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Der Fuchs


Die Melodie erreichte seinen Höhepunkt. Liams Stimme war kräftig und mit seinen gesungenen Worten schickte er einen Teil seiner Gefühle in den Raum. Eine Mischung aus Traurigkeit und Kummer erfüllte ihn. Nach einer weiteren Strophe wurden die negativen Emotionen durch Glück und Zufriedenheit abgelöst und die Musik nahm einen fröhlichen Charakter an.

Zum Ende hin klang in seiner Stimmlage das Gefühl des Bedauerns mit. Er sang von Möglichkeiten und verlorenen Bande, die sich nie wieder zusammenflicken ließen. Dabei musste Liam an seine Mutter denken und er spürte, wie ihm heiße Tränen aus den Augen rollten.

Am Ende der Melodie angekommen, öffnete er vorsichtig die Augenlider. Er benötigte zwei weitere Atemzüge, um das Gefühl in seinem Herzen zu bändigen und um seine Umgebung wahrzunehmen.

Erschrocken stellte Liam fest, dass Zen nicht mehr neben ihm lag. Enttäuschung stürmte seine Gefühle, dass ihn sein treuer Freund verlassen hatte. Er hatte geglaubt, dass der Schäferhund diesen Charakterzug bereits vor langer Zeit abgelegt hatte. Der Hund war immer an seiner Seite geblieben. Er horchte auf das Wort und ließ ihn selten aus den Augen.

Das Gefühl der Frustration erstarb nach einem kurzen Augenblick, und er war sich bewusst, dass der Hund ihn nicht ohne Grund in der Höhle zurückgelassen hatte.

Vorsichtig legte er die Gitarre in den Koffer zurück und verschloss die Schnallen. Er hielt in der Bewegung inne. Ein seltsames Schimmern erregte seine Aufmerksamkeit. Liam hob seinen Kopf zum Höhlenausgang und erblickte eine strahlend weiße Gestalt.

Die Konturen verschwammen vor der grauen Höhlenwand. Dennoch konnte er die Form erkennen. Ihm stockte der Atem. Direkt vor ihm saß ein kleiner blasser Fuchs und sah ihn aus klugen Augen an.

Liam dachte sofort an die Geschichte seines Vaters und war sich nun sicher, dass er ihm keine Märchengeschichten erzählt hatte. Um sicherzugehen, rieb er über seine Augenlider und sah erneut auf das kleine Wesen.

»Du bist echt«, flüsterte Liam. Der Fuchs wedelte daraufhin mit seinem plüschigen Schweif. »Hat dir die Melodie, die ich gesungen habe, gefallen?«

Zur Antwort stand das weiße Tier auf und drehte ihm den Rücken zu. Bevor es die Höhle verließ, warf es einen Blick zurück. Mit einem geübten Satz verschwand der Fuchs aus seinem Blickfeld.

Liam sprang auf.

»Hey, bleib doch stehen!«, rief er dem Tier nach.

Ohne Zeit zu verlieren, rannte er dem Fuchs hinterher. Das gleißende Licht der Nachmittagssonne schien ihm ins Gesicht, als er aus der Höhle trat. Enttäuscht stellte er fest, dass er Zen nirgends entdeckte.

»Zen«, rief er in den Wald, doch seine Antwort blieb ungehört. »Verdammt, ich werde ihn später suchen müssen.«

Zähneknirschend wendete er sich in die andere Richtung. Ein weißes Aufblitzen verriet ihm, dass der Fuchs tiefer in den Wald eingedrungen war. Ohne groß über seine nächsten Schritte nachzudenken, folgte er dem Tier.

»Warte doch«, rief er ihm hinterher, in der Hoffnung, erhört zu werden. Liam rannte und nach kurzer Zeit geriet seine Atmung ins Stocken. Die weiße Gestalt tauchte immer vor seinem Blickfeld auf, um anschließend wieder im nächsten Gestrüpp zu verschwinden. Dennoch blieb er hartnäckig und folgte dem Fuchs tiefer in den Wald.

