er auf der Lauer legen würde. Geduld, mein Großer, Geduld. Die Chance ihm eine zu verpassen wird noch kommen.
„Okay. Ich lasse euch, glaube ich, jetzt besser alleine. Wir sehen uns." Glauben kannst du im Religionsunterricht, äffte ich ihn gedanklich nach und war froh, dass er endlich einmal so viel Anstand zeigte, um sich endlich - wie sagte man das höflich? Ach ja - zu verpissen! Mit diesen Worten zwinkerte Chris Elodie zu, drehte sich um und ging.
Chris drehte ich auf dem Absatz um und verließ den Platz, vermutlich in Richtung seines Zuhauses. Ich unterdrückte das kindische Bedürfnis ihm die Zunge herauszustrecken und verabschiedete mich lieber von der Betafamilie.
„Kommst du jetzt Lizzy?", fragte meine Gefährtin, drehte sich mit einem kurzen Blick auf mich um und ging schon voraus. Als sie, ihre Tante und meine Mutter aus unserem Blickfeld verschwunden sind, klopfte mir mein Vater leicht auf die Schulter.
„Deine Gefährtin ist nicht gerade auf den Mund gefallen."
„Nein. Das ist sie in der Tat nicht. Du müsstest mal wissen, was sie so denkt", schmunzelte ich und fuhr mir kurz durch meine verwuschelten Haare, in dem Versuch, sie zumindest ein wenig zu ordnen. Markus lächelte mich nur freundlich an.
„Ich sollte vielleicht auch nach Hause, damit ich mich gleich von ihr verabschieden kann. Außerdem braucht mich gerade meine Gefährtin. Auf Wiedersehen." Kurz bevor er gehen wollte, zögerte er, überlegte es sich anders und drehte sich noch einmal zu mir um.
„Pass auf sie auf. Schütze sie mit deinem Leben und mache sie glücklich! Mehr verlange ich nicht."
Als er dies sagte, sah er mir tief in die Augen und ich erkannte, wie viel Elodie ihm bedeutete, obwohl sie sich keine Gene teilten. Ich nickte ernst, als ich ihm antwortete: „Ich verspreche es, bei meiner Ehre und meinem Leben!" Er nickte, drückte mir und meinem Vater kurz die Hand, bevor er ind er gleichen Richtung, wie zuvor meine Gefährtin, verschwand
„Du solltest vielleicht dein Zimmer noch ein wenig herrichten, wenn deine Gefährtin kommt", sprach mein Vater. Bei seinen Worten bildete sich in meinem Kopf ein Bild meines unordentlichen Zimmers und ich stimmte ihm zu. Das sollte ich wirklich machen. Dieses Chaos war unzumutbar für meine Gefährtin!
Also verabschiedete ich mich auch, drehte mich um und ging auf mein Zimmer, um es etwas aufzuräumen und ihm vielleicht nahc drei Monaten mal wieder zu zeigen, was eigentlich ein Staubsauger ist. Putzen ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung.
Nach etwas über einer Stunde hörte ich plötzlich ihre wunderbare Stimme in meinem Kopf. Nur auf das, was sie sagte, war ich nicht ganz vorbereitet gewesen.
<Alec, könntest du vielleicht mal deinen Hintern aus deinem Zimmer bewegen, dass ich weiß, in welches ich muss?>
>Warum sollte ich Liebling? Was bekomme ich dafür?>, fordere ich sie heraus. Ich hätte nichts gegen einen zweiten Kuss, dachte ich, gedanklich schon wieder dabei sie an mich zu ziehen und ...
