Epilog + Überraschung
Bitte lest den kurzen Kommentar am Ende, dass ihr auch alle Bescheid wisst :D
Welche der Geschichten findet ihr am besten (und wie oft habt ihr sie schon gelesen):
1.) Die Königin des Nordens
2.) Die Auserwählte des Kriegers
3.) Die Gefährtin des Lycans
Erstmal viel Spaß mit dem Epilog...
2. Freitag des 3. Zeitalters:
Überall tropfte es von den Zweigen. Der Schnee begann zu Schmelzen und hinterließ seine glänzende Nässe. Die Vögel besangen das Ende des Winters.
Ich starrte in den Himmel, der von noch kahlen Ästen durchzogen war. Dahinter leuchtete die Sonne zwischen bauschigen Wolken hervor. Der Bach hatte sich schon aus den Klauen der Kälte befreit und blubberte vor Freude.
„Der Frühling naht", sagte ich und zog den Hüter des westlichen Waldes aus seinen Gedanken.
Er blickte in meine Richtung und lächelte.
„Ja, der Frühling ist die Zeit der Erneuerung. So wie die Bäume können auch wir Altes abwerfen und neue Blätter entfalten, und hoch wachsen an unseren Abenteuern."
„Die nächsten Abenteuer können erstmal auf sich warten lassen", sagte ich und der alte Wolf grinste. Mittlerweile brauchte er einen Stock zum Gehen, doch er ließ es sich nicht nehmen, Spaziergänge in seinem Wald zu machen.
Er würde hier sein bis zu seinem Tod und damit wäre er glücklich.
„Wir alle sind Teil desselben Waldes und selbst wenn unsere Stämme in allen Formen und Mustern verstreut hervorragen, sind unsere Wurzeln doch tief miteinander verwachsen", sagte er und lächelte.
„Hältst du meiner Gefährtin etwa wieder Reden?", fragte eine tiefe Stimme hinter mir und ich war die Einzige, die geschockt war über Zelos' Ankunft.
Seine Haare hingen in Strähnen herab und er grinste.
„Sie hört mir immerhin zu", antwortete der Hüter und tippte mit seinem Stock auf den Waldboden.
Zelos legte die Arme um mich und ich atmete den frischen Tau ein. Mein Kopf lehnte gegen seine starke Brust, in der ich das Herz Schlagen hören konnte. Er küsste meine Markierung wie er es jeden Tag getan hatte.
„Den Füchsen geht es wieder besser", sagte er und der Hüter nickte.
„Gut, gut..."
Seit unserer Ankunft hier hatte Zelos die Aufgabe des Hüters fast vollständig übernommen. Wir hatten Frieden und Ruhe und nichts konnte uns stören.
Und dennoch hatte ich die meisten Tage geweint.
Aus Freude, dass Zelos noch am Leben war.
Aus Wut, dass er mich nicht gewarnt hatte.
Aus Furcht, die mich in der Nacht quälte.
Ich drehte mich in seinen Armen.
Seine Augen leuchteten vor Freude und er drückte mir einen richtigen Kuss auf die Lippen. Das Schimmern in dem Rubinrot konnte nichts Gutes verheißen.
„Oh nein, was hast du vor?", fragte ich und legte meine Hände auf seine Brust.
Zelos grinste noch breiter.
„Ich habe eine kleine Überraschung für dich", sagte er.
Ein Maulen riss uns aus dem Moment.
Kerberos trottete durch den angetauten Schnee auf uns zu. Sein Fell war klitschnass und es tropfte von ihm als hätte er im Wasser gebadet. Die Vergeltung in seinen Augen galt einzig Zelos, den er mit hängenden Ohren und wütenden, gelben Augenpaaren anstarrte.
„Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich und ging auf den Riesenhund zu. Er sah mich mitleidig von unten an, und wäre nicht der Gestank von nassem Hund, hätte ich ihn gestreichelt.
„Ich wusste doch, ich habe etwas vergessen", erwiderte Zelos und fing sich noch ein Murren von Kerberos ein.
Plötzlich schüttelte er sich und ich sprang zurück zu meinem Gefährten, um den Spritzern zu entkommen. Zelos lachte.
„Stell dich nicht so an", sagte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Erzählst du mir endlich, was wirklich im Schloss passiert ist?", fragte ich mit großen Augen, doch Zelos schnaubte nur.
„Besser", erwiderte er. „Wir haben Besuch."
Noch bevor ich die Lippen öffnen konnte, blickte Zelos hinter mich.
„Buh!", rief eine Stimme in mein Ohr und ich schrie wie ein Hühnchen.
Ein herzhaftes Lachen entkam Zelos und mischte sich mit einem hohen Gackern, als ich herumfuhr.
Tommy grinste mich an, unverletzt.
„Überraschung", sagte er und mein Herz zog sich zusammen.
Ich schloss ihn in meine Arme. Und wenige Meter hinter ihm lehnte Davin gegen einen Baumstamm, dessen Gesicht etwas unförmig aussah. Dennoch hob er seine Mundwinkel und nickte mir zu.
„Dir geht es gut", murmelte ich und drückte einen Kuss auf seine Haare.
Wie konnte ich nur die Hoffnung verlieren?
