Kapitel 14
Ich erinnerte mich noch genau daran, dass er gesagt hatte, dass er im zweiten Stock am Ende des Flures war. Jetzt war ich hier und stand vor drei Zimmertüren. Eine befand sich rechts, eine links und die letzte befand sich zwischen den beiden. Sollte ich einfach an eine Klopfen und hoffen, das es die richtige ist? Nein, es war mitten in der Nacht. Was würden die Leute sagen, wenn plötzlich jemand fremdes vor ihrer Tür stand. Wladyslaw hatte mir bestimmt einen Hinweis hinterlassen. Ich musste ihn nurnoch finden. Nach dem ich eine Weile gesucht hatte, fand ich einen Zettel der im Türspalt einer Tür steckte. Ich fischte ihn heraus und las das was drauf stand: "Ich bin hier W." Ich hatte die richtige Tür gefunden. Leise drückte ich die Türklinke herunter. Und tatsächlich, die Türe war offen.
Ich huschte durch den Spalt und schloss die Tür hinter mir wieder so leise, wie ich sie auch geöffnet hatte. Da wurde es plötzlich hell und Wladyslaw stand vor mir. Er strahlte mich an und zog mich in seine Arme:„Du weiß nicht, wie ich dich vermisst habe, Vicky. Ich bin so froh das du hier bist." Mein Herz raste durch seine Worte nur noch noch mehr. Da wir so eng beieinander standen, konnte ich auch seinen Herzschlag spüren. Wenn ich mich nicht täuschte, schlug sein Herz genau so heftig wie meins. Aber wenn ich seinen Herzschlag spüren konnte, dann konnte er doch auch meinen fühlen. Ohne es zu wollen lief ich etwas rot an. Aber eigentlich war es doch egal. Und so genoss ich einfach nur die Umarmung, die meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei war. „Ich hab dich auch vermisst", sagte ich zu ihm. Wir lächelten uns eine Weile lang an.
Da durchbrach Wladyslaw die Stille:„Wie soll es jetzt weiter gehen?" Ich überlegte kurz, als mir einfiel, was Herr Wienerwald zu mir gesagt hatte:„Morgen gehen wir in die Stadt. Wenn man will, kann man da zu der Autogrammstunde der Drillinge gehen. Das wäre die Perfekte Chance, sie besser kennenzulernen. Du könntest uns folgen und die Gegend nach etwas verdächtigem absuchen. Bist du damit einverstanden?" Wladyslaw nickte nur und meinte:„Hoffentlich finden wir den Täter und somit deine Schwester schnell." Dieses Mal war ich die, die nickte. Das hoffte ich auch. Wladyslaw schaute mich an:„Am besten gehst du wieder in dein Zimmer. Wir sollten morgen ausgeschlafen sein." Ich lächelte ihn müde an:„Ja, das mach ich jetzt am besten. Gute Nacht, Wladyslaw." „Gute Nacht, Vicky", erwiderte er. Dann schaltete er das Licht wieder aus und ich schlich mich leise aus seinem Zimmer und zurück in mein Zimmer.
Am nächsten Morgen wurde ich von Roxy geweckt. Sie hüpfte auf meinem Bett herum, wie eine verückte. „Aufwachen, aufwachen", rief sie. Ich öffnete meine Augen um schlimmeres zu vermeiden. „Was soll das", brummte ich. „Ich hab doch so schön geträumt", beklagte ich mich bei ihr. Ich hoffte so sehr, dass dieser Traum in Erfüllung geht. Im Traum lief ich mit meiner Schwester Hand in Hand über den Strand und wir lachten ganz viel. Es war wunderbar, aber Roxy musste mich ja unbedingt aaufwecken. Ich seufzte und stand auf. Wo war ich eigentlich und wieso war Roxy hier. Ist das ein weiterer Traum. Da erinerte ich mich wieder. Hoffentlich ging das jetzt nicht jeden Morgen so.
Da kam aber auch schon die Erklärung dafür, warum Roxy mich geweckt hatte:„Ich hab dich geweckt, weil Herr Wienerwald gerade an die Tür geklopft hat und sagte, dass wir jetzt aufstehen, uns richten und dann zum Frühstück kommen sollen. Aber seien wir erlich, ich hätte dich auch so jetzt geweckt." Sie grinste mich unschuldig an. Ich schaute zu Naomis Bett. Sie lag ebenfalls noch drin und sah auch noch ziemlich verschlafen aus. Ich hatte sie ja vor Roxy gewarnt, aber jetzt war es schon zu spät, wieder einen Rückzieher zu machen und uns aus dem Zimmer zu schmeißen. Aber ich glaube, dass war ihr egal. Ihr gefiel es hier bei uns einfach besser, als bei ihrer Cousine Mina und ihrer Freundin Chloe. Ich ging zu meinem Schrank, holte meine Kleider für den heutigen Tag heraus und verschwand dann im Badezimmer. Als ich fertig war und wieder aus dem Bad heraus ging, verschwand Naomi darin, die in der Zeit, in der ich im Bad war, auch aufgestanden war. Roxy war, wie mir erst jetzt auffiel, schon angezogen. War sie vorher auch schon umgezogen? Ach, das ist jetzt auch egal.
