
Kapitel 17
Im Hotelzimmer angekommen legte Roxy sofort los:„Und, wie findest du ihn? Bist du verknallt in ihn? Er ist ja zugegebenermaßen ziemlich süß." Roxy wollte schon gar nicht mehr aufhören. Ich sagte, um Naomi zu helfen:„Beruhig dich mal. Wie du vorher zu mir gesagt hast, wenn man dazu bereit ist, wird man es seinen Freunden sagen." Ich hatte es wirklich geschaft, dass Roxy aufhörte, Naomi weiter zu Durchlöchern. Da sagte Naomi:„Na ja, ein bisschen süß ist er ja schon."
Auf Roxys Gesicht bildete sich ein breites Grinsen:„Jetzt ist jeder von uns verliebt. Das ist doch wunderbar." Naomi schaute mich fragend an. Ich erklärte ihr:„Ich habe vorher mit einem Freund geschrieben und dabei anscheinend ziemlich breit gegrinst. Und jetzt meint sie ich sei in ihn verliebt oder sogar mit ihm zusammen, aber keines von beidem stimmt." Naomi grinste:„Das ist halt typisch Roxy." Roxy selbst schaute nur empört drein.
Um das Thema zu wechseln, fragte ich:„Sollen wir noch ein bisschen in den Pool gehen?" Roxy und Naomi nickten erfreut. Also zogen wir uns schnell um und machten uns dann auf den Weg zum Pool.
Dort stellten wir fest, das noch viele Leute aus unserer Klasse ebenfalls dieselbe Idee hatten und zum Pool gegangen sind. Naomi stellte erfreut fest:„Schaut mal, da vorne ist Mirco." Roxy meinte:„Uh, komm lass uns zu ihm gehen." Naomi schaute Roxy an und meinte:„Das machen wir auch keinen Fall. Ich bin doch nicht verrückt. Was soll ich denn da sagen?" Roxy sah sie ermutigend an:„Improvisiere einfach. Das wird schon klappen." Dann nahm sie Naomis Hand und zog sie, trotz Wiedersprüchen, Richtung Mirco, Silas und Niclas. Ich beeilte mich hinterher zu kommen. Zwar tat mir Naomi etwas leid, aber sie brauchte einfach jemanden, der ihr einen kleinen Schupser gab.
Als wir bei ihnen angekommen waren, lächelten uns die Jungs zu. Eigentlich waren sie ja ganz nett. Auf jedenfalls hundertmal netter als Enrico. Sie begrüßten uns und wir grüßten zurück. Bevor Naomi etwas sagen konnte, fragte Niclas, ob wir nicht die große Röhrenrutsche rutschen sollten. Wir bejagten und liefen die Treppen der Rutsche hinauf.
Oben angekommen entschieden wir, das jetzt erstmal jeder einmal alleine rutschte. Es war einer der besten Rutschen, die ich je gerutscht bin. Sie war schnell, lang und hatte viele Kurven und war manchmal ziemlich steil. Als jeder einmal gerutscht war, gingen wir die Treppen wieder hinauf und rutschten diesmal zusammen, in einer Reihe, hintereinander. Als erstes kam Niklas, dann Silas, dann kam Mirko, Naomi und Roxy folgten und ich machte den Schluss. Zusammen waren wir noch schneller als alleine. Es machte riesigen Spaß. Wir wiederholten das noch mal gut zehnmal. Danach waren wir ziemlich erschöpft und wir entschieden, dass wir wieder auf unsere Zimmer gingen. Aber wir waren uns einig, dass wir das unbedingt mal wieder wiederholen mussten.
Im Zimmer angekommen gingen wir dann auch schon ins Bett, da es schon sehr spät war und wir auch ziemlich müde waren. Naomi war tot glücklich über den heutigen Tag und schlief mit einem breiten Grinsen im Gesicht ein. Roxy schlief auch ziemlich schnell ein und so konnte ich mich leise auf den Weg zu Wladyslaws Zimmer machen. Ich schlich aus meinem Zimmer und machte mich auf den Weg zu Wladyslaws Zimmer.
Wie letztes Mal war auch dieses Mal die Türe offen und ich konnte problemlos in sein Zimmer gelangen. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, ging wieder das Licht ein und Wladyslaw stand vor mir. Stand er etwa die ganze Nacht am Lichtschalter und wartete darauf, dass ich in sein Zimmer kam? Ich würde es ihm zutrauen, aber bevor ich ihn fragen konnte, nahm er mich in den Arm.
Es war ein schönes Gefühl, in seinen Armen zu liegen. Es war ein Gefühl von geborgenheit und sicherheit. So etwas hatte ich schon lange nicht mehr vernommen. Die Umarmung war viel zu schnell wieder vorbei. Ich hätte noch ewig so bleiben können, doch wir hatten wichtiges zu besprechen. Wladyslaw verschwendete keine Zeit und fragte sofort:„War der heutige Tag hilfreich für dich? Hast du etwas herausgefunden?"
Also fing ich an, ihm alles zu erzählen:„Herausgefunden habe ich nicht sehr viel, aber ich habe die Telefonnummer von Rahel und Enrico. Rahel bezeichnet mich als vertrauenswürdig und macht auch den Anschein, wie wenn sie mich gerne mag. Enrico ist richtig Egoistisch und selbstverliebt. Von Siron weiß ich aber nichts genaueres. Mit Enrico werde ich mich in naher Zukunft noch treffen. Vielleicht finde ich dort noch mehr heraus. Laut Herr Wienerwald werden wir die nächsten Tage auch noch mehr mit ihnen unternehmen. Ach ja, so wie mir scheint, mag Enrico seine Schwester nicht so gerne. Er schmeißt ihr beleidigungen gegen den Kopf und Interessiert sich nicht für sie."