Ich konnte die frischen Tränen spüren, von denen ich in der letzten Zeit schon genug vergossen hatte.
„Ich denke es ist Zeit, dass du uns alles erzählst", sagte ich zu Zelos.
„Es gibt da gar nicht so viel zu erzählen", erwiderte er und zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich nur in das Monster verwandelt, was die Leute von mir sehen wollten."
„Aber wir alle haben es gesehen. Astor hat dich mit einem Silberdolch..."
Meine Worte verstummten als ich an den Thronsaal dachte.
Zelos legte seine Pranken auf meine Schultern.
„Wäre das passiert, dann stünde ich jetzt nicht vor dir", sagte er. „Ich gebe zu, allein habe ich es nicht hinbekommen. Ich hatte viel Hilfe und Unterstützung. Zum einen war da Demetrius, der ein täuschend echtes Messer angefertigt hat. Aber frag mich nicht, wie er das mit dem Zischen und dem Rauch hinbekommen hat..."
„Demetrius also", sagte ich und die Abneigung schwang in meiner Stimme mit.
Wenn Alpha Eros nicht aufpasste, würde Lia genau so werden wie der mürrische Greis...
„Astor war natürlich auch eingeweiht. Er sollte es tun, damit das Rudel in als neuen Alpha akzeptieren konnte", sagte Zelos, doch als er auf Tommy zurückblickte, verging ihm das Grinsen. „Nur eine Sache war nicht geplant... Doch als du völlig verstört in der Nacht zurückkamst und Dana mich noch am Morgen fragte, was los war... Ich bin selbst in die Stadt gezogen. Es war ein leichtes Luna Mayra zu finden."
Dabei beließ er es, doch ich konnte mir vorstellen, was geschehen war.
„Und dann mussten wir trotzdem in dieser Hütte bleiben", grummelte Tommy und verschränkte die Arme.
„Wieso hast du mich nicht eingeweiht?", flüsterte ich.
„Ich konnte nicht, auch wenn ich nichts mehr wollte", erwiderte Zelos und ein Schmerzensstich glomm in seinen Augen auf. „Jeder hat auf dich geguckt, nachdem Astor mich aus dem Fenster gestoßen hatte. Ich gebe zu, der Sturz war das Schlimmste an der Sache. Aber die Knochen sind schnell wieder verheilt. Deine Reaktion musste echt sein... Ich konnte dich nicht einweihen und dafür bitte ich um Verzeihung. Und außerdem hättest du mich wahrscheinlich versucht, daran zu hindern."
Ich schlug ihm auf die Brust.
„Ja, das hätte ich. Du weißt gar nicht, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe..."
„Aber jetzt sind wir hier und uns geht es gut und der Welt geht es besser", murmelte Zelos. „War es das nicht wert?"
Meine Lippe begann zu Zittern unter dem Druck der Tränen, die ich um jeden Preis zurückhalten wollte.
„Ja", raunte ich. „Aber wehe du inszenierst nochmal deinen Tod. Dann werde ich dich nämlich zur Strecke bringen, Lycan oder nicht."
Zelos lachte, das schönste Geräusch auf der Welt. Schöner als das Singen der Vögel oder das Plätschern des Baches.
„Was willst du tun? Mich wieder in eine Silberzelle stecken?", fragte er und zwinkerte.
„Wenn es dich wieder zur Besinnung bringt, vielleicht."
Ein warmes Gefühl strahlte sich in meiner Brust aus.
Ich lehnte mich gegen Zelos, der ohne zu Zögern seinen Arm um mich schlang.
„Ich würde gerne sehen, wie du es versucht. Mein Wolf würde die Herausforderung liebend gern annehmen..."
Das Flüstern des Windes mischte sich mit den Klängen des Waldes.
„Du solltest mich nicht unterschätzen", erwiderte ich und strich über seinen Arm.
Die Wärme in Zelos' Blick brachte mein Herz zum Schmelzen. Immer wieder fielen sie auf meine Lippen. Das Kribbeln in meinem Bauch platzte, so wie früher.
„Das würde ich niemals wagen..."
Endlich hatten wir das Chaos hinter uns gelassen.
Endlich hatten wir ein zu Hause, einen Ort, an den wir hingehörten.
Ich schloss die Augen und lauschte seinem Herzschlag.
Endlich waren wir eine Familie.
FIN
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Es war eine tolle Reise mit euch.
Irgendwie kann ich noch nicht greifen, dass es jetzt vorbei ist... Ich danke euch wirklich von Herzen, dass ihr mit dabei wart!
Natürlich werde ich versuchen, in der Zeit weiterzuschreiben. Aber wie, wann, was muss ich noch gucken...
Ich hoffe wirklich, dass ich eines Tages vom Schreiben leben kann, um alles umzusetzen. Danke, dass ihr mich bis hierher begleitet habt. Ohne euch wäre all das hier nicht möglich, und vielleicht, eines Tages, wird mein Traum in Erfüllung gehen <3
Alles Liebe,
Eure Anna
Achja, bevor sich wieder jemand beschwert, hier ein letzter Flachwitz:
Was ist das Wichtigste am Schweißausbruch?
Das W.
Viel Spaß bei dem Kopfkino :D
Leute, wir sehen/lesen uns, bis dahin <3
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