Ich setzte mich neben Roxy auf das Bett. Es war ein Wunder, dass sie so Still auf dem Bett saß, das kannte man von ihr eigentlich gar nicht. Da viel mir auf, dass sie auf ihr Handy starte. Plötzlich schnellte ihr Kopf in meine Richtung und ich konnte ihre vor Freude funkelten Augen sehen. Bevor ich sie fragen konnte was passiert war, hielt sie mir ihr Handy unter die Nase. Ich konnte es fast mit der Nasenspitze berühren. Da es so nah vor meinen Augen war, konnte ich auch gar nicht erkennen, was auf dem Handy zu sehen war. Da fing Roxy an zu kreischen. Immer wieder machte sie eine kurze Pause mit ihrem gekreische und sagte:„ Ich glaub es nicht... Ich glaub es nicht... Das kann doch nicht sein... Das ist großartig... Ich muss unbedingt dahin... Ich kann es einfach nicht glauben..."
Naomi wurde auf den Lärm aufmerksamen und streckte fragend den Kopf aus dem Badezimmer. Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich ja auch nichts genaueres wusste. Zum Glück hatte sie mir ihr Handy wieder aus dem Gesicht genommen. Ich hätte es nicht mehr länger so ausgehalten. Langsam grigte Roxy sich wieder ein. Als sie sich, für ihre Verhältnisse, wieder beruhigt hatte, fragte ich:„Was ist den los?" Ich hatte schon Angst, dass sie wieder kreischen anfangen würde, aber zum Glück verschonte sie uns. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht erklärte sie mir:„Ich hab gerade einen Post von meinen lieblings Drillingen gesehen, den sie vor ein paar Tagen hochgeladen haben und da steht drin, das sie heute in Løkken eine Autokrammstunde geben. Es ist einfach mega. Ich muss da unbedingt hin!"
Ich hatte ja den Vorteil, dass ich schon wusste, dass wir dort hingehen, da Herr Wienerwald mir das ja mitgeteilt hatte. Aber das konnte ich Roxy natürlich nicht erzählen. Deswegen sagte ich einfach:„Herr Wienerwald hat bestimmt schon geplant, was wir heute machen." Roxy nickte nur und seufzte. Da kam Naomi schon aus dem Badezimmer und ich erklärte ihr kurz, was los war und dann machten wir uns auf den Weg zum Frühstücksraum.
Wir hatten kurz gebraucht, aber dann hatten wir ihn auch gefunden und setzten uns, nachdem wir unser Essen geholt hatten, zu den anderen aus unserer Klasse. Wie wir hörten, hatten auch die anderen ein kleines Problem, den Raum zu finden. Aber jetzt sind ja alle da. Das Hotel war zwar nicht klein, aber dieser Raum war einfach ziemlich versteckt.
Da klopfte Herr Wienerwald mit einem Teelöffel gegen sein Glas:„Hört Mal bittel als zu. Ich möchte euch den heutigen Tagesablauf erklären. In einer halben Stunde werden wir einen Bus nach Løkken nehmen und ihr könnt euch dort dann frei bewegen. Um 16:00 Uhr seid ihr dann aber wieder am Treffpunkt. Seid auf jeden Fall pünktlich, sonst fährt der Bus ohne euch wieder zum Hotel. Wer Interesse hat, kann also auch zu einer Autogrammstunde von 3 berühmten Sängern gehen. Kleiner Hinweis, mit denen werden wir noch öfters Zeit verbringen. Ich schicke euch den Standpunkt über unsere Schulapp zu, dann kann jeder entscheiden, ob er das machen will. Die Autogrammstunde fängt um 11:00 Uhr an. Also in 90 Minuten. Es gibt aber auch noch viele andere Sachen zu sehen. Ihr könnt zum Beispiel auch an den Strand. Aber bitte bewegt euch in Gruppen. So, aber jetzt Esst und macht euch fertig, nicht das wir den Bus verpassen." Wir folgten alle seinem Rat und beeilten uns. Roxy war seit er das gesagt hatte, das wir zu den Drillingen können, tolal aufgeregt. Das wird auf jeden Fall spannend.