<Du musst natürlich nicht. Ich kann auch einfach zu André ins Zimmer gehen, wenn du das möchtest.> Ich knurrte. Das würde sie nicht! Nur über meine Leiche! Dieses Mädchen machte mich wahnsinnig. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich riss meine Zimmertür auf und zog meine Gefährtin, die direkt vor meiner Tür stand, immer noch knurrend, hinein. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass du mir gehörst und ich wiederhole mich nicht gerne", knurrte ich sie an und hielt sie dan den Schultern fest, sodass sie gezwungen war, mir in die Augen zu schauen. Doch statt mir irgendeine erwartete Reaktion zu geben – ich hätte entweder mit Anschreien, wegrennen oder unterwürfiger Akzeptanz gerechnet (vorzugsweise natürlich letzteres) – zuckte sie nur mit den Schultern.
Interessant. Immer wenn ich dachte, jetzt habe ich sie durchschaut, tat sie etwas mit dem ich nicht im Geringsten gerechnet hatte.
„Hör mal. Ich bin müde und habe keine Lust mich zu streiten. Ich hatte nie vor zu André ins Zimmer zu gehen. Noch dazu weiß ich nicht einmal wo es ist und es interessiert mich auch nicht. Wenn du jetzt die GÜTE hättest mir zu zeigen wo das Badezimmer ist, wäre ich dir sehr dankbar." Okay, damit konnte ich umgehen.
Meine Gefährtin war erschöpft und musste sich ausruhen. Mich darauf konzentrierend beruhigte ich mich langsam und mein zähnefletschender Wolf zog sich zurück. Wortlos zeigte ich auf die Badezimmertür am Ende meines –unseres- Schlafzimmers, fuhr mir einmal gestresst durch die Haare und atmete tief durch. Ich glaube, dass werden noch einige anstrengende Stunden mit meinem Liebling. Vor allem, wenn mein Wolf auf alles was sie tat und sagte so heftig reagierte.
Sie huschte an mir vorbei ins Badezimmer und ich vernahm kurz ihren Duft. Sie roch nach Veilchen mit einem Hauch Rauch, welcher von einem Feuer kommt. Interessante Mischung. Darüber würde ich später nachdenken. Ich hörte, wie im Bad die Dusche angestellt wurde und begann mich ebenfalls bettfertig zu machen. DA ich bereits heute Morgen geduscht hatte, entschied ich mich gegen eine zweite Dusche und begann mich umzuziehen. Gerade, als ich meine Schlafanzughose angezogen hatte, hörte ich wie die Tür hinter mir auf ging und Elodie ins Zimmer trat.
Ich drehte mich um und lächelte, als ich sie dabei erwischte, wie sie auf meine Wolfszeichen starrte. Wie gut, dass ich mein Oberteil noch nicht anhabe!
Mein Wolf knurrte zufrieden, dass sie sie bemerkt hatte. Sei doch ruhig, Alec. Du Trottel. Wenn sie merkt, dass es dir gefällt, dann wird sie sie nie mehr beachten, schalt ich mich gedanklich und versuchte meine Reaktion zu unterdrücken. Ich hörte, wie sie hart schluckte und versuchte mir mit aller Kraft ins Gesicht zu sehen. Dann ging ich auf sie zu, sodass das Mondlicht sich auf meinem nackten Oberkörper spiegelte.
„Du darfst ruhig schauen, Gefährtin. Du brauchst nicht rot zu werden, obwohl ich es sehr süß finde. Ich werde die ganze Nacht nichts anderes anziehen, also wirst du dich wohl oder übel an den Anblick gewöhnen müssen." Das alles sagte ich so sanft, als wäre es selbstverständlich. Sie hob ihren Blick wieder vom Boden und mein Entschluss stand. Nie wieder nachts ein Oberteil, wenn sie bei mir schläft! Sie sah so süß aus in ihrem kurzen Schlafanzug, der bei genauerem Hinsehen mit kleine - waren das etwa Wölfe? – bedruckt war. Das Outfit betonte ihre langen Beine und umschmeichelte ihre Hüften und weibliche Figur.
Mein Wolf schnurrte bei dem Gedanken, dass wir von nun an die Einzigen waren, die sie so sahen. <<Meins>>.
Ihr schüchterner Blick ließ sie noch süßer aussehen.
