
Die Gedanken des Jünglings
Frank saß auf der Bank im Park und dachte über sein Leben nach. Er war jetzt 20 Jahre alt, hatte sein Abitur in der Tasche und würde bald anfangen, Mathematik zu studieren. Man konnte also schon sagen, dass er etwas erreicht hatte.
Und das war nicht leicht gewesen. Wenn er auf seine Vergangenheit zurücksah, dann erkannte er ein Muster der Veränderung. Er hatte oft falsche Ansichten für richtig gehalten, bis er sie durch Lernen überkam. Er hatte sich gesteigert, in sehr vielen Aspekten. Natürlich hatte es auch mal Tiefpunkte gegeben, aber bis jetzt war er aus jedem herausgekommen. Und das konnte er auch erst jetzt im Nachhinein sagen, denn im Moment selbst hatte er seine Fehler und falschen Ansichten nicht bemerkt. Man konnte die Dinge eben erst im Rückblick am besten beurteilen. Deswegen war ihm seine Vergangenheit ein guter Lehrmeister, aus dem er auch ablesen konnte, wie positiv er sich entwickelt hatte.
Doch dann sah er in die Zukunft und bekam es mit der Angst zu tun. Denn über sie wusste er nichts. Er war noch sehr jung und würde sich deshalb noch sehr oft verändern. In welche Richtung, das wusste er nicht, so wie er auch die Tiefpunkte in seiner Vergangenheit nicht hatte vorhersagen können. Und das machte ihm Angst. Was wäre, wenn er sich in Zukunft zum Negativen hin entwickeln und ein grauenhafter Mensch werden würde ? Das lag komplett außer seiner Kontrolle. Er konnte es nicht vorhersehen, würde es kaum mitbekommen und am Ende wäre es extrem schwer, dort wieder herauszukommen. Denn an der Ansicht, dass er ein guter Mensch und sein Zustand gerechtfertigt war, würde sich vermutlich nie etwas ändern. So waren Menschen im Allgemeinen und so war auch er während seiner Tiefpunkte eingestellt gewesen.
Andererseits blieb da die Frage, ob es eine Alternative gab. Und diese musste Frank entschieden mit Nein beantworten. Denn das würde bedeuten, dass er Angst vor dem Leben haben, sich dem Arbeiten an sich selbst entziehen und in der jetzigen Situation steckenbleiben würde. Und wenn er in 20 Jahren eines über das Leben gelernt hatte, dann war es, dass Veränderung mit dem Eingehen des Risikos definitiv die bessere Option war.
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