IV. ... folgt sogleich
Liebe Maman,
Hier in der Sicherheit des Lazarett habe ich endlich die Chance, meine Gedanken zu ordnen und dir zu schreiben.
Manchmal fühlt es sich so an, als würde mein Herz und die ganze Welt mit ihm zerbrechen.
Natürlich bin ich froh, unser Zuhause von den bruktischen Invasoren zu verteidigen, und doch erfüllt mich manchmal diese Leere.
All das hier ist eine solche Schande.
Ich hoffe, dich und Papa bald wiedersehen zu dürfen. Bitte grüß Lilli ganz herzlich von mir.
Dein Frédéric
- Auszug der Feldpost des mitreanischen Korporal Frédéric Morel, wenige Stunden vor seinem Tod
▪︎ ▪︎ ▪︎
Wind peitschte ihr die eigenen Haare ins Gesicht, als Zillis Schimmel wie ein weißer Pfeil durch die Nacht schoss.
Kopfsteinpflaster knallte unter den Hufen ihres Pferdes, Froufrou, und Schnaufen hallte durch die Gassen, da riss sie es schon um die nächste Häuserfront.
Sie hätte sich selbst Ohrfeigen können.
Die Orangerie und das Kurhaus trennte fast die ganze verbliebene Stadt.
War vor einer Stunde der Ritt noch erholsam, ein letzter Fetzen Idyll, so war er jetzt ein Grauen.
Wie zur Vergewisserung dessen warf Zilli einen Blick in die aufblühende Nacht. Im Zwielicht ließen sich die groben Schemen von schlecht verputzten Gebäuden erkennen, die nicht der Verödung zum Opfer gefallen waren.
Sie alle schimmerten rötlich im Schein des fernen Feuers.
Die meisten Bewohner waren schon vor der Verödung evakuiert worden. Offiziell, um sie vor den Schäden des Krieges zu bewahren. Inoffiziell, um Platz für die Soldaten der Etappe zu schaffen und militärische Geheimnisse unter Verschluss zu halten. Hier blieben die meisten Fenster lichtlos, weil ausgezehrte Frontsoldaten jeden Fetzen Erholung umklammerten und gefrustete Feldwebel die Abendruhe mit Spieß und Knüppel verteidigten.
Aber je weiter sie über die Straßen flogen, desto mehr Petroleumlampen flammten auf und beschienen immer größere und prachtvollere Fassaden.
Bis goldenes Licht die Straßen flutete und mit jedem vorbeistreichenden Meter die Häuser an Protz und Prunk gewannen.
Pilaster, verschlungener Stuck und Kolonnadenhöfe.
Dekadenz, die daran erinnerten, warum Valon als eine Stadt aus Marmor und Gold in die Annalen eingegangen war.
Doch im Hinterland einer Armee waren aus Villen Freudenhäuser und Offiziersquartiere geworden.
Sie drosselte das Tier unter sich in einen flotten Trab und wich einem grölenden Soldaten aus, der sich wenige Meter weiter Alkohol und Abendessen entledigte.
Sie stoppten schließlich im Schatten eines Palastes.
Kein anderer Begriff wäre diesem Gebäude gerecht geworden.
Der arme Froufrou unter ihr scheute vor dem Koloss.
Güldenes Licht und güldene Beschläge, Säulen so hoch wie Bäume und weiß wie der frischeste Puderschnee in Morokew.
Das ehemalige Kurhaus Astor.
Jetzt Hauptquartier einer Armee.
Zentrum des Massentötens.
Sie sprang von ihrem treuen Tier, tätschelte den Wallach und gab ihm einen Zuckerwürfel, den sie in ihrer winzigen Munitionstasche am Gürtel verborgen hatte.
Die Nüstern des Pferds liebkosten ihre Wange, aber jetzt entlockte ihr das nicht einmal mehr ein Lächeln.
Cäcilie umfasste ihren Stock fester und zwang ihre Füße, sie aus dem Schatten in das Licht des Kurhauses zu wagen.
Zumindest wollte sie das - dann warf sie sich im letzten Moment einen halben Meter zurück, um nicht von Reifen zermalmt zu werden.