Doch lange konnte sie mir nicht in die Augen sehen, denn diese senkten sich fast augenblicklich wieder auf meine Wolfszeichen, die sich auch über meine halbe Brust schlängelten. Gespannt lauschte ich ihren Gedanken. Sie nach diesen zu fragen, in jenem magischen Moment, in dem wir uns befanden kam mir komisch vor. Seltsam, unnatürlich. Worte würden diesen Zauber zerstören und wären fehl am Platz.
Ich vernahm ein <Scheiß drauf> von ihr und beobachte völlig still stehend, wie sie ihre Hand hob, um meine Zeichen nachzufahren. Kaum, dass ihre Hand meine Haut berührte, knurrte ich zufrieden und sie schaute mir ins Gesicht. In ihren Augen sah ich einen Mix an Gefühlen, die kamen und gingen, stärker und schwächer wurden und sich zu einem großen Strudel an Emotionen zusammenschlossen. Ich sah ihre Unsicherheit, ihre Nervosität, ihr Unbehagen und ein wenig Angst.
Doch ich konnte auch ihre Neugierde, ihre Freude und ihr Verlangen sehen. In Zukunft würde ich dafür sorgen, dass dies die einzigen Gefühle sein werden, die sie empfand. Glück, Freude, Verlangen und Liebe. Das waren also genau vier Empfindungen. Alle anderen waren im Vergleich dazu unwichtig.
Ich schaute sie die ganze Zeit an und ich wusste, dass das Verlangen auch in meinen Augen glitzerte. Als sie ihren Blick senkte, konnte ich sehen, dass sich ihres ebenfalls verstärkt hatte. Doch offensichtlich wollte sie nicht weiter darauf eingehen. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf sie hypnotisiert meine Zeichen anzustarren und nachzufahren. Mir soll es recht sein, dachte ich, als ich ein wohliges Stöhnen unterdrückte, um mich vor ihr nicht lächerlich zu machen.
Verflucht, sie fuhr nur meine Zeichen nach! Reiß dich zusammen, Alec, es ist nicht so, als ob sie dich gerade von oben nach unten abknutscht. Meine Gefährtin. Meins. Ganz allein meins. Alles meins. Für immer, ließ mein Wolf verlauten und ich konnte ihm nur zustimmen, als ich die braunen Locken von meiner Elodie betrachtete. Ich hob meine Hand und legte sie ihr sanft auf den Kopf.
„Sie sind wunderschön", hauchte sie und ich fuhr vorsichtig durch ihre offenen Haare. Ich knurrte zufrieden, was aber in ein Schnurren überging. Mein ganzes Wesen war auf sie konzentrierte und ich wusste, dass unsere Herzen im Gleichklang schlugen und unsere Seelen unabänderlich verbunden waren. So musste sich wahre Zuneigung und Verbundenheit anfühlen. Unser Gefährtenband
Doch plötzlich wurde die Tür zu meinem Zimmer so heftig aufgestoßen, dass sie gegen die dahinterliegende Wand knallte und André trampelte zwei Schritte ins Zimmer sein. Als sein Blick auf uns fiel, blieb er abrupt mit großen Augen stehen und sein Mund klappte auf. Ich merkte wie Elodie schnell ihre Hand wegzog, aber diesmal konnte ich das dulden. Denn ich war viel zu sehr damit beschäftigt mich vor meine halbnackte! Gefährtin zu schieben und sie mit meinem Körper vor Andrés Blicken abzuschirmen.
„Wenn ihr dann mit dem Befummeln fertig seid, Alec, dein Vater fragt ob ihr nochmal runterkommt, doch wie ihr ausseht, geht ihr gleich ins Bett." Ich wusste, dass André immer, wenn er unsicher war, unlustige Witze riss, doch dieses Mal war ich mir sicher, dass seine Worte ernst gemeint waren. Er ignorierte gepflegt mein warnendes Knurren, zeigte uns sein anzüglichstes Grinsen und war schon aus der Tür verschwunden. Zumindest hatte er daran gedacht diese zuzuziehen. Ich knurrte ihm noch unzufrieden hinterher. Wieso musste mir heute jeder in meinem Umfeld die schönsten Momente mit meiner Gefährtin kaputt machen?!
