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Die Vereinigung

Die Frau vor Liam hatte lange braune Haare, die ihr in Wellen bis zur Hüfte reichten. Ihr schlanker großer Körper war von einem dunkelgrünen Kleid umhüllt, das ihr bis zu den Knöcheln reichte. Auf dem Kleidungsstück waren silberne Stickereien eingearbeitet, die den Klamotten einen Glanz verliehen. Ihre smaragdgrünen Augen waren auf ihn gerichtet und sahen ihn mit einer sanften Güte an.

»Hallo Liam«, sagte die Frau vor ihm. »Wir haben uns lange nicht gesehen, mein Sohn.«

Die anfänglichen Zweifel in Liam zerstäubten sich in ihm wie Sand in der Wüste. Ungläubig sah er auf Nara Nokado. Seine Mutter stand direkt vor ihm, doch sein Verstand wollte es nicht begreifen.

»Bist du es wirklich?«, kam die Frage über seine Lippen.

Nara sah auf den Boden und trat einen Schritt in seine Richtung. »So leibhaftig, wie es geht.«

»Wie kann es sein? Vater hat gesagt, du bist verschwunden und plötzlich treffe ich dich im Wald in der Nähe von unserem ehemaligen Haus wieder. Was hast du die letzten Jahre gemacht und wieso tauchst du so plötzlich auf?«

Seine Mutter hob vorsichtig ihre Hände. »Liam, ich weiß, du hast sehr viele Fragen. Doch wir haben kaum Zeit. Ich muss dir so viel erklären. Ich benötige dringend deine Hilfe.«

In Liam tobte ein Sturm der Gefühle. Freude und Glück darüber, dass seine Mutter nach all der Zeit endlich zu ihm zurückgekehrt war. Aber auch Trauer, Enttäuschung und Wut stiegen in ihm hoch. Seine Mutter hat ihn und seinen Vater direkt nach seiner Geburt verlassen. Keine Spur war damals von ihr zurückgeblieben. Die Erziehung von Liam wurde von Rick Nokado und dessen Schwester so gut wie es möglich war, übernommen.

Rick hatte es nie verkraftet, dass Nara ihn alleingelassen hatte. Bereits nach kurzer Zeit fand er Trost in Schnaps und Wein. Die Regelmäßigkeit des Alkoholkonsums und die Sucht des Rauchens haben seinen Vater zu einem launischen Mann gemacht. Liam war sich als kleines Kind sicher, wenn ihre Mutter sie nie verlassen hätte, wäre es niemals so weit gekommen, dass Rick alkoholabhängig wurde. Um dem Wahnsinn seines Vaters zu entfliehen, zog Liam vor wenigen Wochen aus.

Er ballte die Fäuste. »Weißt du überhaupt, was du Vater und mir angetan hast?« Seine Stimme klang streng und er ließ alle aufgestaute Wut aus sich sprechen. »Vater leidet noch heute jeden Tag unter deinem Verschwinden.«

Liam sah in die Augen seiner Mutter. Traurigkeit spiegelt sich in ihrem Gesicht wider. Ein gequälter Gesichtsausdruck zeichnete sich auf ihren Zügen ab und eine einzelne Träne rann aus ihrem rechten Augenwinkel. Die Wut in seinem Bauch löste sich bei diesem Anblick auf. Er war wütend auf seine Mutter. Jahrelang hat er unter der Qual gelitten, ohne ihre Unterstützung groß zu werden. Zen spendete ihm, seitdem der Schäferhund in sein Leben getreten war, Trost und ließ ihn die Trauer verdrängen. Bis zu diesem Moment.

Aus Liams Augen liefen heiße Tränen seine Wangen hinab.

»Du bist mir eine Erklärung schuldig, bevor ich dir bei irgendwas helfe.«

Nara stieß ein Seufzen aus und überwand die letzten Schritte zu Liam. Sie hob eine Hand und legte diese auf seine Schulter. Die sanfte Berührung löste in ihm ein warmes Gefühl der Geborgenheit aus. Seine Körperanspannung verblasste und seine Muskeln lockerten sich unter ihren Fingern.

»Es tut mir so leid«, sagte sie und zog Liam in eine Umarmung. Er ließ es geschehen und hob seinerseits die Arme, um sie um den zarten Körper seiner Mutter zu legen. Der Tränenfluss aus seinen Augen nahm zu und ließ seine Sicht verschwimmen.

»Ich wollte euch nie freiwillig verlassen. Du und dein Vater seid meine größte Liebe im Leben, und das werdet ihr auch immer bleiben. Meine Verpflichtungen haben mich gezwungen, mich von euch loszureißen.«

Nara löste sich sanft aus der Umarmung und sah ihren Sohn an. »Du bist zu einem hübschen jungen Mann herangewachsen.«

Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. »Komm, ich möchte dir alles erklären.«

Liam nickte ihr zustimmend zu und ließ sich von seiner Mutter in die Mitte der Lichtung führen. Mit einer Handbewegung wies sie ihm an, sich ins Gras zu setzen. Er folgte ihren Anweisungen und nahm im satten Grün der Wiese Platz. Nara tat es ihm gleich und setzte sich ihm gegenüber.