Mit quietschenden Rädern schlitterte ein Vaporzibil über das Pflaster und kam schnaufend zum Stehen.
Wiehernd begann ihr Pferd zu trippeln- und auch Zilli klebte mit weit aufgerissenen Augen an der nächsten Fassade.
Es braucht wirklich kein Tier und keine Schienen, ging es ihr wie in Trance durch den Kopf, als sie die schwarze Karosserie bestaunte und den süßen Dampf der Maschine roch.
Zuhause in Astoria hatte sie so eins noch nie gesehen. Nur die gigantischen Schiffe und kleinen Boote, mit denen man die Kanäle überquerte.
Und hier an der Front… Die meisten Offiziere besaßen noch immer Pferde. Wie Froufrou.
Aber die Eleganz der Erscheinung zerbrach, als Oberst Kerinsk mehr aus dem Gefährt fiel als alles andere.
Fluchend richtete er sich auf, spie ein leises "Bei den drei, wenn diese magische Abartigkeit die Schuld dieses falschen Geheimrats ist … Ich schleife ihn persönlich in Adamium-Ketten in einen Kerker!" aus, dann hastete er weiter.
Er erkannte sie nicht einmal, so sehr war sie in dem Schatten von Kurhaus und Nacht gebadet.
Kerinsk schnaufte nach wenigen Schritten an ihr vorbei - und wurde nach der letzten Stufe der Treppe prompt von zwei Kürassieren aufgehalten.
Ihre silbrigen Harnische glommen im Abendlicht mit den Lüstern hinter den großen Fenstern um die Wette.
Sie verstellten ihm den Weg.
Zilli hörte Gezeter, verstand kein einziges Wort, dann huschte ein noch immer lamentierender Kerinsk in die Gedärme dieses Riesen.
Zwei Wachen vor dem Eingang des Kurhauses?
Das entsprach nicht Kabisius' Protokoll.
Es war Anordnung bei erhöhte Alarmbereitschaft.
Das hier war mehr als bloß eine Besprechung über die Taktik ihrer Division und Strategie der Armee.
Es war eine Krisensitzung.
Entschlossen sprang sie die Treppe hoch, zwei Stufen auf einmal nehmend und sogleich blockierten die zwei Schrammenhanseln die Pforte.
"Was bei den drei, haben Sie hier zu suchen, Palinquas?", donnerte sogleich der größere von beiden.
Die Magierin riss schon den Mund auf, um zu protestieren, da erst erkannte sie in den weißen Uniformen Silwin und Osmin.
Die Zwillinge.
Unter ihren mit Federn besetzten Helmen mit dem Löwenemblem wirkten beide schrecklich fahl.
Zilli blieb stehen, deutete auf den entflammten Horizont und erwiderte bloß: "Die Generalin, ich muss sie sehen. Dringend."
Der kleinere, Osmin, wurde noch ein bisschen blasser - und ließ damit den geschrubbten Marmor hinter ihm schmutzig wirken.
"Es ist also wirklich Magie?", hauchte er.
"Sehr, sehr starke", brachte Zilli hervor. Noch immer hämmerte Schmerz in ihren Schläfen, der nur langsam verblasste. "So etwas- So etwas hat bisher noch keine Seite getan."
Zumindest nicht so effektiv.
Zumindest nicht in solchen schweren Größen.
Aber vielleicht war das in diesem Krieg ohnehin nur eine Frage der Zeit gewesen.
Die Kürassiere tauschten einen langen, stummen Blick aus.
"Wie in Iurikow. Während der Miserikordie", murmelte Osmin und schüttelte sich. "Magier entzünden den Himmel."
"Und Marondais", schnaubte Silwin. "Denkst du, es war ein Zufall? Dass gerade der General der Rattenbrigade stirbt? Der, in dessen Brigade aussortierte Magier aus den Kabachenvierteln, Karlisten und Schmarotzer -"
Zilli räusperte sich betont.
Osmin zuckte zusammen.
"Nichts für ungut", versicherte er, eine Spur zu hastig. "Immerhin sind Sie ja nur ein Halblichtkind!"
"Die Generalin", meinte Zilli nur.
Osmin- froh, das Thema zu wechseln- sprach zuerst.
"Eine geschlossene Gesellschaft. Nur ausgewählte Offiziere und Kommandeure der Truppenteile dürfen heute-"
"Ich hab euch beide auch lieb", seufzte Zilli, da platzte der Knoten in ihrer Brust.
In einem Schattenschritt manifestierte sie sich mehrere Schritte hinter den Kürassieren, dann eilte sie schon durch die Korridore, während ihr schwacher Protest bei jedem Schritt nachhallte.
Hindurch durch die goldene Pforte, hindurch durch das Maul der Bestie.
Aber auch ohne die beiden konnte sie ihr Ziel kaum verfehlen.
Das scheppernde Lachen der werten Offiziere zu laut, das Klirren ihrer Gläser zu hell und die weit geöffneten Türen zu prächtig, als das man sie hätte übersehen können.
Der Geruch von Champagner und exotischen Gewürzen verätzte ihr die Nase.
Noch einmal straffte sie die Schultern, dann flog sie schon über die Schwelle ins Reich der Generalin.
Die geballte Front aus Elitarismus war wie eine Ohrfeige.
Schwere Samtvorhänge bedeckten die gewaltigen Rundbogenfenster und in Kristallkaraffen schwamm bernsteinfarbener Cognac.
Bei dem Anblick schwindelte ihr es.
Hier war genug edler Tropfen, um darin zu baden.
Gepaart mit Gebäck, Tellern behäuft mit Braten und Obst, das durch das Embargo der Dutvari gar nicht mehr auf normale Wege ins Land gelang, wirkte das alles wie eine groteske Szene.
Die Anwesenden Offiziere - von Hauptleuten bis Obersten inklusive deren Adjutanten war alles vertreten- nahmen kaum Notiz von ihr.
Aber ihr blieb keine Zeit, auch nur Fuß in diesem Raum zu fassen.
Mit einem Krachen schlugen die Türen zum Saal auf, alle Stimmen würgten ab und dutzende Augenpaare wirbelten zu der Frau, die wie ein Sturm in den Saal fegte.
Mit jedem Schritt klirrte das Meer aus Orden und Auszeichnungen auf ihrer Brust und ihr eines verbliebene Auge suchte zuckend die Tischrunde ab.
Es war blassblau, als wolle es ihre platinblonden Haare in Pigmentlosigkeit überbieten.
Die einäugige Roggenmuhme von Valon.
Hinter ihr und ihrer halben Armada aus Schreibern, Gardisten und Adjutanten verschwand beinahe die eindrucksvolle, bärenhafte Gestalt eines kahlköpfigen Zivilisten.
Doch schon echote Kabisius klirrende, heiserne Stimme durch den Saal.
"Sehen Sie, wer uns endlich wieder mit seiner Anwesenheit begehrt. Der Rostveteran Iurikows!"
Aber es war nicht sie, auf den sich ihr verbliebenes Auge richtete. Stattdessen durchbohrte es Kerinsk.
"Was- was bei den drei-"
Empört riss er den Mund auf, aber mit einer einzigen, abwertenden Handgeste schlug sie ihm jegliche aufkeimenden Widerworte hinfort und ließ ihn kraftlos auf einen Stuhl sacken.
"Sparen Sie sich Ihre Luft für später! Sie aber, meine Damen und Herren-" Ihre überraschend kleine Gestalt durchquerte den Saal mit langen Schritten. "Ich habe Sie nicht umsonst hier so kurzfristig einbestellt. Ganz im Gegenteil. Der Horizont und die mitreanische Front steht in Flammen. Aber nicht durch uns. Kein Befehl ging dazu aus. Entweder hat jemand von Ihnen man meine Order missachtet, die Mitreaner spielen ein abgekartertes Spiel oder eine dritte Partie mischt mit. Alles Katastrophen für sich und gefährliche-"
Ihre Lippen bewegten sich, aber Zilli hörte sie nicht. Sie hörte gar nichts mehr.
Stattdessen kettete sich ihr Blick an eine einzige, bernsteinfarbene Flasche.
Ihre Hände zuckten unwillkürlich. Es prickelte ihr in den Fingerspitzen.
Der Cognac.
Sofort verkrampften sich die Hände hinter ihrem Rücken.
Nicht jetzt. Nicht hier.
Und doch-
"Madame", hörte sie ihre eigene Stimme sprechen.
Jetzt oder nie. Sie war nicht hierhergekommen um zu schweigen.
"Ich habe dringende Meldung zu machen."
Sie musste Kabisius nicht mal ansehen, um zu wissen, wie sich ihr Blick durch jede Faser ihres Körpers bohrte.
"Palinquas", stieß sie aus, irgendwo zwischen Ärger, Verwunderung und Irritation.
Ihre Kehle war zugeschnürt.
Aber alles, was Zilli vor ihrem Inneren Auge sah, war die arme Dutvari, die in ihren Armen gestorben war. Noch immer war ihre Uniform getränkt in ihr Blut.
Die Magierin erschauderte.
Für einen Moment schien Kabisius mit der Reaktion zu hadern, dann schwappte ein einfaches "Was?" über Zilli hinweg.
"Die Explosion. Die beiden Toten", setzte sie an. "Ich kenne Ihren Ursprung."
Das Eis in Kabisius Augen wurde noch kälter.
Ein Blick und die Frau ertränkte Zilli in einem eisigen, bodenlosen Brunnen.
Jemand schnappte hinter ihr nach Luft.
Die Generalin zögerte nicht lange, dann vollführte sie eine klare Geste und zischte: "Hierher, sofort."
Für einen Moment haderte sie, dann setzte sie einen Fuß vor den anderen.
Es war ein Spießrutenlauf.
Sie erreichte ihr Ziel, da packte die Generalin sie am Kragen ihrer Uniform und riss sie so an sich, dass ihre Hand ihr Kinn umfasste.
"Bei aller Liebe, Palinquas, Sie sind wahrlich nicht hübsch genug, um mich vor meinen Untergebenen zu blamieren", raunte sie ihr zu. "Also überlegen Sie sich jetzt ganz genau, was Sie mir mitteilen möchten."
Zilli schluckte schwer.
"Mit Verlaub, Frau Generalmajor, aber die beide Vorfälle - heute Abend und heute Nacht waren Flüche. Flüche aus der Schule von Idolon."
Kabisius hob die Brauen.
"Geistermagie", fügte Zilli an und sofort verdunkelte sich Kabisius Auge.
Weihrauch, Lavendel und Fälle.
"Saphir", zischte sie.
"Oder ein anderer Geistermagier. Aber beide kommen nicht nur aus der selben Disziplin, sondern sind vollkommen identisch. Die Flüche sind anders, aber die Magie? Die persönliche, magische Note eines jeden Zauberers? Vollkommen gleich. Sowohl der von Saint-Mitres als auch unserer Seite der Front."
"Also der selbe Urheber?
Zilli nickte heftig.
"Zweifelsfrei."
"Das ergibt keinen Sinn", fuhr die Generalin ihr scharf dazwischen. "Wieso sollte jemand beide Seiten in die Luft jagen wollen?"
"Aber die Majorin hat Recht", blökte jemand und ihr Blick wirbelte zu dem Zivilist, dessen Hand unweigerlich zu seinem verkokelten Bart wanderte. "Ich hab eine Detonation gesehen. Die auf mitreanischer Seite. Und glauben Sie, ich erkenne Flüche! Ich wurde ja nicht grundlos hierher zu einer Ausgrabungsstätte geschickt und-"
"Ausgrabungsstätte?", unterbrach Kabisius ihn, ihre Stimme wurde mit jedem Wort kälter. "Sie haben mit einem kaiserlichen Dekret meine Zeit verschwendet, damit Sie, werter Herr Professor Doktor Acula, im Dreck wühlen können?"
"Im Dreck wühlen!", echauffierte sich der Professor und Röte erklomm sein Gesicht. Da griff er schon in seine Aktentasche und präsentierte mit vor Stolz geschwollener Brust… eine staubige, dickbäuchige Vase?
"Nennen Sie das etwa im Dreck wühlen?"