„Äh, w-wir sollten schlafen gehen. Gute Nacht, Alec", sagte mein Liebling leise. Als sie an mir vorbeischlüpfte, legte sie mir kurz ihre zarte Hand auf den Unterarm. Ihr Geruch und ihre Berührung sorgten dafür, dass ich mich wieder einkriegte und mit einem kurzen, unsicheren Lächeln zu mir ging auf das Bett zu und legte sich hinein. In Ordnung, die Sache eben war ihr ganz offensichtlich peinlich.
Aber dennoch war sie mir jetzt nicht aus dem Weg gegangen. Stattdessen hatte sie mich und viel mehr meinen inneren Wolf beruhigt. Ich weiß nicht, ob ihr das bewusst war, doch sie spürte unsere Bindung und war nicht gegen mich immun. Luna sei Dank!
Außerdem hatte sie keine Szene gemacht, obwohl wir in einem Bett schlafen würden. Dabei hatte ich bezüglich dieses Punktes fest damit gerechnet, dass sie mich zum Schlafen auf den Fußboden verbannt. Was ich selbstverständlich ohne Murren getan hätte. Hauptsache sie schläft im gleichen Raum wie ich. Aber ich würde mich gewiss nicht darüber beschweren, dass sie in meinem Bett liegt und ich so die Gelegenheit habe mit ihr zu kuscheln und unsere Bindung zu stärken.
Kurz darauf legte ich mich direkt hinter sie und genoss das Gefühl ihrer Nähe. Eine Sekunde zögerte ich, bevor ich beschloss mein Glück zu versuchen. Wenn ich dafür auf den Fußboden muss, war es der Versuch wert gewesen. Ich schlang sanft meinen Arm um ihren Bauch und zog sie näher an mich, sodass ihr Rücken nun an meiner Brust lag.
Zuerst versteifte sie sich aufgrund der unerwarteten Nähe zu mir, doch als sie begriff, dass ich mich einfach nur an sie kuscheln wollte, entspannte sie sich. Gut so Liebling. Ich bin bei dir und werde nicht mehr weggehen. Schon nach kurzer Zeit hörte ich ihre regelmäßigen Atemzüge und die Müdigkeit breitete sich auch in meinen Knochen aus.
Der Tag war durchaus ereignisreich und aufregend gewesen. Ich knurrte noch ein letztes Mal zufrieden, da dies der erste Abend war, an dem ich mit meiner Gefährtin im Arm einschlief und schmiegte meinen Kopf in ihre Halsbeuge. Hoffentlich wird dies auch nicht der letzte sein.
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Heyho,
hier ein weiteres Kapitel. Jetzt beginnt der Teil, wo neue Personen, Orte und Situationen kommen. Ich hoffe es gefällt euch, dass ich Elodie ein wenig frecher gestaltet habe als beim ersten Mal.
Wie findet ihr Alec bisher? Ich habe versucht seinen Charakter ein wenig zu ändern und ob ihr es mir glaubt oder nicht, ich habe mir unseren acht Montae alten Welpen Chewie als Vorbild genommen. Einerseits ist er total lieb, loyal, unsicher und anschmiegsam und auf der anderen Seite selbstbewusst, selbstgefällig, arrogant. Er bringt einen manchmal zur Weißglut und dennoch kann man ihm gar nicht widerstehen undm man muss ihn lieben. Ich hoffe, dass mir das bei Alec auch gelingt, nur soll er natürlich noch sexy und besitzergreifend sein... wobei letzteres ist mein Hund auch.
Ihr wisst Kommentare und Verbesserungsvorschläge nehme ich immer gerne an. Vielleicht kommt heute noch ein Kapitel.
Fühlt euch gedrückt,
Eure LouisaLeseratte
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