Wladyslaw nickte nachdenklich:„Ja, dass ist mir auch aufgefallen. Ich bin noch länger geblieben, auch als die Autogrammstunde vorbei war. Er war nicht besonders nett zu ihr und als er mit Siron kurz allein war, hat Enrico ihm zugeflüsstert, das sie viel besser dran wären ohne Rahel." Dieser Satz machte mich ziemlich nachdenklich.
Ich fragte ihn:„Hast du sonst noch etwas herausgefunden?" Er schüttelte den Kopf:„Ich glaube nicht, aber ich denke noch einmal genau nach. Wenn mir noch etwas einfällt, melde ich mich bei dir." Ich nickte:„Okay. Ich bekomme diesen Satz von Enrico einfach nicht mehr aus dem Kopf." Er schaute mich mitfühlend an:„Mir geht es genau so. Am besten schlafen wir eine Nacht darüber, oder?"„Ja, machen wir das. Gute Nacht", antwortete ich ihm. Er drückte meine Hand einmal ganz fest:„Gute Nacht." Er drückte mich nochmal ganz kurz und dann verließ ich sein Zimmer und schlich mich zurück in mein eigenes. Dort legte ich mich hin und sank in einen unruhigen Schlaf.
Ich wurde von einem Klopfen an der Tür und einem lauten „Aufstehen" aus dem Schlaf gerissen. Konnte uns Herr Wienerwald nicht einmal ausschlafen lassen? Roxy und Naomi waren ebenfalls von dem Klopfen aufgewacht. Auch sie sah noch ziemlich fertig aus. Gequält schleppte ich michaus dem Bett ins Bad und zog um mich um. Diesmal war ich die erste die fertig war. Nach mir dürfte Naomi ins Bad und nach Naomi ging Roxy.
Langsam wurden wir alle auch einigermaßen wach, so dass wir auf dem Weg zum Frühstücksraum nicht einschliefen. Heute waren wir nicht die letzten sondern fast die ersten. Außer uns war noch kaum jemand im Frühstücksraum. Es waren außer uns nur drei Mädchen und fünf Jungs schon hier. Drei von diesen fünf Jungs waren Silas, Niklas und Mirko. Sie hatten sich an einen großen Tisch gesetzt, an dem noch genug Platz, für mindestens drei andere Personen, war.
Als sie uns sahen, winken sie uns zu sich und deuteten an, dass wir hier sitzen konnten, wenn wir wollten. Also setzen wir uns natürlich zu den dreien. Mirko begrüßte uns:„Guten Morgen Mädels, habt ihr gut geschlafen? Seid ihr schon gespannt was wir heute machen?" Schnell antwortete Naomi ihm, bevor es einer von uns machen konnte:„wir haben, glaube ich, alle gut geschlafen. Wir haben im Zimmer auch schon ein bisschen diskutiert, was wir wohl heute machen. Roxy meint, es hat vielleicht etwas mit den Drillingen zu tun."
Wan hatten sie das denn diskutiert? Ich hatte auf jeden Fall nichts mitgekriegt. Wahrscheinlich haben sie das diskutiert während ich im Bad war. Ich hatte auch die Vermutung, dass es was mit Siron, Enrico und Rahel zu tun hatte. Ich hatte nur genau wie die anderen keine Ahnung was. Niklas meinte: „Das hört sich aber spannend an. Hoffentlich gehen wir ans Meer" „Oh ja. Das Meer ist wunderbar. Da müssen wir heute unbedingt wieder hin", antwortete ihm Roxy.
Da wurde Roxy auf einen Schlag ganz hibbelig und ich fragte sie:„Was ist denn mit dir jetzt schon wieder los?" Die Jungs schauten nur verwundert und fragend drein, da sie das wahrscheinlich noch nie so richtig mitgekriegt hatten, da Roxy versuchte sich vor der Klasse zu beherrschen und nur ihr wahres Ich herauszulassen, wenn wir untereinander waren. Aber anscheinend hatte sie es gerade einfach nicht verhindern können.
Sie sagte:„Da, da, da." Sie deutete mit den Finger an einen Tisch und da begriff ich was sie meinte. An dem Tisch saß Tom. Kein Wunder, dass sie gerade so ausflippte. Schnell erklärte ich Naomi:„Das ist der, den wir meinten, den Roxy ziemlich süß findet, von dem sie aber aber nicht weiß wie er heißt." „Achso", antwortete Naomi.
Fast hätte ich zu ihr gesagt, dass das Tom war, aber ich hab es zum Glück noch rechtzeitig bemerkt. Woher hatte ich den Namen denn wissen sollen? Am besten ging Roxy jetzt zu ihm und fragte ihn, wie er denn hieß. Nicht das ich seinen Namen doch Mal ausversehen sagte.
Also meinte ich zu ihr:„Am besten gehst du jetzt zu ihm und fragst ihn wie er denn heißt. Dann weißt du es endlich. Das ist die perfekte Chance." Roxy schaute mich unsicher an:„Meinst du wirklich?" Ich und Naomi nickten zustimmend und die Jungs fielen in unser Nicken ein, obwohl sie ja gar nicht richtig wussten um was es geht. Aber wahrscheinlich könnten sie es sich denken.
Roxy stand zögernd auf und lief langsam zu ihm hinüber. Auch wenn sie sonst so überdreht war, kam sie mir jetzt vor, wie ein kleines Mäuslein. Ich dachte, dass wenn sie jetzt redete, kaum eine Stimme hatte und somit ziemlich flüsterte. Aber als sie dann was sagte, war es laut und deutlich:„Hey du. Dürfte ich erfahren wie du heißt?" Er drehte sich zu ihr und antwortete Roxy auf ihre Frage.
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