Als alle fertig waren, trafen wir uns vor dem Hotel, wo auch schon der Bus stand. Schnell suchte sich jeder einen Platz und dann ging es auch schon los. Es saßen noch viele andere Touristen und Einheimische im Bus und mir entging nicht, das auch Wladyslaw sich in diesem Bus befand. Ich nickte ihm einmal unmerklich zu und er erwiderte das Nicken. Dann tat ich wieder so, als würde er nicht existieren. Ich und Roxy teilten uns Mal wieder einen Platz. Naomi saß ein Sitz hinter uns. Sie konnte es ihrem Ausdruck zunach nicht klauben, dass Mirco es ernst meinte als er fragte, ob er sich neben sie setzten konnte, da sie ja glaubte, dass niemand aus der Klasse sie mag und alle dachten, dass sie eine Zicke sei. Abgesehen von uns. Aber nun wurde sie zum Glück eines besseren belehrt. Sie nickte und auf ihrem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln. Da vielen mir Mina und Chloe auf. Sie sahen total eingeschnappt aus und würdigten Naomi keines Blickes.
Es dauerte nicht lange, dann waren wir auch schon in Løkken. Es sah hier irgendwie ganz anderst aus, wie in deutschen Städten. Vielleicht lag das auch daran, dass überall Sand auf den Straßen und Fußwegen lag. Zwar nicht besonders viel, aber das gab schon einen komplet anderen Eindruck. Das war irgendwie auch schön. Da ergriff Her Wienerwald noch einmal das Wort:„Ihr dürft die Stadt jetzt erkunden, aber seid pünktlich um 16:00 Uhr wieder genau hier, habt ihr verstanden?" Wir nickten alle und dann verstreuten wir uns in alle richtungen.
Ich schaute mich um und entdeckte Wladyslaw, der unscheinbar in einer Touristen Gruppe stand. Ich holte mein Handy heraus und schaute, wo genau die Drillinge sein werden. Roxy sprang ungeduldig auf und ab:„Ich freu mich so, ich freu mich so! Wir müssen sofort dahin. Ich halte es nicht mehr aus." Ich und Naomi grinsten uns Kopfschüttelnd an. Ich öffnete die Karte, die Herr Wienerwald uns geschickt hatte und schaute wo wir hin mussten. Dann sagte ich:„Wir müssen laut der Karte hier entlang. Wir haben aber noch ziemlich viel Zeit. Sollen wir uns noch kurz ein Eis hohlen?" Naomi nickte und Roxy meinte:„Aber nur wenn es schnell geht." Dann gingen wir zu der Eisdiele, die nur ein paar Meter weiter weg war. Zum Glück konnte man hier auch mit Euro zahlen, sonst wäre es nicht gegangen, da wir keine Kronen hatten.
Als wir uns das Eis geholt hatten, machten wir uns gemütlich, auch wenn Roxy am liebsten gerannt wäre, auf den Weg. Um 10:50 Uhr waren wir an dem Platz angekommen. Der Weg hatte uns zum Strand geführt. Ein paar Meter vor uns waren schon Tische und Stühle aufgestellt. Die Drillinge hatten anscheinend richtig viele Fans, da sich hier schon eine große Menschenmenge befand. Das wird auf jeden Fall eine Herausforderung hier alles im Auge zu behalten. Ich schaute mich nochmal nach Wladyslaw um. Er hatte sich an unsere Fersen geheftet und befand sich jetzt um die 10 Meter hinter uns. Auch er war überrascht, wie viele Leute hier waren.
Da teilte sich die Menschenmenge und eine schwarze Limousine wurde sichtbar. Das Gejubel und Gegreische wurde nur noch lauter und auch Roxy stimmte mitein. Wir standen sehr nah an der Limousine und sahen, wie der Fahrer und der Beifahrer ausstiegen und zu den hinteren Türen liefen. Ich konnte sie sofort als Bodyguards identifizieren. Sie hatten einfach die typischen Merkmale. Während die beiden zu den hinteren Türen gingen, um sie zu öffnen, kam ein weiteres Auto, aus dem noch mehr Bodyguards ausstiegen. Es hätte mich auch gewundert, wenn sie nur zu zweit gewesen wären, bei dem was passiert war. Da öffneten die zwei Bodyguards die Türen und die Drillinge stiegen aus. Die anderen Bodyguards positionierten sich währenddessen um den Wagen herum, um die Drillinge vor histerischen Fans zu beschützen.
Wir hatten die drei nur kurz gesehen, da sich die ganzen Fans plötzlich zwischen uns gestellt hatten und uns zurückdrengten. Roxy kämpfte sich mutig wieder vor und wir taten alles um hinter her zu kommen.
Plötzlich lüftete sich die Menge und Enrico, Siron und Rahel standen vor Roxy. Die bekam große Augen und flüsterte:„Krass." Dann kippte sie um und ich konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen.
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