Zilli blinzelte den Mann nur an.
"Sie haben Ihr Leben in einem Frontgebiet riskiert für ein Relikt aus dem... Hochpanoptikum?"
"Spätpanoptikum", zischte der Professor zu ihr. "Spätpanoptikum! Das sieht ganz anders aus als das Hochpanoptikum!"
"Und wieso ist das wichtig?", zischelte Kabisius zurück, doch egal wie viel Respekt und Ehrfurcht der Professor vor ihr gehabt haben musste, sein Forscherdrang übernahm die Oberhand und regierte seine aufgebrachten Worte: "Weil Wissenschaft! Jetzt, wo der Krieg die Verbindungen ins Ausland gekappt hat und Luxusgüter knapp werden, braucht die Heimatfront endlich wieder Freude! Und meine Fakultät arbeitet an einer atemberaubenden Ausstellung über die Phasen des Panoptikum und der Großen Ausmerzung. Ablenkung für das Volk, sehr wichtig eben! Gerngeschehen!"
"Wie auch immer", klirrte Kabisius und schien jeden Moment die Arme in die Luft werfen zu wollen.
Für einen kurzen Moment streifte ihr Blick Zilli.
Sie legte den Kopf schief- dann zog sie ihr einfach am Ohr.
Die Magierin verzog ihre Lippen, da hörte sie ein leises:
"Gut gemacht, Mädchen."
Im nächsten Moment wies sie schon ihre Offiziere an: "Sie verschwinden! Alle! Es bleiben im Raum der Professor Doktor Acula, Oberst Kerinsk und -" Ihr Auge fixierte Cäcilie.
"Sie."
Wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen sprangen sie auf, Stühle wurden verrückt und der ein oder andere stürzte bereits fluchtartig aus dem Raum, da wandte sich die Generalin noch zu einem einsamen Schreiber, der gerade Feder und Papiere am zusammenraffen war.
"Warten Sie", fuhr sie ihn an. "Senden Sie eine Depesche an die Hauptstadt. Holen Sie mir Saphir. Hierher. Ich will, dass dieser Scharlatan mir hier Rede und Antwort steht zu dieser Idolon und-"
Es knackte in Zillis Ohren - und sie spürte den Riss in der Zwischenwelt, noch bevor er sich vor ihnen auftat.
Sie wollte eine Warnung ausspeien, aber es war bereits zu spät.
Automatisch zog Kerinsk ein krummes Messer aus seinem Stiefel und hob es zur Verteidigung.
Gleißendes, silbernes Licht zerfetzte die Wirklichkeit und eine Eule geschaffen aus Magie und Funken stob aus dem Boden.
Jemand stieß einen erstickten Schrei aus, da breitete der geflügelte Koloss die Schwingen aus - und verblasste mit einem Mal.
Statt pulsierender Magie stand da nur eine schlanke Gestalt in feschem Mantel vor ihnen.
Ein Geheimrat und Wiederbeleber der Schule von Idolon stolperte nicht aus einem Portal, eine Reise über mehrere hundert Kilometer von der Hauptstadt Neu Berun nach Valon verzerrte bei einer solchen Person weder den seidigen Gehrock noch die ordentliche Pomade, stattdessen eröffnete sich vor ihnen das makellose Gesicht, das seit beinahe zweihundert Jahren, in der ewig gleichen Jugend erstarrt, Schmähschriften, Lobpreisungen und Porträts zierte.
Immerhin war er ein Bild der Perfektion, dessen Persönlichkeit kein Ondit über Zuneigung zu Hasardspielen, Alkohol, ja auch nur Rauchen beschmutzte.
An einer Sache aber erfreuten sie sich alle: Die spitzen Ohren, Zeichen eines fehlgeschlagenen Zaubers, der Unmenschlichkeit.
Aber in diesem Moment konnte Kabisius ihn nur gefangen zwischen Entgeisterung, Zorn und Perplexität anstarren.
Der Geheimrat Saphir aber ergriff ihre Hand, beugte sich hinab und hauchte einen Kuss auf ihre Finger, während er seidig weich sprach:
"Ihnen stets ergeben zu Diensten, meine Liebe."
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