Kapitel Zwanzig
Dunkelheit hatte sich über den Parkplatz gelegt. Dunkelheit, die nur von den wenigen Lichtern durchbrochen wurden, die die Laternen aussandten.
Rosa stand noch immer an ihrem gut versteckten Platz, ihre Hände zu Fäusten geballt, ihren Mund leicht geöffnet, als würde sie einen stumme Schrei von sich stoßen wollen.
Doch kein Laut glitt von ihren Lippen. Als wäre sie in ihrer Bewegung erstarrt, als hätte sie jemand in diesem Schreckenszustand eingefroren. Nur das Bewegen ihrer Brust zeugte von ihrer Lebendigkeit.
Sie war nicht allein, war nie allein gewesen.
Die Autos waren verschwunden, der Supermarkt längst verschlossen und doch spürte sie die Anwesenheit eines anderen Menschen. Sein Atem, sein pochendes Herz.
Ein Geräusch. Schritte, hinter ihr.
Sie drehte sich nicht um, ballte ihre Hände stumm zu Fäusten. Senkte ihren Blick.
Schloss ihre Augen, um den Tränen Einhalt zu gebieten.
Sie beschwor das Bild Auras vor sich. Spürte den Hass, der ihr Herz durchdrang. Spürte die schreckliche Trauer, die seit so langer Zeit nicht mehr zu verschwinden schien.
Ihre Aufmerksamkeit sollte nur auf Aura liegen und doch hatte sie sich vor den Blicken Theodors nicht verschließen können. Diese Furcht, diese Ungewissheit.
Diese Fragen, was an ihm anders war, warum die anderen Menschen ihn so anblickten.
All diese Gedanken, an die sie sich klammerte.
All diese Gedanken nur, weil sie nicht auf die Person achten wollte, die sich ihr näherte.
„Rosa." Eine solch schrecklich tiefe Stimme, die einen kalten Schauder über ihren Rücken jagte.
Sie wollte schreien, sie wollte fort von diesem schrecklichen Ort.
Und doch stand sie dort so gelähmt, so wie auch er diese vielen Stunden nur mit Beobachten verbracht hatte. Stilles, einsames Beobachten.
„Du musst das nicht tun, Rosa." Bei ihrem Namen zuckte sie zusammen.
„Du musst das nicht, Rosa."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro