Zwei Tage später hatte Feli sich noch immer nicht gemeldet. Jack verstand die Welt nicht mehr. Doch seltsamerweise kamen ihm diesmal die Gedanken alles aufzugeben und sich umzubringen nicht in den Sinn. Eher wollte er jetzt kämpfen. Kämpfen um Felis Freundschaft. Am Abend dieses Tages lief er mit seinem Block und einem Stift zum Hügel. Wie oft war er hier jetzt schon gesessen,hatte auf seinem Stift gekaut und aufgeschrieben was ihn beschäftigte.

Eine gute halbe Stunde später stand er vor dem alten Baum. Gerade wollte er den Zettel auf die anderen legen,da kam ihm eine Idee. Konnte er nicht einfach Felis letzten Zettel lesen? Es klang einfach so gar nicht nach ihr ,sich drei Tage nicht zu melden.
Da kamen ihm die Worte von Feli in den Sinn.
„Muss ich den Angst haben,dass du sie ließt? Eigentlich ich vertraue ich dir ja"
Trotzdem schloss er die Finger um das Papier.
„Heute nach der Schule hat Henry mich gefragt, ob wir zusammen sein wollen. Ich habe nein gesagt. Dann hat er mich einfach geküsst. Ich hasse diesen Idioten! Ich habe ihn weggestoßen und angeschrien. Er hat daraufhin gesagt,dass ich das bereuen werde... Ich habe Angst,was er damit meint. 16.09.2019."

„Ich verstehe das nicht. Wieso sagt er sowas? Ich dachte er vertraut mir. Das ist doch alles nur ein Missverständnis. Ich hoffe er macht mir morgen die Tür auf. Heute hat er sie nicht geöffnet. Eines verspreche ich. Ich werde um unsere Freundschaft kämpfen. 26.09.2019"

Las Jack leise vor. Plötzlich schrillten bei ihm alle Alarmglocken. Henry? Henry wollte sie küssen? Und Feli hatte nicht vor gehabt sich nicht mehr zu melden? Das hatte doch garantiert einen Zusammenhang. Eilig rannte er los. Hetze die Hügel hinauf,bis er beim Haus von Henrys Eltern ankam.Wie ein verrückter hämmerte er gegen die  Tür. Niemand öffnete.
Langsam ließ Jack sich an der Tür herunter auf den Boden gleiten. Er vergrub den Kopf in seinen Armen und dachte angestrengt nach. Hatte Henry Feli entführt? War er ein Spinner,ein Irrer? Oder war er nur der Typ von nebenan der etwas grenzwertige Witze riss. Der schwächere Schüler mobbte? Wenn man es aus dem Blickwinkel betrachtete waren die Witze gar nicht harmlos. Hatte sich schon jemand wegen diesen Witzen oder Hänseleien das Leben genommen? Er kannte es schließlich selbst. Jeder weitere Spruch fügte sich zu dem ganzen Hass hinzu. Man zerriss schließlich auch kein Papier mit einem Riss,nein es benötigt viele kleine Risse.

Schlurfende Schritte die um die Hausecke kamen,ließen ihn hochschrecken. Ein älterer Mann stand vor ihm und sah ihn mürrisch an. „Was willst du?!" brummte er. Schnell sprang Jack auf seine Füße. „Ich suche Henry!Wissen sie wo er ist?" Bittend sah Jack ihn an. Doch der machte nur einen Schritt in seinen Hausflur herein. Langsam schloss sich die Tür. Er hörte nur noch ein wütendes: „Ach dieser Nichtsnutz,keine Ahnung wo der steckt!" Etwas schockiert wand  er sich zum gehen. War der immer so? Und jetzt wusste er noch immer nicht,wo Henry war. Inzwischen war er sich ganz sicher. Da wo Henry war,würde er auch Feli finden.
Da fiel ihm etwas auf. In den Mittagspausen der Schule hatten Feli und er öfter mal gesehen, wie sich die Jungen über eine Landkarte gebeugt hatten. Doch wo hatten sie diese Karte hin?
————————————
Motivation ist wieder da. Kennt das jemand,wenn man sich am  Anfang des Buches schon freut ein bestimmtes Kapitel zu schreiben?
553 Wörter