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Die Höhle

Sein treuer Gefährte hob schnüffelnd seine Nase in die Luft. Zen schien keine ungewöhnlichen Gerüche wahrzunehmen und blieb ruhig neben seinen Beinen stehen.

»Du fragst dich sicher, was wir hier suchen?« Der Hund wackelte bei seiner Stimme freudig mit seinem Schwanz.

»Hier war ich oft als Kind. In dieser Höhle habe ich mich versteckt und viel Zeit verbracht. Sie ist ungefährlich.«

Mehr zu sich selbst sagend, setzte er seinen Weg fort. Vor der Vertiefung bildete sich ein kleiner flacher Fluss, der träge aus der Öffnung floss. Mit einem geschmeidigen Sprung sprang Liam über die Böschung und landete auf der anderen Seite. Zen folgte ihm und kam neben ihm in einem Laubhaufen auf. Das bunte Blätterwerk wurde durch den Aufprall hochgeschleudert. Die Farben fingen die Sonnenstrahlen ein und ließen die Welt um Liam lebendig erscheinen. Bei dem Anblick des Schäferhundes inmitten der Blätter huschte ihm ein Lächeln über die Lippen.

Liam wendete sich der Höhle zu und schritt in die Öffnung. Das Licht nahm ab und wich einem schattenhaften Ton. Ein Gefühl der Verbundenheit kam in seine Gedanken und wärmte seinen Brustkorb. Er ließ seinen Blick über das Innere schweifen.

Die Höhle war groß genug, dass Liam ohne Schwierigkeiten aufrecht stehen konnte. Die Wände waren zerfurcht und zeugten von einer jahrelangen Abnutzung. Der Fluss schlängelte sich an der linken Höhlenwand entlang bis tief in die Mündung hinein. Liam folgte dem Flussbett, bis das Gestein einem größeren Innenraum auf die Seite wich. Das erfrischende Nass floss in eine Kurve weiter und verschwand in der Dunkelheit. Der junge Mann war nie tiefer in die Höhle getreten als zu diesem Ort. Ihm war bewusst, dass keine Gefahr drohte, dennoch hatte er als Kind Angst, sich in den verwinkelten Abzweigungen zu verlaufen.

Die rechte Höhlenwand war in der Dunkelheit kaum zu sehen. Ein kleiner Innenraum bildete sich im Schutz der Düsternis. Seine freie Hand legte er auf die Wand und begutachtete die rauen Konturen.

Auf den Steinwänden waren schwarze Reste zu erkennen. Mit einer fließenden Bewegung ging Liam in die Hocke und betrachtete die dunkle Farbe. Das wenige Sonnenlicht, das bis in den hinteren Teil der Höhle vordrang, ließ ihn immer mehr Konturen auf der Wand ausmachen. Mit seiner Hand fuhr er über die sanften Striche. Einige waren deutlich zu erkennen. Andere wiederum waren verblast und nur als dezenter Hauch zu sehen. Doch Liam wusste es besser. Früher hatte jede Darstellung im satten Schwarz erstrahlt und dem Beobachter seine Geschichte erzählt. Er selbst hatte die Malereien als kleines Kind an der Wand gezeichnet.

Eine Zeichnung erregte seine Aufmerksamkeit. Durch ungeschickte Hände eines Kindes gezeichnet, konnte Liam die tierische Gestalt eines Fuchses erkennen. Das Tier saß und hatte seinen plüschigen Schweif um seinen Körper gelegt. Ein neugieriger Blick lag in den Augen des Raubtieres.

Zen trat neben ihn und beschnüffelte die Zeichnung. Ein Schnauben verriet Liam, dass der Hund keine interessante Duftnote vernommen hatte. Er hob seine Hand und kraulte seinem Freund hinter den Ohren.

»Dieses Tier habe ich gezeichnet. Vor langer Zeit hat mir mein Vater über einen weißen Fuchs erzählt, der in diesen Wäldern herumstreift. Meine kindliche Fantasy musste seine Worte in ein Bild verarbeiten und so habe ich den Fuchs aus ihrer Geschichte auf der Wand verewigt.«

Ein grübelnder Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Liam konnte sich nicht erklären, wieso die Zeichnung des Tieres so deutlich auf der Felswand sichtbar geblieben war, wobei alle anderen Striche verblast und verschwommen wirkten.

