Freunde dich nicht mit Menschen an
Mit klopfendem Herzen,sodass er fast schon meinte die Kassiererin musste es hören, ging er zum Regal mit den Kaugummis.Erst als er mit den Kaugummis draußen bei den anderen war beruhigte er sich wieder.Zu seinem Pech hatte er nicht bemerkt,wie die Jungen seine gesamte Aktion gefilmt hatten....
Am Abend saß er auf dem Bett, verband seine Wunden und dachte nach.Wieso hatte es ihn so enttäuscht,als er gemerkt hatte,dass sie ihm Wahrscheinlich doch kein ‚schade' nachgerufen hatte?Er durfte jetzt bloß nicht wieder anfangen Menschen zu nahe an sich ranzulassen.Er hatte ja oft genug gesehen,wie das endete.Am Ende verließen sie ihn doch eh wieder.Nein,traue niemandem war die beste Devise-oder?
Durch seine kreisenden Gedanken und dem schlechten Gewissen wegen dem Ladendiebstahls schlief er schlecht,weswegen er am nächsten Morgen hundemüde war.So bemerkte er zunächst garnicht,wie sich Feli im Bus neben ihn setzte.Erst als sie ihm ein fröhliches „morgen" wünschte schrak er auf.Irgendwie freute es ihn,dass sie sich ausgerechnet neben ihn setzte,obwohl er nicht gerade freundlich gewesen war,aber sofort verbot er sich freundlich zurück zu grüßen.
Doch dieser Tag machte es ihm wirklich schwer das durchzuführen.Zunächst ließ Feli ihn bei dem Latein Test abschreiben und dann hielt sie ihm auch noch einen Platz in der Mensa frei.Trotzdem schaffte er es den ganzen Tag über sie so zu behandeln als wäre sie nichts wert.Erstaunlicherweise ließ Feli sich entweder nur nichts anmerken oder aber sie war tatsächlich nicht beleidigt.Jack war den ganzen Abend sehr nachdenklich.Wie konnte es sein,dass dieses Mädchen sich, trotz seines kindischen Benehmens,noch so um ihn anstrengte?
An ihrem Verhalten änderte sich auch die gesamte nächste Woche nichts.Sie grüßte ihn immer freundlich,hielt ihm einen Platz frei und setzte sich neben ihn. Sie löcherte ihn nicht mit Fragen, sondern hielt sich zurück und zeigte ihm nur ab und zu,das sie sich um ihn bemühte.Sogar die Jungen hatten ihn wirklich in Ruhe gelassen.Jack zeigte es zwar nicht,aber er mochte sie mehr,als er sich eingestehen wollte.Und das machte ihm fast schon etwas Angst.Er hatte es bereits zwei Jahre geschafft,bis auf Tobi keine Menschen in sein Herz zu lassen ,und jetzt sollte sie es so einfach schaffen?
Als er am letzten Tag der Nachholwoche sah er sie nach Schulschluss auf einer kleinen Mauer sitzen und über die Wiesen schauen.Ohne richtig zu registrieren was er tat,ging er kurzerhand auf sie zu und setzte sich neben sie.Überrascht sah sie auf und für einen kurzen Augenblick meinte Jack ein leuchten in ihren Augen zu sehen.Überhaupt...ihre Augen leuchteten Giftgrün wie immer und ein leicht nachdenklicher Blick streifte ihn.Schon erwischte er sich,wie er sich in ihren Augen verlor.Was tat er da überhaupt?Hatte er vergessen wie es endete,wenn er sich mit Menschen anfreundete?
Hastig drehte er sich um und wollte schon gehen,als er plötzlich ihre Stimme hinter sich hörte. „Bleib doch noch kurz. Ich würde mich freuen."Schweigend setzte Jack sich wieder neben sie auf die Mauer.Feli lächelte ihm zu. „Soll ich dir die Gegend zeigen?"Jack wollte gerade etwas abwehrendes erwiedern,doch sie nahm ihn an der Hand und wollte ihn mitziehen.Erstaunt sah Feli Jack an als sie sie Verbände unter dem dünnen Stoff des Pullis spürte.Noch bevor er reagieren konnte ,hatte sie seine Ärmel hochgezogen.Traurig sah sie ihn an als sie erkannte was er da tat.Wortlos und mit hängendem Kopf stand Jack da.Er traute sich nicht Feli in die Augen zu sehen.Der Kloß in seinem Hals wurde dicker und dicker und schien ihm die Luft zum Atmen zu rauben.Doch anders als Tobi,er hatte es vor einem halben Jahr herausgefunden,fragte sie nicht nach warum er das tue,und bat ihn auch nicht er solle damit aufhören,sondern umarmte ihn fest.Unbeholfen stand Jack da.Er hatte schon ewig nicht mehr so eine feste Umarmung erhalten.Dann aber drückte er sie noch fester und begann leise zu weinen.Feli hielt ihn einfach fest und streichelte unsicher seinen Rücken,bis sein Schluchzen leiser wurde. Plötzlich aber riss Jack sich los und rannte davon. Feli sah ihm traurig hinterher. Warum vertraute er ihr nicht?
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680 Wörter
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