Er bemerkte, dass die Bäume immer dichter aneinander standen und das Sonnenlicht daran hinderten, auf den Waldboden zu scheinen. Liam hoffte, dass der Tag noch lang genug sei, um den Rückweg zu erkennen.

Aufgrund seiner Wendigkeit war es ihm ein Leichtes, über die Baumwurzeln in seinem Weg zu springen. Jedes Hindernis bewältige er mit seinen langen Beinen. Seine Lunge war im Gegensatz zu seinem Körper weniger geübt. Bereits nach kurzer Zeit japste er nach Luft und er verfluchte das Rauchen.

Dennoch blieb er an der Fährte des Fuchses dran und drang tiefer in den Wald.

Unerwartet verschwand das Tier aus seinem Blickfeld. Fluchend verharrte Liam und strich sich ein paar Haarsträhnen, die sich von seinem Pferdeschwanz gelöst hatten, hinter das Ohr.

»Ich habe ihn verloren«, sagte er zu sich selbst. Der junge Mann wollte seine Suche nicht aufgeben und lief ein paar Schritte in die Richtung, in der der Fuchs verschwunden war.

Liam hielt in seiner Bewegung inne und spitzte seine Ohren. Er hörte eine leise Abfolge von Klängen. Sein Blick schweifte über die Baumstämme, um den Ursprung der Töne festzustellen, als seine Augen an einem Lichtstrahl hängen blieben. Er folgte dem Licht und stellte überrascht fest, dass wenige Meter vor ihm der Wald sich zu einer Lichtung hin öffnete. Mit vorsichtigen Schritten näherte er sich der Waldwiese und verweilte an ihrem Rand.

Auf der freien Fläche war eine satte grüne Wiese und in ihrer Mitte saß eine menschliche Gestalt. Diese hatte das Gesicht in den Himmel gestreckt und wendete ihm den Rücken zu.

Liam stellte fest, dass die Melodie von der Person stammte. Ruhig blieb er am Rand stehen und horchte den Gesang. Nach wenigen Augenblicken kribbelte es in seinem Inneren, und er bemerkte, dass er die Tonfolge kannte. Die Erkenntnis traf ihn wie einen Schlag. Er hielt den Atem an. Das Gesangsstück war dasselbe, das er in der Höhle aus freien Stücken zusammengesetzt und gesungen hatte.

Die Person hatte eindeutig eine weibliche Stimme. Ihre Tonlage nahm die gleichen Höhen und Tiefen wie Liams Melodie. Ohne die Dame zu stören, ließ er sie das Lied zu Ende singen. Die Töne von einem anderen Menschen zu hören, erfüllte ihn mit einer abgrundtiefen Zufriedenheit.

Ihre Singstimme berührte ihn zutiefst und in seinem Inneren regte sich ein Gefühl der Vertrautheit. Grübelnd legte er seine Stirn in Falten. Er hatte den Eindruck, dass er die Stimme in seinem Leben bereits einmal gehört hatte. Ihm wollte nicht einfallen, woher er sie kannte.

Die Frau sang die letzte Strophe und endete in einem traurigen Tonfall. Stille kehrte auf die Lichtung ein. Liam beobachtete, wie die Person ihren Kopf senkte und ihn vorsichtig auf die Seite drehte.

»Es ist schön, dass du den Weg zu mir gefunden hast, Liam.«

Seine Atmung stockte und sein Herz begann, in seiner Brust zu rasen. Auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er erkannte die Stimme wieder.

Verwirrt schüttelte er den Kopf. Das konnte nicht sein. Es ist Jahre her, dass er die Singstimme seiner Mutter von einer Schallplatte seines Vaters gehört hatte.

»Mutter?«, fragte Liam vorsichtig und trat einen Schritt näher an die Frau.

Diese erhob sich aus dem Gras und wendete sich vollständig zu ihm um. 

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