Ein Seufzer entwich seinem Mund und er richtete sich wieder auf. Sein Blick schweifte weiter und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen entdeckte Liam einen kleinen Stein in der Mitte der Höhle.

Seine Schritte führten ihn zur Erhöhung. Aus einer Eingebung heraus nahm er die Gitarre von seinem Rücken und stellte den Koffer neben sich ab. Sein Gewicht verlagerte er auf die kleine Sitzmöglichkeit und breitete seine Beine vor sich aus. Erst jetzt bemerkte Liam, wie ihm die Füße von den heutigen Turbulenzen schmerzten.

Zen legte sich neben ihn auf den trockenen Höhlenboden. Gedankenverloren streichelte er dem großen Schäferhund über den Kopf. Er genoss die Stille in der Höhle und zog die kühle, klare Luft in seine Lungen. Tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn, und er war froh, den Umweg zu seiner Tante in Kauf genommen zu haben.

Sein Blick fiel auf die Gitarre und ein weiteres Gefühl mischte sich in seine innere Ruhe. Das Verlangen, ein paar Töne auf seinem Musikinstrument zu spielen. Bereits als Kind wollte er immer Musiker werden. In seiner Familie waren viele Künstler. Sein Vater spielte beruflich Schlagzeug in einer Band. Da war es ihm in die Wiege gelegt worden, ebenfalls ein Musikant zu werden.

Leider machte Liam schon früh die Erfahrung, dass ein guter Name oft nicht reicht, um die Karriereleiter hinaufzusteigen. Seine Schulnoten waren zu schlecht, um an einer renommierten Musikuniversität zu studieren. Ohne das nötige Wissen und die Beziehungen, die einem ein Studium brachten, war ein Künstler auf sich allein gestellt. Den Anschluss an eine Band hatte er nie gefunden. Es war ein hartes Stück Arbeit, sich als Gitarrist zu Beginn seiner Laufbahn zu behaupten.

Doch Liam war kein Mensch, der schnell aufgab. Neben seinem Job als Kaufmann verbrachte er jede freie Minute, um mit seiner Gitarre zu üben.

Seine Hand griff nach dem Koffer, in dem sein wertvolles Musikinstrument lag. Er öffnete die Lederschnallen und holte das Instrument heraus. Vorsichtig legte er die Gitarre auf seine Beine. Bevor er das Lied sang, das ihm im Kopf herumschwirrte, stimmte er die Saiten. Mit geübten Fingern klangen die Töne in kurzer Zeit wie nach seinem Geschmack.

Als das Musikinstrument gestimmt war, positionierte er die Gitarre auf seinem Schoß und begann, die ersten Töne zu spielen. Die Musik nahm einen zögerlichen Rhythmus an. Jeder Ton wurde von Liam mit Bedacht gewählt und auf den Saiten gespielt. Es kam ihm so vor, als müssten sich seine Finger zunächst auf das Lied einstimmen. Ein Summen drang aus seiner Kehle und die Töne auf der Gitarre wurden schneller. Er fand seinen Takt und nach kurzer Zeit erhob er seine Stimme.

Liam bemerkte, dass die Wände der Höhle die Musik aufnahmen und mit einer Intensität zurückspielten, als würden unsichtbare Lautsprecher in ihnen stecken. Erschrocken hielt er inne. Zen hob ebenfalls seinen Kopf und betrachtete die Höhlenwand.

»Das ist ein seltsames Echo. So etwas habe ich noch nie gehört. Es klingt mystisch und sanft zugleich.« Er fasste neuen Mut und stimmte erneut die Musik in seinem Kopf an. Die Melodie floss durch seine Finger in das Instrument und ließ die Saiten erzittern.

Um die Atmosphäre in sich vollständig aufzunehmen, schloss Liam seine Augen und genoss jede weitere Tonlage sowohl mit seinen Ohren als auch mit seinem Herzen.

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