»Du musst wissen, dass ich nicht von der Welt stamme, die du kennst«, begann seine Mutter zu erzählen. »Ich stamme aus einer Zwischenwelt, die die Gesetze der Natur schützt und hütet. In meiner Welt bin ich eine sogenannte Naturhüterin. Wir lenken in gewisser Weise die natürlichen Veränderungen auf deiner Welt. Die Gezeiten, das Wetter, die Stürme und auch die Naturkatastrophen. Für gewöhnlich sorgen wir dafür, dass der Welt und ihren Bewohnern die Katastrophen erspart bleiben. Doch der Mensch macht es uns Hütern in den aktuellen Zeiten nicht einfach. Aufgrund des Klimawandels sind unsere Kräfte erschöpft und wir geraten immer mehr an unsere Grenzen.«

Liam hörte seiner Mutter aufmerksam zu. Er konnte ihrer Geschichte und ihren Worten nicht ganz folgen, doch er vertraute ihr. Mit einem Nicken signalisierte er Nara, dass sie fortführen kann.

»Unsere oberste Hüterin hat mich ausgewählt, um auf eure Welt zu wandeln. Meine Aufgabe bestand darin, den Grund für den Klimawandel herauszufinden und eine Möglichkeit zu finden, die Veränderungen an der Natur aufzuhalten. Meine Zeit auf der Erde war auf drei Jahre begrenzt. In diesem Zeitraum habe ich deinen Vater kennen und lieben gelernt. Dank ihm weiß ich nun, was es heißt, einer anderen Person zu vertrauen. Kurz vor Ablauf meiner Zeit wurde ich mit dir schwanger. Jeden einzelnen Tag habe ich mit euch genießen können und ich hasste den Gedanken zurück in meine Welt zu kehren. Ich flehte die oberste Hüterin an, mich auf der Erde zu lassen. Doch sie gewährte mir keine Gnade. So geschah es, dass ich kurz nach deiner Geburt euch verlassen musste.«

Liam überdachte die Worte seiner Mutter. Stille kehrte zwischen ihnen ein. So ungläubig die Geschichte in seinen Ohren klang, so vertraute er auf die Wahrheit hinter dem Erzählten.

»Ich glaube dir«, sagte er. Ein Lächeln huschte über Naras Gesichtszüge.

»Danke, mein Sohn. Es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich gedacht habe.«

Liam nahm die Hand seiner Mutter in seine und drückte diese sanft. »Du hast erwähnt, du benötigst meine Hilfe?«

»Das stimmt. Auf der Erde droht sich eine schlimme Katastrophe an. Ein Vulkan steht kurz vor dem Ausbruch. Leider ist es ein Feuerberg, der seit vielen Jahren als inaktiv gilt. Viele Menschen leben in seiner Nähe und würden binnen weniger Stunden ihr Leben verlieren.«

Liam sah schockiert seine Mutter an. »Wie kann das sein, dass die Naturbeobachter das nicht bemerken?«

»Der Grund ist banal: So tief in die Erde könnt ihr keine Prüfungen durchführen. Der Vulkanausbruch wird plötzlich und ohne Vorankündigung geschehen. Ich wurde allein mit der Aufgabe betraut, dies zu verhindern. Keiner der anderen Naturhüter kann mir zur Seite stehen, da sie alle Hände voll zu tun haben, das natürliche Gleichgewicht zu bewahren.«

»Uns Menschen ist gar nicht klar, wie viel Schaden wir anrichten«, wurde Liam mit einem Mal bewusst.

Seine Mutter nickte ihm zustimmend zu. »Da hast du recht.«

»Ich bin aber kein Naturhüter wie du«

»Das mag sein. Doch eins darfst du nicht vergessen: Du bist von meinem Blut. Wenn mir jemand helfen kann, dann du. Soweit es mir möglich war, habe ich versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen, um dich in die Nähe deines Geburtsortes zu bringen. Leider warst du von meinem Wirkungsbereich zu weit entfernt, bis heute.«

»Willst du mir damit sagen, dass du für das Gefühl verantwortlich warst, dass ich einen Umweg zur Höhle nehme?«

»Das war ich. Früher konnte ich meine Gestalt als Fuchs auch auf der Erde verwenden. Ich konnte mich dir zwar nicht zeigen, aber ich habe immer auf dich aufgepasst. Aufgrund meiner schwindenden Kräfte war mir der Zugang in deine Welt als manifestierte Gestalt nach einiger Zeit verwehrt. Und irgendwann spürte ich dich und deinen Vater nicht mehr in der Nähe der Höhle. Du musst wissen, dass mein Wirkungsbereich sich auf das Land deiner Geburt beschränkt. Leider wird der Vulkan genau dort ausbrechen, wenn wir nichts unternehmen. .«

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